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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Makro oder Balgen mit Vergrößerungsobjektiv?



GS2
03.11.2006, 17:07
Gibt es irgendwo einen Vergleich beider Varianten auch in Hinblick auf Tilt und Shift?

GS2
04.11.2006, 19:27
Stupdiwups

ts-e
04.11.2006, 19:44
Gibt es irgendwo einen Vergleich beider Varianten auch in Hinblick auf Tilt und Shift?

Vermischst Du nicht was?

Macro ist Macro! Tilt und Shift wieder was ganz anderes.
Ein Macrobalgen natürlich für Macro.
Ich finde mit einem Macroobjektiv ist man flexibler, als mit einem Balgen. Kommt jedoch darauf an, was man machen will. Hätteste vielleicht mal dazu schreiben sollen!!!!!!
Ich habe mal den Balgen bei einem Workshop probiert, fand ich im Endeffekt nicht so klasse.

ehemaliger Benutzer
04.11.2006, 20:17
Ich habe beides und ts-e hat recht. Mit dem Makroobjektiv bist du viel flexibler als mit dem Balgen. Wenn du einen kaufen möchtest ...

vg werner

HKO
04.11.2006, 22:35
Die neuesten Novoflex-Balgen gibt es mit Tilt und Shift. Es dürfte darauf ankommen, was Du und insbesondere in welchem Vergrößerungsbereich Du arbeiten willst, was die bessere Lösung ist. Ist die Frgae mehr theoretischer Natur, ist natürlich ein Macro-Objektiv die schnellere und flexiblere Lösung. Willst Du das letzte Quäntchen Qualität für bestimmte Bereiche rausquetschen, findest Du mit Vergrößerungsobjektien vor einem Balgen sicher eine noch optimalere Lösung.

GS2
05.11.2006, 11:16
Die neuesten Novoflex-Balgen gibt es mit Tilt und Shift. Es dürfte darauf ankommen, was Du und insbesondere in welchem Vergrößerungsbereich Du arbeiten willst, was die bessere Lösung ist. Ist die Frgae mehr theoretischer Natur, ist natürlich ein Macro-Objektiv die schnellere und flexiblere Lösung. Willst Du das letzte Quäntchen Qualität für bestimmte Bereiche rausquetschen, findest Du mit Vergrößerungsobjektien vor einem Balgen sicher eine noch optimalere Lösung.

Genau, wenn schon Balgen, dann mit Tilt-/Shift. Von Interesse sind meinerseits eher Maßstäbe um 1:2 bis 1:4. Seltener 1:1 oder mehr. Dennoch ist auch im gemäßigten Bereich Tilt imo Pflicht, da der ungeübte Betrachter mit der halbherzigen Schärfentiefe eines normalen (Makro-)Objektivs wenig anzufangen weiss und dies häufig genug als Mangel deklariert. Umgekehrtes ist allerdings auch möglich: Begrenzung der Schärfentiefe auf ein Minimum und/oder Umdefinition der Schärfeebene durch Gegentilt. Alles nennenswerte Punkte, die mit einem normalen Makro nicht möglich sind.

Bleibt nur noch die Frage, ob eine hochwertiges symmetrisches Compon-S, Rodagon usw. oder eine spezialisierte APO-Version, welche angeblich weniger maßstabfrei sein soll?

Canonflexer
05.11.2006, 15:28
Wenn es Dir um die bloße Ausdehnung der Schärfentiefe geht, würde ich einen anderen Weg gehen, da das Tilten ja nur die Lage der Schärfeebene verändert - ein "günstigere" Platzierung ist nicht immer möglich - aber an dem eigentlichen Übel nichts ändert. Ich würde beim Balgengerät drauf achten, dass sich die Kamerastandarte bewegen lässt, und dann ein "Scheibchenmakro" per Softwareinterpolation versuchen (zB mit Helicon Focus (http://www.heliconfocus.com/pages/index.php?focus_overview))

GS2
05.11.2006, 17:28
Wenngleich es mir nicht um eine absolut durchgehende Schärfe geht (eher um eine Abweichung von der überlichen Planparallelität), ein interessanter Tipp. Thx.

HKO
05.11.2006, 20:00
Genau, wenn schon Balgen, dann mit Tilt-/Shift. Von Interesse sind meinerseits eher Maßstäbe um 1:2 bis 1:4. Seltener 1:1 oder mehr. Dennoch ist auch im gemäßigten Bereich Tilt imo Pflicht, da der ungeübte Betrachter mit der halbherzigen Schärfentiefe eines normalen (Makro-)Objektivs wenig anzufangen weiss und dies häufig genug als Mangel deklariert. Umgekehrtes ist allerdings auch möglich: Begrenzung der Schärfentiefe auf ein Minimum und/oder Umdefinition der Schärfeebene durch Gegentilt. Alles nennenswerte Punkte, die mit einem normalen Makro nicht möglich sind.

Bleibt nur noch die Frage, ob eine hochwertiges symmetrisches Compon-S, Rodagon usw. oder eine spezialisierte APO-Version, welche angeblich weniger maßstabfrei sein soll?

Mit dem erwähnten neuen Novoflexbalgen ist m.W. auch Verschwenken möglich. Solche Dinge sind bei statischen Objekten möglich, ggf. würde ich mir überlegen (wenn dies oft genutzt werden soll, ein Vergrößerungsobjektiv für größere Formate (wegen des Bildkreises) anzupassen.
Auch bei den Vergrößerungsobjektiven gilt aber das Gleiche wie bei allen anderen Linsensystemen, sie sind halt jeweils für bestimmte Vergrößerungsbereiche gerechnet. Dazu gibts aber eingehende Info auf den Seiten z.B. von Rodenstock.

Für den Bereich von 1:2 bis 2:1 optimiert ist z.B. das Apo-Rodagon D 4/75 mm (habe ich). Optisch für diesen Bereich wirklich ein Traum, aber eben "fummelig" einsetzbar. Man bekommt solche Linsen aber immer mal wieder bei Ebay recht günstig angeboten.

GS2
05.11.2006, 21:07
Ja Horst, Novoflex wäre eine mögliche Variante. Meinerseits tuts auch ein vergleichbarer PB-4. Klar, nichts für Jagd auf Schmetterlinge oder so, aber das wäre auch nicht mein Anliegen. Zumindest brauche ich mir um die TTL-Blitzmessung unabhängig von Auszug, Tilt und Shift keine Sorgen zu machen. Das funzt.

Bei MF/GF V-Optiken (> 75mm) ist der Bildkreis selbstredend groß genug, aber genau die von Dir erwähnte "Optimierung für 1:2 bis 2:1" der APO's gegenüber der relativ maßstabsunabhängigen Rodagon bzw. Symmar-S Klasse wäre mal interessant in der Praxis zu sehen.

Canonflexer
06.11.2006, 00:44
Wenn's mehr ums Tilten geht, gibt's ja auch ab demnächst das X2-Pro-System von Cambo (http://www.cambo.com/Html/products_photo/set01/english/internet/Group735.html)

Andreas Kammann
06.11.2006, 09:34
Genau, wenn schon Balgen, dann mit Tilt-/Shift.

Bevor Du ein Vermögen für den Novoflex T/S-Balgen ausgibst, würde ich auf jeden Fall testen, ob Du damit auch zurechtkommst. Ich habe mir aus ähnlichen Gründen den alten Hama Tilt/Shift-Balgen gekauft, und nach meiner Erfahrung ist es praktisch unmöglich, bei den kleinen DSLR-Suchern und dem erheblichen Lichtverlust durch Auszug noch irgendetwas zu beurteilen. Dabei habe ich schon eine Kaltlichtquelle als Einstelllicht verwendet..



Von Interesse sind meinerseits eher Maßstäbe um 1:2 bis 1:4. Seltener 1:1 oder mehr. Dennoch ist auch im gemäßigten Bereich Tilt imo Pflicht, da der ungeübte Betrachter mit der halbherzigen Schärfentiefe eines normalen (Makro-)Objektivs wenig anzufangen weiss und dies häufig genug als Mangel deklariert. Umgekehrtes ist allerdings auch möglich: Begrenzung der Schärfentiefe auf ein Minimum und/oder Umdefinition der Schärfeebene durch Gegentilt. Alles nennenswerte Punkte, die mit einem normalen Makro nicht möglich sind.

Theoretisch ist dies alles richtig, und genau dies war auch mein Ansatz. In der Praxis war es dann leider für mich unbrauchbar. Falls Du den Hama-Balgen kaufen willst, mache ich Dir gerne ein Angebot...
Ich verwende inzwischen auch heliconfocus.



Bleibt nur noch die Frage, ob eine hochwertiges symmetrisches Compon-S, Rodagon usw. oder eine spezialisierte APO-Version, welche angeblich weniger maßstabfrei sein soll?
Ich habe eine Weile mit dem Componon-S 4/80 mm gearbeitet. Die Abbildungsleistungen von ca. 1:2 bis 2:1 waren einfach nur exzellent und z.B. dem Canon 100 mm Makro sichtbar überlegen.

Gruß
Andreas

stone13
06.11.2006, 10:22
Hast DU Dir auch schon das Zörkendörfer Multi Fokus System angesehen?

http://www.zoerk.de/nv02-mfs.html

GS2
06.11.2006, 12:26
Hast DU Dir auch schon das Zörkendörfer Multi Fokus System angesehen?

http://www.zoerk.de/nv02-mfs.html

Thx, kannte ich zwar, hatte aber aktuell nicht daran gedacht. Interessant hierbei, wie sich mit dem Auzug die Wirkungs des Schwenks ändert. Muss ich mir gedanklich noch etwas zu Gemüte führen ...

GS2
07.11.2006, 10:46
So, gestern durfte ein relativ hochwertiges Rodagon 4.0/80 bzw. 5.6/105 am 200mm TS-Balgen gegen ein 2.8/85 TS-Makroobjektiv antreten. Bei vergleichbaren Offenblenden liegen die V-Optiken klar vorne, was zugleich der manuellen Fokussierung entgegenkommt. Weiter abgeblendet sind die Ergebnissse kaum noch zu unterscheiden. Allerdings lassen sich die V-Linsen etwas weiter Abblenden bis eine nennenswerte Beugung eintritt.

Unterm Strich bietet Verschwenken nach Scheimpflug erstaunliches, was speziell im Makrobereich überaus hilfreich wirkt, da sich der so genannte "förderliche Maßstab" deutlich über die Grenzen eines normalen Makros verschieben lässt. Umgekehrtes macht allerdings ebenso Sinn. Vom Handling her sicherlich nichts für P&S-Freunde, aber für beruhliches Tüfteln eine mehr als empfehlenswerte Angelegenheit.

Offen wäre jetzt noch der Vergleich mit einem vorhandenen 4.5/135 Boyer Saphir am Balgen, bei dem ich mir Aufgrund seiner wirklich kreisrunden 32-Segmentblende in Sachen Bokeh noch einiges erhoffe.

Interessant wäre auch der Vergleich mit einem digital optimierten APO V-Objektiv, aber dazu müsste erst mal eins auf den Tisch.