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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Praxistauglichkeit EF-S 60 und EF 100/2,8 - evtl. mit Bildern?



Chephren
16.05.2006, 09:53
Guten Morgen Forum,

ich traue mich fast nicht, zu diesem Thema überhaupt ein neues Thema zu starten, da es bereits sehr ausgiebig hier und anderorts diskutiert wurde. Ich möchte auch nicht eine Diskussion vom Zaun brechen, in der es darum geht, welches der beiden genannten Objektive das bessere sei, da es dann genau so viele Meinungen wie Antworten gibt. Vielmehr erhoffe ich mir neue Erkenntnisse, Erfahrungen die mir meine Entscheidung letzten Endes leichter machen.

Ich stand vor der Entscheidung mir ein Makro zuzulegen und habe mich aufgrund der unveränderten Baulänge sehr schnell auf Canon festgelegt. Hier stehen bekanntlich vier Objektive zu Auswahl, wobei ich das L wegen des Preises und das 50er wegen dem Abbildungsmaßstab von maximal 1:2 schnell ausschloss. Meiner Meinung nach sind die optischen Qualitäten der übrig gebliebenen Optiken, dem EF-S 60 und dem EF 100/2,8, über jeden Zweifel erhaben, so dass deren Leistungen hier jetzt nicht im Vordergrund stehen, sondern deren Anwenderfreundlichkeit und Praxistauglichkeit. Bei meiner Motivauswahl stehen leider keine Speziellen im Vordergrund. Ich möchte aber gerne mal eine Pflanze, eine Spinne, einen Schmetterling, oder eine Biene auf der Blume ablichten...

So ging ich also in das Fotofachgeschäft meines Vertrauens und probierte das EF-s 60/2,8 und das EF 100/2,8 Macro an meiner 350D aus. Eine Optik im Geschäft auszuprobieren funktioniert bei mir nur sehr eingeschränkt, da eben die Zeit und Ruhe fehlt, um das Objektiv ausgiebig zu testen. Schlussendlich entschloss ich mich für das 60er, für welches ich auch noch die Gegenlichtblende mitnahm. Zuhause angekommen kroch ich auf allen Vieren durch unseren Garten, stets auf der Suche nach einem geeigneten Motiv. Schnell stellte ich fest, dass man (vor allem mit Geli) sehr nah an das Motiv ran muss, um den gewünschten Abbildungsmaßstab zu erreichen. Auch erlebte ich es oft, dass ich, bzw. das Objektiv selber, einen Schatten auf mein Motiv warf.

Ich überlege nun, ob ich das 60er gegen das 100er eintauschen soll, bin mir jedoch bewusst, dass jedes der beiden Objektive seine eigenen Vor- und Nachteile mitbringt.

EF-S 60
+ Preis
+ weniger Verwacklungsgefahr bei Freihand
+ gut als Portraitlinse zu verwenden
- effektiver Abstand zum Motiv nur 9 cm (mit Geli 5 cm)
- aufgrund des geringen Abstands kann es zu Beleuchtungsproblemen kommen

EF 100
+ effektiver Abstand zum Motiv 15 cm (mit Geli noch ca. 8 cm ???)
+ mehr Spielraum für Beleuchtung
- Preis (ca. 200 Euro teurer als das EF-S 60)
- höhere Verwacklungsgefahr bei Freihand
- für Portraits bereits etwas zu viel Brennweite (an einer 350D)

Mir stellen sich nun diverse Fragen, die ich mangels Erfahrung leider nicht beantworten kann.

Sind der Gewinn von 6 cm mehr Distanz um Motiv zu einem Mehrpreis von 200 Euro gerechtfertigt? Spielt es für den Schmetterling eine große Rolle, ob es nun 6 cm mehr sind? :)
Ist das Problem des Verwackelns bei Freihand mit dem 100er wirklich gegeben? Welche Verschlusszeit ist noch ohne Probleme möglich?

Gerne würde ich auch mal ein paar Beispielbilder sehen, die sowohl mit dem 60er, also auch dem 100er gemacht wurden, damit ich mal sehen kann, was möglich ist.

Ich danke euch für euer Feedback.

Gruß
Chephen

Wahrmut
16.05.2006, 11:55
Hi,

ohne jetzt ganz konkret auf all Deine Fragen einzugehen vielleicht noch folgende 2 Anmerkungen:
Am 60er musst Du wahrscheinlich die Geli abmachen wenn Du mit der Sonne im Rücken und ohne Makroblitz 1:1 fotografieren willst. Leider sitzt die vordere Linse dann doch ziemlich ungeschützt fast plan mit dem Objektivgehäuse. Bei meinem 50er Sigma Makro ist die so weit versenkt dass ich ohne Gefahr ohne Geli fotografieren kann. Das ist halt ein prinzipielles Problem der kurzbrennweitigen Makros.
Die Abbildungsleistung des 100er ist sicher auf einem hohen Niveau, es gibt allerdings für weniger Geld besseres (mit langsamerem AF). Ausserdem, und das ist für mich wichtig da ich Makro viel mit AF fotografiere, ist das 100er für eine gewisse Unzuverlässigkeit seines AF bekannt... ist für mich ein absolutes KO-Kriterium. Du solltest das auf jeden Fall mit erwägen.
Ich werde mir das das Tokina 100/2,8 oder das Tamron 90/2,8 kaufen.

Gruss Wahrmut

Benutzer
16.05.2006, 12:41
" das 100er für eine gewisse Unzuverlässigkeit seines AF bekannt... ist für mich ein absolutes KO-Kriterium"

wo hast du denn diesen Schmarren her,gehört über 20 Ecken von guten Freunden :)


noch was zu dem Thread,60er oder 100er Makro.............eines muß auch noch gesagt werden,ein EF-S Makro kannst du nur an bestimmten Gehäusen verwenden,das 100er überall,auf lange Sicht enorm wichtig für den späteren Ausbau ;)

Chephren
16.05.2006, 13:01
...eines muß auch noch gesagt werden,ein EF-S Makro kannst du nur an bestimmten Gehäusen verwenden,das 100er überall,auf lange Sicht enorm wichtig für den späteren Ausbau ;)

Das ist klar, spielt aber in meinem Fall eher eine untergeordnete Rolle, da mein Budget auch langfristig keine 5D (noch weniger eine 1D) zulässt. :(

Was den Fokus anbelangt, so finde ich im Makrobereich es fast praktischer manuell zu fokussieren.

Wahrmut
16.05.2006, 13:49
wo hast du denn diesen Schmarren her,gehört über 20 Ecken von guten Freunden :)

Z.B. hier:
http://www.nnplus.de/macro/Macro100.html
Aber auch schon von anderen Besitzern 'aus 1.Hand' gehört und hier im Forum gelesen.

wuschler
16.05.2006, 14:18
Aufgrund der Fluchtdistanz hatte ich mich damals für das Sigma 150mm (das wie die Canon's auch innenfokusierend ist) entschieden. Man muss dazu noch sagen, das es mein erstes DSLR-Makro ist und von daher die Erfahrungswerte dementsprechend gering.


Freihand ist damit kaum noch möglich (Richtung 1:1). Ich war am Wochendende damit unterwegs (bei bescheidenden Lichtverhältnissen). Zum Thema Fluchtdistanz, bei gut 40% der Insekten hat schon das abstellen des Stativs gereicht. Die Verschlußzeiten waren bei Blende 10-13 teils deutlich unter 1/50. Daher waren auch viele Bilder durch Bewegungsunschärfe (Wind, Motivbewegung) nichts. Ausschuß gut 80%. Selbst bei gutem Licht waren die Verschlußzeiten (je nach Blende) teils unter 1/200.

Das dürfte auf die Brennweite des Canon sicherlich besser sein, dennoch habe ich mich jetzt für ein gebrauchtes EF-S 60mm entschieden (das hoffentlich zum Wochenende da ist)
Dann kann ich auch Testbilder nachreichen.

So kann man in ruhe testen und vergleichen und bei nichtgefallen das Objektiv mit keinem oder geringen Wertverlust wieder verkaufen. Letzteres trifft auch auf einen Wechsel zu FF zu (denn ich aus mangels Interesse, wohl eh nie machen werde) und je nach Geldbeutel auch auf Deine Frage 60er oder 100er übertragbar.

gruß
wuschler

Chephren
16.05.2006, 20:26
So, ich komme gerade von Händler meines Vertrauens und habe das EF-S 60 gegen das EF 100/2,8 eingetauscht. Ich bin nun doch endlich zu einem Entschluss gekommen. :)

Ich habe mir überlegt, dass ich gegen das potentielle Verwackeln eher etwas unternehmen kann, als gegen das physische Fehlen von 40 mm Brennweite. Ob dies allerdings einen solchen Mehrpreis wert war, lassen wir dahingestellt sein. ;) Und für etwaige Portraits nehme ich halt mein EF 70-200/4, wenn 100 mm wirklich zu viel sein sollten.

Gruß
Chephren

Benutzer
16.05.2006, 20:37
Z.B. hier:
http://www.nnplus.de/macro/Macro100.html
Aber auch schon von anderen Besitzern 'aus 1.Hand' gehört und hier im Forum gelesen.

HKO ist ja hier wirklich glaubwürdig mit seinem Test,ohne Zweifel.....aber auch er kann eine Gurke gehabt haben !!!
Im relativ großen Kreis unter Makrofotografen ist kein einziger mit dem Canon wo dieses Problem aufzeigt,na ja egal................ich jedenfalls habe diesbezüglich kein Problem :)

Berni82
16.05.2006, 20:43
HKO ist ja hier wirklich glaubwürdig mit seinem Test,ohne Zweifel.....aber auch er kann eine Gurke gehabt haben !!!
Im relativ großen Kreis unter Makrofotografen ist kein einziger mit dem Canon wo dieses Problem aufzeigt,na ja egal................ich jedenfalls habe diesbezüglich kein Problem :)



Habe diesbezüglich auch noch nichts mitbekommen.
Habe selber auch das genannte Objektiv und konnte bis jetzt nicht meckern..
Schnell und treffsicher ;-)


Lg Bernhard

NickD
16.05.2006, 20:50
Also das EF 100/2.8 ist sicher Top bezgl. Schärfe, AF, Verarbeitung.

Leider hat es eine nicht ganz so schöne (bzw manchmal sogar sehr störende!) Blendenform, welche bei Spitzlichtern im Hintergrund sichtbar wird.

Beispiele:
http://1337.eak.it/jimmi/images/makro-100bsp.jpg

http://1337.eak.it/jimmi/images/macro-bsp.jpg

Natürlich ist mit kleineren Blendenöffnungen bei allen Objektiven die Blendenöffnung nichtmehr kreisrund, das ist sie mit dem 100/2.8 aber nichtmal bei f/4.

Bei Makros ist neben Bewegungsunschärfe freihand auch noch das Problem, dass ein kleiner verwackler die geringe Schärfeebene ganz wo anders platziert, als man sie eigentlich haben will.
Ich arbeite im Makrobereich immer vom Stativ, das ist auch um einiges bequemer :)

Otwin
16.05.2006, 21:26
HKO ist ja hier wirklich glaubwürdig mit seinem Test,ohne Zweifel.....aber auch er kann eine Gurke gehabt haben !!!
Im relativ großen Kreis unter Makrofotografen ist kein einziger mit dem Canon wo dieses Problem aufzeigt,na ja egal................ich jedenfalls habe diesbezüglich kein Problem :)

Hallo,

insgesamt Zustimmung zu Deinen Aussagen. Ich hatte vor einiger Zeit das 2,8/100 USM, aktuell habe ich das 2,8/100 (das alte, ohne USM). Probleme mit dem AF bei beiden Versionen nicht vorhanden. Ich halte auch beide Objektive hinsichtlich AF für sehr treffsicher und schnell. Schnelligkeit wohlgemerkt darauf bezogen, daß es sich um ein Makro handelt.

Viele Grüße

Otwin