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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 35mm als Portraitlinse geeignet?



*Mr._T*
05.03.2007, 11:23
Hallo,

tja, am Wochenende hab ich mich endlich mal drübergetraut und einen Portraitworkshop benutzt. Es geht doch einfacher als gedacht. :)

Jetzt hab ich gemerkt, dass mein heißgeliebtes 50mm/f1.8 II bei begrenzter Raummöglichkeit etwas zu lang werden kann, wenn es darum geht, nicht nur einen Teil des Menschen abzubilden, sondern ihn ganz aufzunehmen. Welche kürzere Fixbrennweite würdet Ihr daher vorschlagen? Das EF28/f2.8 sieht von den Abbildungseigentschaften nicht gerade berauschend aus, das EF-35mm/f2.0 dagegen wieder schon. Hat wer das Objektiv und kann mir seine Erfahrungen damit mitteilen?

Meine nächste Anschaffung wird sicher das EF-85mm/f1.8 sein, eine fantastische Linse zu einem guten Preis.

Gruß, Thomas

Andythaler
05.03.2007, 14:53
Hallo Thomas,

der Bereich von 28 - 35 mm sollte kein Problem sein für 'Ganzkörper-Portraits'.

Wie Du herausgefunden hast, ist an einem 1.6x crop body das 50er Objektiv ein sehr brauchbares Portraitobjektiv für 'Oberkörper' bzw 'Kopf+Schulter' Portraits, aber etwas lang für 'Ganzkörper' bzw. 'Umgebungsportrait'.

Ich erziele sehr gute Ergebnisse an meiner 20D mit meinem Sigma 30/1.4 EX für derartige Bilder. Sowohl das 35/2.0 als auch das 28/2.8 sollten von den Papierdaten her (Schärfe bei f/2.8) durchaus brauchbar sein für das Unterfangen, und das 28/1.8 und das 30/1.4 sind meiner Erfahrung nach sogar ausserordentlich gut geeignet (in meinem Fall war das 30/1.4 etwas schärfer als das gebraucht gekaufte 28/1.8).

Seit ich das 30/1.4 habe, hat es mein 50/1.4 als mein meistgenutztes Objektiv abgelöst, weil ich personlich die Brennweite (früher an 35 mm film: 50 mm) als sehr vielseitig empfinde.

Schöne Grüße,
Andreas

*Mr._T*
05.03.2007, 19:08
Hab mir in der Zwischenzeit das Canon 35mm/f1.8 und das Sigma 30/f1.4 angesehen, preislich in etwa gleich. Wie sieht es mit der Abbildungsleistung aus, kennt wer beide Linsen?

Gruß, Thomas

Andythaler
06.03.2007, 11:45
Hi Thomas,

wie gesagt, ich hatte mir sowohl das 28/1.8 gebraucht gekauft als auch das Sigma 30/1.4 EX neu. Nachdem das Sigma endlich justiert war :( war es bei f/1.4 sichtbar schärfer als das f/1.8 bei f/1.8 (kann aber natürlich auch an meiner Kopie liegen). Mein Canon f/1.8 war von f/2.2 an sehr brauchbar. Tests meiner Objektive kannst Du unter www.photozone.de (http://www.photozone.de) sehen. Mir sind andere User bekannt, deren 28/1.8 auch bei 1.8 sehr scharf ist.

Ich denke, dass Du mit keinem dieser Objektive falsch liegst. Wenn Du irgendwann in nächster Zeit mal auf FF wechseln willst, ist das Canon 28/1.8 natürlich sinnvoller.

Zusätzlich gibt es auch noch ein Sigma 20/1.8, das nun wirklich weit ist.

Schöne Grüße,
Andreas

*Mr._T*
06.03.2007, 13:08
Hallo Andreas,

die Frage, die sich mir stellt ist, ob 28mm nicht schon fast ein wenig WW-Ansatz hat.

Gruß, Thomas

Air
06.03.2007, 23:16
wo liegt denn dein budget? probier´ vielleicht mal das 35 - 1,4 aus. der mögliche freistellungs-effekt bei diesem brennweiten-bereich ist der hammer (gerade für ganzkörper-"portraits"). momentan meine absolute spaß-linse.

gruss
michael

*Mr._T*
07.03.2007, 07:06
Uff, €1300,- (€1279,- billigster Geizhals-Preis) sind doch schon ein großer Brocken. Hab schon beim 70-200 geschluckt. :D

Gruß, Thomas

sromberg
07.03.2007, 17:03
Ich mach den Spielverderber ;)
Tu es nicht! Ich hab den Fehler auch zu oft gemacht, und mit meinem 24-70 zu sehr Richtung 24 gedreht, weil ich den ganzen Körper drauf haben will. Alles unterhalb 50mm (übrigens unabhängig vom Crop) ist für Menschenaufnahmen imho nicht geeignet. Zu sehr werden die Proportionen verzerrt. Beine werden entweder zu "Stumpen" oder zu "Latten".

Ich betone nochmals, dass diese proportionale Abbildungsleistung eine Eigenschaft der physikalischen Brennweite eines Objektivs ist, und keineswegs irgendwie vom Crop beeinflusst wird. Der regelt lediglich den Bildausschnitt, aber er ändert nicht die Verzerrung der Proportionen. Es ist also egal, ob du 35mm an FF oder an 1.6er Crop hängst. Ein Platzproblem kannst du damit nicht lösen. Für Ganzkörperaufnahmen, die auch natürlich aussehen sollen, helfen nur 50 bis ca 80 mm und eben ... Platz nach hinten.

Den hab ich übrigens auch nicht :( Daher ist die Variante Umstieg auf FF bei gleicher Brennweite (damit mehr Bildausschnitt nutzbar) sehr viel sinnvoller wie Richtung WW zu tingeln.

Andythaler
07.03.2007, 17:36
Ich betone nochmals, dass diese proportionale Abbildungsleistung eine Eigenschaft der physikalischen Brennweite eines Objektivs ist, und keineswegs irgendwie vom Crop beeinflusst wird. Der regelt lediglich den Bildausschnitt, aber er ändert nicht die Verzerrung der Proportionen.

Hallo Sromberg,

das ist eine viel geäusserte ... aber leider dennoch komplett falsche Darstellung.

Das einzige, was die Perspektive beeinflusst, ist Dein Abstand zum Subjekt. Wenn Du weit genug weg bist, dann kannst Du auch mit einem 10-20 mm Objektiv (das entsprechend verzeichnungsfrei ist) ein Portrait machen (und dann entsprechend beschneiden).

Denk mal ... sonst würden die Leute mit ihren P&S Kameras mit 7-21 mm Linsen wohl keine Fotos von Menschen machen können...

Schöne Grüße,
Andreas

sromberg
07.03.2007, 18:05
Natürlich hast du recht, die Entfernung spielt klar eine Rolle. Aber es ging hier ja nicht darum, ob ich mit einem 35mm einen Menschen ablichten kann, wenn der nur 10% der Bildgröße nutzt und ich 50 Meter weit weg bin und nachher beschneide :) Dann stimmen die Proportionen vermutlich wieder.

Hier geht es darum, ein 35mm bei maximaler Ausnutzung der Bildgröße (oben Kopfe, unten Beine) aufgrund von Platzmangel in der Portraitfotografie einzusetzen. Und da ist eben das Problem, dass man das nicht ohne proportionale Störungen hinbekommt (wegen der Brennweite und der Nähe in Kombination). Und eben diese Brennweite verführt dazu, dann eben nicht weit genug wegzugehen. Wenn man das tut, dann kann man auch die Linse einsetzen, natürlich nutzt man dann aber nur vielleicht 50% der Bildgröße ... aber das ist dann eigentlich ja überflüssig. Dann kann ich gleich mein 50mm draufsetzen und wieder halbwegs normal mit voller Bildgröße fotografieren :)

Ich glaube da gibts wohl in der Praxis nur eine gute Lösung: Weit genug weg mit der richtigen Brennweite. Ich werde jedenfalls in Zukunft keine bildfüllenden Bilder mehr unterhalb von 50mm machen, da dieser Effekt mich schon ziemlich stört.

*Mr._T*
07.03.2007, 22:25
Aber was wäre dann die richtige/empfohlene Brennweite (unter Beachtung des Cropfaktors)? 50mm * 1,6 = 80mm tatsächliche Brennweite - oder?

Gruß, Thomas

Benutzer
07.03.2007, 22:50
Das 2.0 35mm eignet sich gut bei beengten Platzverhältnissen. Ansonsten das 2.5 50mm Makro und die 85er Objektive von Canon...wenn es nur kleines Budges sein soll. Damit schafft man jeweils eine Topqualität.

VG Roman
unterwegs mit Canon (http://www.photospaziergang.de/)

Andythaler
07.03.2007, 23:00
Aber was wäre dann die richtige/empfohlene Brennweite (unter Beachtung des Cropfaktors)? 50mm * 1,6 = 80mm tatsächliche Brennweite - oder?


Das ist zumindest die gängige Empfehlung (Untergrenze) für Torso/Kopf+Schulter Portraits, um Verzerrungen vorzubeugen.

Meine persönliche Überlegung ... Ich versuche, so weit von meinem Subjekt wegzustehen, dass ich mit 50 mm gut den Oberkörper abbilde, dann kann ich mit etwas weniger als 28/30 mm weiter in Richtung Ganzkörperportrait gehen. Ganz klappt's natürlich nicht, da muss ich noch etwas zurückgehen.

Empfehlung ... probier das halt mal mit einem Zoom aus, wie die Ergebnisse bei unterschiedlichen Entfernungen/Brennweiten sind und ob Du damit leben kannst ...

Schöne Grüße,
Andreas

sromberg
07.03.2007, 23:01
@Thomas: Ich bin mit dem 50er 1.4 zufrieden, aber auch mit dem 24-70 2.8, ich achte eben nur drauf, dass ich nicht zu weit runterdrehe wenn ich nah dran bin.
Ein 85er ist für Portaits / Gesicht sicher gut, aber für alles andere zu lang wenn man nicht weit genug nach hinten Raum hat. In einem großem Studio hab ich auch mal das 70-200er 2.8 eingesetzt, das geht ganz gut, aber da konnte ich 5-6 Meter vom Model weg :)
Mein 100er Macro ist für Portraits schon wieder zu scharf, man will ja gar nicht jede Hautpore detailliert sehen. Ich nutze das alles an 1.3er Crop, würde das gerne mal an FF austesten in Zukunft.

Cats
08.03.2007, 07:55
Ich mach den Spielverderber ;)
Tu es nicht! Ich hab den Fehler auch zu oft gemacht, und mit meinem 24-70 zu sehr Richtung 24 gedreht, weil ich den ganzen Körper drauf haben will. Alles unterhalb 50mm (übrigens unabhängig vom Crop) ist für Menschenaufnahmen imho nicht geeignet. Zu sehr werden die Proportionen verzerrt. Beine werden entweder zu "Stumpen" oder zu "Latten".

Ich betone nochmals, dass diese proportionale Abbildungsleistung eine Eigenschaft der physikalischen Brennweite eines Objektivs ist, und keineswegs irgendwie vom Crop beeinflusst wird. Der regelt lediglich den Bildausschnitt, aber er ändert nicht die Verzerrung der Proportionen. Es ist also egal, ob du 35mm an FF oder an 1.6er Crop hängst. Ein Platzproblem kannst du damit nicht lösen. Für Ganzkörperaufnahmen, die auch natürlich aussehen sollen, helfen nur 50 bis ca 80 mm und eben ... Platz nach hinten.

Den hab ich übrigens auch nicht :( Daher ist die Variante Umstieg auf FF bei gleicher Brennweite (damit mehr Bildausschnitt nutzbar) sehr viel sinnvoller wie Richtung WW zu tingeln.

Hey,
hab die Linse erst seit gestern, aber am 1.6er Crop glaube ich das so nicht.

EF 35 1.4L / f1.4

sromberg
08.03.2007, 11:08
Hallo Cat,

ja, war ein Denkfehler von mir. Am Crop hat man ja einen kleineren Bildausschnitt, also geht man daher wohl automatisch etwas weiter zurück damit noch alles drauf passt, dadurch erhöht sich die Entfernung und die Verzerrung reduziert sich dadurch. Mein Ansatz war eben bei gleicher Entfernung, da ändert sich durch den Crop nichts, ausser, dass man dann wohl weder Kopf noch Beine sieht ;)

Cats
08.03.2007, 11:30
Hier mal ein paar Bilder zum Vergleich!!!

Geht NUR um den räumlichen Eindruck!!

alle f1.4 / 20D 35mm / 5D 35mm und 85mm

*Mr._T*
08.03.2007, 11:36
Hm, von dem Mandl ist die letzte Aufnahme die beste. Ich nehm an, das wird dann mit dem 85mm gemacht worden sein.

Gruß, Thomas

Cats
08.03.2007, 12:01
Hm, von dem Mandl ist die letzte Aufnahme die beste. Ich nehm an, das wird dann mit dem 85mm gemacht worden sein.

Gruß, Thomas
Hey,
es ging mir nicht um gut oder nicht gut, sondern um den räumlichen Eindruck!!

Bild 1 / 20D - EF 35 1.4L
Bild 2 / 5D - EF 35 1.4L
Bild 3 / 5D - EF 85 1.2L (f1.4)
Bild 4 / 5D - EF 35 1.4L
Bild 5 / 5D - EF 85 1.2L (f1.4)

sromberg
08.03.2007, 13:33
Der räumliche Eindruck unterscheidet sich hier nur marginal, finde ich. Ein Grund ist sicher der Crop hier, da dadurch die wirklich "gekrümmten" Bereiche ja gar nicht auf den Sensor fallen bei 35mm. Und 35mm ist ja auch noch halbwegs human was WW angeht :)

Ich hab jetzt kein Beispielbild an der Hand. Aber einige Male habe ich mit 24-30mm Ganzkörperportraits gemacht im Studio - nah am Model auf Kopfhöhe, da sahen die sonst schönen langen Beine doch sehr verstumpelt aus. Die Bilder konnte ich so alle in die Tonne treten. Und bei 1.3er Crop ist der Effekt wohl durch das "noch-näher-dran" eben augenscheinlicher.

Vermutlich tritt der Effekt aber nur bei bestimmten Aufnahmebedingungen störend auf.

@Cat: Hast du bei allen Bildern die volle Aufnahmegröße genutzt oder hast du irgendwie hier nur einen Ausschnitt rausgeschnitten?

GS2
08.03.2007, 13:37
Warum kein 35er als Portraitlinse, egal ob nun mit oder ohne Crop. Selbst mit wesentlich größeren Bildwinkeln haben Meister wie Jeanloup Sieff grandiose Portraits geschaffen. Sein bevorzugtes Stilmittel war das Weitwinkelobjektiv, welches seinen Akt- bzw. Modefotos eine Art von Traumverlorenheit gab und eine gewisse Distanz der Modelle suggeriert, obwohl sie oftmals den Blick direkt auf den Betrachter richten ...


PS: Ondro kann es aber auch ;)

Cats
08.03.2007, 13:54
Der räumliche Eindruck unterscheidet sich hier nur marginal, finde ich. Ein Grund ist sicher der Crop hier, da dadurch die wirklich "gekrümmten" Bereiche ja gar nicht auf den Sensor fallen bei 35mm. Und 35mm ist ja auch noch halbwegs human was WW angeht :)

Ich hab jetzt kein Beispielbild an der Hand. Aber einige Male habe ich mit 24-30mm Ganzkörperportraits gemacht im Studio - nah am Model auf Kopfhöhe, da sahen die sonst schönen langen Beine doch sehr verstumpelt aus. Die Bilder konnte ich so alle in die Tonne treten. Und bei 1.3er Crop ist der Effekt wohl durch das "noch-näher-dran" eben augenscheinlicher.

Vermutlich tritt der Effekt aber nur bei bestimmten Aufnahmebedingungen störend auf.

@Cat: Hast du bei allen Bildern die volle Aufnahmegröße genutzt oder hast du irgendwie hier nur einen Ausschnitt rausgeschnitten?
Nein, rausgeschnitten ist da nichts!!!! Ich finde beim 35er sieht mann zuviel Hintergrund (nur das erste Bild ist von der 20D).
Das 35er ist halt für Portrait nicht die erste Wahl.

sromberg
08.03.2007, 14:20
Ja klar, zum Freistellen sind halt längere Brennweiten besser :)

@GS2: Wenn man den Effekt künstlerisch einbaut, dann ist das sicher interessant.

GS2
08.03.2007, 14:24
@GS2: Wenn man den Effekt künstlerisch einbaut, dann ist das sicher interessant.
Ja, denn bekanntlich zählt nur das fertige Bild, wobei allerdings WW in diesem Fall schon eine merkliche Rolle spielt.

GS2
08.03.2007, 14:27
Nein, rausgeschnitten ist da nichts!!!! Ich finde beim 35er sieht mann zuviel Hintergrund (nur das erste Bild ist von der 20D).
Das 35er ist halt für Portrait nicht die erste Wahl.

Nah ran muss man schon, damit es wirkt. Allerdings verbleibt dem Fotograf nur ein schmaler Grad für mehr oder auch weniger gelungene Portraits.

Dennoch hat es einen gewissen Reiz. Hier (http://www.pbase.com/wenduine/alleh_hopp) hatte ich mich exklusiv am 1.8/28 versucht.

Andythaler
09.03.2007, 00:19
Nein, rausgeschnitten ist da nichts!!!!

Hallo Cat,

wenn Du nichts rausgeschnitten hast, dann bist Du mit der 5D wohl näher an das Objekt herangegangen und dann mit dem 85 wieder weiter weg, oder?

Das erklärt natürlich die unterschiedlichen Perspektiven, und evtl auch die unterschiedliche Schärfentiefe (zusätzlich zur Sensorgrösse).

Klar, dass es mit Weitwinkel und grösserer Entfernung vom Subjekt mit dem Freistellen nicht mehr so klappt, aber ich denke, dass das die meisten auch verstehen werden. An ein Ganzkörperbild wird man wohl nicht die selben Anforderungen wie an ein Kopf+Schulter Portrait stellen.

Schöne Grüße,
Andreas

Gianni
23.03.2007, 19:48
Also generell werden immer wieder zwei verschiedene Faktorten durcheinandergebracht.

Das ist zum einen einmal die Verzeichnung. Die Verzeichung bedeutet, dass alle Linien die nicht durch das Zentrum gehen, Entweder Tonnen- oder Kissenförmig verzeichnen. Dieser Effekt nimmt gegen den Rand hin zu. Ein 85mm verzeichnet anders als ein 50mm, auch nahe um das Zentrum herum. Daher kann man mit einem 50mm 1.6Crop nicht wirklich genau ein 80 ersetzen. Ein WW verzeichnet Kissenförmig, und die Tele gehen je höher die Brennweite ist immer mehr ins Tonnenförmige. Günstig für Gesichtsportraits ist was die Verzeichnung angeht ca. 85mm - 105mm, da diese Brennweite leicht Kissenförmig verzeichnen, was dem Gesicht gut kommt. Das 50mm hingegen verzeichnet immer noch Tonnenförmig.

Dann gibt es die Verzerrung. Die Verzerrung ist besonders bekannt bei Weitwinkel, und wird je mehr Weitwinkel noch verstärkt. Die Verzerrung bedeutet, dass Objekte immer grösser werden, je näher sie dem Aufnahmepunkt stehen.

Das heisst bei der Verzerrung spielt die Distanz zum Objekt eine zentrale Rolle, bei der Verzeichnung nur bedingt.

lg Gianni

ceving
23.03.2007, 20:43
Das heisst bei der Verzerrung spielt die Distanz zum Objekt eine zentrale Rolle,

Exakt! Hat bei mir auch eine Weile gedauert bis ich dahinter gestiegen bin. Landläufig meint man, eine kleine Brennweite sei der Grund für eine Knollennase. Das ist aber nur bedingt das Fall. Mit einem 50er kann man ähnlich verzerrende Bilder machen, wenn man zu nah rangeht. Der Abstand zum Motiv ist der entscheidende Punkt. Eigentlich müsste es einen idealen Portrai-Abstand geben. Also in etwa der Abstand, den man hat, wenn bei einem 85er der Oberkörper formatfüllend ist. Wenn man den Abstand einhällt ist die Perspektive (im Sinne von Verzerrung der Person) immer gleich ganz egal welches Objektiv man verwendet.

cu Sascha