Christian Ahrens
24.10.2006, 16:16
Hallo,
ich habe gestern etwas gelernt, von dem ich glaube, dass es in dieser Konsequent nicht so bekannt ist und dass es vielleicht dem einen oder anderen Journalisten / Event- / Hochzeitsfotografen ein hilfreicher Tipp sein wird.
RAW als Bezwinger der Rauschproblematik... ?!
Kurz zur Vorgeschichte. In den letzten Tagen war ich besonders am Rauschverhalten der 5D und der 1DS MK2 interessiert, weil es allenthalben heißt, dass die Kameras diesbezüglich excellente Werte zu bieten haben. Es gibt auch einen Thread dazu, und zwei Mitleser im Forum (Danke nochmals!) waren so freundlich, mir entsprechende Dateien zuzusenden.
Die erste, die ich bekommen hatte, war eine 1600 ASA Datei aus einer 1Ds - und es hat mich schlicht vom Hocker gehauen. Zum einen war es ein sehr schönes, hervorragend belichtetes Bild, zum anderen zeigte es praktisch überhaupt kein Farbrauschen, sondern eine nur sehr angenehme Körnigkeit bei schönen, warmen Farben!
Ich muss ehrlich gestehen: der erste Impuls war: das will ich auch! Habe schon im Geist angefangen, meine Euros zusammenzutragen...
Dann bekam ich noch ein 5D File mit einer ähnlichen Lichtstimmung (available light mit schwachem Aufhellblitz). Das war in den dunklen Partien aber längst nicht so rauscharm wie das Foto aus der 1DS (deutlich sichtbare Farbsprenkel, wenn auch klein), und ich begann mich zu wundern.
Irgendwo im Hinterkopf gab es dann noch die Information, dass das 1DS Bild aus RAW heraus entwickelt wurde. Hm. Gut, die Vorteile des Formats sind mir durchaus bekannt (dachte ich), aber dass es sich auch günstig aufs Rauschverhalten auswirken sollte, habe ich in der Form bisher nirgendwo gelesen.
Aber das lässt sich ja überprüfen! Habe mit meiner 1D Mk2n ein Testbild bei 1600 ASA gemacht (siehe weiter unten; ein menschliches Modell war gerade nicht da), und verblüffendes festgestellt:
- Das JPG direkt aus der Kamera zeigt die nur allzu bekannten, recht großflächigen Farbrausch-Sprenkel, vor allem in den Schattenpartien des Bildes.
- Das mit PS CS2 und dem aktuellen RAW-Konverter mit Standardeinstellungen entwickelte RAW zeigt diese praktisch NICHT!!!!! Das Bild ähnelt in seiner Charakteristik vielmehr einem angenehm körnigen Foto - es war, wie ich finde, in der Charakteristik dem Bild aus der 1DSMk2 durchaus vergleichbar. OK, natürlich übertrieben: es hat weniger Pixel und nicht so feine Strukturen, aber das wirklich häßliche Farbrauschen war praktisch nicht mehr vorhanden! Mit anderen Worten: so ein Bild gebe ich bedenkenlos zum Kunden, wohingegen ich die 1600ASA Fotos sonst nur mit Bedenken rausrücke, weil die am Bildschirm (gar nicht mal so sehr im Druck) doch arg schrecklich aussehen.
Habe dann noch geschaut, wie es sich bei Aperture verhält: Auch hier ein praktisch vergleichbares Bild, vielleicht mit einem Hauch mehr Rauschanteil als bei Photoshop, aber die gleiche, starke Tendenz.
Ich bin deswegen wirklich verblüfft. Bisher habe ich RAW nur selten genutzt (bei Jobs, wo ich einfach eine Sicherung einbauen wollte; aber dann habe ich doch fast immer das JPG genommen und abgegeben).
Jetzt sehe ich die Sache völlig anders und habe die Standardeinstellung meiner Kamera erstmal beherzt auf RAW gestellt... Und das Geld für die 1DsMk2 wieder zurückgelegt... CF-Karten und neue Festplatten sind doch erheblich preiswerter als eine so teure Kamera!
Ein Vergleichs-Beispiel habe ich mal online gestellt:
http://www.fotos-vom-event.de/DL/dforum/VergleichRauschen_JPG-vs-RAW.jpg
Unglaublich, oder?
VG
Christian
ich habe gestern etwas gelernt, von dem ich glaube, dass es in dieser Konsequent nicht so bekannt ist und dass es vielleicht dem einen oder anderen Journalisten / Event- / Hochzeitsfotografen ein hilfreicher Tipp sein wird.
RAW als Bezwinger der Rauschproblematik... ?!
Kurz zur Vorgeschichte. In den letzten Tagen war ich besonders am Rauschverhalten der 5D und der 1DS MK2 interessiert, weil es allenthalben heißt, dass die Kameras diesbezüglich excellente Werte zu bieten haben. Es gibt auch einen Thread dazu, und zwei Mitleser im Forum (Danke nochmals!) waren so freundlich, mir entsprechende Dateien zuzusenden.
Die erste, die ich bekommen hatte, war eine 1600 ASA Datei aus einer 1Ds - und es hat mich schlicht vom Hocker gehauen. Zum einen war es ein sehr schönes, hervorragend belichtetes Bild, zum anderen zeigte es praktisch überhaupt kein Farbrauschen, sondern eine nur sehr angenehme Körnigkeit bei schönen, warmen Farben!
Ich muss ehrlich gestehen: der erste Impuls war: das will ich auch! Habe schon im Geist angefangen, meine Euros zusammenzutragen...
Dann bekam ich noch ein 5D File mit einer ähnlichen Lichtstimmung (available light mit schwachem Aufhellblitz). Das war in den dunklen Partien aber längst nicht so rauscharm wie das Foto aus der 1DS (deutlich sichtbare Farbsprenkel, wenn auch klein), und ich begann mich zu wundern.
Irgendwo im Hinterkopf gab es dann noch die Information, dass das 1DS Bild aus RAW heraus entwickelt wurde. Hm. Gut, die Vorteile des Formats sind mir durchaus bekannt (dachte ich), aber dass es sich auch günstig aufs Rauschverhalten auswirken sollte, habe ich in der Form bisher nirgendwo gelesen.
Aber das lässt sich ja überprüfen! Habe mit meiner 1D Mk2n ein Testbild bei 1600 ASA gemacht (siehe weiter unten; ein menschliches Modell war gerade nicht da), und verblüffendes festgestellt:
- Das JPG direkt aus der Kamera zeigt die nur allzu bekannten, recht großflächigen Farbrausch-Sprenkel, vor allem in den Schattenpartien des Bildes.
- Das mit PS CS2 und dem aktuellen RAW-Konverter mit Standardeinstellungen entwickelte RAW zeigt diese praktisch NICHT!!!!! Das Bild ähnelt in seiner Charakteristik vielmehr einem angenehm körnigen Foto - es war, wie ich finde, in der Charakteristik dem Bild aus der 1DSMk2 durchaus vergleichbar. OK, natürlich übertrieben: es hat weniger Pixel und nicht so feine Strukturen, aber das wirklich häßliche Farbrauschen war praktisch nicht mehr vorhanden! Mit anderen Worten: so ein Bild gebe ich bedenkenlos zum Kunden, wohingegen ich die 1600ASA Fotos sonst nur mit Bedenken rausrücke, weil die am Bildschirm (gar nicht mal so sehr im Druck) doch arg schrecklich aussehen.
Habe dann noch geschaut, wie es sich bei Aperture verhält: Auch hier ein praktisch vergleichbares Bild, vielleicht mit einem Hauch mehr Rauschanteil als bei Photoshop, aber die gleiche, starke Tendenz.
Ich bin deswegen wirklich verblüfft. Bisher habe ich RAW nur selten genutzt (bei Jobs, wo ich einfach eine Sicherung einbauen wollte; aber dann habe ich doch fast immer das JPG genommen und abgegeben).
Jetzt sehe ich die Sache völlig anders und habe die Standardeinstellung meiner Kamera erstmal beherzt auf RAW gestellt... Und das Geld für die 1DsMk2 wieder zurückgelegt... CF-Karten und neue Festplatten sind doch erheblich preiswerter als eine so teure Kamera!
Ein Vergleichs-Beispiel habe ich mal online gestellt:
http://www.fotos-vom-event.de/DL/dforum/VergleichRauschen_JPG-vs-RAW.jpg
Unglaublich, oder?
VG
Christian