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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Skylight un/oder UV-Filter?



Michah
02.11.2007, 18:30
Hallo allerseits!

Wieder mal so eine Autodidakten-Frage
(mit der Bitte um nachsichtige Geduld):

Als Objektivschutz hatte ich bisher immer Sky-Filter.
Ist nicht vielleicht im Gebirge und in Meeresnähe ein UV-Filter besser/unabdingbar?

Verständnisfrage: UV ist ja im für Menschenaugen unsichtbaren Spektralbereich --- wieso überhaupt einen Kamerafilter hierfür... Oder sieht der Sensor mal ausnahmsweise mehr als unser Auge?

Grüße aus Weilheim/Obb.
M.

Artefakt
02.11.2007, 18:51
Hallo!

Ein UV-Filter vermindert den durch die UV-Anteile des Lichts verursachten bläulichen Dunst bei Landschaftsaufnahmen (besonders in der Ferne) und verbessert den Kontrast. Er hat keine Farbe.

Ein Skylight hat eine leichte rötlich-gelbe Tönung (Stärke je nachdem, welcher Typ). Er korrigiert zusätzlich zum UV-Licht auch noch die Farbe, weil am Meer oder im Gebirge durch den tiefblauen Himmel eine Verschiebung der Farben in diesen Bereich erfolgt.

Der Skylight-Filter war früher bei der Diafotografie wichtig - das Dia war ja nach der Entwicklung farblich nicht mehr korrigierbar. Da waren oft auch Belichtungsreihen angesagt, damit die richtige dabei war.

Im Digitalzeitalter ist der UV-Filter nur noch Schutz der Frontlinse. Jetzt kommt sicher gleich wieder der Aufschrei, dass der UV-Filter die Qualität der Digitalaufnahme verschlechtert und total unnötig ist. Ich halte dagegen, dass ich schon einige Frontlinsen ruiniert hätte, wenn ich in der salzigen Gischt am Meer oder im Sandsturm in der Wüste keinen UV-Filter (nur Qualitätsfilter von Rodenstock, Helioplan oder B&W - die verursachen zumindest bei mir keine sichtbaren Qualitätseinbußen) draufgehabt hätte - den kann man nämlich ersetzen, die Frontlinse dagegen nicht.

Gruß, Dietmar

www.abcdesign.at (http://www.abcdesign.at)

Otwin
02.11.2007, 19:07
Ich halte dagegen, dass ich schon einige Frontlinsen ruiniert hätte, wenn ich in der salzigen Gischt am Meer oder im Sandsturm in der Wüste keinen UV-Filter (nur Qualitätsfilter von Rodenstock, Helioplan oder B&W - die verursachen zumindest bei mir keine sichtbaren Qualitätseinbußen) draufgehabt hätte - den kann man nämlich ersetzen, die Frontlinse dagegen nicht.

Gruß, Dietmar

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Hallo Dietmar,

warum anstelle von UV-Filter etc. kein Protect, die sollen doch angeblich völlig neutral sein?

Viele Grüße

Otwin

Peter Grüner
02.11.2007, 19:14
Für was überhaupt einen Filter? Wenn überhaupt, dann benutze ich einen Polfilter, aber das war es dann auch.

Gruß,

Peter

airline2875
02.11.2007, 19:25
Das kann ich auch nicht verstehen. Auf der einen Seite kauft man sich ein Objektiv, in dem die besten und teuersten Linsen verbaut sind und dann schraubt man sich eine Glasplatte davor? Das wiederspricht sich doch, oder?

Viele Grüße Flo

Otwin
02.11.2007, 20:26
Auf der einen Seite kauft man sich ein Objektiv, in dem die besten und teuersten Linsen verbaut sind und dann schraubt man sich eine Glasplatte davor? Das wiederspricht sich doch, oder?


Grundsätzlich ja, nicht jedoch unter den von "Artefakt" genannten Extrembedingungen: in der salzigen Gischt am Meer oder im Sandsturm in der Wüste. Unter diesen Bedingungen würde ich mir schon überlegen, ob ich auf einen Protect-Filter verzichte.

Viele Grüße

Otwin

Martin Gust
02.11.2007, 23:06
Das kann ich auch nicht verstehen. Auf der einen Seite kauft man sich ein Objektiv, in dem die besten und teuersten Linsen verbaut sind und dann schraubt man sich eine Glasplatte davor? Das wiederspricht sich doch, oder?

Viele Grüße Flo

Auch meine Meinung!

Alles zusätzliche Glas verbessert das Bild nicht gerade! Wenn überhaupt, benutze ich ein Filter nur bei der bereits genannten Gischt oder Regen.

Ansonsten kommt bei mir immer (!) eine Geli zum Einsatz, die verhindert nämlich nicht nur Streulicht, sondern auch die Kratzer auf der Frontlinse! ;)

Michah
03.11.2007, 09:13
Im Digitalzeitalter ist der UV-Filter nur noch Schutz der Frontlinse.


Hallo Dietmar,
zuerst mal danke! Dann eine Nachfrage:
Ist Obiges so gemeint, dass der UV-F. zwar auch in der Digitalfotografie den bläulichen Dunst vermindert und Kontrast verstärkt, dass dies aber bei der Bearbeitung am PC sowieso und leicht erledigt wird?

Übrigens: blauer Dunst ist ja o.k., außer er wird durch irgendein Foto-Phänomen unnatürlich verstärkt... oder?

Und: ich hatte hier schon mal von meiner Entnervung durch das Blau-Magenta-Problem geschrieben: dass das Tiefblau (Himmel, Meer u.ä.) fast immer einen Magentastich zeigt... Bild/Anpassen/Farbton-Sättigg./Blautöne/Farbton nach links Richtung Cyan/o.k./ immer dasselbe...

Novembergrüße aus dem dickvernebelten Bayernland
M.

Artefakt
03.11.2007, 12:27
Auch meine Meinung!

Alles zusätzliche Glas verbessert das Bild nicht gerade! Wenn überhaupt, benutze ich ein Filter nur bei der bereits genannten Gischt oder Regen.

Ansonsten kommt bei mir immer (!) eine Geli zum Einsatz, die verhindert nämlich nicht nur Streulicht, sondern auch die Kratzer auf der Frontlinse! ;)

Darf ich mal was anmerken?

1: Die Produktionstoleranzen von Canon (und auch die von anderen Herstellern) sind um ein Vielfaches stärker als die eventuellen Qualitätseinbußen durch einen Schutzfilter. Ich habe genug Objektive vor dem Kauf im Laden geprüft und war erschüttert über die Serienstreuungen, egal ob Billig oder "L".

2: Seit wann verhindert eine Gegenlichtblende Salzgischtflug am Strand oder Sandablagerungen in der Wüste? Es geht nicht um das mechanische Beschädigen der Frontlinse. Es geht um das nachherige Entfernen dieser Ablagerungen - und die entferne ich lieber vom Filter als von der Linse, die sich durch die Wölbung am Rand noch viel besch... eidener reinigen lässt als ein flacher Filter. Wie ich auch geschrieben habe ...

Gruß, Dietmar

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Artefakt
03.11.2007, 12:37
Hallo Dietmar,
zuerst mal danke! Dann eine Nachfrage:
Ist Obiges so gemeint, dass der UV-F. zwar auch in der Digitalfotografie den bläulichen Dunst vermindert und Kontrast verstärkt, dass dies aber bei der Bearbeitung am PC sowieso und leicht erledigt wird?

Übrigens: blauer Dunst ist ja o.k., außer er wird durch irgendein Foto-Phänomen unnatürlich verstärkt... oder?

Und: ich hatte hier schon mal von meiner Entnervung durch das Blau-Magenta-Problem geschrieben: dass das Tiefblau (Himmel, Meer u.ä.) fast immer einen Magentastich zeigt... Bild/Anpassen/Farbton-Sättigg./Blautöne/Farbton nach links Richtung Cyan/o.k./ immer dasselbe...

Novembergrüße aus dem dickvernebelten Bayernland
M.

Dieses "Foto-Phänomen" ist eher ein psychologisches. Das Gehirn "ignoriert" diesen objektiven blauen Dunst, weil es weiß, dass die Berge da ganz am Horizont die gleiche Farbe und den gleichen Kontrast haben wie die näher liegenden ...

Zum Magenta-Stich: Das ist bei der heutigen Generation von Chips ein kleines Problem, aber nur ein kleines. Der tiefblaue Himmel hat einen Violett-Stich. Je näher nun dieser Himmel dem Horizont kommt, d.h. nach unten hin, desto heller und "cyaniger" wird er, das ist auch unnatürlich. Er ist nämlich dort nicht so blaugrünlich, wie er dann oft in der Digitalaufnahme wirkt. Das mit den Blautönen schafft der Chip irgendwie nicht ganz. Lässt sich aber über die "selektive Farbkorrektur" gut beheben: Cyantöne (d.h. die hellen beim Horizont) bekommen ein wenig Magenta dazu, die Blautöne etwas weniger Magenta - bei den Aufnahmen, wo es wirklich stört.

Das Problem ist aber nicht wirklich neu. In der Analog-Ära hat auch jeder Film seine Eigenheiten gehabt. Ich habe in einem Diavortrag genau sagen können, welcher Film verwendet wurde. Der Ektachrome von Kodak war in den Schatten immer zu kühl und eher kontrastreich. Der gute alte Kodachrome (noch nicht E6-Entwicklung) hatte zu seinen Glanzzeiten ein sehr feines Korn und sehr schöne goldene Hautfarben. Der Fujichrome 100 war eher weich (mein Favorit, weil er dadurch leichte Fehlbelichtungen eher verziehen hat), neutral mit etwas lauten Grün-Tönen. Der Fuji Velvia war kontrastreich und sehr farbintensiv usw.

Aber: Ein Dia konnte man nachher nicht mehr optimieren. Den Vorteil haben wir jetzt mit der Digitalfotografie!

Gruß, Dietmar

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Stefan Redel
04.11.2007, 00:31
2: Seit wann verhindert eine Gegenlichtblende Salzgischtflug am Strand oder Sandablagerungen in der Wüste?

Immer wieder lustig, wie immer ganz genau diese Beispiele an den Haaren herbeigezogen werden.
Ein klitzekleiner Bruchteil des dforums wird jemals in der Wüste fotografieren oder am Strand...


LG, Stefan.

Martin Gust
04.11.2007, 01:21
Darf ich mal was anmerken?

1: Die Produktionstoleranzen von Canon (und auch die von anderen Herstellern) sind um ein Vielfaches stärker als die eventuellen Qualitätseinbußen durch einen Schutzfilter. Ich habe genug Objektive vor dem Kauf im Laden geprüft und war erschüttert über die Serienstreuungen, egal ob Billig oder "L".

2: Seit wann verhindert eine Gegenlichtblende Salzgischtflug am Strand oder Sandablagerungen in der Wüste? Es geht nicht um das mechanische Beschädigen der Frontlinse. Es geht um das nachherige Entfernen dieser Ablagerungen - und die entferne ich lieber vom Filter als von der Linse, die sich durch die Wölbung am Rand noch viel besch... eidener reinigen lässt als ein flacher Filter. Wie ich auch geschrieben habe ...

Gruß, Dietmar

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Hallo Dietmar,

vielleicht hast du mich nicht verstanden. Logischerweise verhindert eine Geli keine Wassertropfen oder sagen wir mal "Fremdkörper". Unter "Ansonsten" meinte ich fotografieren unter normalen Bedingungen. Und da schützt eine Streulichtblende nicht nur vor seitlichem Licht, sondern auch vor dem Anstoßen der Frontlinse.

Und eine Serienstreuung, so viel Recht du damit leider hast, hat doch jetzt nichts mit eventuellen Reflexionen zwischen der Frontlinse und ein Filter zu tun, oder? Ich kann mir nicht so recht vorstellen, dass ein Objektivhersteller ein Skylight- oder UV-Filter bei seiner Objektivberechnung mit einbezieht...

Tschööö Martin

Artefakt
04.11.2007, 10:29
Und eine Serienstreuung, so viel Recht du damit leider hast, hat doch jetzt nichts mit eventuellen Reflexionen zwischen der Frontlinse und ein Filter zu tun, oder? Ich kann mir nicht so recht vorstellen, dass ein Objektivhersteller ein Skylight- oder UV-Filter bei seiner Objektivberechnung mit einbezieht...


Damit wollte ich nur sagen, dass es (leider) größere und sichtbarere Mängel gibt als die eventuelle minimale Qualitätseinbuße durch einen (guten) Filter.

Gruß, Dietmar

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scheurin
04.11.2007, 11:04
Meine Erfahrung sagt mir, dass der UV-Filter einfach drauf muss. Diese Erkenntnis hat mich u.a. schon einige 1000 EUR sparen lassen. Es sei denn, man ist Studio-Photograph.

Michah
04.11.2007, 17:45
Hallo,
Nun möchte ich nochmal nachhaken:
heißt das so unterm Strich ungefähr:
sowohl Sky als auch UVFilter sind vor allem als Linsenschutz nützlich,
ansonsten (vor Digitalkameras) entberhlich??
Der Anfangsfrager
M.

Otwin
04.11.2007, 18:15
Meine Erfahrung sagt mir, dass der UV-Filter einfach drauf muss.

Hallo,

darf man erfahren, welche Erfahrungen? Nach meiner Ansicht gibt es recht wenige Situationen, bei denen tatsächlich ein "Schutzfilter" notwendig ist. Die von Artefakt bezeichneten gehören sicher dazu. Wenn Schutz, würde ich persönlich Protect verwenden. Mich würde jetzt doch mal interessieren, wann und warum UV-Filter.

Viele Grüße

Otwin

Karl Günter Wünsch
04.11.2007, 22:57
Damit wollte ich nur sagen, dass es (leider) größere und sichtbarere Mängel gibt als die eventuelle minimale Qualitätseinbuße durch einen (guten) Filter.

Dann les Dir mal den Thread bei DPreview durch, das war ein teurer, normalerweise als sehr gut eingeschätzter Filter schuld:
http://forums.dpreview.com/forums/read.asp?forum=1029&message=24019929
Ähnliche Ergebnisse habe ich auch am Anfang mit gleicher Ursache bekommen. Seitdem sind Filter, die nichts zu Filtern haben, bei mir passe...
mfg
Karl Günter

Karl Günter Wünsch
04.11.2007, 23:01
Meine Erfahrung sagt mir, dass der UV-Filter einfach drauf muss. Diese Erkenntnis hat mich u.a. schon einige 1000 EUR sparen lassen. Es sei denn, man ist Studio-Photograph.
Alles was das Frontelement verkratzen/zerstören könnte wird den Filter durchschlagen, dazu sind die Dinger zu dünn und als gehärtetes Glas zu spröde. Wieviele Filter hast Du denn schon so erledigt?
Ich würde vielleicht bei einer Autoralleye, einem Motocross direkt an der Strecke oder vielleicht in einem Vulkanausbruch auch einen Schutzfilter nehmen, aber in der Regel würde ich mir mehr Gedanken über die eigene Sicherheit machen, ein Stein der das Frontelement meiner Linse beschädigen könnte, ich möchte mir nicht ausmalen, was der anstellt, wenn er meinen Kopf an der Schläfe trifft...
mfg
Karl Günter

Michah
05.11.2007, 08:12
Zum Magenta-Stich: Das ist bei der heutigen Generation von Chips ein kleines Problem, aber nur ein kleines. Der tiefblaue Himmel hat einen Violett-Stich. Je näher nun dieser Himmel dem Horizont kommt, d.h. nach unten hin, desto heller und "cyaniger" wird er, das ist auch unnatürlich. Er ist nämlich dort nicht so blaugrünlich, wie er dann oft in der Digitalaufnahme wirkt. Das mit den Blautönen schafft der Chip irgendwie nicht ganz. Lässt sich aber über die "selektive Farbkorrektur" gut beheben: Cyantöne (d.h. die hellen beim Horizont) bekommen ein wenig Magenta dazu, die Blautöne etwas weniger Magenta - bei den Aufnahmen, wo es wirklich stört.

Ich glaub auch, dass das ein Chip-Problem ist, auch deshalb, weil Magenta grundsätzlich fast nicht greifbar ist: es wird, anders als die 5 anderen Farben, meist gar nicht angezeigt in den PS-Werkzeugen, auch wenn das Foto deutliche Mag.-Anteile hat. Man kann die dann nicht direkt beeinflussen bzw. verringern, weil sie in anderen Tönen, meist dem Blau, "mit drin sind".
Wird allerdings für mich vom kleinen zum größeren Problem, wenn man 100x das gleiche machen muss (selektive Farbkorr. ist f. mich nicht so praktisch, weil ich das Kippen des Blaus zum Cyan eher seltener habe...) Auch die Laden/Speichern-Funktion von PS hilft nicht, weil jd. Foto doch wieder anders ist.

Gruß
Michah.