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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : "lichtstarke" Macros... auf dem Papier



mcbep
19.05.2006, 20:35
kursieren eigentlich irgendwelche Tests, die die Änderung der Anfangsöffnung / Brennweite unterschiedlicher Macroobjektive beim Fokussieren von Unendlich auf 1:1 unter die Lupe nimmt?

Hab nur das 2,8/60er von Canon und das braucht bei f 2,8 und 1:1 ca. 2 EV mehr Licht als bei unendlich (hab das Teil in der Firma, werde den genauen Wert noch liefern).

Beim Einsatz von Zwischenringen ("Auszugsverlängerung") ist das Ganze ja leicht zu rechnen. Bei Innenfokussierten Macros scheint das unterschiedlich.
Ich weiss auch, dass bei vielen Macros die Brennweite kürzer wird, sobald man gegen 1:1 geht.

Vielleicht kann ja mal jeder so seinen Schnelltest starten, homogene Fläche im Visier auf unendlich, Belichtungszeit gemerkt, dann ohne die Position zu verändern auf 1:1 gedreht und die neue Belichtungszeit abgelesen.

Für die Praxis hat das natürlich Konsequenzen - ich suche ein Macro, das eben kaum Lichtstärke verliert (und dabei auch noch gute Abbildungsleistung zeigt...)

in diesem Sinne...

Beppone

Micha67
19.05.2006, 20:42
Für die Praxis hat das natürlich Konsequenzen - ich suche ein Macro, das eben kaum Lichtstärke verliert (und dabei auch noch gute Abbildungsleistung zeigt...)Egal welches Makro nun als Sieger herauskommt, so wird es dennoch eine effektive Blende unterhalb der Anfangsöffnung haben. Mit Nahlinsen verliert man kein Licht. Daher könntest Du bei Bedarf ein Makro mit sehr hoher Lichtstärke mit einer achromatischen zweilinsigen Nahlinse kombinieren, um dann das Maximum der Lichtstärke bei guter Abbildungsqualität zu erhalten.

mcbep
20.05.2006, 12:48
>micha

Hab das mal vor Zeiten mit dem Nikon AF 1,8/85er und den Nikon-Achromaten (5T/6T) so gehandhabt. Die Ergebnisse waren einigermassen gut, ging bis 1:2, dabei wie Du schon sagst ohne Lichtverlust.

Ich hätte aber gerne sehr gute Abbildungsleistung, üblicherweise nach 2 Stufen abblenden, und dann macht es einen Unterschied, ob bei Tageslicht noch 1/125 oder 1/30 zur Belichtung erforderlich ist (Trotz gleich angezeigten Blendenwerten!). Auch die erforderliche Leistung und Ladezeiten der Blitzgeräte werden natürlich beeinflußt..

Hab jetzt mal das EF 2,8/60 getestet, 1 Blende Lichtverlust bei ca. 0,5m und 2 Blenden bei 1:1 - angezeigt wird dabei immer ein konstanter Blendenwert (was natürlich falsch ist. Ich glaube Nikon berücksichtigt die Änderung der Blende inzwiwschen und zeigt das bei manchen Kameras entsprechend an - täusche ich mich da?

Bep

Bep

Micha67
20.05.2006, 14:38
Hab jetzt mal das EF 2,8/60 getestet, 1 Blende Lichtverlust bei ca. 0,5m und 2 Blenden bei 1:1 - angezeigt wird dabei immer ein konstanter Blendenwert (was natürlich falsch ist. Ich glaube Nikon berücksichtigt die Änderung der Blende inzwiwschen und zeigt das bei manchen Kameras entsprechend an - täusche ich mich da?Angezeigt wird IMO immer die geometrische Öffnung. Die "effektive Blende" darf hiervon durchaus abweichen. Leider besitze ich kein Makroobjektiv und kann daher nicht mit Vergleichsdaten dienen.

MWG77
20.05.2006, 16:30
Ja, je nach Abbildungsmasstab wir bei Nikon der Blendenwert auf den richtigen Wert geändert.

mcbep
21.05.2006, 13:40
Ja, je nach Abbildungsmasstab wir bei Nikon der Blendenwert auf den richtigen Wert geändert.

Danke, ich wusste, da war was. Hab auch düster in Erinnerung, dass es 100er Macrokonstruktionen gibt, die bei 1:1 nur um eine Blende lichtschwächer werden... leider scheint das im forum kaum jemanden zu interessieren?

Ich denke da an den Macrotest (8 Macros verschiedener Hersteller u Brennweiten), der z.B. die hohe Leistung des Tamron 90mm bei voller Öffnung auslobt. Wichtig in der Praxis ist denke ich nur, ab welcher EFFEKTIVEN Blende gute Abbildungsleistungen zu erwarten sind. Dabei ist es mir gänzlich wurscht, ob drei Stufen abgeblendet werden müssen oder eine, wenn der resultierende Lichthunger des Objektivs der gleiche ist (egal, welche Blende die Kamera zeigt).

Hab jetzt dochmal die Gebrauchsanweisung des 60er Macros rausgewühlt, und siehe da - Canon macht zumindest genaue Angaben über die tatsächliche Blende bei verschiedenen Abbildungsmaßstäben, wenn auch nicht über die Änderung der effektiven Brennweite:

1:5 f3.5 - 1:4 f3.66 - 1:3 f3.89 - 1:2 f4.39 - 1:1 f5.84

Nach wie vor würde ich mich über entsprechende Werte anderer Objektive freuen.

Bep

omegab
21.05.2006, 15:25
Hallo,
das fotoMagazin hat vor nicht all zu langer Zeit Makros getestet und auch den Lichtverlust im Nahbereich. Folgendes kam dabei heraus:

Canon 60er: 2 Blenden
Canon 100er: >2 Blenden
Konica Minolta 50er: 1,5 Blenden
Nikon 105er: 1,7 Blenden
Olympus Zuiko Digital 50er: 0,7 Blenden
Pentax 100er: 2 Blenden
Sigma 105er: 1,7-2 Blenden
Tamron 90er: 2 Blenden
Tokina 100er 2 Blenden

mfg
ulli

Jens Thielmann
21.05.2006, 22:18
Wichtig in der Praxis ist denke ich nur, ab welcher EFFEKTIVEN Blende gute Abbildungsleistungen zu erwarten sind.

Das stimmt so nicht ganz. Wichtig ist außerdem, bis zu welcher effektiven Blende das Objektiv scharf zeichnet. Das ist allerdings nicht vom Objektiv abhängig sondern hierbei handelt es sich um die blendenabhängige Beugung.
Wenn also ein Makroobjektiv 100mm 1:4 bei einem Abbildungsmaßstab von 1:1 schon die effektive Blende 8 hat und die Beugungsunschärfe bei Crop-Kameras bekanntermaßen schon über der effektiven (!) Blende 11 sichtbar wird, dann bleibt nicht mehr viel Spielraum. Genau gesagt: eine Stufe abblenden und man hat die optimale Schärfe des Objektivs.

--Jens--

mcbep
22.05.2006, 12:34
Das stimmt so nicht ganz. Wichtig ist außerdem, bis zu welcher effektiven Blende das Objektiv scharf zeichnet. Das ist allerdings nicht vom Objektiv abhängig sondern hierbei handelt es sich um die blendenabhängige Beugung.
Wenn also ein Makroobjektiv 100mm 1:4 bei einem Abbildungsmaßstab von 1:1 schon die effektive Blende 8 hat und die Beugungsunschärfe bei Crop-Kameras bekanntermaßen schon über der effektiven (!) Blende 11 sichtbar wird, dann bleibt nicht mehr viel Spielraum. Genau gesagt: eine Stufe abblenden und man hat die optimale Schärfe des Objektivs.

--Jens--

Da stimme ich Dir vollkommen zu.

Das merke ich natürlich früher oder später, wenn das Objektiv im Einsatz ist - nur ausprobieren kann ichs nicht bei der Vielfalt an Objektiven, die am Markt sind.

Grüße

Beppone