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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sinnfrage eines SWW



*Mr._T*
27.10.2007, 18:02
Hallo,

hab mal meinen Objektivpark untersucht und festgestellt, dass ich mein Tokina 12-24 einfach zuwenig benutze. Hatte es ein paar mal für Innenaufnahmen und ein paar Landschaftsaufnahmen in Verwendung, aber seit ich das 17-40 habe (das ich heiß liebe!), ist es eigentlich nur mehr im Rucksack.

Das 17-40 ist im unterem Bereich schön für WW Aufnahmen, fast ohne Verzeichnung, im oberen Bereich ein schönes Normalobjektiv. In der Kombination mit dem 50mm hab ich da zwei leichte Wegbegleiter, wenn es mal wenig Aufwand sein muss.

Drum stell ich mir mittlerweile die Sinnfrage, für was man so ein SWW eigentlich braucht? Für Innenaufnahmen wie Kirchen krieg ich zwar viel drauf, aber um die Kissenverzeichnung wegzukriegen, hab ich im Endeffekt genausoviel drauf wie beim 17-40 - mit weniger Verzeichnung.

Rauti
27.10.2007, 18:14
Hi,

was ist schon sinnvoll in einem Hobby? ;)

Sind fünf Millimeter mehr für "untenrum" für dich unabdingbar, dann Tokina. Wenn du eher "universeller" unterwegs sein möchtest, dann ist das L wohl die richtige Wahl.

Aber Superweitwinkel ist doch nicht primär dafür da, "mehr aufs Bild zu bekommen", sondern wegen der geilen "PerspekTiefe" ;) :D

Mehr aufs Bild bekommt man auch mit 85mm, man muss nur viele viele Bildchen "stitchen".

Grüße Rauti

pcarsten
27.10.2007, 18:45
........
Drum stell ich mir mittlerweile die Sinnfrage, für was man so ein SWW eigentlich braucht? Für Innenaufnahmen wie Kirchen krieg ich zwar viel drauf, aber um die Kissenverzeichnung wegzukriegen, hab ich im Endeffekt genausoviel drauf wie beim 17-40 - mit weniger Verzeichnung.


Ich nehme meines für Panoramen.

24 Bilder und ich habe eine Kugel ( 3 mal rum in hochkant).
Verzeichnung ist da egal, da muß Autopano oder PTgui mit fertig werden. :D

qiv
27.10.2007, 21:08
Es gibt kein "man braucht", jedem seine Objektive ... Für Dich scheint SWW ohne Sinn zu sein, ich brauche mein 10-22mm oft und kann mir schlecht vorstellen ohne zu sein. Das 17-40mm hingegen wäre für mich Nutzlos und ohne 85/1.8 könnte ich schlecht sein :)

Dat Ei
27.10.2007, 21:31
Hey *Mr._T*,


Drum stell ich mir mittlerweile die Sinnfrage, für was man so ein SWW eigentlich braucht? Für Innenaufnahmen wie Kirchen krieg ich zwar viel drauf, aber um die Kissenverzeichnung wegzukriegen, hab ich im Endeffekt genausoviel drauf wie beim 17-40 - mit weniger Verzeichnung.

wer sagt denn, daß man die Aufnahmen eines SWW immer entzerren muß? Ich nutze sehr viel das Sigma 12-24 (drei Jahre lang an der Minolta D7D, und seit zwei Monaten an der 1D MkIII) und möchte es wirklich nicht missen. Das Objektiv, welches sehr wenig verzeichnet, bietet nicht nur einen extremen Blickwinkel, sondern ermöglicht auch sehr spannende Kompositionen.


Dat Ei

ehemaliger Benutzer
27.10.2007, 22:52
ohne WW is fliegen langweilig, am liebsten hätte ich ein 360 Grad WW.
http://www.tandem-paragliding.ch/Fotos/2007/25072007/IMG_4644.jpg

Benutzer
28.10.2007, 09:38
Hallo,

hab mal meinen Objektivpark untersucht und festgestellt, dass ich mein Tokina 12-24 einfach zuwenig benutze. Hatte es ein paar mal für Innenaufnahmen und ein paar Landschaftsaufnahmen in Verwendung, aber seit ich das 17-40 habe (das ich heiß liebe!), ist es eigentlich nur mehr im Rucksack.

Das 17-40 ist im unterem Bereich schön für WW Aufnahmen, fast ohne Verzeichnung, im oberen Bereich ein schönes Normalobjektiv. In der Kombination mit dem 50mm hab ich da zwei leichte Wegbegleiter, wenn es mal wenig Aufwand sein muss.

Drum stell ich mir mittlerweile die Sinnfrage, für was man so ein SWW eigentlich braucht? Für Innenaufnahmen wie Kirchen krieg ich zwar viel drauf, aber um die Kissenverzeichnung wegzukriegen, hab ich im Endeffekt genausoviel drauf wie beim 17-40 - mit weniger Verzeichnung.


deinem Profil nach, benutzt du das 17-40L an ner 1,6er Crop Kamera wo es einfach nur zum "Standardweitwinkel" mit mininal ca. 28mm WW deklassiert wird - eben keinen sww bieten kann.

Am 1,3er Crop & FF sieht die Sache schon ganz anders aus. Am FF finde ich es sehr interessant und selbst da sind 17mm oftmals noch zu lang. Du fragst nach dem Sinn von SWW, na da gibts mehrere - je nach Anwendungsfall. WW (Canon 17-40L4 USM) und SWW (Sigma 12-24 EX DG HSM)eröffnen einerseits andere fotografische Sicht & Darstellungsperspektiven und andererseits lassen sich viele Motive - Dank (s)WW wirklich erst aufnehmen.

beste Grüße
Frank

babbo
28.10.2007, 10:38
Am 1,3er Crop & FF sieht die Sache schon ganz anders aus. Am FF finde ich es sehr interessant und selbst da sind 17mm oftmals noch zu lang. Du fragst nach dem Sinn von SWW, na da gibts mehrere - je nach Anwendungsfall. WW (Canon 17-40L4 USM) und SWW (Sigma 12-24 EX DG HSM)eröffnen einerseits andere fotografische Sicht & Darstellungsperspektiven und andererseits lassen sich viele Motive - Dank (s)WW wirklich erst aufnehmen.

beste Grüße
Frank

Stimmt, trotzdem sind die wirklich guten SWW Aufnahmen bei denen nicht nur der WW-Effekt im Vordergrund steht, sondern auch eine wohldurchdachte, interessante Komposition, wirklich selten.
Auch auf deiner Homepage habe ich z.B. kein echtes SWW-Foto gefunden

Ich nutze SWW nur für Architektur(innen)aufnahmen und ein paar wenigen Landschaftsaufnahmen.

Benutzer
28.10.2007, 14:26
Auch auf deiner Homepage habe ich z.B. kein echtes SWW-Foto gefunden



es sind aber etliche vorhanden, nur sind sie eben so aufgenommen, dass sie eher "normal" und nicht "verkippt & stürzend" wirken. Wenn du sie dann beim Betrachten nicht als knalligen SWW (technisch) interpretierst dann finde ich das gut.

beste Grüße
Frank

Gregor_B
29.10.2007, 02:02
es sind aber etliche vorhanden, nur sind sie eben so aufgenommen, dass sie eher "normal" und nicht "verkippt & stürzend" wirken. Wenn du sie dann beim Betrachten nicht als knalligen SWW (technisch) interpretierst dann finde ich das gut.

beste Grüße
Frank

Das ist ja das Problem - die Bildwirkung. Ich sehe es genauso wie Frank - eine Superweitwinkelaufnahme muß nicht so aussehen, als wäre es mit einem Superweitwinkel gemacht. Es kann - je nach Begebenheit - eben die typischen WW-Effekte ergeben, aber selbst ich vermeide sie wo es auch möglich ist. Man kann ja auch Architektur (z.B. schlecht erreichbare Burgen) mit 800mm vom gegenüberliegenden Berg fotografieren. Wenn da nur nicht immer soviel Luft dazwischen liegen würde,... :)

Was ich damit eigentlich sagen möchte, will ich lieber mit ein paar Fotos zeigen - dann versteht man es vielleicht etwas besser.

Ein Teil des Innenraums vom Bamberger Dom:
http://www.bnv-bamberg.de/home/ba3294/base/galerie/html/touren/20060621/HF_20060621_0001850.htm
Rein technisch gesehen gefällt mir dieses Foto in allererster Hinsicht nur wegen der Treppenstufen. Für einen eigentlichen Schnappschuß (wir waren 'ne Gruppe Einheimischer, die ein paar Fremde durch die Stadt schleiften und ich war mal mit Kamera ein wenig dabei) finde ich es gut gelungen (Sigma 12-24er an 5D bei Offenblende, hatte kein Stativ mit). Somit sind die paar stürzenden Linien ein kleiner Schönheitsfehler.

Das wohl meistfotografierte Objekt in Bamberg (das alte Bamberger Rathaus), aber diesmal nicht das klassische Postkartenmotiv, sondern der Durchgang auf der "oberen Brücke" - den man so aus diesem Blickwinkel auch gar nicht wirklich wahr nimmt (meistens rennt man da nur durch und sieht nie nach oben):
http://www.bnv-bamberg.de/home/ba3294/base/galerie/html/touren/20061224/HF_20061224_0003568.htm
Hier ist es der Bildwinkel, der das Bild ausmacht - d.h., das Motiv kann man nur mit 120°-Bildwinkel so auf den Sensor bringen (die Kamera war in ca. 40cm Höhe auf meinem Stativ montiert und ich lag dabei schon fast auf dem Boden). Diesem Foto sieht man den extremen Winkel eigentlich nicht an, aber wenn man das Motiv und die vorherrschenden Gegenbenheiten kennt, dann weiß man wie schwierig das ist (vor allem, ohne daß da irgendwelche Typen durchs Foto laufen ;)).

Und mal eines aus dem letzten Urlaub (Teneriffa):
Ein ähnliches Foto gibt es hier schon im Forum (in der Galerie, ich glaube der Fotograf hieß Rüdiger Britzen oder so ähnlich), allerdings ist bei meinem die Lichtsituation völlig anders und es sind bei mir 12mm am KB-Format (anstatt Crop 1,3):
http://www.bnv-bamberg.de/home/ba3294/base/galerie/html/urlaub/08/HF_20070103_0003890.htm
Wäre die Sonne nicht mit im Bild und hätte man kein Vergleichsfoto oder einen Größenvergleich mit irgendetwas im Bild, dann könnten das auch 24 oder 50mm Brennweite sein, es würde keine Rolle spielen.

Mein 17-40er ist übrigens bei weitem nicht so gut in der Abbildungsleistung wie mein Sigma 12-24er, der einzige Grund wieso ich es noch habe, ist die Verwendung von Pol- und Graufilter ;)

Ob so ein UWW Sinn macht?
Aus meiner Sicht: Ja, unbedingt!
Aus Sicht eines Tierfotografen mit Schwerpunkt Wildlife: Vermutlich nicht.

-Gregor, der sich mittlerweile nicht mehr vorstellen kann, wie man nur mit einem 50mm und einem 70-210mm-Objektiv in Urlaub fahren kann (war auf vielen Reisen der Fall)...

babbo
29.10.2007, 10:29
Man kann ja auch Architektur (z.B. schlecht erreichbare Burgen) mit 800mm vom gegenüberliegenden Berg fotografieren.


Das ist aber auch nur ein Notbehelf, weil man nicht näher ran kann.
Oder man will bei Häusern eine Fassadenabwicklung darstellen bzw. Details hervorzuheben.
Das wars dann aber auch schon mit den Einsatzgebieten.

Generell kann man sagen, dass Telebrennweiten in der Architekturfotografie eher ungeeignet sind: bei derartigen Brennweiten ist die räumliche Tiefenwirkung so klein, dass das Gebäude überhaupt keine Körperlichkeit mehr besitzt und damit einem elementaren Bestandteil jedes dreidimensionalen Körpers beraubt wird: der Tiefe.

Benutzer
29.10.2007, 22:07
... eine Superweitwinkelaufnahme muß nicht so aussehen, als wäre es mit einem Superweitwinkel gemacht.

ich möchte nem Foto überhaupt keinen technischen Hintergrund ansehen. Wenn Motive kippen & stürzen - das sind es einfach nur Handhabungsfehler. Jedes technische Extrem - seien es offene Blenden im Portraitbereich oder auch die exakte Kameraausrichtung, im SWW-Bereich, zum Motiv (Stichwort: planparallel) erfordern bei der Aufnahme Ruhe und Zeit und bei höheren Ansprüchen an die Exaktheit von SWW-Aufnahmen ein Stativ z.B. mit Getriebeneiger. Sicherlich, es geht Vieles "freihand", aber um die Gefahr, bereits geringster Verrisse ( kein! Verwackeln) und damit eine andere Kamerausrichtung zu vermeiden verwende ich wie gesagt ein Stativ.

beste Grüße
Frank