PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verständnisfrage zum Canon Extender 1.4



Reverend_O
03.04.2008, 13:06
Hallo zusammen,

ich hab mal eine (Anfänger-) Verständnisfrage zum Canon Extender 1.4:

Ich besitze das EF 70-200mm f/4 und möchte mir den o.a. Extender zulegen.

Ich verstehe die Funktion so, dass ich durch die Extension weniger Licht auf den Sensor bekomme, deswegen eine Blendenstufe "verliere" und die Kamera mir dementsprechend f/5.6 als Anfangsblende anzeigt (bei der AF noch möglich ist).

ABER: Ist denn nun am Objektiv selbst die Blende 4.0 eingestellt und es wird mir die kleinere Blende nur angezeigt, oder ist es tatsächlich Blende 5.6?

Oder anders formuliert: Stellt das Objektiv (mal abgesehen von der Veränderung durch die Brennweitenveränderung) optisch nun frei wie bei Blende 4.0 oder bei Blende 5.6?

Danke für eure Hilfe, konnte hierzu nichts Konkretes finden...
Grüße
Oliver

tobi73
03.04.2008, 13:11
die blende am objektiv geht automatisch auf 5,6
deshalb wird das sucherbild auch etwas dunkler!!!!!

Lg tobi

PeterD
03.04.2008, 17:46
Faaalsch! Die Blende am Obi bleibt bei F4, weil wenn die auf F5.6 ginge, dann würde nur mehr die Lichtmenge @F8 am Sensor ankommen.

Hanswurscht
03.04.2008, 18:03
Der Konverter vergrößert den Abbildungskreis. Der Durchmesser steigt um den Faktor 1,4 was zur Folge hat, daß der neue Größere Abbildungskreis die doppelte Fläche hat.
Die Lichtmenge die vorne beim Objektiv reinkommt bleibt aber gleich da die Eingangslinse bzw die absolute Blende nicht vergrößert wird.
Gleiche Lichtmenge auf doppelter Fläche heißt halbe Lichtdichte. Somit gleichzusetzen mit einer geringeren Blende in diesem Fall eben eine Stufe.

Karl Günter Wünsch
03.04.2008, 20:31
ABER: Ist denn nun am Objektiv selbst die Blende 4.0 eingestellt und es wird mir die kleinere Blende nur angezeigt, oder ist es tatsächlich Blende 5.6?

Oder anders formuliert: Stellt das Objektiv (mal abgesehen von der Veränderung durch die Brennweitenveränderung) optisch nun frei wie bei Blende 4.0 oder bei Blende 5.6?

Da der Extender von der Kamera erkannt wird, sieht die Kamera nun die korrekte Kombination von Extender+Objektiv, also ein 98-280mm f/5.6. Und auf diese Kombination beziehen sich nun alle Eigenschaften. Es stellt bei 98mm frei wie es halt ein f/5.6 Objektiv bestenfalls kann, bei 280mm ditto. Am Objektiv stellst Du ja bei Canon gar keine Blende ein, das machst Du am Body und der kennt auch nur die Kombination - ergo kannst Du dort kein f/4 mehr einstellen, da die Kombination das nicht bietet.
mfg
Karl Günter

Gerhard951
03.04.2008, 21:54
Der Konverter vergrößert den Abbildungskreis. Der Durchmesser steigt um den Faktor 1,4 was zur Folge hat, daß der neue Größere Abbildungskreis die doppelte Fläche hat.
Die Lichtmenge die vorne beim Objektiv reinkommt bleibt aber gleich da die Eingangslinse bzw die absolute Blende nicht vergrößert wird.
Gleiche Lichtmenge auf doppelter Fläche heißt halbe Lichtdichte. Somit gleichzusetzen mit einer geringeren Blende in diesem Fall eben eine Stufe.

Danke sehr toll erklärt, das wußte ich auch nicht so genau jetzt blick ich da auch durch.

mfg. Gerhard

Gunther
03.04.2008, 22:25
Hallo zusammen,


ABER: Ist denn nun am Objektiv selbst die Blende 4.0 eingestellt und es wird mir die kleinere Blende nur angezeigt, oder ist es tatsächlich Blende 5.6?


Grüße
Oliver

Hallo Oliver

Die Theorie zur Lichtverteilung hätte Hanswurscht nicht treffender formulieren können. Lob an ihn!http://www.dforum.net/images/icons/icon14.gif

Zur Ergänzung: Durch diese Vergrößerung um den Faktor 1,4 wird der tatsächlich aufgenommene Bildwinkel verkleinert, was de facto einer längeren Brennweite entspricht. Die Blendenzahl ist nun das Verhältnis aus Brennweite (in mm) dividiert durch den Durchmesser der Objektivöffnung (in mm). Da die Brennweite hier um 1,4 vergrößert wird, die Öffnung des Objektivs aber konstant bleibt (Das Objektiv wird ja nicht dicker:D), muß die Blendenzahl sich ebenfalls um den Faktor 1,4 vergrößern. Die Kamerasoftware erkennt also nur "der Extender ist dazwischen", korrigiert die Brennweitenangabe und zeigt deshalb das korrigierte reale Öffnungsverhältnis (Blende 5,6) an. Die Kombination hat dann eben auch die optischen Eigenschaften (Schärfezone..) wie ein 280 mm/ f5,6.
In den Exif-Daten kannst du das auch sehen. Da steht dann "Objektiv 70-200 @280mm Brennweite".

Grüße

Gunther

Reverend_O
03.04.2008, 23:03
Hallo zusammen,

vielen lieben Dank für eure kompetenten und ausführlichen Antworten.
Mein Bildkreis hat sich definitiv erweitert...

Ich denke, ich werd mir das Teil auf alle Fälle zulegen und mal sehen, wie oft ich tatsächlich den erweiterten Brennweitenbereich nutze...

Und dann steht vermutlich doch mal das 300mm f/4 an... ;)

Hanswurscht
04.04.2008, 10:44
Bedenke aber, daß sich deine Brennweit nicht wirklich verändert. Du machst im Prenzip nichts anderes als Croppen. Nur daß eben das gecroppte Bild auf die gesamte Sensorgröße vergrößert wird und damit lichtschwächer ist. Sämtliche Objektivfehler werden mitvergrößert und zusätzlich kommen die Fehler des Konverters noch dazu. Wenn du eine hochauflösende Kamera (zB. 450D mit 12mp auf 1,6crop) ohne Konverter verwendest, und einfach nur den inneren Teil des Bildes nachträglich am Monitor ausschneidest (um den faktor 1,4, also halbe Fläche), dann hast du den gleichen Effekt wie wenn du das gleiche Objektiv mit 1,4er an einer alten D60 (6mp auf 1,6crop) verwendest und nicht ausschneidest. In beiden Fällen gleicher Bildausschnitt mit gleicher Auflösung in diesem falle je 6mp.
Die Bildwirkung als auch die Tiefenschärfe sind identisch (werde noch mal nachlesen, damit ich keinen Blödsinn erzähle). Auch sind die Objektivfehler gleichermaßen vergrößert, beim Konverter addieren sich eben noch dessen Fehler dazu und du hast eine Lichtstärke weniger (was gerade im Telebereich nicht hilfreich ist)

Konverter sind nur bei sehr hochauflösenden Objektive sinnvoll (alle Festbrenner ab 135L aufwärts), und auch nur dann, wenn die Gesamtauflösung des Chips benötigt wird. Wenns beim croppen schon nicht Toll aussieht, wird es durch einen Konverter nicht besser.

flashpix
04.04.2008, 11:20
Bedenke aber, daß sich deine Brennweit nicht wirklich verändert. Du machst im Prenzip nichts anderes als Croppen. Nur daß eben das gecroppte Bild auf die gesamte Sensorgröße vergrößert wird und damit lichtschwächer ist. Sämtliche Objektivfehler werden mitvergrößert und zusätzlich kommen die Fehler des Konverters noch dazu. Wenn du eine hochauflösende Kamera (zB. 450D mit 12mp auf 1,6crop) ohne Konverter verwendest, und einfach nur den inneren Teil des Bildes nachträglich am Monitor ausschneidest (um den faktor 1,4, also halbe Fläche), dann hast du den gleichen Effekt wie wenn du das gleiche Objektiv mit 1,4er an einer alten D60 (6mp auf 1,6crop) verwendest und nicht ausschneidest. In beiden Fällen gleicher Bildausschnitt mit gleicher Auflösung in diesem falle je 6mp.
Die Bildwirkung als auch die Tiefenschärfe sind identisch (werde noch mal nachlesen, damit ich keinen Blödsinn erzähle). Auch sind die Objektivfehler gleichermaßen vergrößert, beim Konverter addieren sich eben noch dessen Fehler dazu und du hast eine Lichtstärke weniger (was gerade im Telebereich nicht hilfreich ist) ...
Hier irrst Du Dich gewaltig... :eek: Konverter haben mit Crop absolut nichts zu tun. Die einzig richtige und meiner Meinung nach bisher beste Erklärung hat Gunther in seinem Post #7 geschrieben.

Gruß
Michael

Reverend_O
04.04.2008, 11:30
Hallo Hanswurst,

danke für deine ausführlichen Erklärungen. Ich verwende das 70-200mm f/4.0 L an der 400D und bin von der Qualität / Auflösung (zumindest als Laie) begeistert, von daher sollte die Qualität durch den Konverter nicht allzusehr leiden, oder?
Vom Rausvergrößern halte ich nicht so viel, ich versuche sozusagen immer noch, das spätere Bild schon möglichst genau im Sucher zu haben...
Und um rauszufinden, ob ich den Brennweitenbereich bis 280/300mm wirklich brauchen kann, ist die Kombination mit dem TK und dem 70-200mm meiner Meinung nach die Günstigste...
Das 70-300mm z.B. kostet ja immerhin so um die 600,- €, und hat dann auch "nur" Anfangsblende 5.6...
Habt ihr andere Ideen dazu?

Hanswurscht
04.04.2008, 12:08
Hallo Hanswurst,

danke für deine ausführlichen Erklärungen. Ich verwende das 70-200mm f/4.0 L an der 400D und bin von der Qualität / Auflösung (zumindest als Laie) begeistert, von daher sollte die Qualität durch den Konverter nicht allzusehr leiden, oder?
Vom Rausvergrößern halte ich nicht so viel, ich versuche sozusagen immer noch, das spätere Bild schon möglichst genau im Sucher zu haben...
Und um rauszufinden, ob ich den Brennweitenbereich bis 280/300mm wirklich brauchen kann, ist die Kombination mit dem TK und dem 70-200mm meiner Meinung nach die Günstigste...
Das 70-300mm z.B. kostet ja immerhin so um die 600,- €, und hat dann auch "nur" Anfangsblende 5.6...
Habt ihr andere Ideen dazu?


Ich habe auch das 70-200/4 IS. Mit dem Konverter (1,4 Kenko) ist es zwar noch brauchbar, aber nicht mehr der Hit. Ohne Konverter ist es sehr gut. Inzwischen cropp ich lieber bei diesem Objektiv bzw. schau, daß ich näher ran komm.
Ich gebe dir Recht, Rausvergrößern macht nicht so viel Spaß, es ist schon angenehmer den richtigen Ausschnitt im Sucher zu sehen.
Am 70-200/4 IS nehme ich ihn nicht mehr her (das Objektiv ist sowieso recht selten an meiner Knipse). Am 135er und am 300/4 IS ist er gut.

Gunther
04.04.2008, 12:20
Ich verwende das 70-200mm f/4.0 L an der 400D und bin von der Qualität / Auflösung (zumindest als Laie) begeistert, von daher sollte die Qualität durch den Konverter nicht allzusehr leiden, oder?


An der 400D hast du doch schon den KB-äquivalenten Bildwinkel eines 112-320mm/f4 und mit TK sogar rund 160-450mm/f5,6;) Da kann dich mancher Volformatnutzer nur beneiden, denn der muß extra weiße Tüten mit sich rumschleppen, um diese Teleperspektive zu erreichen. (Schwitz:eek:)
Soll heißen: in der Praxis sollte die Kombi in aller Regel ausreichen. Kann ich aus eigenen Erfahrungen mit der 20d bestätigen.

Grüße

Gunther

Hanswurscht
04.04.2008, 14:16
Hier irrst Du Dich gewaltig... :eek: Konverter haben mit Crop absolut nichts zu tun. Die einzig richtige und meiner Meinung nach bisher beste Erklärung hat Gunther in seinem Post #7 geschrieben.

Gruß
Michael

Vielleicht habe ich mich schlecht ausgedrückt. Natürlich croppt der Konverter nicht. Er Vergrößert aber das bereits fertige Bild, welchen hinten aus dem Objektiv herauskommt. Da aber der Sensor nicht mitvergrößert wird, croppt dieser sich den Ausschnitt aus diesem vergrößertem Bild heraus.

Sollte ich mit meiner Vorstellung total daneben liegen, laß´ ich mich gerne eines besseren belehren. Aber bitte mit möglichst fundierter Erklärung.

Ich werd mal ein Bildvergleich machen mit Konverter und ohne gecroppt um zu sehen ob sich Tiefenschärfemäßig unterschiede ergeben. Denn wenn es überhaupt Unterschiede in der Bildwirkung zwischen Croppen, Konverter oder tatsächlich längerer Brennweite gibt, dann sollten diese doch nur in der Tiefenschärfe sichtbar sein. Denn alle drei Methoden verringern nur den Bildwinkel.

Reverend_O
04.04.2008, 14:43
Ich werd mal ein Bildvergleich machen mit Konverter und ohne gecroppt um zu sehen ob sich Tiefenschärfemäßig unterschiede ergeben. Denn wenn es überhaupt Unterschiede in der Bildwirkung zwischen Croppen, Konverter oder tatsächlich längerer Brennweite gibt, dann sollten diese doch nur in der Tiefenschärfe sichtbar sein. Denn alle drei Methoden verringern nur den Bildwinkel.

Hi,
das würde mich wirklich brennend interessieren, bitte posten...:)

Viele Grüße
Oliver

Werner P.
04.04.2008, 15:19
An den TE: ich würde mir mal den Traumflieger-Test durchlesen.

http://www.traumflieger.de/desktop/telekonverter/konvertertest2.php

Ich habe daraufhin den Kenko 1,4 Pro 300 gekauft. Der hat mehrere Vorteile. 1. ist er günstiger, 2. ist er angeblich leicht besser in der Abbildungsleistung und 3. passt er an weit mehr Objektive als der Canon. Bei mir funzt er zusammen mit dem 70-200 4 L IS wunderbar. Eine Verschlechterung der Abbildungsleistung kann ich nur mit Mühe und Not am 100% Crop erkennen. Mit dem 100-400L ist er ebenfalls rattenscharf.

Mich wundert die obige Aussage schon, daß er das Bild so "deutlich" verschlechtert. Vielleicht handelt es sich ja um eine alte Version des Kenko 1,4?

Gruß,

Werner

Hanswurscht
04.04.2008, 21:53
Ich hab grad mal ein Bischen rumgespielt.
1. Bild 5d mit 135mm (Offenblende 2,0), Auschnitt nachträglich am Bildschirm mit dem Faktor 1,4 gemacht.
2. Bild 5d mit 135mm + 1,4 Kenko (Offenblende 2,8) kein nachträglicher Ausschnitt
3. 5d mit 80-200/2,8 (offenblende) bei 183mm, kein Nachträglicher Ausschnitt (hab die 189mm die es sein sollten nicht richtig erwischt, aber die 6mm werden das Kraut nicht fett machen.

Alle Bilder kurz hintereinander aufgenommen mit gleichem Versuchsaufbau Stativ; SV, Fernauslöser. Alle RAWs mit identischen Parametern entwickelt, keine Schärfung.

Mein Urteil: Interessant sind die unteschiedlichen Lichtverhältnisse trotz des gleichen Versuchsaufbau.
Ich kann keinerlei Unterschied in den Bildern erkennen was Perspektive oder Tiefenschärfe angeht.

Hanswurscht
04.04.2008, 22:06
Der Spaßeshalber hier nochmal je ein größerer Ausschnitt zur Buerteilung der Bildqualität. Die Reihenfolge ist die gleiche wie oben. Das 1, Bild ist ein 100% da es vom 135er ohne Konverter kommt, also kürzeste Brennweite. die beiden anderen sind etwas größer, damit der gezeigte Bildauschnitt gleichgroß ist wie beim ersten Bild. Der besseren Vergleichbarkeit halber.

Ich find die Bilder praktisch gleich. minimal nach meinem Gefühl liegt das 135 ohne Konverter vorn. Insgesammt ist die Bewertung aber schwierig, da die Schärfeebene bei den Bildern um wenige mm nach vorne oder Hinten schwankt.

Selbe Bedingungen wie oben, keine Schärfung

Werner P.
04.04.2008, 22:14
Ich tu mich jetzt bloss ein bißchen schwer, aus Deinen Bildern Schlüsse zu ziehen. Man könnte einerseits vermuten, daß das 135er so gut ist, daß die 5D es eh nicht ausreizen kann und deshalb der TC nichts kaputtmacht. Oder ...?

Etwas interessanter fände ich die Frage, was der TC am 80-200er bewirkt.

Gruß,

Werner

Werner P.
04.04.2008, 22:21
Ach ja - und Zusatzfrage: hast Du nun das 80-200 oder das 70-200? Und worauf bezog sich Dein Kommentar zur Abbildungsleistung mit dem 1,4er Kenko?

Gruß,

Werner

Hanswurscht
04.04.2008, 22:36
Ich wollte ja auch nciht die Qualität des Konverters oder der Objektive zur Diskussion stellen. Die Bilder sind nur eine Ergänzung zu Post 9. Sie sollen lediglich zeigen, daß man mit einem Konverter nur dann Vorteile erziehlt wenn man die komplette Auflösung des Sensors benötigt, sonst erreicht man für die gleiche Bildqualität (ich gehen mal von normale Bildschirmansicht und Ausdrucken bis DINA4 aus) nachträgliches Croppen aus. Vor allem wenn man eine hochauflösende Kamera wie die 450D verwendet. Da hat man genug Futter zu Wegschneiden.
Diese Bild beziehen sich auf die Anfrage des TO.