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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fotos bei -35 Grad?



Dennis!!
17.12.2007, 14:14
Ich möchte im Frühjahr in Finnland Motorsportfotos machen. Die Temperaturen können - 20 bis - 35 Grad werden.
Hat einer Erfahrung mit diesem Kältebereich? Es ist ja eine "trockene Kälte" aber wie wirk sich das auf das Material aus?

30 D, 70-200 2,8 L, 24-70 L

Grüße

Dennis

Vitali
17.12.2007, 14:16
wirst eher Probleme mit Akkus haben
sonnst sollte es schon gehen

Dennis!!
17.12.2007, 14:21
Ja ok, an die Akkus habe ich gedacht. Wärme Kissen und wechselakkus in der Tasche. Dann eben öfter mal tauschen.
Denke mir dass es gehen sollte.
Ein finnischer Freund berichtet mir das Telefone und andere elektrische Geräte regelmäßig defekt sind.
Daher meine Bedenken.

schmedu
17.12.2007, 14:54
Das Display funktioniert womöglich nur noch in Zeitlupengeschwindigkeit...

Dr. Frank
17.12.2007, 14:56
wirst eher Probleme mit Akkus haben
sonnst sollte es schon gehen

wieso sollte es einfach so "... sonst ... schon gehen"?

Alle DSLRs sind nur von 0..+40°C oder ..+45°C spezifiziert, wobei man nicht erkennen kann, ob die Akkus in der Spec. enthalten sind, oder ob auch die Elektronik bei unter Null schlapp macht.

Ob es unter Null Ausfälle gibt, oder nicht ist meines Erachtens daher reine Glückssache.

Frank

Vitali
17.12.2007, 15:11
Frank es ist so das ich selber aus Sibirien komme wo 40-50 Grad minus im Winter "normal" Temperaturen sind. Ich unterhalte über verschiedene russische Foto-Foren öffters kontakt zu einigen Landsleuten die aus meiner Stadt kommen, die meisten arbeiten mit Canon Bodys, und da kamm mir selber oft die Frage was wohl bei diesen graden passiert. So seltsam wie es klingt gibt es scheinbar keine Probleme, nur die Akkus und öffters probleme mit Kondensation.

ist natürlich nicht wissenschaftlich belegt und von mir selber nicht erprobt
daher für dich eher unglaubwürdig:rolleyes:
aber denoch wollte ich es zur Sprache bringe

Dr. Frank
17.12.2007, 15:38
Frank es ist so das ich selber aus Sibirien komme wo 40-50 Grad minus im Winter "normal" Temperaturen sind. Ich unterhalte über verschiedene russische Foto-Foren öffters kontakt zu einigen Landsleuten die aus meiner Stadt kommen, die meisten arbeiten mit Canon Bodys, und da kamm mir selber oft die Frage was wohl bei diesen graden passiert. So seltsam wie es klingt gibt es scheinbar keine Probleme, nur die Akkus und öffters probleme mit Kondensation.

ist natürlich nicht wissenschaftlich belegt und von mir selber nicht erprobt
daher für dich eher unglaubwürdig:rolleyes:
aber denoch wollte ich es zur Sprache bringe

Hi Vitali,
diese Deine Info ist ja echt "cool"!
Und sicherlich nicht unglaubwürdig. Es ist ja auch nicht so unwahrscheinlich, eine Elektronik zu entwickeln, die bei -40°C funktioniert.

In meinem Job habe ich mit Spezifikation von Elektronik-Teilen und-Baugruppen zu tun. Es ist so, daß spezifizierte Daten auch getestet / abgesichert werden müssen.
Da Canon und auch Nikon unter Null Grad Celsius nichts spezifizieren, muß man davon ausgehen, daß dieser Temperaturbereich nicht getestet wurde. Jedenfalls wird er auf keinen Fall garantiert.

Dine Info ist ein Indiz, daß die Elektronik auch unter Null funktionieren kann, aber es fehlt die statistische Absicherung (Validierung). Das muß nicht "wissenschaftlich" erfolgen, eine rein ingenieurmäßige Untersuchung durch Tests einer genügend großen Anzahl an Serienmustern würde genügen.

Frank

PeterD
17.12.2007, 16:45
oder ob auch die Elektronik bei unter Null schlapp macht.

Nö, im Gegenteil, die Elektronik fühlt sich bei den Temperaturen pudelwohl. Nicht umsonst werden einige Supercomputer massiv runtergekühlt - dadurch wird der Innenwiderstand aller Elemente reduziert ;).

Allerdings kann ich mir vorstellen, dass - neben Akkuproblemen - die von Vitali angesprochene Kondensation zu einer echten Challange wird. Die Temperaturanpassung in beide Richtungen sollte imho auch sehr langsam erfolgen, Spannungsrisse infolge starker Temperaturunterschiede sind sonst vorprogrammiert.

Alexander Rößler
17.12.2007, 17:05
Hallo,

da ich öfters Astrofotografie mache, kann ich nur sagen. Jedemenge Akkus besorgen oder ein Adapterkabel dranhängen und der Akku selber ist unter der Jacke.
Der unterschied, zwischen 15 Grad Plus ca 4 stunden Astrofotografie (Langzeitbelichtungen)mit einem Akku, gegenüber bei minus 15 Grad ca. 30 Minuten mit drei Akkus.

Die 20D hatte ich auch am dem Tag im Freien gelassen, die Akkus natürlich nicht.


Ein Besitzer der 20Da, hatte einen Temperatursensor am Bildsensor. Wenn ich mich richtig erinnere, zeigte das Thermometer 36 Grad plus, bei 4 Grad minus Aussentemperatur.

Gruss Alex

Heinz Schmid
17.12.2007, 17:15
die Teperatur wird Dir vermutlich mehr zu schaffen machen als der Kamera ;-))

Einzig die bereits erwähnten "Probleme" mit Akkus und Kondensation solltest Du beachten. Ich bin im Winter öffters in St. Moritz an der Bobbahn unterwegs, und da sind Temperaturen ziwschen -20° und -30° keine Seltenheit. Ich habe die Akkus immer mit Wärmebeutel in der Jackentasche und das klappt ausgezeichnet.
Einmal lies ich mich im Horse Shoe dazu verleiten in der dort befindlichen "Bar" mir einen wärmenden Punsch zu gönnen ... also mit der Kamera um den Hals in die geheizte Bar; hätte ich besser gelassen, die Cam war nullkomanichts nass ... aber der noch grössere Fehler war, die Bar dann fluchtartig zu verlassen und wieder raus in die klirrende Kälte. Da war die ansich schwarze Cam urplötzlich schneeweiss :-( und das hiess dann ne halbstündige Zwangspause bis sich die Kamera wieder erholt hatte.

in dem Sinne ... viel Spass und gute Bilder in Finnland.

Heinz

Mike Hope
18.12.2007, 01:37
Nö, im Gegenteil, die Elektronik fühlt sich bei den Temperaturen pudelwohl. Nicht umsonst werden einige Supercomputer massiv runtergekühlt
Für siliziumbasierte Mikroelektronik mag das gelten, aber für alles was noch dazu gehört: Kondensatoren, Widerstände etc. sicher nicht so ohne weiteres.
Den Widerstand hast Du ja angesporchen: die Bausteine brauchen geregelte Spannungen und ich glaube nicht, daß diese Regelungen für diesen Bereich temperaturkompensiert sind.
Afaik kühlt man bei den Computern auch nur die CPUs und sonstige Controllereinheiten so stark, aber nicht die Kondensatoren, etc.

M_L
18.12.2007, 01:57
die von Vitali angesprochene Kondensation zu einer echten Challange wird.
Lasst sich vermeiden. Die Kamera und Objektive vor dem reintragen in einen Plastiksack luftdicht einpacken.Und langsam an die Raumtemperatur anpassen lassen. Da kalte Luft weniger Feuchtigkeit speichern kann als warme, kann beim erwärmen der trockenen Luft mitsamt der Kamera kaum etwas Kondensieren.

JAKOB
18.12.2007, 04:01
jetzt weiss ich endlich, wo die kamera den vielen saft verbrät :D


Hallo,

da ich öfters Astrofotografie mache, kann ich nur sagen. Jedemenge Akkus besorgen oder ein Adapterkabel dranhängen und der Akku selber ist unter der Jacke.
Der unterschied, zwischen 15 Grad Plus ca 4 stunden Astrofotografie (Langzeitbelichtungen)mit einem Akku, gegenüber bei minus 15 Grad ca. 30 Minuten mit drei Akkus.

Die 20D hatte ich auch am dem Tag im Freien gelassen, die Akkus natürlich nicht.


Ein Besitzer der 20Da, hatte einen Temperatursensor am Bildsensor. Wenn ich mich richtig erinnere, zeigte das Thermometer 36 Grad plus, bei 4 Grad minus Aussentemperatur.

Gruss Alex

Party
18.12.2007, 07:13
Hallo

Auf die Speicherkarten sollte man auch achten. Der normale Temperaturbereich geht nur bis 0°C.
Abhilfe schafft da die Sandisk Extreme Serie, die arbeitet bis -25°C einwandfrei.
Habe bisher nie Probleme damit gehabt [aufHolzklopf] :D


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Gruß Party

Dr. Frank
18.12.2007, 08:36
Nö, im Gegenteil, die Elektronik fühlt sich bei den Temperaturen pudelwohl. Nicht umsonst werden einige Supercomputer massiv runtergekühlt - dadurch wird der Innenwiderstand aller Elemente reduziert ;).

.

Dieses Pauschalargument trifft halbwegs nur auf Bauteile zu, die im Betrieb warm werden.

Insbesondere Speicherbauteile wie SRAM und Flash haben bei tiefen Temperaturen Probleme, wenn sie nicht dafür ausgelegt werden.

Das Timing von Digital-ICs verschiebt sich, äußerst kritisch bei Bauteilen die einen parallelen oder seriellen Bus besitzen wie CPU, Speicher, Interface Bauteile.

Das Zusammenspiel mit den anderen Teilen muß daher unbedingt getestet werden, andernfalls ist die Gefahr eines Ausfalls sehr groß. Wenn die Programmierung dann auch noch unsauber oder fehlerhaft ist, offenbart sich so ein SW-basiertes Problem ggf. erst bei tiefen Temperaturen.

Dann gibt es in solchen Systemen noch Spannungswandler, wie zB Ladungspumpen in Flash-Karten. Auch diese arbeiten bei tieferen Temperaturen nicht so gut, bzw. die Flashs benötigen dann ggf. höhere Spannungen, die nachgeregelt werden müßte.

Also nochmal: Solange die Kamera Hersteller keine garantierten Temperaturgrenzen außerhalb 0...45°C angeben, bleibt der Betrieb in diesen Bereichen ein Vabanquespiel.

Frank

Dr. Frank
18.12.2007, 11:31
Noch ein Nachtrag zur Energieversorgung:

Es gibt sehr wohl Akku-Systeme, die bis -20°C oder sogar bis -40°C funktionieren würden:

Gesinterte NiCd Zellen: bis -30°C
spezielle Li-Ionen Akkus: bis -40°C
Bleiakkus: bis -40°C

Insbesondere an die NiCd Zellen kommt man noch relativ einfach heran; schwierig ist nur die Spezifikationen zu bekommen. Sanyo ist da recht gut.

Nimmt man entsprechende NiCd AA Zellen, so würde das zB im Batteriegriff der 20D, 30D oder 40D bis -20°C funktionieren. Einschränkung wäre ggf. eine Reduktion der Nennkapazität um 50%, was aber bei 2400mAh Akkus kein Problem wäre.

Für mich bleibt damit die unter Null Grad Celsius nicht-spezifizierte Kameratechnik das Kernproblem.

Frank

Tobsen
20.12.2007, 20:34
Also ich habe schon mal Bilder eines CCDs gesehen, wo die Ränder einfroren. War zwar nur eine Kompakte, aber sowas gibt es anscheinend auch.

SCFR
20.12.2007, 21:11
Hallo,
Diese Kamera scheint ganz gut mit der Kälte zurecht zu kommen:
http://www.letsgodigital.org/html/review/nikon/d300/nikond300test.html
Die Fotos gefallen mir auch recht gut!!

Chris Lange
26.12.2007, 11:48
die Teperatur wird Dir vermutlich mehr zu schaffen machen als der Kamera ;-))

Einzig die bereits erwähnten "Probleme" mit Akkus und Kondensation solltest Du beachten. Ich bin im Winter öffters in St. Moritz an der Bobbahn unterwegs, und da sind Temperaturen ziwschen -20° und -30° keine Seltenheit. Ich habe die Akkus immer mit Wärmebeutel in der Jackentasche und das klappt ausgezeichnet.
Einmal lies ich mich im Horse Shoe dazu verleiten in der dort befindlichen "Bar" mir einen wärmenden Punsch zu gönnen ... also mit der Kamera um den Hals in die geheizte Bar; hätte ich besser gelassen, die Cam war nullkomanichts nass ... aber der noch grössere Fehler war, die Bar dann fluchtartig zu verlassen und wieder raus in die klirrende Kälte. Da war die ansich schwarze Cam urplötzlich schneeweiss :-( und das hiess dann ne halbstündige Zwangspause bis sich die Kamera wieder erholt hatte.

in dem Sinne ... viel Spass und gute Bilder in Finnland.

Heinz


Hallo Heinz

Für solche Fälle kann man den Plastiktütentrick gut nutzen. Bevors ins warme geht Tüte auf und Kamera rein. Gut zumachen (Zipper von Toppits) und die feuchtigkeit der warmen Luft hat keine Chance an die Cam zu kommen.
Wenn ich heim komme vom knipsen und die Cam ist kalt isses mir net so wichtig da ich sie ja daheim in der Regel nicht direkt brauche und einfach liegen lassen kann.

Wenn ich wie du unterwegs bin werde ich in Zukunft bei solchen Temperaturen ne Tüte mitnehmen. Dank dir für die Schilderung deiner Erfahrung.

ehemaliger Benutzer
26.12.2007, 15:17
Danke für eure sehr interessanten Erfahrungsberichte. Ich habe gerne mitgelesen.

Grüße
Robert

KonsiKleine
26.12.2007, 16:26
Hallo!

Falls du zur 30D den Batteriegriff verwendest, achte sehr gut auf Schnee. ich hatte immer wieder (bei der 20D) das Problem, das Pulverschnee durch den Deckel ins Batteriefach kam, was die Akkulaufzeit (Feuchte/Kriechstrom) sehr stark reduziert.

Lieben Gruß

Konstantin