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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ein Test des Sigma 30 mm f/1.4 an der 1D II



kathala
24.03.2006, 13:41
Konnte es nach meinem Aufruf hier im Forum nun selbst testen gestern Abend, vielen lieben Dank nochmal an Alex aus dem Forum!

Meine Erkenntnisse:
Die Vignette eines für 1.5-fach Crop gerechneten Objektis wird an 1.3 schon sichtbar. Ich hatte auch das 12-24 von Tamron drauf, dort noch mehr (brauchbar ab 16 mm an 1.3x). Korrektur fürs 30/1.4 an 1.3: Photoshop CS2-RAW mit Vignette +100, Mittelpunkt +90 (= starke Korrektur in sehr kleinem Bereich). Dann gibts das was in den Bildern zu sehen ist und eigentlich, wenn nicht grade weißer Himmel wie ich ;), auch nicht mehr weiter stört.
oder Alterna: Beschnitt der Ecken (hoch oder quer), sodass alles dunkle weg ist. Nach der Vignetten-Maske bleiben bei mir 7.7 Mpix von 8.2 übrig, ist also recht minimal. Wäre interessant zu wissen was das in Brennweite dann ist, sollte es hier Umrechnungsdaten geben (wenn ja bitte melden!!!), würde es aber auf ~ 35 mm schätzen.
Optisch: schon recht weich. Besser als mein 55/1.2, aber doch noch weit unter dem (auch schon sehr weichen) 24-70 bei Offenblende, deutlich unter dem 85/1.8 (das ich ebenfalls testen durfte und sogar noch schärfer einordnen würde als das 24-70, trotz non-L). Anm: ich habe zwar einige Tests mit f/2 und 2.8 gemacht, da ich es aber v.a. als Ergänzung zu den 2.8er Zooms möchte, interessiert mich eigentlich nur die Offenblende. Klar wird es zwei Stufen runter schärfer, aber dann habe ich auch wieder ein (Vollformat ;) ) 24-70.
CA: keine klaren (=einfach korrigierbaren) CAs,sondern eher flächige Farbsäume entlang kritischer Kanten, geht eher Richtung Geisterbild + CA… Trotzdem das Ganze nicht auf tragischem Niveau, sollte man bei den meisten Motiven drüber wegsehen können.
AF: HSM ist nicht ganz USM, aber ist sehr nett, würde das Objektiv seitens AF jederzeit nehmen. Wie schnell und treffsicher er aber unter Lowlight-Bedingungen ist, ist eine andere Frage. Und ich hab nicht dran gedacht, das auch zu testen…
Für mich: der nicht erwartete aber erwünschte JA-Effekt blieb aus, das Objektiv ist nett aber ob ich es nun rein gedanklich haben will, weiß ich noch nicht. Dagegen spricht vor allem der Preis gemessen an eben den Abstrichen in Schärfe und Crop. Beides zu verschmerzen, aber bei 350 € zu verschmerzen? Alternative: zum etwa gleichen Preis ein manuelles Nikon 35/1.4 - dürfte etwas schärfer sein, hat Vollformat. AF bei Lowlight ist sowieso fraglich. Das Canon L ist mir definitiv zu teuer für meine Einsätze. Das Sigma 28/1.8 ist kaum weiter (für mich schon an der Obergrenze des WW dennoch), aber hat auch nur f/1.8, das ist schon weniger. Dagegen ist es um 200 Euro recht preiswert, hat auch HSM und VF.
Bezüglich des 30/1.4 habe ich nun die Gewissheit der Ungewissheit (dass man's passend machen könnte wenn man denn wollte) und werde erst mal drüber schlafen.
LG

zu den Bildern: Vignette bearbeitet wie beschrieben, CA original, nicht geschärft, RAW-Belichtungsautomatik. Verkleinert und JPEG fürs Web. Und natürlich sagt die künstlerisch anspruchsvolle, detailliert ausgearbeitete Motivwahl nichts über meine Fähigkeiten aus (hoffe ich, bittebitte)