PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mikro-Anpassung der Objektive an die Mk III - ein Erfahrungsbericht



TM-Foto
16.09.2007, 08:27
Hallo Forumsmitglieder,

nachdem in der vorletzten Woche meine Mk III nun endlich kam und auch anscheinend mit dem AI Servo keine Probleme hat, habe ich mir gestern Abend und heute Morgen mal 2 Stunden Zeit genommen, um die Kamera an meine Objektive anzupassen.
Vorausschicken muss ich, dass ich meine 30D mit allen Objektiven vorher zur Justage in Willich hatte, und dass alle Linsen einwandfrei an der 30D fokussieren.

Folgendes Procedere habe ich verwandt:
Ich habe einen Siemensstern an die Wand geklebt und die Kamera waagerecht (Libelle) auf einem Stativ ausgerichtet.
Aktiviert waren das mittlere AF-Feld + die umgebenden Hilfsfelder, manueller Modus, für jedes Objektiv Offenblende.
Die Kamera wurde mit Fernauslöser ausgelöst, SVA war aktiviert.
Den Siemensstern habe ich mit jeder AF-Feineinstellung, ausgehend von 0 in 2er-Schritten je 3x formatfüllend fotografiert.
Nach dem Herunterladen der Bilder habe ich aus den Dateigrößen der Bilder mit gleichem AF-Wert den Mittelwert gebildet und die Mittelwerte verglichen. Die Kamera wurde dann auf den AF-Wert eingestellt, bei dem der Mittelwert am größten war.
Anschließend habe ich die Einstellungen noch mit diesem (http://www.focustestchart.com/chart.html) Fokustest nachgeprüft. Hier hatte ich allerdings nur das mittlere AF-Feld ohne die umgebenden Felder aktiviert.

Mein Fazit:
Das Vorgehen funktioniert klasse und liefert sehr gute und reproduzierbare Ergebnisse. Ich kann es Euch so nur empfehlen.

Meine MkIII lag bei den Objektiven doch sehr daneben, und die Einstellungen sind nun auch von Objektiv zu Objektiv verschieden. Das sind nun z.B. meine aktuellen Werte:
1.4/50mm +17
2.8/100mm Makro +12
4/70-200mm +4
2.8/300mm +12

Eigentlich wäre das aus meiner Sicht ein Fall für Willich, denn die meisten Werte liegen doch ziemlich weit ab von der 0-Marke. Aber ich will auf die Kamera nicht verzichten und werde erst mal fotografieren.

Viele Grüße
Thomas

TomTom80
16.09.2007, 09:36
Danke für den Erfahrungsberich, klasse.

Kannst Du vielleicht mal quantifizieren, wieviel Millimeter die AF ebim 50er danebenhing? Damit meine ich auf die Pupille zielen und Nasen- oder Ohrenspitze scharf?

Ich finde die Abweichungen wirklich stark, aus meiner Sicht wirklich ein Fall für Willich...


Viele Grüße,
TomTom

TM-Foto
16.09.2007, 09:49
Hallo TomTom,

das mit dem 50er lag gegenüber der 0-Stellung nicht mehr im Millimeter-Bereich, das waren schon 2-3 Zentimeter...

Gruß
Thomas

ehemaliger Benutzer
16.09.2007, 10:32
Theorie gut und schön, wie wirkt sich deine Justage in der Praxis aus, passt der Fokus?

ehemaliger Benutzer
16.09.2007, 10:49
Hat er doch geschrieben unter Fazit :)

vg Werner

ehemaliger Benutzer
16.09.2007, 10:54
Glaubst du wirklich er hat in der kurzen Zeit (heute morgen) bereits alle Objektive in praktischen Situation durchgetestet? Glaub ich nicht ;)

Sein Fazit-Satz war vermutlich (so habe ich es zumindest interpretiert) auf die Justierung bezogen.

TM-Foto
16.09.2007, 11:11
Hallo Whitesnake,

der Fokus passt. Hab es nach der Justage auch schon am "lebenden" Objekt getestet. Allerdings nur One Shot.
Der Grund für die Einstellerei war, dass ich beim Test letzte Woche im AI Servo ziemlich scharfe Bilder bekommen habe, ich aber doch sehen wollte, ob man damit noch was rauskitzeln kann.

Gruß
Thomas

ehemaliger Benutzer
16.09.2007, 11:22
Hallo Whitesnake,

der Fokus passt. Hab es nach der Justage auch schon am "lebenden" Objekt getestet. Allerdings nur One Shot.
Der Grund für die Einstellerei war, dass ich beim Test letzte Woche im AI Servo ziemlich scharfe Bilder bekommen habe, ich aber doch sehen wollte, ob man damit noch was rauskitzeln kann.

Gruß
Thomas

Die Justierei ist immer so eine Sache. Mir ist es schon passiert, dass ein Objektiv laut Testchart nicht perfekt justiert war, in der Praxis merkte ich aber keine Fehler.

HD-Foto
16.09.2007, 11:58
Auf welche Brennweite hast Du Dein 70-200 justiert?. Hab mal irgendwo gelesen, dass die Justage brennweitenabhängig ist und dies nur in Willich optimal gelöst werden kann.

TM-Foto
16.09.2007, 12:04
Auf welche Brennweite hast Du Dein 70-200 justiert?. Hab mal irgendwo gelesen, dass die Justage brennweitenabhängig ist und dies nur in Willich optimal gelöst werden kann.

Hab bei 70, 135 und bei 200mm gemessen. Die Einstellungen waren zum Glück identisch. Das Objektiv war ja vor einigen Wochen schon mit der 30D in Willich gewesen. Evtl. hatten sie da was dran geändert.

Ste
16.09.2007, 12:09
Bei mir war das 70-200 auch bei allen Brennweiten mit der gleichen Korrektur zu belegen (+3). Bis auf das 100 Macro (+12) waren die Korrekturfaktoren sehr niedrig (+2 bzw +3). An der 20D hatte ich auch nie Probleme und zur Justage war auch nie was.

Basco999
16.09.2007, 12:28
Die Justierei ist immer so eine Sache. Mir ist es schon passiert, dass ein Objektiv laut Testchart nicht perfekt justiert war, in der Praxis merkte ich aber keine Fehler.

Hi,

deckt sich weitgehend mit meinen Erfahrungen. Ich bin mit One-Shot zufrieden, wollte aber mal wissen, wie die MKIII mit meinen im Januar in Willich justierten Objektiven (dort noch mit 20D) arbeitet. Testobjekt war u.a. das 4/500 von der Terasse auf Stativ (SVA und Kabelauslöser) in den Garten fotografiert.
Hatte auch gleich das Laptop angeschlossen und die Bilder direkt kontrolliert.

Von den Testschüssen in der Wohnung halte ich persönlich nicht so viel, draussen sieht das oft wieder ganz anderst aus.

Habe eine Gruppe von Blumen anfixiert, mittlerer AF bei Offenblende, die fixierte Blume stand ca. 5cm "über" die anderen im Umfeld heraus, der mittlere AF Punkt war genau auf dem Stempel der Margarite ausgerichtet.
Fehlfokus am Laptop (100% Ansicht), die leicht versetzte Blume neben meinem Hauptmotiv war (mehr) scharf.
Nach herantasten der Korrektur war ich schließlich bei +18 , alles schien
so einfach zu sein. Nun folgte die Gegenprobe...
Ein neues Motiv gesucht, eine alleinstehende Rose fast noch geschlossen, ca. 1m hinter der zuvor fixierten Blumenansammlung. Bild auch nach mehreren Versuchen mässig bis total unscharf !!!

Ich bewegte mich nun nach jedem erneuten scharfstellen (AF) im Bereich +3 und Null, nach langem austesten habe ich wieder alles 0 gesetzt
=> Rose bei jedem Bild erneut über AF scharfstellen lassen.
Ergebnis nach 10 Bildern:
1x total unscharf, 3x mäßig scharf, 6x knackscharf.
Wie gesagt, ein massives Berlebach, nicht ausgezogen, SVA und Kabelauslöser und trotzdem verschieden Ergebnisse.
Eine Bewegung der Blumen ist auszuschliessen, Windstille.

Da die Kreussensoren i.d.R. größer als die Anzeigen im Sucher sind, ist
m.E. eine saubere Einstellung trotz solch genauer Testvoraussetzungen schwer möglich.

Was ich damit sagen möchte:
Ich denke nur ausgiebige Tests können nach einer Justage zeigen, ob die Korrektur wirklich erfolgreich war, Schnellschüsse/Test gehen auch mal gerne nach hinten los und man verschlimmbessert da höchstens etwas.

An der 20D habe ich mit dem 4/500 mehrere hundert Bilder geschossen, es lag im Vergleich zu meinen anderen Optiken in vielen Fällen immer ein Frontfokus vor, das ließ den Schluss zu, dass hier etwas nicht stimmt.
Nach der Justage in Willich (Kamera und 4/500 eingeschickt) waren meine
Ergebnisse auf Anhieb um 50-60% besser - d.h. weniger Aussschuß.
Ich teste daher lieber Live draussen und mehrere hundert Bilder um mir ein Urteil zu bilden, wenn dann etwas nicht stimmt geht alles nach Willich, die wissen i.d.R. was sie tun.


Gruß
Paul

ehemaliger Benutzer
16.09.2007, 15:53
Mir drängt sich hier der Verdacht auf das sich auch im Gehäuse der einzelnen Kameras Toleranzen ergeben und hier konkret im Bereich der Sensor(film-)ebene. Nur so, wenn ein Fehler des AF-Systems ausgeschlossen werden kann, ist es zu erklären das z.b eine Optik nach dem Justieren (Optik & Kamera) exakte Ergebnisse liefert aber wenn nun ein zweites Gehäuse hinzukommt diese dort wieder andere, sprich schlechtere Resulate liefern.

Grüsse Heinz

Basco999
16.09.2007, 21:42
Hi,

habe heute Nachmittag den o.g. Testaufbau wiederholt, hatte ich eh nochmal vor und heute waren super (gleichbleibende) Bedingungen.

MarkIII mit EF4/500 direkt, ohne Kopf, auf das nicht ausgezogene Berlebach mit Kabelfernauslöser und Laptop verbunden.
Ich habe den Bereich -15 bis +15 in 5er Schritten durchgespielt und an verschiedenen und unterschiedlich entfernten Objekten gegengeprüft.
Als Belichtungszeit hatte ich immer > 1/2000 gewählt, vor jeder Aufnahme Fokus von Hand deutlich dejustiert und über AF neu suchen lassen.

Fazit:
Das schon im Januar mit der 20D justierte EF4/500 fokusiert auch mit der MarkIII einwandfrei.
Meine schon damals in einem kürzeren Test herausgearbeitete Einstellung +/-0 hat sich heute absolut bestätigt. Wenn überhaupt so war bei einigen Bildern und Objekten eine Korrektur bis max. +3 notwendig, das lag aber immer innerhalb der "normalen" Fehler des AF Systems.

Was sich aber heute erneut bestätigt hat war Folgendes:
Wie bereits im meinem Thread weiter oben beschrieben sind die Kreuzsensoren deutlich größer als die im Sucher sichtbaren AF Punkte, dadurch reichen geringste Abweichungen beim fixieren des AF Punktes aus, um den Fokuspunkt sogar unter solch kontrollierten Bedingungen zu verschieben. Ich legte z.B. den Fokuspunkt immer auf den Stempel der Blüte, aber selbst wenn er auf dem eigentlichen Stempel verblieb, haben minimalste, bewusst herbeigeführte Versätze in Richtung zum Rand des Blütenblattansatzes dazu geführt, dass sich der Fokuspukt minimal bis sogar direkt im Sucher sichtbar verschob.
Bei einer Queraufnahme scheint zumindest bei meiner MarkIII der mittlere Kreuzsensor etwas mehr "über" den sichtbaren AF Punkt hinaus zu ragen als unten. Wenn man das weiß, dann waren die Ergebnisse auch gleich nachvollziehbarer.

Mein damals ebenfalls zur Justage eingesendetes EF2.8/70-200L sitzt ebenfalls sehr gut.
Vor ca. 2 Monaten habe ich mir noch ein EF/2.8 24-70L gekauft, es sitz von Anfang an super und es ist eine rechte Freude mit den Sachen.
Somit bekam ich die Bestätigung, dass die justierten Objektive
1. an meinen beiden Bodys gut funktionieren und
2. meine Mark III ab Werk schon gut sitzt
(vom Kreussensor-Versatz mal abgesehen- weiß aber nicht, ob man das richten/justieren kann)

Wenn Canon jetzt noch mein/unser "AF-Servo" Problem lösen könnte, ja dann wäre ich wirklich super zufrieden.

Gruß
Paul

Detlev Rackow
17.09.2007, 08:07
Mir drängt sich hier der Verdacht auf das sich auch im Gehäuse der einzelnen Kameras Toleranzen ergeben und hier konkret im Bereich der Sensor(film-)ebene.

Hallo Heinz,

das sehe ich auch so und Canon auch. Deshalb finden sich in Explosionszeichnungen der Gehäuse häufig auch Hinweise darauf, dass Distanzringe usw. in verschiedenen Stärken von-bis verfügbar sind. Das Bajonett kann z.B. mit verschiedenen Ringen justiert werden, und für Streuscheibe und Sensor kann ich mich auch dunkel daran erinnern, dass da durch verschiedene Maße eine Justage möglich ist.

Ciao,

Detlev

ehemaliger Benutzer
17.09.2007, 21:41
Kurzer Bericht von mir dazu:
Ich hatte alle meine Objektive auf den Punkt (Objektive+Kamera waren justiert) an der 30D nach dem Umstieg auf die 1DM3 habe ich nun an allen einen Frontfokus und zwar unterschiedlich stark. Ich konnte es für alle nachjustieren, maximalwert war 7 für das 24-105/4. Problematisch verhält sich das 70-200/2,8 IS welches unberechenbar nach quasi jedem fokusieren den Focus verschiebt, daher ist ein Betrieb so für mich möglich ist.
An der 30D übrigens ist es immernoch auf den Punkt.

Heute nach einem Anruf beim CPS hies es, wie bereits gedacht alles zum justieren.
Mal schauen am Freitag bekomme ich das Zeug zurück.