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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Auflösungsfähigkeit



ruedes
14.03.2007, 09:57
heute gehts mal um eine technische frage.
die sensoren der heutigen kameras lösen ja bereits enorm auf. 10, 12 ja sogar über 16 megapixel nehmen wir heute locker in den mund als wärs nichts besonderes.

einige wenige wissen, dass dies mehr theorie als umsetzbare realität ist. die aller wenigsten objektiver vermögen diese sensoren ausreichend zu befriedigen, sprich aufzulösen.
nun interessiert mich im besonderen, was schafft so ein neues 16-35 II, ein 17-40, ein 24-105 und ein 70-200 2.8.
die fragte stellte ich natürlich an die erste adresse im lande: canon wien. leider kann einem da nicht die gewünschte auskunft gegeben werden. niergendwo sind da daten ausfindig zu machen.

meinen bisherigen information, dürfte die meisten genannten objektive bei bestenfalls 10 megapixel enden (ich weiß, insider sprechen hier von zeilen und linien; diese können aber durchaus auch laienhaft in megapixel umgerechnet werden, was für die meisten user mehr aussagekraft hat).

wer weiß da mehr?

ruedes

PitWi
14.03.2007, 10:13
Die Megapixel sagen ja so gut wie gar nichts über die Auflösung denn du mußt sie noch auf die Chipfläche umrechnen. Entscheidend ist also die Pixelgröße, d.h. Breite des Chips dividiert durch Anz. der horizontalen Pixel. Z.B. die 5D hat (relativ große) Pixel mit 8,2 my, die 400D hat 5,7 my. Wenn ich das richtig interpretiere, entspricht das 1548 bzw. 2228 Linien pro Zoll oder 610 bzw. 877 Linien pro cm.
Da wird es in der Tat eng für die meisten Objektive.

reach
14.03.2007, 11:11
Da hast Du schon recht. Nicht umsonst liest man bei Objektiv-Tests, immer wieder Sätze wie "...it probably exceeds the limits of the 8 MP sensor of the EOS 350D..." (dies zum Beispiel ein Zital aus dem Test meines 17-55 2.8 Schatzis :D)

Trotzdem trau ich mich nicht ausschließen, daß man an einer günstigen Linse nicht den Unterschied zwischen z.B. 8 und 12MPx sieht.
Wird wohl so sein wie mit dem menschlichen Gehör - auch wenn es nur bis bestenfalls 20kHz arbeitet, und Schallplatten nur bis 16kHz gehen mögen, so würde es trotzdem schlechter klingen, wenn sich oberhalb von 20kHz gar nichts mehr täte.

ceving
14.03.2007, 16:08
Da hast Du schon recht. Nicht umsonst liest man bei Objektiv-Tests, immer wieder Sätze wie "...it probably exceeds the limits of the 8 MP sensor of the EOS 350D..."

Ohne jetzt wirklich die Rechnung durchzuführen müsste der Weg meiner Meinung nach sein:

Die Auflösung des Chips bestimmen: Der Bayer-Sensor hat nebeneinander liegende Pixel. Unter Anwendung des Nyquist-Theorems ergibt sich für ein RGB-Tuppel eine deutlich geringere Auflösung als die, die Canon gerne verkauft.
Die Auflösung des Objektivs auf den Chip umrechnen. Für viele Objektive gibt es die MTF-Kurven, die angeben wieviel Linien das Objektiv auflösen kann.
Beispiele für MTF-Kurven findet man auf den US-Seiten von Canon:

http://www.usa.canon.com/consumer/controller?act=ModelDetailAct&fcategoryid=152&modelid=7311

Wie genau die Beziehung aussieht kann ich dir aber auch nicht sagen. Dazu muss man den Kram wahrscheinlich erst studieren. ;-)

cu Sascha

Canonicus
14.03.2007, 16:36
Ohne jetzt wirklich die Rechnung durchzuführen müsste der Weg meiner Meinung nach sein:

Die Auflösung des Chips bestimmen: Der Bayer-Sensor hat nebeneinander liegende Pixel. Unter Anwendung des Nyquist-Theorems ergibt sich für ein RGB-Tuppel eine deutlich geringere Auflösung als die, die Canon gerne verkauft.
Die Auflösung des Objektivs auf den Chip umrechnen. Für viele Objektive gibt es die MTF-Kurven, die angeben wieviel Linien das Objektiv auflösen kann.


Das Bayer "demosaicing" ist nur hinsichtlich der Farbverteilung relevant, nicht hinsichtlich der Auflösung (LP). Deutlicheren Einfluß hierauf (Nyquist!) haben die unterschiedlichen Eigenschaften der jew. verwendeten AA-Filter. MTF-Kurven von Objektiven alleine, oder Auflösungswerte (an unempfindlichem, extrem feinkörnigem S/W-Film gemessen, wie. z.B. bei Carl Zeiss) sagen nichts über das Auflösungsvermögen eines Gesamtsystems (Sensor+Optik) aus.
Im übrigen arbeitet das menschliche Auge auch mit nebeneinander angeordneten "Sensoren" (farbempfindliche Stäbchen): R,G,B (Chrominanz) + S/W (Luminanz). Funktioniert vorzüglich!