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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 1er und Blitzen.....Praxis bei großen Bildserien



fotochris
03.09.2006, 15:33
Einsatzgebiet: Peoplefotografie, gesellschaftlich Veranstaltungen, Hochzeiten, usw.

Es geht um Blitzaufnahmen am Abend, draussen und drinnen bei künstlichem eher schwachen Umgebungslicht.

Ziel: fast fertige JPEG BIlder.


Ich habe die Erfahrungen gemacht, dass ich mit "M" an den 1er Kameras und TTL mit +1/3 oder +2/3 Korrektur am 580er Blitz, die besten Ergebnisse erziele.

Dabei passe ich die ISO Einstellung der Kamera an das vorhandene Umgebungslicht an. In der Regel sind das ISO Werte zwischen ISO 400 bis ISO 1250.

An der Kamera meist 1/60 bis 1/100 je nach Bewegungsgeschwindigkeit der Motive und Blendenbereiche von 2,8 bis 6,3.


Warum generelle +Korrektur am Blitz.
Ohne +Korrektur hat man zwar keinerlei Überbelichtung, aber viele Bilder werden unterbelichtet und die mittleren Helligkeitsbereiche werden zu dunkel und stumpf.
Ein typisches Beispiel dafür ist, wenn es irgendwelche metallische Stellen, wie vercromte Leisten, Schmukstücke oder Messingteile gibt die Lichtrefflexe bilden.
Die Kamera belichtet dann ohne Korrektur so knapp, dass Sie die eigentlich bildwichtigen Inhalte unterbelichtet sin, um Überbelichtungen an anderen Stellen zu vermeiden.
Gelgentlich leicht überbelichtete Stellen zu haben besonders bei Lichtreflexen emfinde ich in Summe weniger ein Problem, als zu stumpfe Bilder.

In Summe habe ich mit diesen Arbeitsweise sehr gute Ergebnisse erzielt.

Die Nachbearbeitung beschränkt sich dann meist nur noch auf ein leichtes Dunkler stellen von einigen Bildern, die mit dieser Methode wirklich leicht überbelichtet sind. Das lässt sich dann auch mit einer automatischen Helligkeitsanpassung (wie in ACDSee) in Stabelverarbeitung bewerkstelligen.

Das sieht in Summe besser aus, als wenn man ein unterbelichtetes Bilder heller stellt.

Wird eine hohe Qualität erwartet, entrausche ich zusätzlich in Net Image.
Das sorgt auch gleichzeit für eine leichte Glättung der Haut und wird von den abbgebildeten Personen meist sehr geschätzt.
Für kleine Bildformate ist eine Verkleinerung der 1Ds MKII Bilder aber vollkommen ausreichend um das Rauschen "verschwinden" zu lassen.

Das man zu dunkle Stellen grundsätzlich und vor allem in RAW wesentlich besser "richtig stellen" kann als zu helle ist mir schon bewusst. Es geht mir nur um eine praxistaugliche Methode bei großen Bildserien. Meine Methode dürfte technisch betrachtet nicht ganz korrekt sein, aber Sie funkt auch bei großen Bildserien.
Top Einzelbilder mache ich auch ganz anderes.

Welche Kamera und Blitzeinstellungen verwendet Ihr, wenn Ihr große Bildserien von gesellschaftlichen Ereignissen (Abendveranstaltungen) anfertigen müsst?
Das würde mich wirklich einmal Interessieren. Vielleicht gibt es ja noch bessere Methoden?

l.g. Chris

hjreggel
03.09.2006, 15:58
Hallo,

Erst mal musst Du Dich entscheiden, ob mit oder ohne Umgebungslicht.

(1) Ohne Umgebungslicht: M mit 1/250s und Blende nach gewünschter Schärfentiefe. ISO dann entsprechend der verfügbaren Blitzleistung, meist ISO 200-400.

(2) Mit Umgebungslicht: Das wird schwieriger...
Erst mal die Farbtemperatur des Blitzes mittels "Filter" an das Umgebungslicht anpassen. Das ist je nach Beleuchtung mehr oder weniger schwierig. Bei Glühlampenlicht reicht ein orangener OmniBounce oder die "berühmte" Lee zweihuntertirgendwas.

Dann in Av eine gewünschte Blende wählen. Wenn mit vernünftiger ISO-Einstellung (bei mehr als ISO 640 mache ich mir ernsthafte Gedanken) keine brauchbare Zeit rauskommt, dann die normale Belichtungskorrektur runter, die Umgebung wird dann unterbelichtet. Wenn man bei der Belichtungskorrektur -2 und bei ISO 800 angekommen ist, bringt Methode (1) bestimmt bessere Ergebniss.

Die Blitzbelichtungskorrektur steht bei mir fast immer auf +1/3.

Gruß,
Hans-Jürgen

Torsten
03.09.2006, 16:04
Ui, ein Blitzthread http://www.world-of-smilies.com/html/images/smilies/party/popc1.gif (http://www.World-of-Smilies.com)

Aber kann dir zustimmen, Chris. Bei mir steht der Blitz auch meist auf +2/3. Bei Partys hab ich die Verschlusszeit < 1/60 (1/15 oder so).

fotochris
03.09.2006, 16:42
Hallo,

Erst mal musst Du Dich entscheiden, ob mit oder ohne Umgebungslicht.

(1) Ohne Umgebungslicht: M mit 1/250s und Blende nach gewünschter Schärfentiefe. ISO dann entsprechend der verfügbaren Blitzleistung, meist ISO 200-400.

(2) Mit Umgebungslicht: Das wird schwieriger...
Erst mal die Farbtemperatur des Blitzes mittels "Filter" an das Umgebungslicht anpassen. Das ist je nach Beleuchtung mehr oder weniger schwierig. Bei Glühlampenlicht reicht ein orangener OmniBounce oder die "berühmte" Lee zweihuntertirgendwas.

Dann in Av eine gewünschte Blende wählen. Wenn mit vernünftiger ISO-Einstellung (bei mehr als ISO 640 mache ich mir ernsthafte Gedanken) keine brauchbare Zeit rauskommt, dann die normale Belichtungskorrektur runter, die Umgebung wird dann unterbelichtet. Wenn man bei der Belichtungskorrektur -2 und bei ISO 800 angekommen ist, bringt Methode (1) bestimmt bessere Ergebniss.

Die Blitzbelichtungskorrektur steht bei mir fast immer auf +1/3.

Gruß,
Hans-Jürgen


Am Abend komme ich so gut wie nie auf vernünftige Belichtungszeiten, wenn ich in AV fotografiere. Daher verwende ich AV nur zum Aufhellblitzen von Schatten am Tag. Dort funkt AV super.

Mit dem ewigen Herumprobieren mit AV bei Kunstlicht am Abend verhau ich mehr als wenn ich gleich M verwende.

Die maximale ISO EInstellung ist auch Kamerabhängig.
Meine 1Ds MKII verträgt in der Praxis höher Einstellungen als meine 1D MKII.

Sie rauscht zwar auf Pixelebene etwa gleich viel oder wenig wie meine "Kleine 1er", aber entscheident ist in der Praxis ja der Vergleich bezogen auf das benötigte Endformat.
Betrachtet man die Bilder von beiden Kameras auf z.B. einem 13x18 Foto oder einem 1500x1000 Pixel Bild, sieht man in der Praxis bei Bildern von der 1Ds MKII bei ISO 1000 gleich wenig Rauschen, wie bei einem mit ISO 400 aufgenommen Bild von der 1D MKII(N).

Der größte Vorteil der vielen Pixel von der Großen ist, dass man in der hohen Auflösung entrauschen kann mit Net Image und somit kaum Details nach dem Verkleinern, durch das vorherige Entrauschen bei 16MP, verloren gegangen sind.

Braucht man nicht Postergröße, kann man mit der 1Ds MKII problemlos mit ISO 1000 arbeiten. Das ist in der Praxis der wahrscheinlich größte Vorteil der 16 MP Kamera.

l.g. Chris

hjreggel
03.09.2006, 16:54
Am Abend komme ich so gut wie nie auf vernünftige Belichtungszeiten, wenn ich in AV fotografiere. Daher verwende ich AV nur zum Aufhellblitzen von Schatten am Tag. Dort funkt AV super.

Die Blendenautomatik bei Tv kann aber auch keine anderen Blenden wählen, als Dir in Av zur Auswahl stehen. Aus kreativer Sicht (Schärfentiefe) ist bei solchen Anlässen Av die bessere Wahl. Du siehst dann die Zeit, und weißt wie gut Du stillhalten musst.

Mit Tv schlägt man oft an Offenblende an, und muss dann Safety-Shift aktivieren, um korrekte Belichtung zu bekommen.

In solchen Fällen kann man auch Zeit und Blendenbereich per PFn einschränken, damit man nicht in die Verwackelungszone kommt, oder dauernd mit Offenblende arbeitet. Mit entsprechend eingeschränkten Belnden/Zeitwerten könnte man dann sogar in P arbeiten.

Hans-Jürgen

fotochris
03.09.2006, 17:32
Die Blendenautomatik bei Tv kann aber auch keine anderen Blenden wählen, als Dir in Av zur Auswahl stehen. Aus kreativer Sicht (Schärfentiefe) ist bei solchen Anlässen Av die bessere Wahl. Du siehst dann die Zeit, und weißt wie gut Du stillhalten musst.

Mit Tv schlägt man oft an Offenblende an, und muss dann Safety-Shift aktivieren, um korrekte Belichtung zu bekommen.

In solchen Fällen kann man auch Zeit und Blendenbereich per PFn einschränken, damit man nicht in die Verwackelungszone kommt, oder dauernd mit Offenblende arbeitet. Mit entsprechend eingeschränkten Belnden/Zeitwerten könnte man dann sogar in P arbeiten.

Hans-Jürgen


Hast schon Recht, aber in der Praxis ist es (zumindest für mich) meist einfacher in "M" eine zweite, oder dritte Aufnahme mit kürzer Zeit, oder anderer Blende hinterher zu schiessen, als irgendwelche anderen Einstellungen an der Kamera zu verändern.

Alle Aufnahmen kannst Du weder mit Tv noch mit AV am Abend machen, mit M sehr wohl.

Am kompliziertesten wird die ganze Fotografiererei bei schlechten Licht, wenn man auch noch Mindestzeit- oder Blenden vorgibt. Ist für einige Aufnahmesitiationen ja nicht schlecht, aber was mache ich bei den anderen? Das Ergebnis sind dann meist fehlende Aufnahmen, weil man mehr in Menüs rumkrammt, als zu fotografieren.

Am Besten find ich in der Praxis bei schlechten Licht bei "M" zu bleiben.

Immer noch besser, als die Kamera "verurteilt mich dazu" meine Hand 1/10 Sekunde ruhig zu halten. Das gelingt erstens kaum und bis man dann wieder umgestellt hat auf "M", ist das Motiv auch oft flöten gegangen.

Was ich der Kamera an Zeit und Blende erlaube kann ich Ihr manuell am sichersten "mitteilen". Wenn dann die Blitzleistung nicht ganz reicht, weil ich bei den Vorgaben etwas zu optimistisch war, ist es gegnüber einem total verwackelten Bild, immer noch das kleinere Übel.

Mit ein wenig Erfahrung funkt das mit "M" in der Praxis am Besten und man kann sich mehr mit den Motiven als mit den Knöpfen der Kamera beschäftigen.
Blende und Zeiteinstellungen kann ich nur mit der rechten Hand verändern, alles andere Änderungen führen oft zu mehr Fehlern bei schnellen Bildfolgen als Sie nützen.
Lieber ein zwei Aufanahmen mit anderer Zeit/Blenden Kombination hinterherschiessen, als alle möglichen anderen Einstellungen verändern. So trainiert man mit der Zeit auch ein wenig das eigene Gefühl für die passende "M" Einstellung. Für den Rest ist TTL zuständig bei schnellen Bildfolgen.

Sofern man sich im erlaubten Bereich von Blende und Zeit befindet die TTL ausgleichen kann für eine korrekte Gesamtbelichtung, bestimmt man mit seinen M EInstellungen ja nur das Verhältnis von vorhandenem Licht zum Blitzlichtanteil und nicht die korrekte Belichtung an sich. Eine kleine Fotoserie zu Hause mit unterschiedliichen M Einstellungen macht schnell klar was passiert wenn man Zeit, Blende und ISO Einstellungen beliebig verändert und eine 580er drauf hat.

Aber meine Arbeitsmethode muss nicht für Alle anderen auch die Richtige sein.
Daher interresiert es mich wirklich wie Ihr arbeitet. Man lernt nie aus.

l.g. Chris

hjreggel
03.09.2006, 17:55
Hallo,

Das mit M ist schon klar, aber nur wenn Du auf das Umgebungslicht keinen großen Wert legst.

Sobald Du in M Blende und/oder Zeit unabhängig voneinander (also nicht shiften) veränderst, bekommst Du verschieden belichtete Umgebung. In einer Fotoserie kann das durchaus stören. Vom Weißabgleich ganz zu schweigen, solange keine Anpassung erfolgt.

Mit Tv oder Av mit Belichtungskorrektur nach unten plus Blitz wird die Umgebung gezielt um einen vorgegebenen Wert unterbelichtet. Auch bei Dämmerung verfahre ich so, die Kamera weiß ja nichts von der Dämmerung, und will die Belichtung auf ein Durchschnittsmaß hochziehen.

Du hast nach anderen Arbeitsweisen gefragt, die habe ich genannt und begründet. Somit sollten wir das nicht zum Religionsstreit führen.

Hans-Jürgen

fotochris
03.09.2006, 18:00
Hallo,

Das mit M ist schon klar, aber nur wenn Du auf das Umgebungslicht keinen großen Wert legst.

Sobald Du in M Blende und/oder Zeit unabhängig voneinander (also nicht shiften) veränderst, bekommst Du verschieden belichtete Umgebung. In einer Fotoserie kann das durchaus stören. Vom Weißabgleich ganz zu schweigen, solange keine Anpassung erfolgt.

Mit Tv oder Av mit Belichtungskorrektur nach unten plus Blitz wird die Umgebung gezielt um einen vorgegebenen Wert unterbelichtet. Auch bei Dämmerung verfahre ich so, die Kamera weiß ja nichts von der Dämmerung, und will die Belichtung auf ein Durchschnittsmaß hochziehen.

Du hast nach anderen Arbeitsweisen gefragt, die habe ich genannt und begründet. Somit sollten wir das nicht zum Religionsstreit führen.

Hans-Jürgen

Nein, soll kein Reliogionsstreit werden.

Ich fand deine Ausführen eh sehr interresant und werde vor Allem das mit der minus Korrektur und AV bei Dämmerung bestimmt einmal ausprobieren.

l.g. Chris