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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : EF 100/2,8 Makro vs. 28-135 IS



mogli1975
10.02.2008, 19:51
Hallo,

bin im Besitz eines EF 28-135 IS und möchte mir gerne ein EF 100 Makro zulegen. Muss allerdings feststellen, dass das 28-135 bei 135 mm einen Abstand von 0,5m benötigt und das EF 100 Makro hat einen von ca. 0,31. Ich frage mich also, abgesehen vom Maßstab/Offenblende/etc., ob Objekte mit dem 100 Makro wirklich so viel größer abgebildet werden? Würde sich auch ein Lupenobjektiv MP-E hierfür besser eignen?

Gruß

Waterloo
10.02.2008, 20:50
Habe mal bei Canon gestöbert:
28-135: Größter Abbildungsmaßstab 0,19
100 Macro: Größter Abbildungsmaßstab 1,00

Hmh, rechnerisch beweisen (oder widerlegen) können das jetzt andere. :D

ts-e
10.02.2008, 20:55
Ein Makroobjektiv ist völlig anders gerechnet, wie die Standardobjektive oder gar ein Zoom. Sie sind für das spezielle was Makro ausmacht optimiert, sei es der Abbildungsmaßstab, die kürzeste Entfernung oder die Schärfe im Makrobereich. Aber natürlich könnte/kann man auch Portraits damit machen. Außerdem hast Du hier den Vorteil einer Festbrennweite, was bei dem Zoom nicht ist.

ts-e
10.02.2008, 21:05
Hier ein Auszug aus "Hohe Schule der Nah- und Makrofotografie":

"Objektive, die speziell für den Nahbereich konstruiert wurden, erreichen ihre Leistungsmaximum bereits bei einer Aufnahmeentfernung, die der 10-fachen Brennweite entspricht. Solche Makro-Objektive sind im Nahbereich herkömmlichen Objektiven in bezug auf Schärfe, Farb- und Kontrastwiedergabe weit überlegen. Sie bilden verzeichnungsfrei ab und verfügen über ein geebnetes Bildfeld. Diese Überlegenheit wird noch auffälliger, wenn durch auszugsverlängernde Mittel der Nahbereich erweitert wird. Die hohe Abbildungsleistung der Makro-Objektive bleibt auch im Fernbereich voll erhalten."


Das MP-E ist schon das Sahnehäubchen für die Makrofotografie.

Christian93
10.02.2008, 21:47
Habe mal bei Canon gestöbert:
28-135: Größter Abbildungsmaßstab 0,19
100 Macro: Größter Abbildungsmaßstab 1,00

Hmh, rechnerisch beweisen (oder widerlegen) können das jetzt andere. :D

Wie da schon erwähnt, bildet das 100er Makro schon 5x größer ab, als das Zoom, von der Abblidungsleistung ganz zu schweigen. Dafür ist das Zoom aber auch nicht gemacht!
Das MP-E bildet von 1:1 bis 5:1 ab, also nochmal bis zu 5x größer als das 100er Makro.
Ein 100er Makro ist also eine sehr gute Ergänzung zum Zoom, wenn man seine fotografischen Möglichkeiten erweitern möchte...

PeterD
11.02.2008, 00:27
bin im Besitz eines EF 28-135 IS und möchte mir gerne ein EF 100 Makro zulegen.
... ob Objekte mit dem 100 Makro wirklich so viel größer abgebildet werden?
Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Ich habe beide - das 28-135 ist ein Suppenzoom, das alles kann, aber nichts besonders gut und das 100er Makro ein Spezialist für scharfe (Makro-) Aufnahmen @100mm.

Wenn du also vorhast, das Makro zu kaufen, dann wundere dich nicht, wenn dein Zoom für längere Zeit in der Tasche bleibt und wenn dich die Gier nach anderen Festbrennweiten packt. :D

mogli1975
11.02.2008, 09:18
Also für die Fälle habe ich noch das 100-400.

Habe gestern mal recherchiert, komme zu dem Entschluss, dass 100mm oder 50mm dann nicht den 100mm oder 50mm von "normalen" Objektiven entspricht und zwar derart, dass man 100mm nicht der Aufnahmegröße (Objekt ranholen) der Normalobjektive entspricht. Dann verstehe ich auch warum das Lupenobjektiv mit 65 mm angegebn ist, aber trotzdem 1:1 bis 5:1 eingestellt werden kann. So ähnlich scheint es auch mit den Fisheye zu sein. Damit ist die Brennweite nur ein "relatives" Maß.

De facto heißt das, dass das Makro 5 mal größere Bilder macht obwohl es die gleiche physikalische Brennweite hat. Also so ganz auf die Reihe bekomme ich es noch nicht. Das würde auch bedeuten, dass das 100 Makro einem 500mm entspricht.

Artefakt
11.02.2008, 10:28
Also für die Fälle habe ich noch das 100-400.

Habe gestern mal recherchiert, komme zu dem Entschluss, dass 100mm oder 50mm dann nicht den 100mm oder 50mm von "normalen" Objektiven entspricht und zwar derart, dass man 100mm nicht der Aufnahmegröße (Objekt ranholen) der Normalobjektive entspricht. Dann verstehe ich auch warum das Lupenobjektiv mit 65 mm angegebn ist, aber trotzdem 1:1 bis 5:1 eingestellt werden kann. So ähnlich scheint es auch mit den Fisheye zu sein. Damit ist die Brennweite nur ein "relatives" Maß.

De facto heißt das, dass das Makro 5 mal größere Bilder macht obwohl es die gleiche physikalische Brennweite hat. Also so ganz auf die Reihe bekomme ich es noch nicht. Das würde auch bedeuten, dass das 100 Makro einem 500mm entspricht.

Da gibt's ein paar Denkfehler.

Der Abbildungsmaßstab 1:1 (beim 100er Makro) oder 5:1 (beim 65er Lupenobjektiv), und das im Vergleich zum 0,19:1 (des 28-135) sagt aus, wie groß das Objekt vor der Linse dann auf dem Film bzw. auf dem Chip maximal abgebildet werden kann. Beim 100er Makro (ist für Vollformat gemacht) heißt das, dass z.B. eine Briefmarke mit 24x36mm genau formatfüllend auf einem Vollformat-Chip 24x36mm abgebildet werden kann. Mit dem 28-135 gelingt das nicht - da bringst Du bei nächstmöglicher Distanz einige Briefmarken mehr drauf, weil die Naheinstellgrenze nicht so dicht herankommt. Und das hat seinen Grund: Ein Objektiv, das für normale Fotografie entwickelt wurde, hat seine Stärken im weiter entfernten bis unendlichen Bereich - dafür wurde es korrigiert.

Ein Makro-Objektiv hat seine Stärke im Nahbereich - dafür wurde es korrigiert. Dafür ist es im Unendlichbereich geringfügig schwächer, aber noch immer deutlich besser als ein Zoom wie das 28-135. Es ist alles relativ, hat Einstein schon gewusst ...

Der mögliche Abbildungsmaßstab wird ja nur durch den größeren Auszug des Objektivs erreicht, d.h. man dreht so lange am Entfernungsring (bzw. der AF macht das), bis man in den Nahbereich kommt. Das kann man mit einem normalen Objektiv erreichen, indem man Zwischenringe dazwischenschaltet - so wird auch der Auszug des Objektivs (künstlich) verlängert. Nachdem dieses Objektiv dafür aber nicht gemacht wurde und daher auch keinen extremen Auszug hat, werden dann die Aufnahmen Schwächen zeigen (Randunschärfen, Farbsäume ...). Wobei vielleicht nichts dagegen zu sagen ist, für gelegentliche Makro-Versuche mit einem Teleobjektiv einen 12-mm-Zwischenring zu nehmen, damit der Schmetterling etwas größer im Bild ist ...

Mit einem Makro-Objektiv ist man im Nahbereich bis zum Portraitbereich gut bedient. Und das Spezial-Makroobjektiv mit 65mm und dem variablen Abbildungsmaßstab schafft dann einen Ausschnitt aus der oben zitierten Briefmarke, der nur ein Fünftel der Briefmarke ausmacht.

Das 28-135 wurde noch für die Analogfotografie entwickelt und ist für die ernsthaftere Digitalfotografie (d.h. für Vergrößerungen z.B. 30x45cm) wohl nicht mehr ganz das Richtige. Es stimmt, Du wirst den Vergleich erst merken, wenn Du z.B. das 100er Makro hast.

Für Portraits ist das 100er Makro sehr geeignet, weil es durch die höhere Lichtstärke eine schönere Hintergrundunschärfe schafft als das 28-135 mit seinen 5,6 am oberen Ende.

Gruß, Dietmar

www.abccdesign.at (http://www.abccdesign.at)

mogli1975
11.02.2008, 10:38
Das heißt dann wohl 100 mm beim 28-135 ist eine andere Entfernung als beim Makro oder? Das würde mich mal interessieren. Ich habe immer geglaubt 100mm sind 100mm und erzeugen immer die gleichen Größen beim KB. Der einzige Unterschied, so glaubte ich, ist dass man halt mit dem Makro näher ran kann. Damit ist dass 28-135 quasi nur makrofähig. Wenn ich also einen Käfer mit dem 28-135 anvisiere ist der Mini und nehme ich das 100 Makro ist der groß...und obwohl gleiche Brennweite und fast gleiche Naheinstellgrenze (135 mm bei 0,5m beim 28-135 vs. 100 mm mit ca. 0,31m). Von den Werten hört es sich fast gleich an...komisch

Ich werde mir es dann doch noch zulegen...

mogli1975
11.02.2008, 10:46
Hallo,

vielleicht könnte jemand der einen Zoom hat mit 100 und das 100er Makro zwei Vergleichsbilder hier posten. Würde mich echt mal interessieren.

Gruß

Artefakt
11.02.2008, 12:20
Tja, das ist wirklich seltsam ...

Leider habe ich das 28-135 IS nicht mehr, sonst könnte ich versuchen, der Sache auf den Grund zu gehen.

Vielleicht könntest Du es mal probieren: Ist die Naheinstellgrenze von 0,5m bei allen Brennweiten (also von 28-135mm) möglich oder vielleicht nur bei 28mm? Das würde es erklären, weil ja dann die WW-Wirkung das Objekt kleiner macht ... Mir war so, als ob bei manchen Zoom die "Makro-Funktion" nur bei einem gewissen Brennweitenbereich, nämlich eher unten, weil's da leichter ist, geht ...

Gruß, Dietmar

www.abcdesign.at (http://www.abcdesign.at)

mogli1975
11.02.2008, 12:28
Habe ich gestern mal probiert. Auch bei 135 mm ist 0,5 m möglich. Aber an einer Pflanze ist ein virtueller Marienkäfer nicht so groß wie bei manchen Makroaufnahmen......

Norbert Wasser
11.02.2008, 12:44
Lest Euch mal den (eher ein wenig Theorielastigen) Artikel http://www.dslr-forum.de/showpost.php?p=483957&postcount=27 durch.
Da wird sehr schön erklärt, aus welchem Grunde eine durch ein komplexes Linsensystem (hier durch einen Telekonverter) gebildete Brennweite nicht über den gleichen Entfernungsbereich die gleiche bleibt.
Ein solches System ist gerade bei einem Zoomobjektiv gegeben. Das heißt also, daß die Brennweiten eines Objektivs eigentlich nur bei einer Fokussierung auf Unendlich stimmen, alles darunter wird mehr oder weniger eine kürzere Brennweite.