GS2
08.05.2003, 13:05
Gestern konnte ich obiges Makro mehrere Stunden testen. Allerdings an einer Fuji S2 und damit etwas in Richtung Nikon orientiert. Dennoch dürften gewisse Punkte auch Canon-Anhänger interessant sein. Hier mein Eindruck im Vergleich zu diversen Makros von Nikon:
Allgemein:
- Mit 350 bis 400 EUR ein sehr lukrativer Preis
- Relativ geringes Gewicht und bis 1:4 recht kompakte Bauform
- Ordentliche Mechanik bis 1:2, aber mit Abstrichen gegenüber dem Markenpedanten
- AF/MF-Umschaltung etwas gewöhnungsbedürftig; kann in der Praxis versehentlich aktiviert werden
- Manuelle Fokussierung im Nahbereich fein abgestuft, darüber hinaus weniger
- AF im Bereich über 1 Meter sehr schnell, darunter weniger
- Fokus-Limiter bei 40 cm (= 1:2), dadurch wenig praxisgerecht
- Geli im Lieferumfang, aber mit Digifaktor 1.x nur bedingt brauchbar
- Guter freier Arbeitsabstand im Makrobereich
Optik:
- Gegenüber Nikon-Standard merklich wärmere Farbgebung
- Effektive Brennweite bei Unendlich etwas geringer als beim 2.8/105 Micro-Nikkor, dafür bei 1:1 etwas länger
- Effektive Lichtstärke ca. 0.5 EV geringer als angegeben
- Gute optische Leistung ab f4 mit recht hoher Schärfe und gutem Kontrast
- Beste Leistung zwischen Blende 8 und 11
- Gute Leistung mit den Achromaten 5T (~1.5:1) und 6T (~2:1) von Nikon (vergleichbar 500D)
- Geringe Verzeichnung sowie Randlichtabfall
- Kreisrunde Wiedergabe der Spitzlichter im Unschärfebereich, aber mit etwas ungewohnter Halobildung (Bokeh?)
- Reflexbildung bei Randlichtern, speziell außerhalb des Bildfeldes, die ggfs. in Blendenform erscheinen können
- bei Nachtaufnahmen weniger schöne 'zoomlike' Blendensterne
CPU:
- AF-Funktionen OK und für ein Fremdobjektiv recht treffsicher
- TTL-Belichtung mit und ohne Blitz problemlos
- Keine Berücksichtigung der Auszugsverlängerung (bei 1:1 wird immer noch Blende 2.8 bis 32 im Display angezeigt!)
Fazit:
Recht gutes Preis/Leistungsverhältnis, aber optisch wie mechanisch mit gewissen Abstrichen gegenüber dem mehr als doppelt so teuren Nikon Makro. Nur im direkten Vergleich zu Micro-Nikkoren wird die etwas geringere Brillianz des Sigmas ersichtlich. Ärgerlich ist die gegenüber Nikon fehlende Berücksichtigung der Auszugsverlängerung im Makrobereich (bei externer Belichtungsmessung wäre Kopfrechnen angesagt), die schwächere Transmission von ca. -0.5 EV bei allen Blendenwerten sowie eine gewisse Reflexanfälligkeit.
Gruß Gerhard
Allgemein:
- Mit 350 bis 400 EUR ein sehr lukrativer Preis
- Relativ geringes Gewicht und bis 1:4 recht kompakte Bauform
- Ordentliche Mechanik bis 1:2, aber mit Abstrichen gegenüber dem Markenpedanten
- AF/MF-Umschaltung etwas gewöhnungsbedürftig; kann in der Praxis versehentlich aktiviert werden
- Manuelle Fokussierung im Nahbereich fein abgestuft, darüber hinaus weniger
- AF im Bereich über 1 Meter sehr schnell, darunter weniger
- Fokus-Limiter bei 40 cm (= 1:2), dadurch wenig praxisgerecht
- Geli im Lieferumfang, aber mit Digifaktor 1.x nur bedingt brauchbar
- Guter freier Arbeitsabstand im Makrobereich
Optik:
- Gegenüber Nikon-Standard merklich wärmere Farbgebung
- Effektive Brennweite bei Unendlich etwas geringer als beim 2.8/105 Micro-Nikkor, dafür bei 1:1 etwas länger
- Effektive Lichtstärke ca. 0.5 EV geringer als angegeben
- Gute optische Leistung ab f4 mit recht hoher Schärfe und gutem Kontrast
- Beste Leistung zwischen Blende 8 und 11
- Gute Leistung mit den Achromaten 5T (~1.5:1) und 6T (~2:1) von Nikon (vergleichbar 500D)
- Geringe Verzeichnung sowie Randlichtabfall
- Kreisrunde Wiedergabe der Spitzlichter im Unschärfebereich, aber mit etwas ungewohnter Halobildung (Bokeh?)
- Reflexbildung bei Randlichtern, speziell außerhalb des Bildfeldes, die ggfs. in Blendenform erscheinen können
- bei Nachtaufnahmen weniger schöne 'zoomlike' Blendensterne
CPU:
- AF-Funktionen OK und für ein Fremdobjektiv recht treffsicher
- TTL-Belichtung mit und ohne Blitz problemlos
- Keine Berücksichtigung der Auszugsverlängerung (bei 1:1 wird immer noch Blende 2.8 bis 32 im Display angezeigt!)
Fazit:
Recht gutes Preis/Leistungsverhältnis, aber optisch wie mechanisch mit gewissen Abstrichen gegenüber dem mehr als doppelt so teuren Nikon Makro. Nur im direkten Vergleich zu Micro-Nikkoren wird die etwas geringere Brillianz des Sigmas ersichtlich. Ärgerlich ist die gegenüber Nikon fehlende Berücksichtigung der Auszugsverlängerung im Makrobereich (bei externer Belichtungsmessung wäre Kopfrechnen angesagt), die schwächere Transmission von ca. -0.5 EV bei allen Blendenwerten sowie eine gewisse Reflexanfälligkeit.
Gruß Gerhard