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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Das Ende von IS ?



HKO
06.09.2006, 14:37
Ich weiß nicht, ob es hier schon gepostet wurde, ich habe es nicht registriert:

Artikel (http://www.engadget.com/2006/08/31/mitsubishi-develops-flutter-shutter-for-deblurring-pics/)

Prinzip: man zerlege die Gesamtbelichtung in viele, sehr kurze Teilbelichtungen, erhaält dadurch scharfe Einzelbilder, die man zu einem scharfen Gesamtbild "sticht".

Power-shopper
06.09.2006, 14:54
Ich weiß nicht, ob es hier schon gepostet wurde, ich habe es nicht registriert:

Artikel (http://www.engadget.com/2006/08/31/mitsubishi-develops-flutter-shutter-for-deblurring-pics/)

Prinzip: man zerlege die Gesamtbelichtung in viele, sehr kurze Teilbelichtungen, erhaält dadurch scharfe Einzelbilder, die man zu einem scharfen Gesamtbild "sticht".

Hallo,

ist das nicht das Prinzip, nach dem viele Video-Cams funktionieren? Digitaler bzw elektronischer Stabi...

Aber wie soll das in einer SLR klappen: Die macht dann Bilder mit 'ner 1/1000 sek Belichtungszeit, davon mal eben 10 Stück hintereinander in voller Auflösung und fürgt sie zusammen zu einer 1/100 sek... Und das mit den neuen 22MP-Chips...

Gruß,
Carsten

Martin Mohr
06.09.2006, 15:25
Das Verfahren "zeichnet" sich ja schon eine Weile ab. Ich bin sehr gespannt, welche Auswirkungen es auf das (statistische) Rauschen in den Tiefen haben wird .. da sollten verblüffende Ergebnisse möglich sein.


Hallo,

ist das nicht das Prinzip, nach dem viele Video-Cams funktionieren? Digitaler bzw elektronischer Stabi...

Aber wie soll das in einer SLR klappen: Die macht dann Bilder mit 'ner 1/1000 sek Belichtungszeit, davon mal eben 10 Stück hintereinander in voller Auflösung und fürgt sie zusammen zu einer 1/100 sek... Und das mit den neuen 22MP-Chips...

Gruß,
Carstenguck Dir doch mal die Performance heutiger Kameras an .. und stelle dem die Einschätzungen von vor wenigen Jahren gegenüber .. das sollte wirklich das kleinste Problem sein.

Grüße
Martin :)

ehemaliger Benutzer
06.09.2006, 15:51
Ich halt davon nicht viel, ist ja mechanischer Verschleiß im Prinzip.

Bei Videokameras gibt es soweit ich weiß einen elektronischen Überlauf. Man hat nicht 720 x 576 px Auflösung, sondern an jedem Rand mehr. Elektronisch kann die Kamera jetzt bis zu einem gewissen Grad den Bildausschnitt also wählen und somit das Schütteln etwas reduzieren. Sowas würde bei einer Fotokamera allerdings nicht funktionieren, weil man ja nicht 25 fps aufnimmt, sondern viel weniger und da nicht ein Bewegungsablauf entscheidend ist, sondern ein Einzelbild.

Benutzer
06.09.2006, 16:15
Hallo,

ist das nicht das Prinzip, nach dem viele Video-Cams funktionieren? Digitaler bzw elektronischer Stabi...

Aber wie soll das in einer SLR klappen: Die macht dann Bilder mit 'ner 1/1000 sek Belichtungszeit, davon mal eben 10 Stück hintereinander in voller Auflösung und fürgt sie zusammen zu einer 1/100 sek... Und das mit den neuen 22MP-Chips...

Gruß,
Carsten

Ich habe es anders verstanden. Natuerlich macht die Kamera nur 1 Bild. In diesem Beispiel mit einer Belichtungszeit von 55 Millisekunden. Durch einen dem Sensor vorgelagerten Zeitfilter werden aber nur bestimmte fuer die anschliessende Signalverarbeitung relevante Teile dieses Belichtungszeitraums von 55 ms zum Sensor durchgelassen. Dieser Zeitfilter oeffnet sich in Form einer sogenannten SINC - Kurve, soviel ich weiss. Durch das Prinzip der Ruecktransformation eines solchen gekuenstelten Zeitfensters entsteht ein breitbandiger Frequenzfilter, der auch feine Bildstrukturen widergibt, sprich: der das Bild wieder scharf macht. In Ps z.B. gibt es auch Deblurring Algos, die aber anders funktionieren.

Dieser Trick funktioniert aber nur fuer Belichtungszeiten, bei denen der Verschluss sich vollstaendig oeffnet und nicht als Schlitz wandert.

Der Vorteil des obigen Verfahrens: Man kann mit kleineren Blendenoeffnungen scharfe Bilder reproduzieren.

Gruss,
Joerg

HKO
06.09.2006, 16:17
Ich würde da nicht über die Video-Verfahren nachdenken. Auch der Rechenaufwand würde mich nicht schrecken, dies ist immer nur eine Frage von Zeit gewesen.

Außerdem sind die von Martin schon angesprochenen Möglichkeiten hinsichtlich des Rauschens ein zusätzlicher Bonus.

Martin Mohr
06.09.2006, 16:18
Ich halt davon nicht viel, ist ja mechanischer Verschleiß im Prinzip.

Bei Videokameras gibt es soweit ich weiß einen elektronischen Überlauf. Man hat nicht 720 x 576 px Auflösung, sondern an jedem Rand mehr. Elektronisch kann die Kamera jetzt bis zu einem gewissen Grad den Bildausschnitt also wählen und somit das Schütteln etwas reduzieren. Sowas würde bei einer Fotokamera allerdings nicht funktionieren, weil man ja nicht 25 fps aufnimmt, sondern viel weniger und da nicht ein Bewegungsablauf entscheidend ist, sondern ein Einzelbild.Die Teilbelichtungen werden natürlich elektronisch und nicht mechanisch realisiert .. das brächte eine Reihe weiterer Probleme mit sich.

Um wirkliches IS-Feeling aufkommen zu lassen wird tatsächlich ein "übergroßer" Sensor benötigt .. was dann hoffentlich zu einem System mit faktischem FF-Sensor und einem 1,3-Crop-Bildfeld führt .. das sollte bei Bedarf alle System-Crop-Kämpfer besänftigen :p

Sehr gespannt bin ich auf die dann benötigten HF-Blitze mit brauchbarer Leitzahl .. was ja dann auch interessante "Nebenwirkungen" auf die "echte" und die "gefühlte" Blitzsynchronzeit haben wird .. hach .. ich freu' mich drauf :D

Grüße
Martin :)

Anju
06.09.2006, 17:57
> Ich würde da nicht über die Video-Verfahren nachdenken. Auch der
> Rechenaufwand würde mich nicht schrecken, dies ist immer nur eine Frage von
> Zeit gewesen.

Mit zunehmender Sauberkeit des Siliziums für die Chips, verbesserten Fertigungstoleranzen und intelligenteren Verarbeitungsroutinen, wird auch die nutzbare Empfindlichkeit höher. Wenn ich heute sehe, dass mit der 5D fast ISO 12800 möglich sind (und vier Jahre bis zur D60 zurückdenke bei der ISO1000 eine Qual war), dann reden wir in 4,5,6 weiteren Jahren wohl kaum noch über Verwacklungen ;-)


Andreas

Benutzer
06.09.2006, 18:26
... also ich finde die ganzen On-Chip-Stabis irgendwie sinnlos, weil sie einen erheblichen Nachteil haben. Das Sucherbild ist nach wie vor wackelig, und somit auch das Bild, das der AF-Sensor "sieht". Meiner Meinung nach ist ein großer Vorteil des IS auch die Nebenwirkung, dass ich deutlich exakter fokussieren kann.

Ich hab ja einige Zeit die Notwendigkeit eines IS bei Konzerten z.B. verneint, da eine stabilisierte 15tel Sekunde dort wegen der Objektbewegung gar nichts bringt. Aber die reine Stabilisierung und die dadurch wesentlich erleichterte exakte Fokussierung auf ein Auge z.B. macht absolut Sinn. Deshalb hab ich da meine Meinung geändert auf pro-IS ;)

In bestimmten Bereichen kann ein IS im Objektiv den Ausschuss wegen exakterer Fokussierung sicher zu 50% beinflussen. Ein Chip-IS in einer DSLR würde das nicht können. Für die Bridgies und Videocams mag das nützlich sein, aber in einer DSLR?

Greets,
Peter.

Martin Mohr
06.09.2006, 21:28
... also ich finde die ganzen On-Chip-Stabis irgendwie sinnlos, weil sie einen erheblichen Nachteil haben. Das Sucherbild ist nach wie vor wackelig, und somit auch das Bild, das der AF-Sensor "sieht". Meiner Meinung nach ist ein großer Vorteil des IS auch die Nebenwirkung, dass ich deutlich exakter fokussieren kann.

Ich hab ja einige Zeit die Notwendigkeit eines IS bei Konzerten z.B. verneint, da eine stabilisierte 15tel Sekunde dort wegen der Objektbewegung gar nichts bringt. Aber die reine Stabilisierung und die dadurch wesentlich erleichterte exakte Fokussierung auf ein Auge z.B. macht absolut Sinn. Deshalb hab ich da meine Meinung geändert auf pro-IS ;)

In bestimmten Bereichen kann ein IS im Objektiv den Ausschuss wegen exakterer Fokussierung sicher zu 50% beinflussen. Ein Chip-IS in einer DSLR würde das nicht können. Für die Bridgies und Videocams mag das nützlich sein, aber in einer DSLR?

Greets,
Peter.Die Lösung heißt elektronischer Sucher .. auch der wird wohl unweigerlich kommen .. manche werden es bedauern, andere herbeisehnen .. vermutlich wird es auch noch auf lange Zeit alternativ Modelle mit optischem Sucher geben. Ich denke für eine recht große Zielgruppe wird ein System mit "On-Chip-DRI", On-Chip-Verwackelungsschutz ohne zusätzliche Linsen und bewegliche Teile aber mit deutlichen Qualitätsgewinn, Live-Sucher inkl. Weißabgleich+Schärfentiefendarstellung, uswusf einen großen Reiz ausüben.

Grüße
Martin :)

Benutzer
06.09.2006, 22:37
Die Lösung heißt elektronischer Sucher .. auch der wird wohl unweigerlich kommen ..
Das ändert aber an dem Problem gar nichts, zumal das noch eine ganze Weile dauern wird, bis der elektronische Sucher von der Qualität her in der Lage ist, den optischen zu ersetzen.

Dazu gabs neuliche einen Beitrag (http://www.digitale-slr.net/showpost.php?p=750277&postcount=55), in dem es um die On-Chip-Stabilisierung der Sony Alpha ging. Da wird das Whitepaper (http://www.robgalbraith.com/public_files/Canon_Rebel_XTi_White_Paper.pdf) von Canon zitiert, in dem deutlich wird, dass für die On-Chip-Stabilisierung im Gehäuse schlicht kein Platz ist, bei 300mm Brennweite müsste der Chip um 5,5mm bewegt werden, dazu kommt, dass der Crop-Faktor das Problem noch größer macht.

Ich bleib dabei, eine On-Chip-Stabilisierung ist für Bridgies und Camcorder okay, aber nicht für DSLRs. Eine Objektivstabilisierung kann optimal auf das Objektiv agbestimmt werden und wenn die On-Chip-Stabilisierung ein Weg wäre, den Canon für vernünftig erscheint, dann wäre er längst zumindest im Basis-Modell eingebaut, das gilt natürlich auch für Nikon. Und dass der elektronische Sucher den optischen ersetzt, möge der Herrgott verhindern ...

Greets,
Peter.

Martin Mohr
07.09.2006, 21:00
On-Chip-Stabilisierung durch Pixelreserven und Teilbelichtungen. Der Rest tönt doch stark nach den Gesängen, die angeschlagen wurden als Minolta den AF salonfähig zu machen suchte .. da sollte der Herrgott auch einschreiten :o

Alfons W.
07.09.2006, 22:32
Ich weiß nicht, ob es hier schon gepostet wurde, ich habe es nicht registriert:

Artikel (http://www.engadget.com/2006/08/31/mitsubishi-develops-flutter-shutter-for-deblurring-pics/)

Prinzip: man zerlege die Gesamtbelichtung in viele, sehr kurze Teilbelichtungen, erhaält dadurch scharfe Einzelbilder, die man zu einem scharfen Gesamtbild "sticht".

Ist alt. Funktioniert bislang mit unglaublichem Rechenaufwand bei ca 160x160 Pixel.:) Bis es soweit ist, dass das serienreif ist, könne wir uns die Objektive samt Augenechtzeitsteuerung links neben den Augapfel implantieren lassen.

zuendler
07.09.2006, 23:17
jau, ein stabilisiertes sucherbild hat einfach was beruhigendes bei langen brennweiten.
damit lässt sich viel entspannter arbeiten, den IS-effekt fürs foto garnicht erst berücksichtigt.