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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was bringt eigentlich ein Teleconverter?



olaf242
16.09.2007, 15:46
Ich habe ja des öfteren schon gelesen, dass der Einsatz eines Teleconverters mehr oder weniger unsinnig ist. Ich habe testweise das auch mal gemacht und kam zum gleichen Ergebnis. Meine Frage ist, ob jemand einen Teleconverter einsetzt und hier einen SIGNIFIKANTEN Unterschied feststellt mit/ohne.

Unter "ohne" verstehe ich nämlich das einfache hochrechnen des Bildes auf den Vergrößerungsfaktor des Telekonverters. Ich habe z.B. einmal den Kenko 1.5 und einmal den Canon 1.4 benutzt, und einmal ohne - den fokkusierten Bildausschnitt vergrößert und konnte eigentlich keinen Unterschied feststellen, der den Einsatz rechtfertigen würde. Wenn ich jetzt noch eine Blendenstufe abblende und somit die gleiche Belichtungszeit bekomme wie mit Konverter, ist das Bild im Vergleich trotz hochrechnen um einiges schärfer und besser.

Also wofür gibt es die Dinger überhaupt?

ueli12
16.09.2007, 16:18
Kommt drauf an was für eine Auflösung du hast. Klar ist je nach dem ein Bild mit 300mm und einem Bildausschnitt von 8 Mpixel aus 12 schärfer als ein 12Mpixel Bild, welches bei 420mm (300 mit 1.4x) gemacht wurde... (da hier ja auch der Autofokus langsamer und weniger treffsicher ist). aber du hast schon mal einen Verlust an Auflösung.
Wenn Du nun aber ein sehr scharfes Objektiv hast, welche mehr schärfe bietet, als Dein sensor auflösen kann (z.b. 300f2.8 usw.) dann bringt der Konverter viel.

olaf242
16.09.2007, 16:27
nun ja, ich habe es mit einer festbrennweite 85 1.8 und einem canon 70-200er 2.8 getestet (canon 5d) - bei beiden das gleiche - ein hochrechnen des 12mp bildes auf insgesamt rund 24mp (das wären dann 140% vom originalbild) ergeben das gleiche ergebnis (bildqualität) wie das bild mit dem telekonverter. eine stufe abgeblendet ist das hochgerechnete bild wesentlich besser als das vom teleconverter (und man beachte, man hat dann ein 24mp bild!)

carum
16.09.2007, 17:03
Solange der TK mehr Auflösung bringt als ein Ausschnitt, ist es ok.

Bei mir ist es ein Soligor 1,7x TK am EF 100-400 in Verbindung mit der 1D.

Die Verwacklungsgefahr nimmt mit beiden Möglichkeiten gleich zu.

Gruß
carum

olaf242
16.09.2007, 17:07
Solange der TK mehr Auflösung bringt als ein Ausschnitt, ist es ok.

Bei mir ist es ein Soligor 1,7x TK am EF 100-400 in Verbindung mit der 1D.

Die Verwacklungsgefahr nimmt mit beiden Möglichkeiten gleich zu.

Gruß
carum
bringt er aber nicht...würde gern mal vergleichbilder sehen, weil bei mir sind sie defintiv NICHT besser und wie gesagt mit einer blendenstufe mehr wesentlich besser. ich stell mal bilder online.

olaf242
16.09.2007, 18:18
hier mal ein vergleich - mit dem 70-300 is bei 300mm und einem kenko 1.5 dg mc (ähnliche ergebnisse auch mit dem 70-200er 2.8 und einem canon 1.4 - habe ich aber momentan nicht hier).

erstes bild ohne konverter auf die gleiche größe hochgerechnet (ungefähr, um auf die gleiche größe zu kommen -> 145%, sonst nichts, auch nicht nachgeschärft) und 2. bild mit einer blendenstufe mehr und hochgerechnet - das letzte bild zum vergleich mit dem konverter.

alle bilder auf stativ mit spiegelvorauslösung (jeweils 100% crops aus der bildmitte)

Artefakt
16.09.2007, 18:31
Hallo!

Irgendwie stammt die Idee des Telekonverters noch aus der Zeit der Analogfotografie. Für einen Diavortrag konnte man das Bild nicht einfach "hochrechnen". Und die Schärfe war auch nicht so spielentscheidend, weil die Projektionslinse sowieso Randunschärfen verursacht hat, die wir aber damals alle akzeptiert haben.

Nun haben die Firmen diese Idee in die Digital-Ära "hineingerettet". Die Berechtigung ist aber wirklich diskussionswürdig, zumal die Dinger zumindest original ganz schön was kosten.

Es gibt sicher ein paar Fälle, in denen man zum Konverter greifen kann, dabei wohl eher noch zum 1,4-fachen. Es kann da und dort sein, dass man mit dem Interpolieren (Hochrechnen) nicht zurecht kommt - ist aber eher selten. Und nicht jeder kann/will für eine Supertele so viel ausgeben und geht daher einen Kompromiss ein. Das Leben besteht aus Kompromissen ...

Oder ein anderer konkreter Fall: Ich überlege derzeit, ob sich für Kenia das Sigma 170-500 mitzunehmen lohnt (langsamer AF, Schärfe okay, Gewicht ist zu schleppen) oder ob ich für die (eventuellen) Aufnahmen, wo ich mehr Brennweite bräuchte als mein Sigma 2,8/50-150 hergibt, den 2x-Konverter dazwischenschalte. Diese Kombination ist schon bei Offenblende gut (und nicht so viel schlechter als das große Telezoom), die CAs an kontrastreichen Kanten werden mit Konverter natürlich etwas stärker. Hier geht es um Tiere, die sich im Grasland tummeln - d.h. keine allzu großen Hell/Dunkel-Kanten. Das Ganze wäre viel leichter transportabel - ich möchte eine Safari auch ein wenig genießen und nicht nur Ausrüstung schleppen ... Viele Worte, um ein paar Ausnahmen zu illustrieren. Wohlgemerkt - ich würde mit dieser Kombination keine Landschaften und schon gar nicht Architektur fotografieren. Nur irgendwelche Erdhörnchen usw.

Wobei es Tests gibt, in denen ein Fremdkonverter für gut 100 Euro besser mit manchen Canon-L-Optiken harmoniert hat als der originale für rund 400 Euro (die mir für einen Notbehelf schon wieder etwas zu viel sind).

Gruß, Dietmar

www.abcdesign.at (http://www.abcdesign.at)

carum
16.09.2007, 18:35
Da sind mir die Unterschiede fast zu deutlich.
Es war ein AF Test!
Für genaue Vergleiche muss eine manuelle Fokusreihe gemacht werden,
denn sonst ist die Schärfeebene vom AF abhängig.

Da es um Teleaufnahmen geht, sind Makroaufnahmen auch nicht so aussagekräftig.

Gruß
carum

olaf242
16.09.2007, 18:57
okay, hier noch mal drei bilder bei teleaufnahme, 300mm, jeweils blende f5.6, das erste bild hochgerechnet ohne konverter, das zweite bild mit einer blendenstufe mehr und ohne konverter (also gleiche bedingungen wie mit konverter bis auf die schärfentiefe) und das dritte bild mit konverter.

alle bilder vom stativ und manuell fokussiert. die unterschiede zwischen konverter und hochgerechnet sind minimal, eventuell leicht besser vielleicht mit konverter, aber mit einer blende weniger gibt es keinen unterschied...also ist es eigentlich egal ob mit oder ohne konverter...nicht wirklich ein unterschied, oder?

carum
16.09.2007, 20:51
Wenn es vergleichbar ist, sehe ich zwischen dem 1. und dem 3. Bild keinen Unterschied.
Gruß
carum

ueli12
16.09.2007, 23:00
Ich denke Deine (Olaf) Ergebnisse sind so, da weder das 85mm 1.8, noch das 70-200 2.8mm und auch das 70-300 bei offenblende mehr schärfe liefern, als der Sensor der 5D dedektieren kann. Mit einem Konverter hat man dann immer nochmals einen Verlust an schärfe. Wenn die Optiken nun bei Offenblende so oder so schon nicht 100% Knackscharf sind, dann werden sie mit einem Konverter nur schlecher- wie es aussieht schlechter als wenn man ein abgeblendetes Foto hochrechnet.

olaf242
16.09.2007, 23:22
hmmm...das 85 1.8 ist nicht gerade unscharf...und an welcher linse soll dann bitte ein teleconverter etwas bringen?

ich meine, letztendlich beweist es doch nur, dass eine teleconverter mehr oder weniger unsinnig ist.
(mehr an weniger guten linsen und weniger an mehr guten linsen ;))

ueli12
16.09.2007, 23:27
Genau;) z.b. an den Superteles bringen sie schon einiges:)
Ich weiss, das 85mm ist nicht gerade unscharf, und auch das 70-200 nicht, aber es ist nicht scharf genug. Da gehen Details verloren, welche auch beim Vergrössern via PS verloren gehen, weil dieses diese nicht einfach rein erfinden kann.

lanske
17.09.2007, 06:54
So richtig verstanden habe ich das noch nicht.
Du nimmst einmal einen 1,4x TC und das andere Mal ein Bild und rechnest es hoch als wäre der 1,4x TC dran.
Das Bild mit dem 1,4x TC kannst Du doch ebenfalls und genauso verlustfrei hochrechnen. Müßtest Du nicht versuchen das hochgerechnete Bild vom 1,4x TC ohne TC und nur durch hochrechnen zu erreichen?
Am 300/2.8 sehe ich keinen Auflösungsunterschied in den Bilder mit oder ohne TC, d.h. beide können um den gleichen Betrag hochgerechnet werden, womit klar ist, daß der TC etwas bringt....... oder mache ich jetzt einen dusseligen Fehler :o

ueli12
17.09.2007, 08:50
http://www.traumflieger.de/objektivtest/telekonverter/telekonverter_check_Teil2.php

http://www.the-digital-picture.com/Reviews/ISO-12233-Sample-Crops.aspx?Lens=249&Camera=9&FLIComp=1&APIComp=1&LensComp=249&CameraComp=9&FLI=0&API=2

Benutzer
17.09.2007, 09:08
Bei den meisten Zooms wird ein TC tatsächlich keine Verbesserung gegenüber einer Ausschnittsvergrößerung bringen. Die fahren sozusagen schon ohne Converter 'am Limit'.

Ein TC macht nur dann Sinn, wenn die Optik über eine entsprechende Auflösungsreserve verfügt. Bei vielen weißen Festbrennweiten ist das der Fall. Und für ein 85er brauche ich keinen TC... ;)

lanske
17.09.2007, 09:36
Viele halten es für eine Schikane, daß die Canon Konverter nicht an alle Objektive passen.
Ich finde, daß es durchaus Sinn macht, wobei ich einen Konverter auch nur an den Festbrennweiten für sinnvoll halte. Weder am 70-200 noch am 100-400 macht das optisch viel Sinn - auch wenn ich schon Bilder vom 70-200 + 2x TC gesehen habe, die einfach sehr gut waren. Da muß aber schon alles passen.
Ab dem 200er machen die Konverter meiner Erfahrung nach Sinn.

ayreon
17.09.2007, 11:03
Es ist aber auch ein Unterschied ob ich FF oder Crop 1,6 betrachte da die 5D ja eh besser zum hochrechnen ist.

Ich hatte im Canada Urlaub an meinem 70-200er F4 IS den Kenko 1,4 Pro dran weil mir das 80-400er Sigma zu schwer war (Eine Fehlentscheidung ich hätte es mitnehmen sollen). Der AF war schon schlechter, aber besser als erwartet. Die Bildqualität ist auch etwas schlechter, aber ich glaube nicht, dass ich mit Ausschnittsvergrösserungen besser gefahren wäre, denn so habe ich noch die volle 8 MP Auflösung verfügbar.
Mehr als 1,4x würde ich allerdings nicht hernehmen und wenn ´dann auch nur an Spitzenlinsen (das Sigma also nicht)

Benutzer
17.09.2007, 11:07
Es ist aber auch ein Unterschied ob ich FF oder Crop 1,6 betrachte da die 5D ja eh besser zum hochrechnen ist.

Das ist ein Irrtum. Die Crop-Kameras stellen - aufgrund der kleineren Pixel - die höheren Anforderungen an das physikalische Auflösungsvermögen der Objektive bzw. kommen schneller an dessen Grenzen.

w.d.p
17.09.2007, 11:13
Für die Leute welche lichtstarke Teleobjektive benutzen, bringt ein Konverter sehr viel.
Jedenfalls mehr als hochrechnen;)
Für ein Gurkenzoom oder eine kleine Festbrennweite wie das 1,8 / 85 sicherlich nicht:o
Denn dafür sind die original Telekonverter ( wie der Name schon sagt ) auch nicht gedacht.
Laut Canon eigentlich erst ab dem 2,8 / 200 L sinnvoll.

Siehe zB. hier :

http://www.dforum.net/showthread.php?t=507075

lanske
17.09.2007, 11:23
Wow, da hatte ich mit meiner obigen Einschätzung mal schlicht recht *bg*

olaf242
17.09.2007, 11:48
Für die Leute welche lichtstarke Teleobjektive benutzen, bringt ein Konverter sehr viel.
Jedenfalls mehr als hochrechnen;)
Für ein Gurkenzoom oder eine kleine Festbrennweite wie das 1,8 / 85 sicherlich nicht:o
Denn dafür sind die original Telekonverter ( wie der Name schon sagt ) auch nicht gedacht.
Laut Canon eigentlich erst ab dem 2,8 / 200 L sinnvoll.

Siehe zB. hier :

http://www.dforum.net/showthread.php?t=507075
sehen sehr gut aus, sind aber keine crops und somit auch nicht aussagekräftig (soll jetzt nicht das bild an sich kritisieren).

ja, bei teuren festbrennweiten mag es eventuell eine erhöhung an details bringen (mit gleichzeitigem schärfeverlust). letztendlich komme ich aber zum schluß, dass in unteren objektivklassen es gar keinen sinn macht, ein zoom mit telekonverter wohl auch die schlechtere kombination ist und nur bei teuren festbrennweiten die möglichkeit eröffnet eventuell das manko der festbrennweite etwas variabler zu gestalten.

lanske
17.09.2007, 12:15
Vor allem eröffnet es die Chance, einen Haufen Geld zu sparen :D
Mein 300/2.8 ist mit dem 1,4x TC kaum weniger scharf als ein 400/4 DO, kostet aber mal eben 1.500,- Euro weniger.....

Anbei ein paar Beispiele, noch unbearbeitet, weil die Zeit bisher fehlte :o
http://img172.imageshack.us/img172/1246/img214701rh6.th.jpg (http://img172.imageshack.us/my.php?image=img214701rh6.jpg) http://img187.imageshack.us/img187/6909/img224601ly6.th.jpg (http://img187.imageshack.us/my.php?image=img224601ly6.jpg)

.... und einfach mal eines für den 2x TC, bei dem durch die Bearbeitung sicher noch einiges mehr herauszuholen ist...

http://img187.imageshack.us/img187/3582/img226601zz5.th.jpg (http://img187.imageshack.us/my.php?image=img226601zz5.jpg)

ceving
17.09.2007, 13:07
eine erhöhung an details bringen (mit gleichzeitigem schärfeverlust)

Was soll das sein? Gibt es verschiedene Arten von Auflösung?

cu Sascha

ueli12
17.09.2007, 13:11
nein... aber wenn ich ein Objektiv habe, welche 100 linien pro mm darstellen kann, ich aber (übertrieben) nur 5 Pixelreihen pro mm habe, und ich ein solches Foto hochrechne, hat es einen verlust an Details gegenüber dem Konverter, welcher vielleicht noch mit 60 Linien pro mm auflösen könnte...

reneberlin
17.09.2007, 20:41
hallo

ja genau so ist es. schön das du das mal in so kurzer form auf den punkt gebracht hast.
und dann noch ein zoomobjektiv mit nem konverter quälen .... dann lieber hochrechnen, da weiß man dann wenigstens wo die qualität bleibt.

gruss

rené



Das ist ein Irrtum. Die Crop-Kameras stellen - aufgrund der kleineren Pixel - die höheren Anforderungen an das physikalische Auflösungsvermögen der Objektive bzw. kommen schneller an dessen Grenzen.

Oliver Opper
17.09.2007, 23:35
Genau;)Ich weiss, das 85mm ist nicht gerade unscharf, und auch das 70-200 nicht, aber es ist nicht scharf genug. Da gehen Details verloren, welche auch beim Vergrössern via PS verloren gehen, weil dieses diese nicht einfach rein erfinden kann.
...diese Aussage mag für Offblende ja zutreffen, vernünftig abgeblendet (5.6 - 8) sind das 85/1.8 und das 70-200/2.8 durchaus Konverter "tauglich". Vorrauchsetzung ist natürlich auch das man ein Motiv aufnimmt das bei zusätzlicher Brennweite auch zusätzliche Details bietet, Landschaften, Tiere usw... Bei Motiven die eh keine zusätzlichen Details besitzen die bei der kürzeren Brennweite nicht genügend aufgelöst werden sieht man natürlich keine unterschied.

Hier mal ein auf die schnelle geschossenes Beispiel mit einer 5D und dem 85/1.8 bei Blende 5.6 sowie dem Kenko 1.4x Teleplus Pro 300. Alles 1:1 ausschnitte aus RAW die in DPP mit Bildstiel Natürlich und schärfe 3 konvertiert wurden. Auch nicht gerade optimal mein vergleichsbild, abe rich glaube mal man sieht schon eine unterschied zwichen hochgerechnet und Konverter. Und die Aussage das durch den Konverter schärfe verloren gehen soll kann ich nicht gerade betätigen, was meistens etwas verloren geht ist der Kontrast. Das sind auch meine Erfahrungen mit dem 70-200/2.8IS und dem 300/4IS die ich immer wieder mal mit Konverter benutze.

oben: ohne Konverter
mitte: um 138% hochgerechnet
unten: mit Konverter

http://www.oopper.de/image/d-forum/test001.jpg

olaf242
18.09.2007, 00:25
habe es jetzt auch noch mal mit einem makroobjektiv und einem objekt ausgetestet, was viele details enthält (wie z.b. der geldschein) und da zeigt der konverter auf jeden fall ein schärferes bild. ändere hiermit meine meinung :)...obwohl das makro sehr wahrscheinlich auch wieder eine sonderstellung einnimmt. mit meinen zooms - und das wäre der eigentliche einsatz - hat sich der unterschied leider nicht so dargestellt.