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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Geli-Form: Tulpe, rund



URi
03.04.2008, 08:10
Nur mal so aus Neugierde. Hat es irgend eine Bewandtnis mit der Form der Geli. An meinem 100-400 ist diese rund und die Zubehör-Geli von meinem 17-85 hat z.b. so eine Tulpenform. Kann mir das jemand erklären?

Uwe Klostermann
03.04.2008, 09:09
Für mich ist dies die Erklärung.
Ausgehend davon, das Bild ist quasi ein liegendes Rechteck.
Vom Mittelpunkt ausgehend die Gerade
- zur oberen Kante ist kurz
- zur rechten Kante ist länger
- zur diagonalen oben rechts ist am längsten
Jetzt die vielen Geraden zu den dazwischen liegenden Kante ergibt eine "Wellenlinie".
Dies auf eine Streulichtblende umgesetzt ergibt eine Tulpe.
Bei Teles muss dies nicht berücksichtigt werden da keine Abschattung auftritt, je kleine die Brennweite umso größer muß der entstehende Abschattung durch die Form einer Tulpe entgegengewirkt werden.

Voodoo
03.04.2008, 09:11
Na ja, ich erkläre mir das so:

Das Bild ist ja nicht rund oder quadratisch, sondern rechteckig 3:2 ( zumindest
bei den Canons ). D.h. von der Bildmitte aus gesehen hat man einen grösseren
Blickwinkel nach rechts und links, als nach oben und unten. Infolge dessen kann
man die Geli oben und unten weiter herausragen lassen, ohne das sie im Bild
sichtbar wird.

Gruss
Voodoo

hm, zu langsam getippt :)

Thommy
03.04.2008, 09:18
Hat das eventuell auch was damit zu tun, ob sich die GeLi beim fokussieren mitdreht oder nicht? Also Innenfokussierung ist das Stichwort.

Gruß,
Thommy

Uwe Klostermann
03.04.2008, 09:24
Eine Streulichtblende mit einer Tulpenform macht nur an einem Objektive mit Innenfokussierung Sinn. Sobald sich die Streulichblende mitdreht gibts ein Eigentor, bei Außenfokussierung kann quasi nur eine "runde" verwendet werden.

Det
03.04.2008, 09:48
Für mich ist dies die Erklärung.
Ausgehend davon, das Bild ist quasi ein liegendes Rechteck.
Vom Mittelpunkt ausgehend die Gerade
- zur oberen Kante ist kurz
- zur rechten Kante ist länger
- zur diagonalen oben rechts ist am längsten
Jetzt die vielen Geraden zu den dazwischen liegenden Kante ergibt eine "Wellenlinie".
Dies auf eine Streulichtblende umgesetzt ergibt eine Tulpe.
Bei Teles muss dies nicht berücksichtigt werden da keine Abschattung auftritt, je kleine die Brennweite umso größer muß der entstehende Abschattung durch die Form einer Tulpe entgegengewirkt werden.
Die optimale Form der Gegenlichtblende wäre rechteckig, analog zum Bildformat. Das gibt es z.B. bei Leica, die Teile sind aber etwas sperrig. Wenn man aus dem Rechteck "einen Kreis raussägt", ergibt sich die Tulpenform.

Gruß
Det

URi
03.04.2008, 13:15
Ah ja, danke. Sowas in der Art hatte ich mir schon halb gedacht. Nur, dass es auch mit der Brennweite zusammen hängt, auf die Idee bin ich nicht gekommen.

BigM
03.04.2008, 16:53
Warum ist dann die Geli bei den 4,0er Versionen des 70-200 rund, und bei den 2,8er Versionen tulpenförmig? :confused:

AXT
03.04.2008, 17:02
Warum ist dann die Geli bei den 4,0er Versionen des 70-200 rund, und bei den 2,8er Versionen tulpenförmig? :confused:

Hallo,
ich denke das hat was mit den Produktionskosten zu tun... Das Entformen einer tulpenförmigen Blende ist bei der Profuktion um einiges aufwendiger, auch ist die Spritzgußform um einiges teurer...
Vielleicht auch mit der "Exclusivität" der 2,8er Version.
Grüße
Markus

Det
03.04.2008, 17:53
Hallo,
ich denke das hat was mit den Produktionskosten zu tun... Das Entformen einer tulpenförmigen Blende ist bei der Profuktion um einiges aufwendiger, auch ist die Spritzgußform um einiges teurer...
Vielleicht auch mit der "Exclusivität" der 2,8er Version.
Grüße
Markus
Wie alle Produkte sind auch die Gegenlichtblenden das Ergebnis eines Kompromisses zwischen Wirksamkeit, Herstellungskosten, Größe/Handlichkeit und wohl auch Marketing/Design.

Das 24/1.4 L hat eine Tulpe, ebenso das 17-40/4 L und das 16-35/2.8 L. Beim 35/1.4L, 50/1.2L und 85/1.2L bin ich mir im Moment unsicher, beim 200/2.8L ist sie rund wie bei den Ls ab 300mm.

Gruß
Det

Det
03.04.2008, 17:58
Hat das eventuell auch was damit zu tun, ob sich die GeLi beim fokussieren mitdreht oder nicht? Also Innenfokussierung ist das Stichwort.

Gruß,
Thommy
"Innenfokussierung" bedeutet, dass der Tubus beim Fokussieren nicht länger wird.

Auch bei den meisten konventionell fokussierenden Objektiven dreht sich der vordere Teil nicht.

Gruß
Det

AlexKowalski
03.04.2008, 18:09
Det schreibt:

Die optimale Form der Gegenlichtblende wäre rechteckig, analog zum Bildformat.

Das wäre allerdings nur richtig, wenn auch die Linsen des Objektivs rechteckig wären.:p

Da die Linsen (und insbesondere die Frontlinse) aber rund sind, ist die Tulpenform ideal.
Die Tulpenform schattet mit ihren vier vorstehenden "Blütenblättern" somit auch die Bereiche ab, die für das rechteckige Bildformat keine Bildinformationen liefern (also quasi die Bereiche des Bildkreises, die über den relevanten, rechteckigen Bereich des Sensors "hinausragen".)

Die Entstehung der Tulpenform kann man sich geometrisch übrigens etwa so erklären:
Man schneidet aus einer runden Tonne (--> runde Geli) einen Pyramide (mit rechteckiger Grundfläche) aus, wobei die Pyramide ihre rechteckige Grundfläche aus dem Aufnahmeformat des Sensors/Films bezieht und sich gemäß des (maximalen) Bildwinkels des Objektivs "in den Raum" ausdehnt.

Det
03.04.2008, 18:17
Det schreibt:


Das wäre allerdings nur richtig, wenn auch die Linsen des Objektivs rechteckig wären.:p

Da die Linsen (und insbesondere die Frontlinse) aber rund sind, ist die Tulpenform ideal.
Die Tulpenform schattet mit ihren vier vorstehenden "Blütenblättern" somit auch die Bereiche ab, die für das rechteckige Bildformat keine Bildinformationen liefern (also quasi die Bereiche des Bildkreises, die über den relevanten, rechteckigen Bereich des Sensors "hinausragen".)

Die Entstehung der Tulpenform kann man sich geometrisch übrigens etwa so erklären:
Man schneidet aus einer runden Tonne (--> runde Geli) einen Pyramide (mit rechteckiger Grundfläche) aus, wobei die Pyramide ihre rechteckige Grundfläche aus dem Aufnahmeformat des Sensors/Films bezieht und sich gemäß des (maximalen) Bildwinkels des Objektivs "in den Raum" ausdehnt.
Auch Leica verwendet keine eckigen Linsen in den Objektiven :D

Deiner Erklärung, wie die Tulpenform geometrisch entsteht, stimme ich zu.

Ich vermute, eine rechteckige Blende wäre wirksamer, aber auch größer/teurer/unbequemer (in der Fototasche).

Gruß
Det

Karl Günter Wünsch
03.04.2008, 19:17
Warum ist dann die Geli bei den 4,0er Versionen des 70-200 rund, und bei den 2,8er Versionen tulpenförmig? :confused:
Der Grund sind 70mm bei f/2.8 - da würde eine so tiefe Streulichtblende Vignettierung mit sich bringen, also entweder Tulpenform oder kürzer und damit insgesamt ineffizienter machen... Bei f/4 ist dieser Effekt nicht mehr so ausgeprägt...
mfg
Karl Günter

Wilhelm FW
03.04.2008, 21:24
Hi

also, so richtige, technisch-schlüssige, erklärungen höre ich keine.
wie auch immer, da wird sicher auch marketing ein mitspracherecht haben. die tulpen sehen ungeheuer wichtig aus. wie die eckigen gelis damals bei hasselblad.
wie die spoiler bei autos muss man sich ja irgendwie unterscheiden.
da es ja eine gegenlichtblende(!) sein soll, frage ich mich, woher das licht(die sonne zbsp.)wissen will, wo sich die jeweilige aussparung gerade befindet.

etwas unwissend.....
Wilhelm

Alex Lutz
03.04.2008, 21:36
Hi

also, so richtige, technisch-schlüssige, erklärungen höre ich keine.
wie auch immer, da wird sicher auch marketing ein mitspracherecht haben. die tulpen sehen ungeheuer wichtig aus. wie die eckigen gelis damals bei hasselblad.
wie die spoiler bei autos muss man sich ja irgendwie unterscheiden.
da es ja eine gegenlichtblende(!) sein soll, frage ich mich, woher das licht(die sonne zbsp.)wissen will, wo sich die jeweilige aussparung gerade befindet.

etwas unwissend.....
Wilhelm


ICH nenne sie immer STREUlichtblende, denn bei echtem GEGENlicht wird sie wohl wenig Wirkung zeigen!

Hast da mal bei einer grossen Filmproduktion zugesehen und beobachtet, wieviel Wert dort auf das jeweilige "Kompendium" gelegt wird?

Hab grad keinen Link parat und Bilder einstellen kann/darf ich nicht!

Einem Festbrennweitenobjektiv kann natürlich die jeweils wirklich passende Streulichtblende zugedacht werden....bei Zooms und hier im Besonderen von WW bis Tele wird´s immer nur ein Kompromiß sein müssen.

habe gerade noch gesucht und einen brauchbaren linkg gefunden:
http://de.wikipedia.org/wiki/Streulichtblende

Benutzer
03.04.2008, 22:40
ICH nenne sie immer STREUlichtblende, denn bei echtem GEGENlicht wird sie wohl wenig Wirkung zeigen!

Hast da mal bei einer grossen Filmproduktion zugesehen und beobachtet, wieviel Wert dort auf das jeweilige "Kompendium" gelegt wird?

Hab grad keinen Link parat und Bilder einstellen kann/darf ich nicht!

Einem Festbrennweitenobjektiv kann natürlich die jeweils wirklich passende Streulichtblende zugedacht werden....bei Zooms und hier im Besonderen von WW bis Tele wird´s immer nur ein Kompromiß sein müssen.

habe gerade noch gesucht und einen brauchbaren linkg gefunden:
http://de.wikipedia.org/wiki/Streulichtblende


Moin,

wenn man eine runde Streulichtblende an ein Objektiv setzt, dessen Blickwinkel für diese Blende zu groß ist, dann gibt es in den vier bildecken die Vignettierungen bzw. wird's dann ganz schwarz...

Fräst man aber die Tulpenform hinein, so werden genau die Teile der Blende entfernt, die in den Bildecken stören.

Je nach Zoom-Faktor und Weitwinkeligkeit muss dann der Ausschnitt ggf. tiefer werden. Auf diese Weise läßt sich für Zooms m.E. das Beste an Lichtschutz verwirklichen.
Dabei ist natürlich klar, dass dieser Schutz dann bei der höchsten Brennweite des zooms genau in den Bildecken Null ist - weil die Form ja für die kleinste Brennweite gerechnet sein muss.

An einer Festbrennweite hat die Tulpe gegenüber der rechtecigen Blende den Vorteil, dass eine sehr viel kleiner Bauweise zu dem selben Ergebnis führt.

Ich habe oftmals Situationen erlebt, wo eine normale Sonnenblende nicht ausgerecht hat. Da wurden dann oben drüber halt, wenn nötig, noch ein DIN A4 großes Pappstück gehalten, um für ein unvergleichlich kontrastreicheres Bild zu sorgen, sofern die Sonne gestört hat.

Ciao,

Werner

Uwe Klostermann
04.04.2008, 08:06
Nur mal so aus Neugierde. Hat es irgend eine Bewandtnis mit der Form der Geli. An meinem 100-400 ist diese rund und die Zubehör-Geli von meinem 17-85 hat z.b. so eine Tulpenform. Kann mir das jemand erklären?

Für mich steht fest: :-)
Tulpe ist durch die Übertragung "eckiges Bildformat" auf das runde Objektive die theoretisch richtige Geli.
Da wo runde Gelis sind ist es eine wirtschaftliche Angelegenheit.
Wirtschaftlichkeit
- eine Geli für verschiedene Objektive verkaufen.
- der Endwicklungsaufwand einer Tulpe
- die Formherstellungskosten
Ein akzeptabeler aber nicht bestmöglicher Nutzen ist somit vorhanden.
Also, runde Gelis sind eingentlich Tulpen wo die "Flügel" abgeschnitten sind damit keine Abschattung entsteht und somit deutlich mehrfach verwendbar.
Irgendwo sind Grenzen (sachliche oder wirtschaftliche oder marketing) in der Kombination Brennweite zu Objektivedurchmesser zu Objektivelänge zu erreichten Nutzen wo eine runde noch Sinn hat. Irgendwo wird die Grenze überschritten und es muss eine teure Tulpe hergestellt werden.

Uwe Klostermann
04.04.2008, 09:07
......Nur, dass es auch mit der Brennweite zusammen hängt, auf die Idee bin ich nicht gekommen.

"Immer" Tulpe aber verschiedene Winkel der Seiten, bzw. verschiedene längen der Gelis bis der Kunststoff in den Abschattungsbereich kommt.