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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 17-40: Fokusebene verschiebt sich blendenabhängig ?!



Jörg Ströttchen
23.07.2007, 20:57
Hallo zusammen,

spontan habe ich im Urlaub mit dem 17-40 einige Blumen am Wegesrand mit auf den Chip gebannt. Da ein WW-Zoom von Natur aus nicht für Makroaufnahmen gemacht ist, habe ich sicherheitshalber kräftig abgeblendet (f=8-11) und im Ergebnis serienweise Fehlfokussierungen ( Backfocus) erhalten, trotz Windstille und sorgfältigster Stabilisierung der Kamera soweit das ohne Stativ geht. Die meisten der Aufnahmen bei Blende 4 waren durchweg scharf.
Mit Stativ und unter Indoor-Bedingungen sehe ich an meiner 20D+17-40@40mm+Entfernung~0.35m mit Abblendung die Ausbildung eines reproduzierbaren+eindeutigen Backfocus, der erst bei Blende 16 durch Zunahme der Schärfentiefe zu einer Verbesserung der Bildqualität führt. Im Ergebnis Offenblende+Blende 16 sind brauchbar, der Bereich 5.6-11 ist durchweg für den Rundordner. Im Fernbereich(>0.5m) fokussiert die Linse vollkommen korrekt.

Das gleiche Objektiv verhält sich an einer 1D MK I vollkommen erwartungsgemäß unter sonst gleichen Bedingungen(f=40mm+0.35m Aufn.-Entf.): Zunahme der Bildschärfe bei Abblendung im Bereich 4-11, wahrscheinlich beugungsbedingt leicht matschiger bei Blende 16.

Kann mir jemand bei der blendenabängigen Verschiebung der Fokuslage mal auf die Sprünge helfen ?

Gruß

Jörg

Artefakt
24.07.2007, 13:50
Die Fokusebene ist sicher nicht blendenabhängig, aber bei diesem Objektiv brennweitenabhängig. D.h. wenn man, um leichter fokussieren zu können, in den oberen Brennweitenbereich zoomt, scharfstellt und dann zurückzoomt, dann stimmt die Schärfe nicht. Da gibt's einen Spezialausdruck - ich glaube der heißt für Objektive, die die Schärfe beibehalten, "panfokal", also beim 17-40 das Gegenteil von "panfokal". Ich dachte bis vor kurzem, dass die Ära der sich verschiebenden Schärfeebene bei Brennweitenänderung schon längst Vergangenheit ist ...

Das 17-40L ist vom Fokussieren anscheinend sowieso nicht das sicherste Objektiv, scheint auch mit an der geringen Anfangsöffnung zu liegen, d.h. ein lichtstarkes Objektiv fokussiert im AF (und auch im MF!) sicherer. Dazu kommt, dass im WW-Bereich die Details, die dem AF dienen können, schon so klein sind, dass der AF nicht mehr genug Strukturen findet. Bei günstigeren Kameras mit nur einem zentralen Kreuzsensor ist der AF da anfälliger.

Zusätzlich zu all dem kann natürlich ein echter AF-Fehler (Back- oder Frontfokus) vorliegen bei Deinem Objektiv. Ich habe mir bei dieser Linse (für Landschaft, die mir Zeit gibt :-) wieder das manuelle Fokussieren angewöhnt (wie zu den guten alten FD-Zeiten). Gerade bei Landschaften mit großer Tiefenstaffelung (d.h. vom Grasbüschel vorn am Boden bis zum unendlichen Horizont) möchte ich es nicht dem Zufalls-AF überlassen, wo der Schärfepunkt liegt, sondern ihn bewusst wählen, um auch die Schärfentiefenverteilung zu optimieren. Beim Tele sieht die Sache anders aus - da will ich meistens die Schärfe auf dem Punkt wie den Augen usw. haben.

Gruß, Dietmar

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