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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : AF-Confirm-Chip vs. Schnittbildindikator



Oliver Koch
24.07.2007, 22:23
Ich liebäugele damit, meine Russentonne mal wieder auszugraben und für einige Tieraufnahmen an der 5D zu verwenden. Als Fokussierhilfe habe ich zwei Möglichkeiten in Betracht gezogen:

a) die Mattscheibe mit Schnittbildindikator von Haoda

b) einen AF-Confirm-Chip von IBÄH


Nach der Lektüre diverser Erfahrungsberichte bin ich mir noch immer nicht schlüssig, welche Variante die geeignetere ist; allerdings tendiere ich wohl eher zum Chip...
Wer hat beide Varianten ausprobiert? Welche Lösung würdet Ihr bevorzugen?
Vielen Dank im Voraus!

Nightshot
25.07.2007, 00:01
Ich würde die Schnittbildversion vorziehen. Welche Blende hat denn deine Russentonne? Bei Blende 8 geht mit dem Schnittbild noch etwas, da kann der kamerainterne AF schon Probleme bekommen. Generell finde ich, dass er etwas zu viel Tolleranz hat.
Wenn du die Schnittbildscheibe nur für das Tele verwenden willst, dann würde ich keine dieser hoch präziesen Scheiben holen, sondern eher eine mit flachem Anstellwinkel oder eine Canon entsprechend zuschneiden.

ceving
25.07.2007, 01:09
Ich liebäugele damit, meine Russentonne mal wieder auszugraben und für einige Tieraufnahmen an der 5D zu verwenden. Als Fokussierhilfe habe ich zwei Möglichkeiten in Betracht gezogen:

a) die Mattscheibe mit Schnittbildindikator von Haoda

b) einen AF-Confirm-Chip von IBÄH


Nachträglich eingelaserte Schnittbildindikatoren beeinflussen die Belichtungsautomatik negativ, da die 5D dafür nicht vorgesehen ist.

AF-Confirm dürfte ohne AF (Blende 8) witzlos sein.

cu Sascha

Oliver Koch
25.07.2007, 18:11
Meine Russentonne ist ein MTO 1000/10 und daher schon recht duster. In meiner EOS 100 hatte ich mal eine Schnittbildscheibe einer geschlachteten EF-M eingebaut und war damit auch recht zufrieden, aber bei der 5D ist ein solcher Umbau ja wohl nicht so ohne weiteres möglich. Die Fokussierhilfe benötige ich auch nur für dies eine Objektiv, daher meine Tendenz zum Chip (und natürlich der Preis!).



Nachträglich eingelaserte Schnittbildindikatoren beeinflussen die Belichtungsautomatik negativ, da die 5D dafür nicht vorgesehen ist.

Die Mattscheibe von Haoda ist eine modifizierte Ec-Scheibe von Canon für die 1-er Reihe; Probleme erwarte ich daher eigentlich höchstens beim Einsetzen, da nach einigen Berichten das justieren nicht ganz einfach sein soll (angelesenes Halbwissen).



AF-Confirm dürfte ohne AF (Blende 8) witzlos sein.

??? Sorry, das verstehe ich jetzt nicht.

Nightshot
25.07.2007, 19:38
Die Mattscheibe von Haoda ist eine modifizierte Ec-Scheibe von Canon für die 1-er Reihe;
Ich habe mir selbt eine Ec-B für die 5D umgebaut. Wenn du willst kann ich morgen mal Blende 10 simulieren und sehen ob das noch praktikabel ist.


Probleme erwarte ich daher eigentlich höchstens beim Einsetzen, da nach einigen Berichten das justieren nicht ganz einfach sein soll (angelesenes Halbwissen).Wenn Canon deine Kamera richtig ausgeliefert hat, dann brauchst gar nichts zu justieren.


??? Sorry, das verstehe ich jetzt nicht.
Ich glaube wenn der Chip deiner Kamera Blende 2,0 vorgaukelt (ich denke das ist der nominelle Wert dieser Chips), dann wird der interne AF ganz schön die Ohren anlegen, wenn plötzlich durch ein schwarzes Loch mit Blende 10 schauen muss.

ceving
25.07.2007, 21:46
??? Sorry, das verstehe ich jetzt nicht.

Der AF der 5D geht nur bis Blende 5,6 bzw 6,3. Danach schaltet die Kamera ab. Wenn du der Kamera vorgaukelst ein Blende 1,4 Objektiv angeschnallt zu haben, das in Wirklichkeit nur Blende 10 hat, hilft das dem AF auch nichts, da er nicht genug Licht hat, um sinnvoll zu arbeiten. Mag sein, dass bei Blende 8 und guten Kontrasten im Motiv noch was geht aber bei Blende 10 dürfte langsam Schicht im Schacht sein und bei schlechten Lichtverhältnissen sowieso. Ich habe mal einen Bericht über die Russentonne gelesen. Da hat sie nicht schlecht abgeschnitten, wenn man reichlich nachbearbeitet. Aber das Problem mit dem AF bei Blende 10 kann man nur mit viel Glück und Geschick lösen.

cu Sascha

Oliver Koch
26.07.2007, 17:54
Ich habe mal einen Graufilter ND 1,8 vor mein 70-200/2,8 geschraubt und manuell fokussiert. Effektiv war ich bei Blende 22 und das mittlere Fokusfeld arbeitete noch - die Schärfe (bei einem kontrastreichem Objekt) passte.


Ich habe mir selbt eine Ec-B für die 5D umgebaut. Wenn du willst kann ich morgen mal Blende 10 simulieren und sehen ob das noch praktikabel ist.
Das würde mich interessieren, und natürlich auch ein Bericht über den Umbau. Die Preise der Ausgangsscheiben betragen ja nur Bruchteile von den Kursen, die Haoda aufruft! Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich die Führungsnasen selber passend herausarbeiten kann - mir fehlen die genauen Maße der Scheiben. Gibt es davon maßstäbliche Zeichnungen?
Hat sich der Wechsel der Mattscheiben bei Dir in der Belichtungsmessung ausgewirkt?

Norbert Wasser
26.07.2007, 18:47
Ich habe mal einen Graufilter ND 1,8 vor mein 70-200/2,8 geschraubt und manuell fokussiert. Effektiv war ich bei Blende 22 und das mittlere Fokusfeld arbeitete noch - die Schärfe (bei einem kontrastreichem Objekt) passte.


Was soll uns das sagen? Ein Graufilter verdunkelt doch nur, verändert jedoch nichts am Öffnungsverhältnis (Brennweite zu Pupillendurchmesser). Was Du da testen müßtest: zwei zweifach Konverter hintereinander und dann manuell scharfstellen (4*2.8 = Blende 11). Die Kamera müßte das noch mitmachen, weil sie ja nur Blende 5.6 gemeldet bekommt, ob sie aber noch AF-confirm meldet wage ich zu bezweifeln.

Canonflexer
26.07.2007, 19:04
Was soll uns das sagen? Ein Graufilter verdunkelt doch nur, verändert jedoch nichts am Öffnungsverhältnis (Brennweite zu Pupillendurchmesser).
Der AF versagt ja nicht wegen des Pupillendurchmessers, sondern wegen der Helligkeit, insofern ist ein Graufilter ein gutes "Simulanz". Ob das Licht jetzt nicht ausreicht, weil Du mit einem 50/1.2 bei Nacht fotografierst, oder weil das Objektiv nicht ausreichend Licht durchlässt, ist dem AF doch egal. Und noch egaler ist es ihm, ob das Glas zu dunkel (Graufilter) oder das Loch zu klein (zu kleine Blendenöffnung) ist - der beleuchtungstechnische Effekt ist der gleiche.

Nightshot
26.07.2007, 19:09
Das würde mich interessieren, und natürlich auch ein Bericht über den Umbau.
http://www.dforum.net/showthread.php?t=466300


Gibt es davon maßstäbliche Zeichnungen?Braucht man nicht, du hast ja eine Scheibe in der Kamera die du jederzeit mit der Schiebelehre ausmessen kannst.


Hat sich der Wechsel der Mattscheiben bei Dir in der Belichtungsmessung ausgewirkt?Ja, er hat einen Einfluss. Je lichtstärker das Objektiv, umso geringer die Abweichung. Problematisch kann sie eigentlich nur bei Spotmessungen sein.
Ich hab sie gerade ausprobiert und bis Blende 16 kann man gut scharf stellen. Die Ec-B hat das NewSpit System und das schaltet bei geringeren Öffungen automatisch in einen unempfindlicheren Bereich und verhindert daher extremes Abdunkeln.

Nightshot
26.07.2007, 19:16
Der AF versagt ja nicht wegen des Pupillendurchmessers, sondern wegen der Helligkeit, insofern ist ein Graufilter ein gutes "Simulanz". Ob das Licht jetzt nicht ausreicht, weil Du mit einem 50/1.2 bei Nacht fotografierst, oder weil das Objektiv nicht ausreichend Licht durchlässt, ist dem AF doch egal. Und noch egaler ist es ihm, ob das Glas zu dunkel (Graufilter) oder das Loch zu klein (zu kleine Blendenöffnung) ist - der beleuchtungstechnische Effekt ist der gleiche.

Da liegst du komplett falsch. Das siehst du alleine schon daran, dass wenn du eine normale Schnittbildscheibe einbaust (ein AF verwendet nichts anderes) und einmal die Blende schließt und einmal einen Graufilter verwendest. Bei ersterem wird das Schnittbild schwarz und damit unbrauchbar. Beim Graufilter wird es nur dunkler, ist aber voll einsatzfähig.

Canonflexer
27.07.2007, 12:54
Das siehst du alleine schon daran, dass wenn du eine normale Schnittbildscheibe einbaust (ein AF verwendet nichts anderes)
Ja? Ich dachte, da wird nur der Kontrast analysiert. Hast Du mal einen Link zur Hand, wo man sich das genauer anschauen kann?


und einmal die Blende schließt und einmal einen Graufilter verwendest. Bei ersterem wird das Schnittbild schwarz und damit unbrauchbar. Beim Graufilter wird es nur dunkler, ist aber voll einsatzfähig.
Das ist unbestritten und optisch logisch.

Nightshot
27.07.2007, 17:51
Ja? Ich dachte, da wird nur der Kontrast analysiert. Hast Du mal einen Link zur Hand, wo man sich das genauer anschauen kann?Das gilt für die kleinen kompakten Kameras. Eine DSLR arbeitet nach dem Phasenkorrelationsverfahren:
http://colormanagement.dietmar-wueller.de/?p=21

Oliver Koch
27.07.2007, 20:24
Das gilt für die kleinen kompakten Kameras. Eine DSLR arbeitet nach dem Phasenkorrelationsverfahren:
http://colormanagement.dietmar-wueller.de/?p=21

Und wieder was dazu gelernt! Danke für die Hinweise, werde wohl mal eine 1-er-Scheibe per Feile bearbeiten. Wenn es Ergebnisse gibt, werde ich berichten. Vielleicht auch hier: http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/651722

Canonflexer
28.07.2007, 15:10
Das gilt für die kleinen kompakten Kameras. Eine DSLR arbeitet nach dem Phasenkorrelationsverfahren:
http://colormanagement.dietmar-wueller.de/?p=21
Guter Link, Danke. Allerdings bestätigt er nicht Deine Aussage. Hier wird von einem Linsensystem gesprochen, das zwei Bilder erzeugt. Ein Schnittbildindikator arbeitet aber nicht mit Linsen, sondern mit zwei gegenläufigen Glaskeilen. Je nach Steigung der Keilfläche, wird eine der beiden Flächen schwarz, wenn man abblendet - und dann würde tatsächlich der AF deswegen versagen. Hier spielt tatsächlich die Austrittspupille eine Rolle, aber nicht bei einem zweilinsigen System, wie in dem Link beschrieben. Ich bezweifele also nach wie vor stark, dass es beim AF-System einer DSLR bei Abblendung zum gleichen Effekt kommt, wie beim Schnittbildindikator.

Nightshot
28.07.2007, 23:58
Danke für die Hinweise, werde wohl mal eine 1-er-Scheibe per Feile bearbeiten.Nicht vergessen die Scheiben vorher mit Discofilm zu verkleiden. Sonst passt sie zwar in deine 5D, aber sie ist optisch am Ende.

Nightshot
29.07.2007, 00:25
Je nach Steigung der Keilfläche, wird eine der beiden Flächen schwarz, wenn man abblendet - und dann würde tatsächlich der AF deswegen versagen. Hier spielt tatsächlich die Austrittspupille eine Rolle, aber nicht bei einem zweilinsigen System, wie in dem Link beschrieben. Ich bezweifele also nach wie vor stark, dass es beim AF-System einer DSLR bei Abblendung zum gleichen Effekt kommt, wie beim Schnittbildindikator.Die Steigung der von dir beschriebenen Keilflächen bestimmt die Genauigkeit von der Einstellscheibe. Ein großer Winkel bedeutet sehr genaue Einstellmöglichkeit, aber das geht nur mit lichtstarken Objektiven. Der Winkel unter der der Schnittkeil durch das Objektiv sehen will wird ansonsten von der Blende versperrt.

Beim AF ist das Prinzip identisch. Auch hier blickt er unter steilen Winkeln durch das Objektiv. Beim 2,8er AF ist der Winkel sehr groß und daher ist er sehr genau. Ein 4,0er Objektiv lässt diesen Winkel nicht mehr zu und der AF blickt seitlich in die Wände vom Objektiv. Der AF Punkt wird blind und der 5,6er AF Sensor wird aktiv. Er blickt unter einem flacheren Winkel durch das Objektiv und funktioniert noch. Die Genauigkeit sinkt entsprechend.

Bei Canons 1er Serie geht der mittlere 5,6er AF Sensor bis Blende 8. Das geht aber nur für den Sensor exakt in der Mitte. Bei einem Sensor etwas außerhalb der Mitte würde einer der beiden "Keile" blind und somit unbrauchbar. Canon beschränkt diese Fähigkeit nicht um seine Kunden zu ärgern, es geht halt nicht anders. Die nicht realisierbare Forderung mancher Kunden, dass die AF Felder immer weiter an den Rand vom Bild reichen sollen liegt auch hier begründet. Irgendwann reicht der nutzbare Winkel nicht mehr aus, um am Bildrand beide AF Sensorzeilen mit Licht zu füttern. Für einen der Beiden wird es zwar leichter noch Licht zu sehen, das reicht aber nicht, da der andere nichts mehr zum Korrelieren liefert.

Canonflexer
29.07.2007, 17:24
Beim AF ist das Prinzip identisch. Auch hier blickt er unter steilen Winkeln durch das Objektiv. Beim 2,8er AF ist der Winkel sehr groß und daher ist er sehr genau. Ein 4,0er Objektiv lässt diesen Winkel nicht mehr zu und der AF blickt seitlich in die Wände vom Objektiv. Der AF Punkt wird blind und der 5,6er AF Sensor wird aktiv. Er blickt unter einem flacheren Winkel durch das Objektiv und funktioniert noch. Die Genauigkeit sinkt entsprechend.
Ah, Danke für die ausführliche Erklärung!

Oliver Koch
29.07.2007, 18:34
Nicht vergessen die Scheiben vorher mit Discofilm zu verkleiden. Sonst passt sie zwar in deine 5D, aber sie ist optisch am Ende.

Deswegen enthält die Flasche ja auch 500ml - mehr, als ich für die Sensorreinigung jemals brauchen werde...:D

Oliver Koch
04.03.2008, 20:53
Ich konnte der Versuchung einfach nicht wiederstehen: Drei Confirm-Chips mit Versand für 50,-$... Manchmal bin ich einfach belehrungsresistent und muß meine eigenen Fehler machen...
Nach einer Woche waren die Dinger aus China schon da, als Einschreiben und ohne Zoll. Da vom Anschluß her einfacher zu realisieren, habe ich den ersten Versuch mit meinem Zenitar 16mm Fisheye gemacht: funktioniert prima! Also ran an den nächsten Umbau, das MTO. Ergebnis siehe hier: http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/651722/display/12038202

ceving
05.03.2008, 11:20
Also ran an den nächsten Umbau, das MTO. Ergebnis siehe hier: http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/651722/display/12038202

Zeig mal ein paar Bilder von der Tonne. Würde mich interessieren, da ich auch noch so einen Chip in der Ecke liegen habe. Meine Chip-Version hatte leider eine unpraktische Ausbuchtung, die mit dem Blendenhebel am 50er Planar kollidierte. Bei so einem Spiegel dürfte es keine Probleme mit einem Blendenhebel geben. ;-)

cu Sascha

Oliver Koch
07.03.2008, 22:39
Zeig mal ein paar Bilder von der Tonne.

Sorry für die lange Leitung, aber welche Bilder möchtest Du sehen: Bilder von der Tonne oder mit der Tonne?

Von der Tonne gibt es hier: http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/651722/display/12038202
ein Beispiel mit der Tonne hier: http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/651722/display/11167156

ceving
07.03.2008, 22:51
ein Beispiel mit der Tonne hier: http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/651722/display/11167156

Hatte schon letzteres im Sinn. ;-)

Wirkt aber etwas unscharf. Lags am Fokus? Der rote Pröpel rechts wirkt schärfer als der Wagen.

cu Sascha

Oliver Koch
07.03.2008, 23:00
Ist korrekt: Ich habe die Tonne nach Auge auf den "Pröpel" fokussiert (noch ohne den Chip), etwas zurückgedreht und dann auf den Moment gewartet, in dem sich der Wagen in der Fokusebene befindet. Ist nicht so wirklich einfach, wenn man als Stativ nur einen Zaunpfahl zur Verfügung hat und die Lichtstärke des Objektivs - ähem - eher bescheiden ist... Habe wohl etwa geschätzte zwei Meter daneben gelegen.
Die Aufnahme habe ich eigentlich auch nur eingestellt, weil an anderer Stelle behauptet wurde, das MTO sei nur für statische Motive zu gebrauchen...