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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : langzeitbelichtung v. sternenhimmel



hans_t
06.06.2006, 19:03
hallo,
mit meiner analogen kamera habe ich immer gerne langzeitaufnahmen vom sternenhimmel gemacht. das versuche ich jetzt natürlich digital mit der 5d im bulb modus.
nur: bei mehreren stunden (1-4 stunden) belichtungszeit saugt es schon mal schnell den akku leer. und wenn ich im menü individualfunktionen 02 (rauschverm. b. langzeitbel.) nicht auf ein, oder autom. stelle, "rauscht" es unerträglich. wenn die funktion aber aktiviert ist, braucht die kamera nach der belichtung ja nochmal die gleiche zeit um wieder bereit zu sein! meist geht dabei auch der akku leer. mich würde interessieren wie ihr bei so langen belichtungszeiten vorgeht?
lghans

Thomas Götzfried
06.06.2006, 20:02
ich denke mal die einzige Möglichkeit die man hat, ist ein Bild aus mehreren zusammenzusetzen. Also z.B. 10 Bilder mit 6min Belichtungszeit für eine Strichspur von einer Stunde. Ansonsten nimmt das Rauschen zu stark zu,
auch das Verstärkerglühen.
Die Rauschunterdrückung muss man dann ausschalten, ansonsten hat man immer Lücken von z.B 6min zwischen den Aufnahmen.
Am Ende machst du dann eine Aufnahme mit abgedecktem Objektiv (Darkframe ) dieses Bild ziehst du dann von jeder einzelnen Aufnahme im PS ab ( die Kamera macht bei der Rauschunterdrückung auch nichts anderes).

vielleicht gibt es ja noch andere Vorschläge

Gruß
Thomas

Sebastian W.
08.06.2006, 00:02
Ich mache es folgendermaßen:

Ich setze den Batteriegriff an damit die Akkus, sofern sie sich erwärmen, den Sensor wenig beeinflussen.

Dann nehme ich zu Beginn eine Aufnahme mit aufgesetztem Objektivdeckel bei der Teilbelichtungszeit auf, z.B. 25 Sekunden.

Daraufhin stelle ich die Intervallfunktion ein und die Dark-Frame-Subtraktion ab. Die Kamera schießt über einen Zeitraum von z.B. vier Stunden, alle 30 Sekunden ein Bild mit der Teilbelichtungszeit 25 Sekunden. Die Pause von fünf Sekunden spielte in meinen Aufnahmen keine Rolle. Anschließend setze ich den Objektivdeckel erneut auf und schieße einen zweiten Darkframe.

Mit einem selbstgeschriebenen Programm das mit dem ersten und letzten Darkframe gefüttert wird und von einer linearen Zunahme der Hotpixel ausgeht, ziehe ich nun von jedem der Fotos im Minolta-RAW-Format einen eigenen, individuellen Darkframe ab. Der lineare Zuwachs ist zwar deutlich von der Realität entfernt, aber leider habe ich kein besseres Modell.

Nun verwende ich einen RAW-Converter um alle Bilder mit gleichen Einstellungen in 16-Bit-TIFF-Dateien zu entwickeln. Anschließend werden sie mit Photoshop, einen anderen selbstgeschriebenen Tool oder einem der zahlreichen Astro-Bildbearbeitungsprogramme je nach Ziel und Zweck zusammengefügt.

hans_t
11.06.2006, 22:10
danke für eure antworten!

ich werde mal eure arbeitsweise ausprobieren