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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Umfrage - habe ihr Ökostrom?



Event
12.03.2007, 22:07
Mal ne Umfrage um mal über das Thema Ökostrom nachzudenken - eine kleine Diskusion zum Thema CO2 hatten wir ja vor kurzem.

Ich habe heute die Umstellung zu Ökostrom veranlasst, gestern die Energieoptionen meines Rechners optimiert (Lt. Statistik läuft ein PC ca. 40% im Leerlauf...) Energiesparlampen habe ich bereist ne halbe Ewigkeit

ja ja, nette Thema - Meistens profitiertn man letztendlich immer selber, da i.d.R. weniger Strom verbraucht wird und damit die Rechnung sinkt.

Habt ihr euch bereits Gedanken über das Thema gemacht?
Gruß Andi

jagabua
12.03.2007, 22:41
Wenn Du da mal die Rechnung nicht ohne den Wirt gemacht hast.

Bei uns in der Gemeinde ist man im Moment auf dem Wasserspartrip. Grundsätzlich zu begrüßen, aber...

Das Problem ist ganz einfach, daß die Kosten der Wasserversorgungsanlagen einen Großteil der Kosten verursachen. Diese Kosten müssen ja vom Verbraucher bezahlt werde.

Ergo: Viel Wasserverbrauch=günstiger Wasserpreis, wenig Wasserverbrauch=hoher Wasserpreis!

Also je mehr gespart wird, desto teurer wird das Wasser. Ist ja auch ganz logisch, denn das Wasser kostet die Gemeinde ja fast nix. Nur die Kosten vom Brunnen bis zum Wasserhahn bleiben beinahe gleich, ob nun viele m³ durchlaufen, oder wenige.

Beim Strom ist das so ne Sache. Wir haben im Haus nur weiße Steckdosen. Für den Ökostrom braucht man ja die grünen. Die Intsallation dieser wäre aber bestimmt teurer als der Nichtökostrom mehr kostet, oder hab ich da jetzt was verkehrt verstanden... ;-)))

Also ich sehe das als reine Geldmache!!!



Mal ne Umfrage um mal über das Thema Ökostrom nachzudenken - eine kleine Diskusion zum Thema CO2 hatten wir ja vor kurzem.

Ich habe heute die Umstellung zu Ökostrom veranlasst, gestern die Energieoptionen meines Rechners optimiert (Lt. Statistik läuft ein PC ca. 40% im Leerlauf...) Energiesparlampen habe ich bereist ne halbe Ewigkeit

ja ja, nette Thema - Meistens profitiertn man letztendlich immer selber, da i.d.R. weniger Strom verbraucht wird und damit die Rechnung sinkt.

Habt ihr euch bereits Gedanken über das Thema gemacht?
Gruß Andi

Peter Brust
12.03.2007, 22:53
Wenn Du da mal die Rechnung nicht ohne den Wirt gemacht hast.

Bei uns in der Gemeinde ist man im Moment auf dem Wasserspartrip. Grundsätzlich zu begrüßen, aber...

Das Problem ist ganz einfach, daß die Kosten der Wasserversorgungsanlagen einen Großteil der Kosten verursachen. Diese Kosten müssen ja vom Verbraucher bezahlt werde.

Ergo: Viel Wasserverbrauch=günstiger Wasserpreis, wenig Wasserverbrauch=hoher Wasserpreis!

Also je mehr gespart wird, desto teurer wird das Wasser. Ist ja auch ganz logisch, denn das Wasser kostet die Gemeinde ja fast nix. Nur die Kosten vom Brunnen bis zum Wasserhahn bleiben beinahe gleich, ob nun viele m³ durchlaufen, oder wenige.

Beim Strom ist das so ne Sache. Wir haben im Haus nur weiße Steckdosen. Für den Ökostrom braucht man ja die grünen. Die Intsallation dieser wäre aber bestimmt teurer als der Nichtökostrom mehr kostet, oder hab ich da jetzt was verkehrt verstanden... ;-)))

Also ich sehe das als reine Geldmache!!!

Genau so ist es. Da die Fixkosten schon exorbitant hoch sind, wirkt sich ein Sparen nicht oder sogar negativ aus. Denn die Fixkosten werden in jedem Fall an die Verbraucher weiter gegeben. Das Gleiche gilt auch für Müll, Strom und Abwassergebühren.

BenKasparick
12.03.2007, 23:21
Unser Haus tendiert in Richtung Null-Kosten-Haus...
Solarzellen auf dem Dach für den Strom und warmes Wasser (das, was davon nicht abgedeckt wird kommt natürlich aus dem lokalen Stromnetz) und eine Erdwärmeanlage für die Heizung.. funktioniert sehr gut alles und ich bin froh, dass mein Vater das Haus hat so umbauen lassen. Es tut gut, *relativ* unabhängig zu sein und der Natur nicht noch eins drauf zu drücken. ;)

Grüße,

Ben

Event
13.03.2007, 01:00
Da gibt es wohl ganz klar Unterschiede zwischen Stadt und Land.

In München zahle ich für den Ökostrom nen Aufpreis von 1,84Cent gegenüber dem normalen Tarif. Diese Summe wird zu 100% im Ökologischen Sektor investiert (lt. SWM) (z.B. Solaranlagen)
Die SWM kümmern sich meines Wissens seit langer Zeit um Ökologische Energiegewinnung (Im Süden von München wird ein großen Gebiet unter strengen Auflagen verpachtet, aus diesem Areal wird das Münchener Wasser gewonnen.

Ich bin der Meinung, das man dort seinen kleinen Beitrag leisten kann, um diese Entwicklung zu unterstützen.

@ jagabua
es ist schön, wenn man mit begrenzten Rohstoffen sparsam umgeht - die Preistendenz ist klar der falsche weg, die in eurer Gemeinde gefahren wird.
Aber ich kann mir nicht vorstellen, das du für 100 Kubikmeter Wasser weniger bezahlen wirst, als für 95.
D.h. auch wenn du weniger Wasser verbrauchst, wirst du weniger zahlen, als wenn du viel verbrauchst - oder ist das bei euch tatsächlich anders herum?

hier noch eine Übersicht von stromauskunft.de:
Ökostrom:
CO2-Emissionen: 0 g/kWhRadioaktiver Abfall: 0 g/kWhBasisjahr 2005
Zum Vergleich die Daten für den bundesdeutschen Durchschnitt:

Fossil (javascript:OpenHelp('771')) http://www.verifox.de/power/i/1_5.gif 60 % Nuklear (javascript:OpenHelp('770')) http://www.verifox.de/power/i/1_1.gif 29 % Regenerativ (javascript:OpenHelp('786')) http://www.verifox.de/power/i/1_4.gif 11 %

CO2-Emissionen: 514 g/kWhRadioaktiver Abfall: 0,0008 g/kWhBasisjahr 2005
zur Erklärung: 1 kWh = 1 kW (http://de.wikipedia.org/wiki/Watt_%28Einheit%29) · 1 h (http://de.wikipedia.org/wiki/Stunde) = 1.000 Watt (http://de.wikipedia.org/wiki/Watt_%28Einheit%29)

... bei Auto geht es um die Diskussion, das max. 130g CO² je km in die Luft gepustet werden...

hier gibts nen Ökostromrechner (http://www.deutschebp.de/extendedgenericarticle.do?categoryId=9008474&contentId=7015572)
ich komme (ab heute - mit Ökostrom) auf 3 Tonnen CO² Ergebnis - und das eigentlich nur wegen meinem Auto... vorher war das Ergebnis 4 Tonnen

EBär
14.03.2007, 20:35
ich kann ja schlecht in meinen Jugendjahren in Wackersdorf demonstrieren und nun keinen Ökostrom nehmen.

Und wie kann man auch nicht, nach Tschernobyl und Sellafield verbietet sich Strom aus AKWs von ganz alleine.

tschack
19.03.2007, 21:10
100% Wasserkraft. :D
Ist in Österreich aber auch nicht schwierig, das so hinzubekommen...

Koebes
21.03.2007, 17:12
man sieht dem Strom nicht an, ob er aus den Ausländischen AKWS zugekauft und uns als teurer Ökostrom angedreht wird.
Deshalb locker bleiben und Energie sparen, statt den Monopolisten das Geld in den Rachen zu schmeissen und angeblichen Ökostrom zu zahlen.

Gruß
Koebes Henry

Cougar
21.03.2007, 17:22
in der schweiz wird atomstrom noch als technische höchtleistung gepriesen und bewundert. :rolleyes:

hier muss erst einmal das umdenken begonnen werden. :mad:

Koebes
21.03.2007, 18:17
in der schweiz wird atomstrom noch als technische höchtleistung gepriesen und bewundert. :rolleyes:


bis bezahlbare Alternativen gefunden sind, ganz meine Meinung.

Uran ist doch auch ein Naturprodukt :D

Gruß
Koebes Henry

Stephan Ramstötter
21.03.2007, 20:27
..was ist, wenn man selber Ökostrom produziert? :eek: Finde den Punkt nicht in der Umfrage..:D


LG Stephan

Elbowz
21.03.2007, 21:46
Hi

Mich als KKW An würde es freuen wenn alle die so groß nach reinem Ökostrom schreien 1. einige Windräder in unmittelbarer Umgebung hätten und 2. diesen "sauberen" Ökostrom real bezahlen müßten.
Fakt ist das wir unsere Grundlastversorgung weder durch Solar, Wasserkraft oder Windenergie decken können, noch nicht mal annähernd, dies wird auch noch gerne von unseren Politikern verschwiegen wo es nur geht. Und wie wollen wir, selbst bei fortschreitender Technik bei regenerativen Energien, dies bewerkstelligen?
Wollen wir unsere Grundlast durch Braun/Steinkohle gewinnen oder uns in eine Totale Abhängigkeit von Rußland begeben, oder wollen wir die fehlenden Terrawatt im Ausland einkaufen? Dann machen wir uns auf mehrfache Stromkosten der heutigen Rechnungen gefaßt...

mfg

*Claus*
22.03.2007, 00:02
produzierenden Atomstrom bevorzugt beziehen kann.

Bjoern U.
22.03.2007, 16:07
nein !
(fehlt übrigens auch in der Liste)

denn auch ich halte es für sehr schwierig festzustellen wo der Strom letztendlich herkommt, behaupten können die Konzerne viel !
Für mich ist da viel Augenwischerei dabei.
Sowie beim Erdbeerjogurt, der noch nie ne Erdbeere gesehen hat....

Und dann würde mich mal interesssieren wieviel Windkrafträder es braucht um ein AKW abzuschalten ?
und wenn ich das Geschrei um die Energiesparlampen höre, fällt mir auf das keiner mal nachfrägt was denn ist wenn diese Lampen mal kaputt sind ?
Eine normale Glübirne besteht aus Metall, Keramik und Glas und ist damit rel einfach zu recyceln, eine Energiespalampe hat meines Wissens neben viel Plastik auch noch Elektronik drinen, die eigentlich getrennt werden müsste da Elektronikschrott.

Viel mehr hilft IMHO seinen eigenen Energieverbrauch zu reduzieren indem eben überflüssige Dinge ausgeschaltet werden.

Und alles was man jetzt an Geld sparen kann, holen sich die Stromkonzerne eh wieder indem sie die Preise weiter erhöhen wenn ihnen die Gewinne wegbrechen.
Das Beispiel mit dem Wasser kenn ich von unserer Gemeinde auch so. Gleiches Spiel beim Müll, obwohl heute viel weniger und auch noch vorsortiert nun deutlich teurer als früher. Klar, unsere zuständige Müllverbrennung muss mittlerweile Ersatzbrennstoffe wie Öl zukaufen, weil eben kaum noch brennbares Material im Müll enthalten ist.

Fakt ist, der Endverbraucher wird da oft unnötig geschröpft und noch öfter für dumm verkauft.

Gruß Björn

EBär
22.03.2007, 21:50
Hi

Mich als KKW An würde es freuen wenn alle die so groß nach reinem Ökostrom schreien 1. einige Windräder in unmittelbarer Umgebung hätten und 2. diesen "sauberen" Ökostrom real bezahlen müßten.
Fakt ist das wir unsere Grundlastversorgung weder durch Solar, Wasserkraft oder Windenergie decken können, noch nicht mal annähernd, dies wird auch noch gerne von unseren Politikern verschwiegen wo es nur geht. Und wie wollen wir, selbst bei fortschreitender Technik bei regenerativen Energien, dies bewerkstelligen?
Wollen wir unsere Grundlast durch Braun/Steinkohle gewinnen oder uns in eine Totale Abhängigkeit von Rußland begeben, oder wollen wir die fehlenden Terrawatt im Ausland einkaufen? Dann machen wir uns auf mehrfache Stromkosten der heutigen Rechnungen gefaßt...

mfg

Frag doch mal die Menschen, die in der Umgebung von Tschernobyl leben - bzw. lebten, frag mal die Kinder, die nach der Katastrophe zu Welt kamen, mit enormen Schäden an Körper und Psyche, frag die mal die Witten und Waisen der Feuerwehrleute, die den Brand gelöscht haben, ... ob sie neben Windkrafträdern oder neben einem Atomreaktor leben möchten.

Ich weiss ja wirklich nicht, wie oft eine Katastrophe noch passieren muss, bevor sich etwas tut.

EBär
22.03.2007, 21:56
nein !
(fehlt übrigens auch in der Liste)

denn auch ich halte es für sehr schwierig festzustellen wo der Strom letztendlich herkommt, behaupten können die Konzerne viel !
...

Gruß Björn

Konzerne? (http://lichtblick.de/home/index.php?lbid=EzutqCaWNbXb&v=2&&s=1)

Konzerne? (http://www.greenpeace-energy.de/)

Konzerne? (http://www.ews-schoenau.de/)

Ich hoffe mit den Links etwas Klarheit vermitteln zu können, wo der Strom herkommt.

EBär
22.03.2007, 22:05
Hi
... und 2. diesen "sauberen" Ökostrom real bezahlen müßten.
...
Dann machen wir uns auf mehrfache Stromkosten der heutigen Rechnungen gefaßt...

mfg

Frag doch mal nach, wieviel der Staat den Atomstrom subventioniert.

PS noch eine Info: Biogas - was Du nicht genannt hat - ist Grundlastfähig. Die Info habe ich von einer Mitarbeiterin aus dem BMU.

Und wie willst Du die Kosten kalkulieren und umlegen, die Deine Enkel und Ururenkel zahlen müssen direkt und indirekt für die Entsorung und Endlagerung des Atommülls?

Auch Uran ist endlich!

Schon vergessen, da hat doch jemand angereichertes Uranerz in seinem Garten vergraben.

... Ej Leute echt, das kann doch nicht sein. Nur ein paar kleine Überlegungen und es müsste doch für jeden, der nicht direkt sein Geld mit Atomstrom verdient, klar sein dass das eine Sackgasse ist. Und zwar sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch und überhaupt.

Bezahlt bitte den Atomstrom ganz und gar! Mit allen Kosten, die jetzt und in Zukunft anfallen werden. Dann werdet Ihr eine Stormrechnung bekommen, die sich gewaschen hat.

Gruss
ebär

Elbowz
23.03.2007, 15:54
Frag doch mal die Menschen, die in der Umgebung von Tschernobyl leben - bzw. lebten, frag mal die Kinder, die nach der Katastrophe zu Welt kamen, mit enormen Schäden an Körper und Psyche, frag die mal die Witten und Waisen der Feuerwehrleute, die den Brand gelöscht haben, ... ob sie neben Windkrafträdern oder neben einem Atomreaktor leben möchten.

Ich weiss ja wirklich nicht, wie oft eine Katastrophe noch passieren muss, bevor sich etwas tut.

Äpfel und Birnen?

Sicher ist das so etwas wie Tsernobyl nicht passieren darf, dies wird es bei uns auch nicht, aleine schon weil dieser Unfall wie in T. bei uns so nicht möglich ist. Fakt ist das die Deutschen KKW immer noch die sichersten der welt sind. Wir schlaten nun unsere KKW ab und beziehen "Atomstrom" wie ihr so gerne sagt, aus anderen Ländern, damit tun wir zwei Dinge ganz sicher, wir begeben uns in eine enorme Abhängigkeit und sind machtlos gegenüber diesen Ländern die ihre nicht unserem Sicheren Standard genügenden KKW weiter betreiben.
Woher glaubt ihr beziehen solche Länder wie China/USA oder Indien ihre nötigen riesigen Energiemengen in Zukunft?
Schaut euch mal wieviel KKW alleine in China geplant sind und gebaut werden!? Glaubt jemand dies wäre mit Kohle/Erdöl oder Gas zu bewerkstelligen? Wieviele Millionen Tonnen CO2 werden dann zusätzlich ausgestoßen? Gute Nacht sag ich da schon mal...
Wenn wir diese Technik weiterbetreiben und entwickeln wäre dies auch ein sehr Zukunftsträchtiger Markt den wir uns als Hochtechinisierte Gesellschaft erarbeitet haben, diese Geschäfte,KKW's weiterentwickeln und verkaufen, werden jedoch wohl andere machen, egal wir haben ja genügend Arbeitsplätze, und der Strom kommt ja auch aus der Steckdose...

In der berechnung des At Stroms sind die Kosten für den Rückbau (Grüne Wiese) der KKW mit einbezogen, ebenso die Lagerung des Anfallenden Atommüls, dies ändert auch nicht die Blockadehaltung der Politik...

Sicher ist Uran auch irgendwann aufgebraucht, jedoch lange nachdem ale Erdöl/Gasvorräte dahin sind. Bis dorthin sollte jedoch die Kernfusion soweit sein, ansonsten können wir uns mitsamt dem Planeten Erde vergessen...

Und Ebär:- Wie bitte möchtest du den den Energiebedarf der Menscheit decken? Komm bitte nicht mit Fossilen Energieträgern oder Wind/Solar, vergiss es den dies geht nicht...

2050 sollen bereits 9Milliarden menschen existieren..

Bjoern U.
24.03.2007, 02:32
Konzerne? (http://lichtblick.de/home/index.php?lbid=EzutqCaWNbXb&v=2&&s=1)

Konzerne? (http://www.greenpeace-energy.de/)

Konzerne? (http://www.ews-schoenau.de/)

Ich hoffe mit den Links etwas Klarheit vermitteln zu können, wo der Strom herkommt.

ist ja alles recht und schön
nur die legen alle kein direktes Kabel zu mir ins Haus
was die machen ist auch nur den normalen Netzbetreibern irgendwo eine Menge X an Öko Strom zu überlassen und diese dann zu "bitten" mir doch die Menge X von ihrem AKW Strom zu liefern.
Hat für mich was von Augenwischerei, sorry

Ich hatte gestern als ich mit dem Auto in der Pfalz unterwegs war ein interessantes Bild vor Augen. Leider hatte ich keine Knipse dabei.
Im Hintergrund das AKW Philipsburg und im Vordergrund drei neue Windräder.
Es drängte sich mir bei diesem Blick unweigerlich die Frage auf wieviele dieser Windräder man wohl braucht um allein das AKW Philipsburg zu ersetzen ?
Wenn ich dann daran denke wie vehement teils sogar Umweltschützer gegen diese Windräder wettern (z.B. wenn sie auf dem Feld hinter des Umweltschützers Haus gebauter werden sollen...) dann wird schnell klar, das ist auch nicht der Weisheit letzter Schluss.
Und wer mal in einem (kleinen) Windpark zwischen mehreren größeren Windräder gestanden und den Geräuschpegel vernommen hat, will die Dinger auch nicht unbedingt in der Nähe vom Wohnhaus haben....

Wasserkraft ist leider auch nicht überall verfügbar
Verbrennung von fossilen Rohstoffen ist auch nicht angesagt
Verbrennung von nachwachsenden Rohstoffen ist zwar CO² bilanzmäßig ok, hat aber auch das Problem mit dem Feinstaub (zumindest im privaten Bereich)
Sonnenenergie ist auch nur bedingt eine Lösung, da dann Strom entsteht, wenn er weniger benötigt wird und sich aber derzeit nur schlecht bis gar nicht speichern lässt um ihn Abend oder Nachts abzurufen

sprich es gibt nicht DAS Konzept allein..
und solange die Fusion nur in der Theorie funktioniert und auch sonst keine bahnbrechende Erfindung zur Energiegewinnung oder schon zur deutlichen Effizienzerhöhung gemacht werden, halte ich es daher auch nicht für besonders schlau die bestehenden AKW's dicht zu machen.

Denn es wird so kommen wie Bernd schreibt. Die Stromkonzerne kaufen den Strom dann "billig" im Ausland ein und das eben in Ländern deren (A)KW's einen höchst fraglichen Sicherheitsstandart haben.
Und die Geschichte mit Gasprom hat ja gezeigt wie schnell man abhänig von solchen Energielieferungen wird.


Gruß Björn

(Rechtschreibfehler dürfen zu dieser Uhrzeit gefunden und behalten werden....)

Marze
24.03.2007, 12:59
Ökostrom? Derzeit dient's wohl hauptsächlich der Polarisierung. Wichtig ist hierbei ein ganzheitliche u. natürlich objektive Betrachtung.

Rein vom Budget her betrachtet ist Strom nur ein Anteil am Gesamtbedarf Energie. Man kann das also nicht separat betrachten, besonders wenn's um die Ziele gemäß Klimaschutz geht. Ich sag mal so, ausführlich wäre das hier in einem normalen Rahmen nicht zu beschreiben. Aber vielleicht mal einige Eckzahlen, als Ausgangspunkt sozusagen. Ohne Wertung natürlich ;)

- Leistung AKW Philipsburg: 1.390 MW
- Leistung (Durchschnitt) Windrad: 1.500 kW
- Anteil Windenergie Dt. 2006, Nettostromverbrauch: 7,27%

- Energieabhängigkeitsquote Dt. 2006: 65,1%
- steigender Energiebedarf, bis 2020 wird für EU in etwa 300.000 MW Mehrbedarf erwartet
- derzeit sind knapp 80.000 MW in EU geplant (beantragt)

- bei Energie muss man eher von langfristigen Planungen ausgehen; man kann also nicht heute hergehen u. alles umwerfen (sehr hohe Investitionskosten)
- davon ausgehend MUSS man davon ausgehen, dass auch in den nächsten Jahren weiterhin der Primärenergiebedarf mit Kohle, Erdgas, Kernenergie gedeckt werden muss

- zur ökologischen Betrachtung darf man nicht nur die Stromerzeugung hinzuziehen, sondern auch die Erstellungs- sowie Transportkosten -> damit relativiert sich auch die ökologische Bilanz der sog. regenerativen Energien; speziell wenn man davon ausgeht, dass diese derzeit nicht im benötigten Maße vorhanden sind u. erst gebaut werden müssen

Ausgehend vom Bedarf u. den nötigen Baumaßnahmen, und unter Berücksichtigung der knappen Zeit für die Erreichung der Ziele, kommt man unweigerlich auch auf den Punkt, dass allein in Dt. 19 stillgelegte KKW's existieren. Welch Potential!

Die KKW's der heutigen Bauart haben natürlich andre Standards als die z.B. in Rußland verwendeten. Das Risiko der in Dt. betriebenen wird mit etwa 2% beziffert. Muss man also immer abwägen, ohne zu pauschalisieren u. vor allen zu polarisieren. Abgesehen davon, Länder wie China haben KKW's geplant, unabhängig der dt. Befindlichkeiten. Ebenso Russland u. Japan.

OK, sehr knapp angerissen, aber sowas muss alles betrachtet werden. Die Uni Graz hat kürzlich eine Studie dazu herausgegeben, unter Betrachtung aller Randbedingungen, Risiken u. Chancen. Demnach ist die Kernenergie eine Chance u. schafft u.U. die Zeit, in der man sich um regenerative Energien kümmern kann.

Noch was persönliches: eigentlich fehlt hier immer eine Definition, was Ökostrom ist. Ich habe den Eindruck, dass es für den einen oder andren etwas andres bedeutet u. damit wird's schlecht, auf einen Nenner zu kommen. Wie schon von andren gesagt, die Durchleitung des Stromes ist nicht unerheblich bei der Betrachtung. Keiner kann sagen, was für einen Strom er von welchen Kraftwerk bezieht. Das ist ja auch nicht Sinn der Sache, es geht um eine kontinuierliche Lieferung. Europaweit. Energie ist ein Thema das alle betrifft u. alle Bereiche erfasst. Ein Separieren ist da weniger zielführend. Die Gesamtbilanz ist ausschlaggebend.

Elbowz
24.03.2007, 13:14
- Leistung AKW Philipsburg: 1.390 MW





Kernkraftwerk Phlippsburg Block 2 hat diese Leistung, dazu kommt noch der Block 1 mit 930MW Leistung ;)

Schön das auch mal jemand selbst denkt ohne den geistigen Dünpfiff unserer Machtbezogenen Politiker und deren Lakaien nach zu plappern

Die Stillegung der Deutschen KKW ist eine rein Politisch Motivierte Vernichtung unseres Kapitales. Fast alle Europäische Nachbarländer werden neue KKw's bauen, warum wohl?

Danke Björn und Marze ;)...

mfg

Frosty
06.04.2007, 22:19
Mein Stromanbieter betreibt selbst keine AKWs, aber da sein Strom nur durchgeleitet wird, habe ich doch Atomstrom in der Steckdose.

Jochen Hückmann
06.04.2007, 22:39
Ergo: Viel Wasserverbrauch=günstiger Wasserpreis, wenig Wasserverbrauch=hoher Wasserpreis!


Also ich sehe das als reine Geldmache!!!

Aber durch die geringere Abwassergebühr wird es doch mehr als ausgelichen, oder?

Fassi
11.04.2007, 07:39
ist ja alles recht und schön
nur die legen alle kein direktes Kabel zu mir ins Haus


Stimmt, es gibt nur einen Strom im deutschen Stromnetz. Das wissen die wenigsten.


Gruss
Matthias

Benutzer
11.04.2007, 09:38
Meine Antwort zur ursprünglichen Frage: nein.

Im Übrigen halte ich in meinem laienhaften Verständnis den durch Kernenergie erzeugten Strom derzeit auch für den - derzeit! - saubersten. Was nicht bedeutet, dass es so bleiben muss, aber die Atomkraft zu verteufeln, nur weil einmal in der Sowjetunion* ein riesiges Desaster passierte, wäre wie Messer zu verteufeln, weil man sich damit verletzen kann.

Weder Windräder noch Sonnenenergie stellen derzeit eine nützliche Alternative dar. Außer fürs eigene Ego.

Wenn ich im Übrigen Dinge höre wie

-> geplanter Ausbau der Braunkohlekraftwerke (die größten Umweltversiffer in der Geschichte der Menschheit überhaupt) in D

-> in Niedersachsen aus Palmöl (eigens aus Tanzania heran transportiert) erzeugter "Öko"-Strom

(beides im Abstand von 12 Stunden auf NDR INFO gehört)

dann gehe ich gleich lieber zu www.oekologismus.de (http://www.oekologismus.de/), die schreiben die wirklich unbequemen Wahrheiten...

* und es war beileibe nicht Tschernobyl, dessen Rolle und Auswirkungen bei weitem überschätzt werden. Wer suchet, der findet. Tipp: der GAU passierte viel früher und in der Nähe von Ural. Die Welt hat erst nach über 40 Jahren darüber erfahren. Aber alle wollen immer noch Tschernobyl. Ist ja so spektaklulär.

Event
11.04.2007, 10:20
hier noch mal ein paar kleine Anmerkungen von mir.
Ich habe am Wochenende einen Bericht auf Bayern 2 gehört...

um ein Kraftwerk zu ersetzten, bräuchte man 100 QuadratKILOMETER Solaranlagen...

Solaranlagen haben sich in der Regel nach 3 Jahren armortisiert. (eingerechnet ist u.a. der Aufwand / Stromverbrauch, um die Anlagen herzustellen)

Windkraftanlagen amortisieren sich innerhalb weniger Monate, da sie eine deutlich größere Effizienz haben.

Zu dem Einwurf,
"der Strom ist immer der gleiche, der aus der Steckdose kommt"

ja, das stimmt, es wird so sein, das der Strom, das aus meiner Steckdose kommt, Atomstrom ist.
ABER: diesen Anteil, den ich beziehe, wird aus ökologischen Quellen EINGESPEIST. Bei mir wird direkt nichts ankommen, aber vielleicht bei euch? ;-)