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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welches Objektiv für Produktfotographie



wolfgang2708
10.06.2007, 21:07
Hallo,

habe eine 30D mit 17-55 2.8 IS USM. Womit ich zufrieden bin.
Wenn ich ich jetzt für Produktfotographie noch mehr Quallität möchte, welches Objektiv soll ich mir kaufen.

FB mit 50 oder 85 und hoher Lichtstärke oder ein 70 - 200 Tele 4.0 L IS USM.

Es werden Sportartikel aufgenommen und zum großen Teil freigestellt mit Photoshop.

Hintergrund weiß oder blau (auf Tisch mit Hohlkelle) mit zwei Lampen von der Seite.


Bin natürlich auch für jeden anderen Tipp dankbar.

Ciao, Wolfgang

ts-e
10.06.2007, 21:52
Hallo,

habe eine 30D mit 17-55 2.8 IS USM. Womit ich zufrieden bin.
Wenn ich ich jetzt für Produktfotographie noch mehr Quallität möchte, welches Objektiv soll ich mir kaufen.

FB mit 50 oder 85 und hoher Lichtstärke oder ein 70 - 200 Tele 4.0 L IS USM.

Es werden Sportartikel aufgenommen und zum großen Teil freigestellt mit Photoshop.

Hintergrund weiß oder blau (auf Tisch mit Hohlkelle) mit zwei Lampen von der Seite.


Bin natürlich auch für jeden anderen Tipp dankbar.

Ciao, Wolfgang

Die Lichtstärke macht hier kaum eine Relevanz aus. Da sowieso stark abgeblendet werden muss, um genügend Schärfentiefe zu bekommen.

Zu überlegen wäre eine Anschaffung eines 45er oder 90er TS-E.

juergen993
10.06.2007, 22:49
Ich bevorzuge das 50 1.8. Da ich täglich Dosen etc. fotografiere brauche ich die selektive Tiefenschärfe damit der Kunde die Texte auf den Artikeln nicht genau lesen kann. Z.B. das Haltbarkeitsdatum etc. Das dürfte aber bei Sportartikeln nicht gewünscht sein.
Ansonsten ist gutes Licht und eine Graukarte wichtig. Ich arbeite mit verschieden grossen Lichtzelten. Per Notebook löse ich die Cam aus und kann gleich die Lichtführung auf dem Bildschirm kontrollieren. Bei Artikeln die stark spiegeln wie Flaschen, Gläser, etc. ist das oft zeitaufwendig bis der Artikel sauber und gleichmässig ausgeleuchtet ist.

wolfgang2708
10.06.2007, 23:42
Danke für die Antworten.

Was bewirken diese TS-E Objektive. Hab mir auf der Canon Seite die Dinger angesehen, doch schlau bin ich als Anfänger aus der Beschreibung nicht geworden.

Den Vorschlag mit 50 mm kann ich nachvollziehen.
Doch bei den Sportsachen (Schuhe usw.) sollte alles ganz genau zu lesen sein.
Vielleicht kann mir jemand das mit TS-E in einfachen Worten erklären oder am Besten mit Beispiel.

Danke im Voraus.

ts-e
10.06.2007, 23:59
Danke für die Antworten.

Was bewirken diese TS-E Objektive. Hab mir auf der Canon Seite die Dinger angesehen, doch schlau bin ich als Anfänger aus der Beschreibung nicht geworden.

Den Vorschlag mit 50 mm kann ich nachvollziehen.
Doch bei den Sportsachen (Schuhe usw.) sollte alles ganz genau zu lesen sein.
Vielleicht kann mir jemand das mit TS-E in einfachen Worten erklären oder am Besten mit Beispiel.

Danke im Voraus.

Nutze doch einfach mal die Suche hier. Du wirst sehr, sehr viele Anworten finden. Suchabfragen: Tilt und Shift, TS-E Objektive, Scheimplug-Gesetz usw.

Man muss nicht noch mal alles aufführen, was hier schon steht oder in Wikipedia. :D

wolfgang2708
11.06.2007, 08:59
Hab mir das mit TS-E Objektiven angeschaut. Kommt aber wegen manueller Fokusierung nicht in Frage. Zum Teil müssen die "einfachen" Fotos von einer Bürokraft gemacht werden, die mit Vollautomatik arbeitet.

Also bleibt nur Normal 50mm oder eben Tele 70 - 200.
Das Tele könnte gut für andere Bereiche genutzt werden. Die Frage ist ob vernünftige Produktfotos fürs Internet gemacht werden können.

Cougar
11.06.2007, 09:27
eine 50mm FB ist recht gut für kleinere produkte in einer softbox.

juergen993
11.06.2007, 10:49
Zum Teil müssen die "einfachen" Fotos von einer Bürokraft gemacht werden, die mit Vollautomatik arbeitet.

Schau Dir den http://www.packshot-creator.de/ an. Damit kann eine Bürokraft ( wie immer man das auch definieren mag ) per USB und PC einwandfreie Produktfotos machen. Von ICC-Farbprofil bis optimale Ausleuchtung ist alles enthalten. Basiert auf der Optik einer Powershot. Hängt natürlich von der Grösser der Artikel ab. Die grossen Artikel kannst Du ja selbst fotografieren.

ehemaliger Benutzer
11.06.2007, 13:50
eine 50mm FB ist recht gut für kleinere produkte in einer softbox.

Nachteil: man muss aber oft sehr nah an das Produkt ran. 90/100 mm Brennweite (oder mehr) sind vielfach praktischer im Handling.

Bjoern U.
11.06.2007, 14:25
und bedenken sollte man auch die Naheinstellgrenze die z.B. bei dem 85/1.8 bei 85cm liegt und damit bei kleinen Dingen unbrauchbar ist

Ich würde eins der Makros dafür nehmen. Welches entscheidet sich u.a wieviel Platz man für eventuelle Personen auf den Aufnahmen hat.
Wenig Platz 50mm oder 60mm
viel Platz 90mm oder 100mm (Favorit)
sehr viel Platz 180mm


Gruß Björn

Artefakt
11.06.2007, 16:07
Wenn Du Produktfotos machst, klingt das nach Geldverdienen mit Fotos. Da sollte doch ein Mindestmaß an technischem Fotoverständnis vorhanden sein ...

Aber nun zum Begriff "TS-E": Das sind drei Objektive von Canon mit 24mm, 45mm und 90mm. Die drei Objektive schaffen Dinge, die normalerweise Fachkameras (Linhof, Sinar & Co) vorbehalten ist, nämlich das Kippen und Verschieben der Optik zur Erreichung spezifischer Effekte.

"T" heißt "tilt" und meint das Kippen der optischen Achse. Damit kannst Du die Schärfeebene, die normalerweise im rechten Winkel zur optischen Achse liegt, neigen. Normalerweise ist alles, was z.B. 5m weit weg ist, in einer Schärfeebene. Wenn das Objektiv nun nach Scheimpflug (nach dem ist dieses Prinzip benannt) gekippt wird, ist die Schärfeebene z.B. schräg von vorne links nach hinten rechts. D.h. für Dich bei Sportgeräte-Fotografie, dass Du ein paar Ski schräg ins Bild legst (also von vorne links nach hinten rechts) und ohne Abblendung die Ski vom vorderen Ende bis zum hinteren Ende scharf sind, weil sie genau parallel zur Schärfeebene verlaufen. Ein Skischuh, der daneben steht, wäre dagegen oben unscharf.

"S" heißt "shift" und meint das Verschieben der Optik aus der optischen Achse heraus. Daher muss der Bildkreis der Optik größer sein, als er für das eigentliche Aufnahmeformat notwendig wäre. Effekt, wenn man z.B. einen Turm fotografieren möchte: Die Kamera wird (z.B. per Wasserwaage) waagerecht ausgerichtet. Noch ist der Turm oben abgeschnitten. Nun wird die Optik nach oben verschoben, bis die Turmspitze auch im Bild ist. Mit einem normalen Objektiv könntest Du nur das Ganze (also Kamera mit Objektiv) nach oben kippen, bis der Turm ganz drauf ist. Lästiger Nebeneffekt: Der Turm verjüngt sich nach oben. Mit der Shift-Funktion bleiben die senkrechten Kanten parallel. Soetwas kann man natürlich auch im Photoshop wieder "geraderichten", allerdings verliert man durch das nachträgliche Beschneiden des Trapezes, das dabei entsteht, wieder an Brennweite. Und die ist bei Cropkameras ohnehin meist nicht üppig vorhanden.

Für die 30D wäre das 24er TS-E (wofür das "E" steht, weiß ich nicht - vielleicht weiß es jemand ...) wohl am nützlichsten, weil durch den Crop ohnehin nur ein 38er Weitwinkel übrigbleibt - dafür kann man die volle Verstellung nutzen, was an einer Vollformatkamera nicht mit voller Schärfe bis in die Ecken geht.

Gruß, Dietmar

www.abcdesign.at (http://www.abcdesign.at)

Sebel
11.06.2007, 16:13
Wenn Du Produktfotos machst, klingt das nach Geldverdienen mit Fotos. Da sollte doch ein Mindestmaß an technischem Fotoverständnis vorhanden sein ...

Aber nun zum Begriff "TS-E": Das sind drei Objektive von Canon mit 24mm, 45mm und 90mm. Die drei Objektive schaffen Dinge, die normalerweise Fachkameras (Linhof, Sinar & Co) vorbehalten ist, nämlich das Kippen und Verschieben der Optik zur Erreichung spezifischer Effekte.

"T" heißt "tilt" und meint das Kippen der optischen Achse. Damit kannst Du die Schärfeebene, die normalerweise im rechten Winkel zur optischen Achse liegt, neigen. Normalerweise ist alles, was z.B. 5m weit weg ist, in einer Schärfeebene. Wenn das Objektiv nun nach Scheimpflug (nach dem ist dieses Prinzip benannt) gekippt wird, ist die Schärfeebene z.B. schräg von vorne links nach hinten rechts. D.h. für Dich bei Sportgeräte-Fotografie, dass Du ein paar Ski schräg ins Bild legst (also von vorne links nach hinten rechts) und ohne Abblendung die Ski vom vorderen Ende bis zum hinteren Ende scharf sind, weil sie genau parallel zur Schärfeebene verlaufen. Ein Skischuh, der daneben steht, wäre dagegen oben unscharf.

"S" heißt "shift" und meint das Verschieben der Optik aus der optischen Achse heraus. Daher muss der Bildkreis der Optik größer sein, als er für das eigentliche Aufnahmeformat notwendig wäre. Effekt, wenn man z.B. einen Turm fotografieren möchte: Die Kamera wird (z.B. per Wasserwaage) waagerecht ausgerichtet. Noch ist der Turm oben abgeschnitten. Nun wird die Optik nach oben verschoben, bis die Turmspitze auch im Bild ist. Mit einem normalen Objektiv könntest Du nur das Ganze (also Kamera mit Objektiv) nach oben kippen, bis der Turm ganz drauf ist. Lästiger Nebeneffekt: Der Turm verjüngt sich nach oben. Mit der Shift-Funktion bleiben die senkrechten Kanten parallel. Soetwas kann man natürlich auch im Photoshop wieder "geraderichten", allerdings verliert man durch das nachträgliche Beschneiden des Trapezes, das dabei entsteht, wieder an Brennweite. Und die ist bei Cropkameras ohnehin meist nicht üppig vorhanden.

Für die 30D wäre das 24er TS-E (wofür das "E" steht, weiß ich nicht - vielleicht weiß es jemand ...) wohl am nützlichsten, weil durch den Crop ohnehin nur ein 38er Weitwinkel übrigbleibt - dafür kann man die volle Verstellung nutzen, was an einer Vollformatkamera nicht mit voller Schärfe bis in die Ecken geht.

Gruß, Dietmar

www.abcdesign.at (http://www.abcdesign.at)
Das ist echt eine super Erklärung von dir!

Benutzer
11.06.2007, 16:25
weil sie genau parallel zur Schärfeebene verlaufen.
Kleine Präzisierung:
Die Ski "verlaufen nicht parallel zur Schärfeebene", sie liegen in der Schärfeebene. Diese ist genau genommen ein Schärferaum dessen Höhe von der Blende abhängt. Daher kann der Aufnahmegegenstand innerhalb dieses Raumes auch beliebig platziert werden.
Die sogenannte Schärfedehnung nach Scheimpflug (Nicht zu verwechseln mit größerer Scharfentiefe, da diese ausschließlich durch die Blende beeinflußbar ist.) zeichnet sich grade dadurch aus, daß die drei Ebenen (Objekt-, Objektiv- und Bildebene) NICHT parallel zueinander stehen, sondern so zueinander gekippt werden, daß sie sich in einer gemeinsamen Graden treffen.

Artefakt
11.06.2007, 20:50
Kleine Präzisierung:
Die Ski "verlaufen nicht parallel zur Schärfeebene", sie liegen in der Schärfeebene. Diese ist genau genommen ein Schärferaum dessen Höhe von der Blende abhängt. Daher kann der Aufnahmegegenstand innerhalb dieses Raumes auch beliebig platziert werden.
Die sogenannte Schärfedehnung nach Scheimpflug (Nicht zu verwechseln mit größerer Scharfentiefe, da diese ausschließlich durch die Blende beeinflußbar ist.) zeichnet sich grade dadurch aus, daß die drei Ebenen (Objekt-, Objektiv- und Bildebene) NICHT parallel zueinander stehen, sondern so zueinander gekippt werden, daß sie sich in einer gemeinsamen Graden treffen.

Darf ich noch eins draufsetzen in Sachen Präzisierung? Die Objekt-, Objektiv- und Bildebene treffen sich NICHT in einer gemeinsamen Geraden, sondern in einem gemeinsamen Schnittpunkt!

Besten Gruß, Dietmar

www.abcdesign.at (http://www.abcdesign.at)

Benutzer
11.06.2007, 21:05
Darf ich noch eins draufsetzen in Sachen Präzisierung? Die Objekt-, Objektiv- und Bildebene treffen sich NICHT in einer gemeinsamen Geraden, sondern in einem gemeinsamen Schnittpunkt!
Eben NICHT!!! :D
Ein weit verbreiteter Irrtum.
Für den Anfang (http://de.wikipedia.org/wiki/Scheimpflugsche_Regel) immer ganz anschaulich.

ts-e
12.06.2007, 09:49
Das "E" bei TS-E steht für die elektronische Blendenübermittlung.

Die normalen Objektive fangen ja mit "EF" an. Das ist nicht das Autokennzeichen von Erfurt! :D

Das "EF" steht für die elektronische Blendenübermittlung und Autofokus.
Da die TS-E Objektive keinen Autofokus haben, steht deshalb nur das "E" in dieser Produkt/Typenbezeichnung.

Artefakt
12.06.2007, 12:28
Eben NICHT!!! :D
Ein weit verbreiteter Irrtum.
Für den Anfang (http://de.wikipedia.org/wiki/Scheimpflugsche_Regel) immer ganz anschaulich.

Und ich bleibe erst mal dabei, dass sich die drei Ebenen in einem gemeinsamen Schnittpunkt treffen. Ich habe das so eine schematische Zeichnung im Hinterkopf, in der die drei Ebenen (also 1. Film/Chip, 2. Objektiv, 3. Motiv z.B. auf Unendlich), da die mittlere gekippt wird, sich irgendwo seitlich (je nach "Kippung" unterschiedlich weit weg von der optischen Achse) treffen.

Vielleicht täusche ich mich ja, aber ich möchte es bewiesen haben (wie die Existenz Gottes :-)

Gruß, Dietmar

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Benutzer
12.06.2007, 12:35
Vielleicht täusche ich mich ja, aber ich möchte es bewiesen haben (wie die Existenz Gottes :-)
Der verlinkte Artikel incl. schematischer Darstellung ist demnach nicht Beleg genug für Dich?
Dann versuche ich es mal anders: Sagt Dir der Begriff Torkelfreiheit etwas? Hier (http://www.sinarcameras.com/site/index__gast-d-1825-52-1947.html) wird er beschrieben ... mitsamt der Relevanz für die Erfüllung der Scheimpflugschen Regel.

Artefakt
12.06.2007, 15:32
Der verlinkte Artikel incl. schematischer Darstellung ist demnach nicht Beleg genug für Dich?
Dann versuche ich es mal anders: Sagt Dir der Begriff Torkelfreiheit etwas? Hier (http://www.sinarcameras.com/site/index__gast-d-1825-52-1947.html) wird er beschrieben ... mitsamt der Relevanz für die Erfüllung der Scheimpflugschen Regel.

Ja, Recht hat er! Den Link hatte ich übersehen (weil manche ihre Objektivauflistung mit rotem "L" versehen). Da hätte ich mich ja gar nicht so weit aus dem Fenster lehnen müssen ...

Jetzt klingt es so, als wenn ich mich rausreden wollte: Wenn ich von hinten auf die Anlage gucke, dann treffen sich links oder rechts oder oben oder unten irgenwo (je nach Stärke der Verstellung) die Ebenen - und Ebenen treffen sich natürlich in einer Geraden und nicht in einem Punkt. Wir haben vom Gleichen geredet, aber ich habe mich blöd ausgedrückt.

Du hast aber ohne Wenn und Aber Recht!

Torkelfreiheit? Natürlich weiß ich das. Das ist bei mir in der Fastenzeit :-)

Besten Gruß, Dietmar

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