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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frage zu Blitzbelichtungsmesser



alba63
05.12.2006, 00:58
Die Frage wird in diversen anderen (Technik-) Unterforen öfter gestellt, ich möchte sie dennoch hier stellen:

Welchen Belichtungsmesser würdet ihr - am besten beides, Blitz und Dauerlicht - ohne Umschweife empfehlen? Schwerpunkt Studio - dann natürlich mit Blitzanlage - aber auch draußen.

- Einer meiner Kandidaten: Gossen "digipro F".
Ansonsten hat Sekonic geraden einen neuen rausgebracht, Modell "758" der offenbar ALLES kann, ich habe zB etwas über Einprogrammieren des Dynamikumfangs der DSLR gelesen. Ist natürlich größer, teurer, protziger.
Der digiPro F ist schlank, eher simpel und vermutlich genau.

Da Belichtungsmessung für mich Neuland ist, will ich nicht auf "Gefühl" etwas kaufen, was bei realitstischen Anforderungen entweder unter (schlimm) oder überausgestattet ist.

Fazit: Macht der digipro F alles, was das Fotografenherz braucht, oder ist etwas Aufwändigeres eher besser?

Danke für Eure Hinweise im Voraus

Bernhard

Rüdiger Bartz
05.12.2006, 01:22
Ganz einfach. Jeder Blitzbelichungsmesser zeigt dir die Zeit/Blendenkombination incl. vorhandenem Licht weit aus besser in der Lichtmessung, als jede CamSimmulation. N ist bei den IsoEmpfindlichkeiten sehr korrekt, C schummelt da ein bischen.

Gruß Rue

alba63
05.12.2006, 07:59
N ist bei den IsoEmpfindlichkeiten sehr korrekt, C schummelt da ein bischen.
Gruß Rue

Canon zeigt eine etwas geringere Empfindlichkeit an, als die Kamera tatsächlich hat. Laut div. Kameratests 1/3 - 1/2 Blende. Ist natürlich für die Spitzlichter bei menschl. Haut wichtig.
"Schummeln" ist bei C in normalen Situationen hier sogar positiv, da die Kamera sogar noch weniger rauscht, als die ISO Zahl angibt...

Gruß, Bernhard

Edgar Löhr
05.12.2006, 08:47
Ich selbst arbeite mit einem Minolta Autometer V und bin bisher damit sehr zufrieden...
Aber auch die Teile von Sekonic kann man sich mal anschauen und Gossen ist ja eh hinlänglich bekannt...

Gruß Edgar

Benutzer
05.12.2006, 10:41
Hallo Bernhard,

zunächst zu Deiner Frage:
Zwischen den von Dir genannten Produkten sehe ich in Bezug auf Messgenauigkeit, Robustheit und Bedienungskomfort keinen kaufentscheidenden Unterschied. Blieben also noch persönliche Präferenz (die sich erfahrungsgemäß erst durch die praktische Arbeit mit den verschiedenen Geräten herauskristallisiert) und Preis als Entscheidungskriterien. Beides kann nur von Dir selber beurteilt werden.
Ich selber arbeite seit über 20 Jahren mit Gossen (aktuell: Mastersix, Variosix F2 (beide mit und ohne Spotvorsatz), Spotmaster) und kann nicht klagen.

Nun zu meiner Frage:
Es ist keine rethorische, die eine Belehrung verschleiern soll, sondern ich frage in Hinblick auf meine eigene zukünftige Arbeit: Wozu brauchst Du einen Belichtungsmesser?
Ich arbeite bis jetzt ca. 85/15% hybrid/digital und 95% vom Stativ, da meine Motive nahezu ausschließlich statisch sind. Während der Ausbildung habe ich mich sehr ausführlich mit der Belichtungsmessung beschäftigt, habe meine SW-Verarbeitung per Zonensystem standardisiert, bei Studioaufnahmen z.T. an der Fachkamera mit Messpaddeln TTL-Messung betrieben, etc. Zu den wenigen Dingen, die mich spontan für digitale Aufnahmemedien begeistert haben gehörte die Möglichkeit per Histogramm einfacher, schneller und vor allem präzieser als je zuvor die Belichtung bestimmen zu können.
Sollte ich demnächst den Schritt zur ausschließlich digitalen Verarbeitungskette machen, fällt mir letztlich nur ein Grund ein, weiter mit Belichtungsmessern zu hantieren: Der Showeffekt für den Kunden. Selbst bei nicht statischen Aufnahmesituationen bzw. grade dort kann ich mir keinen anderen Grund vorstellen.

Hilf mir auf die Sprünge ;)

Gruß

Martin

alba63
05.12.2006, 22:09
Zu den wenigen Dingen, die mich spontan für digitale Aufnahmemedien begeistert haben gehörte die Möglichkeit per Histogramm einfacher, schneller und vor allem präzieser als je zuvor die Belichtung bestimmen zu können.
Sollte ich demnächst den Schritt zur ausschließlich digitalen Verarbeitungskette machen, fällt mir letztlich nur ein Grund ein, weiter mit Belichtungsmessern zu hantieren: Der Showeffekt für den Kunden. Selbst bei nicht statischen Aufnahmesituationen bzw. grade dort kann ich mir keinen anderen Grund vorstellen.


Wenn ich das recht verstanden habe, hast du eine fotografische Ausbildung gemacht. Es gibt offenbar bezügl. Belichtungsmessung 2 Gruppen: Die Befürworter (oft die "Profis") und die Histogramm/ LCD-isten. Ich habe bei meinen bisherigen Studiosessions nach der Histogramm- Methode gearbeitet, man kann die Belichtung in etwa - ich würde sagen bis zu einer drittel Blende genau - einstellen. Mir kommt es auch so vor, als würde die Bewegung des Modells relativ zu den Lampen eine genauere Messung unmöglich machen: Geht sie mal 50cm näher an den Blitz, weicht die Belichtung schon ab. Dem Modell zu sagen, es soll genau DA stehen bleiben, ist wohl eher kontraproduktiv.

Überbelichtung kann man wohl auch mit dem 3-fach- Histogramm vermeiden. Was man damit aber nicht hinkriegt - wohl aber mit dem Belichtungsmesser - wäre das Verhältnis zwischen Haupt- und sekundären Blitzen einzustellen.

Fazit: Ich weiß mangels Beli- Erfahrung auch nicht, ob man den für Studiofotografie von Modellen (nicht statisch) braucht. Vielleicht kann sich noch jemand anderes äußern?

Gruß, Bernhard

Benutzer
05.12.2006, 22:34
Daß sich die Beleuchtungs- und damit auch die Belichtungsverhältnisse streng genommen mit jeder Bewegung des Modells ändern, ist sicher zutreffend. Daher ist eine Überprüfung und ggf. Korrektur sicherlich notwendig. Was ich nicht verstehe ist warum dies mit dem Belichtungsmesser besser gehen soll, als mit dem Histogramm. In beiden Fällen löse ich ein bis mehrere Male aus.
Mir ist allerdings mittlerweile noch ein weiterer Grund für den Gebrauch eines Belichtungsmessers eingefallen: alte Gewohnheit. Den kann ich allerdings gut nachvollziehen.

FriedV
05.12.2006, 22:37
Die Cam misst IMMER das reflektierte Licht, d.h. die Oberfächenbeschaffenheit und Farbe des Motifs gehen in die Messung ein.
Der Beli (nicht als Spotmesser betrieben) misst hingegen das einfallende Licht unabhängig vom Motiv, und genau darin liegt auch der Nutzen.

Benutzer
05.12.2006, 22:43
Die Cam misst IMMER das reflektierte Licht, d.h. die Oberfächenbeschaffenheit und Farbe des Motifs gehen in die Messung ein.
Der Beli (nicht als Spotmesser betrieben) misst hingegen das einfallende Licht unabhängig vom Motiv, und genau darin liegt auch der Nutzen.
Welchen Nutzen meinst Du genau? Wessen Nutzen? Der des Beli, oder der des Histogramms?

Rüdiger Bartz
05.12.2006, 23:19
@FriedV
Wenn die Cam das reflektiende Licht misst, ist das eine s.g. Objektmessung. Mag für viele Motive ausreichend sein, bei kritischen Sachen wie Weiss oder Schwarz nicht. Kennt jeder, der schon mal Schnee fotografiert hat = grau. Korrekte Objektmessung geht eigentlich nur durch das ausmessen einer Graukarte. Handblitzbelichtungsmesser machen jedoch i.d.R, eine Lichtmessung. Blitzbelichtungsmesser machen Sinn, wenn sehr unterschiedliche Licht- und Raumsituationen fotografiert werden, man hat auf Anhieb eine brauchbare Zeit-Blendenkombination. Bei statischen Bedingungen wie 2x Oktobox im 3x5m Studio lohnt der Aufwand kaum.

Gruß Rue

mmknipser
05.12.2006, 23:34
Ich kann Dir den Polaris von Aspen empfehlen: Stabil, sehr treu und vor allem nicht so teuer...

Gruß

Mario

JAKOB
06.12.2006, 11:15
ich verwende seit jahr und tag den minolta autometer v.

versuche mit quantum und gossen führten mich rasch wieder zum minolta. sekonic und minolat sind kompatibel was das zubehör betrifft.

und wer je gelernt hat mit der lichtmessung zu arbeiten....wird den handbeli zu schätzen wissen.
(ich mache in der basketballhalle ebenfalls immer rasch eine lichtmessung. objektmessung haut da nämlich krass daneben, wenn eines der teams schwarze shirts an hat.)

Benutzer
06.12.2006, 12:14
ich verwende seit jahr und tag den minolta autometer v.

versuche mit quantum und gossen führten mich rasch wieder zum minolta.

Hallo Jacob,

der Minolta ist ja im Kollegenkreis schon immer eine Bank gewesen. Ich hatte ihn auch einige Jahre und es gab sicherlich nichts daran auszusetzen. Allerdings bin ich letztendlich doch wieder bei Gossen gelandet, weil mir besonders der Mastersix einfach besser "paßte". Ich habe nie ganz verstanden, was die Kollegen so nachhaltig für den Minolta eingenommen hat. Wenn Du sagst, daß Dich "versuche mit quantum und gossen ... rasch wieder zum minolta" führten, hört es sich so an, als bestünden sehr gravierende Unterschiede. Welche waren das für Dich?

Gruß

Martin

Stefan-nbg
06.12.2006, 18:47
Hallo,

wieviel Geld muss man für einen Belichtungsmesser rechnen, um was brauchbares zu bekommen?

Grüße

Stefan

mmknipser
06.12.2006, 20:09
Hallo,

wieviel Geld muss man für einen Belichtungsmesser rechnen, um was brauchbares zu bekommen?

Grüße

Stefan

150 bis 200 Euro sollte man schon einplanen für einen gescheiten Blitzbelichtungsmesser. Belis für Dauerlicht gibts wesentlich günstiger...

Gruß

Mario

dudi
08.12.2006, 09:16
Also ich arbeite seit 2 Wochen mit dem neuen Sekonic 758 und bin absolut begeistert. Das Kalibrieren bei digitalen Kameras ist unumgänglich. Das wurde mir spätestens nach dem ersten Kalibrieren klar.
Es ist unglaublich wie gross die Abweichungen zwischen Kamera und Beli. sind. Das schlimme daran ist, dass die Kamera bei unterschiedlichen ISO Werten nicht linear daneben liegt sonder ständig wechselnd mal +0,4 mal -0,5 und dann wirds nämlich kompliziert.
Zusätzlich kann man auch noch den Belichtungsumfang kalibrieren und das ganze für insgesamt 3 unterschiedliche Gehäuse bzw Rückteile.
Der einzige Nachteil, das Kalibrieren nimmt schon ein wenig Zeit in Anspruch aber das war mir die Sache auf jedenfall wert.

DLDS
08.12.2006, 13:41
kannst du mir das mal im täglichen workflow darlegen? danke :)
Die dame bei sekonic während der photokina war dazu nicht in der lage...

also wie was und wo sagt mir der beli bei der arbeit?
einfach die grenzen des tonwertumfangs bei ner kontrastmessung?

was ich schwach finde, dass nur 3 profile gespeichert werden können.

dudi
08.12.2006, 15:05
.....also wie was und wo sagt mir der beli bei der arbeit?
einfach die grenzen des tonwertumfangs bei ner kontrastmessung?

was ich schwach finde, dass nur 3 profile gespeichert werden können.[/QUOTE]

also dann fang ich mal an mit den 3 profilen. wenn du wüsstest wie viel arbeit das kalibrieren ist, da sind 3 schon voll ok ;-). ne ich denk mehr als 3 kameras bzw back´s haben wohl die wenigsten in gebrauch.
wirkliche vorteile bringt der beli natürlich hauptsächlich bei blitzlicht und das am besten noch outdoor.
du kannst halt die lichter und schatten ausmessen und bekommst anhand deines erstellten profiles gezeigt ob alles noch innerhalb deines sensorspielraumes liegt (das geht unter anderem mit dem 1grad sucher per objektmessung auch ganz gut). ausserdem zeigt er auch noch das verhältniss von dauer zu blitzlicht an (machen die meisten anderen aber glaube ich auch)
aber bisher habe ich hauptsächlich mit lichtmessung gearbeitet und da ist einfach die genauigkeit in allen iso bereichen unschlagbar und dem minihistogramm der kamera um weiten überlegen.
das war eigentlich auch das haupt kaufargument, denn was nutzt mir ein beli wenn ich dann doch jedesmal noch rumrechnen muss.
wie ja bereits oben schon erwähnt, du glaubst nicht wie gross die abweichungen der iso einstellungen sind.

DLDS
08.12.2006, 15:11
danke dir :)

sind die profile immer nur für je 1 ISO Stufe oder mehrere?
Mehr profile währen schon interessant, da für den fall 1ds, 1d und MF film und ab und zu noch 4x5 film :(

alba63
08.12.2006, 16:23
danke dir

sind die profile immer nur für je 1 ISO Stufe oder mehrere?
Mehr profile währen schon interessant, da für den fall 1ds, 1d und MF film und ab und zu noch 4x5 film :(

Gemessen daran, dass kein anderer Beli überhaupt sowas kann, ist 3 doch ganz gut. Bisher hat es ja auch immer ganz ohne Kalibrierung klappen müssen...

Gruß, bernhard

dudi
08.12.2006, 18:09
du kannst 3 kameras profilieren.
pro kamera wird jede iso stufe einzeln kalibriert und das noch jeweils unterteilt nach dauerlicht und blitzlicht.
ich sag ja ist viel arbeit, aber das ergebnis hat mich überzeugt.

ich denke aus technischer sicht wäre es für sekonic ein kinderspiel auch 10 oder 15 profile vorzusehen, aber aus marketingsicht muss das system ja die nächsten jahre noch ausbaufähig sein.

dudi
08.12.2006, 18:20
war zu langsam zum ändern:(
hier noch eine kleinigkeit zum film.

ich denke bei filmmaterial ist das kalibrieren weniger wichtig, den hier gibt es ja sehr genau genormte vorgaben die ja wohl auch relativ genau eingehalten werden.

bei herstellern von digicams wird das aber wohl nicht so genau genommen.
sonst würde ja iso 200 bei nikon nicht fast iso 100 bei canon entsprechen

JAKOB
08.12.2006, 22:02
war zu langsam zum ändern:(
hier noch eine kleinigkeit zum film.

ich denke bei filmmaterial ist das kalibrieren weniger wichtig, den hier gibt es ja sehr genau genormte vorgaben die ja wohl auch relativ genau eingehalten werden.

bei herstellern von digicams wird das aber wohl nicht so genau genommen.
sonst würde ja iso 200 bei nikon nicht fast iso 100 bei canon entsprechen

bei digital ist es weniger wichtig ob nun die iso100 auch wirklich iso100 sind. es erfolgt ja keine eigentliche entwicklung, sondern alles was zum bild benötigt wird, ist in der kamera drin. eigentlich würde sogar eine anzeige 1,2,3,4, etc. reichen, werte in iso sind unnötig.
ein handbelichtungsmesser wird immer andere werte wie die kamera, die ja durch die linse misst, liefern. einerseits absorbiert das objektiv mehr oder weniger licht, andererseits wird eine kamera immer eine objektmessung liefern. allenfalls mit identischem messwinkel werden ähnliche werte gemessen werden können!
wenn ich heikles fotografieren muss, verwende ich daher meist die lichtmessung als anhaltspunkt.

JAKOB
08.12.2006, 22:05
Hallo Jacob,

der Minolta ist ja im Kollegenkreis schon immer eine Bank gewesen. Ich hatte ihn auch einige Jahre und es gab sicherlich nichts daran auszusetzen. Allerdings bin ich letztendlich doch wieder bei Gossen gelandet, weil mir besonders der Mastersix einfach besser "paßte". Ich habe nie ganz verstanden, was die Kollegen so nachhaltig für den Minolta eingenommen hat. Wenn Du sagst, daß Dich "versuche mit quantum und gossen ... rasch wieder zum minolta" führten, hört es sich so an, als bestünden sehr gravierende Unterschiede. Welche waren das für Dich?

Gruß

Martin

hallo martin
die aktuellen geräte von gossen sind bestimmt ausgezeichnete werkzeuge. was mir jedoch am minolta wirklich immer sofort gefallen hat und noch immer tut, ist deren intuitive handhabung. bei gossen musste ich immer ein handbuch durchsehen, beim minolta war immer alles irgendwie logisch. aber das sind subjektive feststellungen! messtechnisch werden sich die geräte kaum etwas schenken und alle liefern ihre resultate.
zudem vertraue ich schlussendlich eh nur einem: dem histogramm an der kamera.