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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Autofokusvergleich von 85/1.8, 100/2, 135/2 und 200/2,8



steppn
15.09.2008, 19:53
Habe nun mein 70-200/4L verkauft und steige so ziemlich warscheinlich auf Festbrennweiten um.
Meine gedanken:
200/2.8 und 100/2 im Set-->günstiger
oder
135/2 und 85/1.8 im Set-->lichtstärker (stört mich jedoch nicht so, da ich mit blende 2.8 gut klarkommen würde)
es besteht auch Interesse am 70-200/2.8 NON IS.-->relativ gleichwertig vom Preis und ich bin bisschen flexibler.

In einigen Forenthreads heißt es, dass der AF des 135/2 langsamer wäre als der des 100/2, 85/1.8 und 200/2.8. In anderen steht es wieder genau umgedreht.

Nun meine Frage an die Leute die die genannten Linsen bestizen(oder eben mal hatten). Wie sieht es wirklich aus mit dem Autofokus der FB's und auch im Bezug zu meinem alten 70-200/4 und des 70-200/2.8

Was mich auch noch Interessiert ist, wie es mit der Tiefenschärfe aussieht beim 135/2 und 200/2.8 (BEIDE OFFENBLENDE). Falls das 135/2 genauso wenig Teifenschärfe aufweist wie das 200, wäre das ein Pluspunkt fürs 135'er.

Das alle Festbrennweiten schärfer sein sollten als das 70-200/2.8 habe ich bereits aus anderen Forenthreads gelesen.
Das gewicht des 70-200/2,8 ist auch eine Sache über die ich mir Gedanken mache.

Ich besitze ein 50/1.8 und eine alte 1D.
Fotografiere hauptsächlich Mountainbike Fahrer und Lifestyle People in der City etc.

Danke schonmal im Vorraus

Grüße
sTeppn

Ulrich Graf
15.09.2008, 20:45
Hallo steppn,

teilweise kann ich dir Auskunft geben - den Rest müssen andere User noch ergänzen:
- das 135L habe ich, das 85/1.8 hatte ich. Von der Geschwindigkeit sind sie praktisch gleich, wenn man einen "Sieger" ermitteln will, würde ich zum 85/1.8 tendieren. Praktische Auswirkungen hat das aber nicht. Das 135L hat bei mir etwas zuverlässiger fokussiert. Im Vergleich mit dem 70-200/4L tun sich beide Linsen nichts - Gleichstand (die obigen Aussagen beziehen sich alle auf 20D/5D - über die 1er und 3-stelligen kann ich da nichts sagen)
- Die vorhandene Tiefenschärfe kannst du leicht selbst ausrechnen: Brennweite durch maximale Öffnung geteilt und du erhältst einen Wert - je höher dieser ist, desto größer die Freistellung. Das 200/2.8 stellt also etwas mehr frei als das 135L. ABER: der Unterschied ist wieder so gering, dass ich nicht danach entscheiden würde, sondern nach der Brennweite. Das 200/2.8 komprimiert um einiges stärker als das 135L und Gesichter werden noch einmal flacher, als sie es beim 135L schon sind.
Für Mountainbike und Fashion würde ich eher zu kürzeren Brennweiten tendieren.

Herzliche Grüße,
Ulrich

steppn
15.09.2008, 21:52
vielen dank schon einmal für die info.
das mit der berechnung der tiefenschärfe ist mir neu. wieder was dazu gelernt :-)
es ist eben nur so, dass ich beim 70-200 eigentlich zu 80% immer 200mm eingestellt hatte aber NUR wegen der Freitstellung. und bei blende 2,0 des 135'er komme ich da eben auch leicht auf die selbe freistellung.
ich hoffe es kommen noch antworten zum rest der linsen und evtl. auch infos zum crop 1,3

RainerS
16.09.2008, 01:13
Aaalso: Ich hatte/habe alle angesprochenen Objektive mindestens zwei/drei Jahre im intensiven Gebrauch.

Aus der Praxis, betreffend AF: Das 1,8/85 und das 2,0/100 sind nicht nur äusserlich Zwillinge. Beide sind fokusmäßig sehr schnell und gleichermaßen treffsicher. Das 135er ist in seiner Auflösung zweifellos untadelig. Es kann im fokussieren aber nicht ganz gegen die Vorgenannnten gegen halten. (Bei mir ist der Knackpunkt der Weitsprung in Hallen, sowie im "Extrembereich" beim Handball).. Hier kriege ich bei den "Zwillingen" - also 85er und 100er - tadellose Ergebnisse, dagegen beim 135er verhältnismäßig viel Ausschuß.
Das 2,8/200 ist keinesfalls schneller als ein 2,8/70-200 oder 2,8/70-200 IS. Mit einer Lichtstärke von 2,8 überzeugt es eigentlich nur durch seine Handlichkeit und Leichtigkeit. Die beiden 2,8er Zooms sind in ihrer Fokussierschnelligkeit dem 1,8/85 und 2,0/100 in der Praxis (nahezu) ebenbürtig!

Ich möchte es jedoch immer wieder betonen: Einerseits braucht ein Aktionfotograf (zumindest in der Halle) Lichtstärke so gut es geht! Wenn`s schnell gehn soll, sind jedoch die (2,8er) Zooms im Vorteil. Bei Aktion mit Festbrennweiten wo auch Flexibilität gefragt ist, bedarf es also mindestens zweier Gehäuse plus entsprechender Optiken, um flott reagieren zu können.

Das Gesagte scheint mir jedoch nur eingeschränkt auf die von Dir genannten Themenbereiche übertragbar!
Bei Mountainbike-Veranstaltungen lässt sich auch mit langsamer Auslösezeit (durch Mitzieher/plus - oder - Blitz) sehr wirkungsvoll arbeiten. In der City dürfte sich das kurz vor einer Erneuerung stehende 2,8/24-70 als optimal erweisen.
In beiden Themenbereichen ist also mehr Kreativität und Praxiserfahrung, als absolute AF- Geschwindigkeit der Optiken vorrangig!

Ogi
16.09.2008, 01:47
Hallo Steppn,

hier kannst Du einen 85-100-135 Vergleich (http://www.wlcastleman.com/equip/reviews/85_100_135/bokeh/index.htm) anschauen.
Ich besitze zwar weder das 100er, noch das 85er (dies habe ich mal kurz ausprobiert) aber ich habe das 135er. In sofern kann ich Dir nichts zuverlässiges im AF-Vergleich dieser 3 Objektive sagen.
Von dem Wenigen was ich mit dem 85er gemacht habe, ist im Vergleich zu meinem 135er Eines ganz klar hervorgekommen (auch in obigen Vergleich nachles- bzw. sehbar), dass das 135er merklich knackiger abbildet. Bei allen L und Nicht-L Objektiven ist das meiner Meinung nach ein wesentlicher Unterschied. Wird wahrscheinlich beim 100er nicht anders sein.
Ganz einfach ausgedrückt, die L’s sind einfach knackiger in der Abbildungsleistung, egal ob Zoom oder FB.
Bei den Zooms (auch L’s, also auch das von Dir in Betracht gezogene 70-200/2.8 NON IS; ich habe das IS. Ob das mit IS von der Bildqualität gleich ist, kann ich Dir nicht beantworten, denn ich hatte nie eines ohne IS) gewinnt man durch abblenden einer Blende (bei manchen fast zwei Blenden) merklich an Schärfe, was bei meinem 135/2.0 und meinem 200/2.8 nicht der Fall ist. Mit merklich meine ich nicht dass die Zooms nicht offenblendtauglich sind, aber eben nicht ganz, denn der Unterschied ist deutlich sichtbar.
Mein 200/2.8 habe ich ausführlich mit meinem 70-200/2.8 IS verglichen. Ich finde dass der Unterschied ab Blende 4-4.5 kaum mehr ins Gewicht fällt, jedoch bei Offenblende 2.8-3.2 aber sehr wohl sichtbar ist.
Vergleicht man das 135/2.0 mit dem 70-200/2.8 IS, sieht es noch heftiger aus, denn das 135er ist ebenfalls bei Offenblende sehr sehr scharf und das sind immerhin satte 2 Blenden, wenn man das Zoom um eine Blende abblendet (auf 4) um die Schärfe des Zooms zu steigern.

Noch etwas. Das 135er und das 200er sind beide konvertertauglich. Jedoch verliert man an Qualität und das unterschiedlich, für mich nicht nachvollziehbar. Das 135er harmoniert mit dem Canon 1,4 sehr gut, mit dem Kenko hingegen nicht gut, das 200er hingegen harmoniert mit dem Kenko merklich besser als mit dem Canon. Das 70-200er ist in Verbindung mit Konvertern (für mich zumindest) kein Thema, denn das verliert für meinen Geschmack dann zu viel.

Alle von Dir in Betracht gezogene Objektive sind Gute. Unterschiede sind da, aber nicht so, dass man sagen kann dass ein schlechtes Objektiv dabei ist.
Bei Objektiven spielen noch andere Dinge als nur die Schärfe eine Rolle. Zooms sind einfach flexibler, da punkten sie 10:0 gegenüber den FB, nicht nur wegen der Schnelligkeit des Wechselns der Brennweite, sondern auch wegen des merklich verstärktem Sensorstaubs durch die häufige Wechselei. Hingegen im Handling (Gewichtausgewogenheit), vor allem mit den 1ern, schlagen die FBs die Zooms, für mich zumindest mit 10:3.

Zum 1,3 Cropfaktor. Alle meine Aussagen beziehen sich auf 1,3 Crop und FF.
Jedes, oder sagen wir mal fast jedes, Objektiv verliert im Randbereich an Schärfe.
Bei keinem (135 + 200 + 70-200/2.8 IS) stellt FF ein Problem dar.

Nun noch kurz zu Deiner (in der Überschrift) Frage - Autofokus.
Ich habe mit keinem Objektiv Probleme (135, 200, 70-200/2.8 IS).
Das 135er ist ETWAS schneller und genauer, hat ja auch 2.0 !!!
ABER, das ist nicht sicher, denn es könnte auch subjektiv von mir sein.
Kein AF ist 100%ig. Keiner, auch der von N.... nicht und auch nicht von den neuen N.... .
Das AF Ergebnis ist immer abhängig von sehr vielen Faktoren und deren Kombination: Objekiv - Kamera - zu fokussierendes Objekt - Licht ...

Ich kann Dir nur sagen, das 135 ist ein gigantisches Objektiv. Ich habe es einmal ausprobiert gehabt und das hat mich umgehauen, ich musste es haben. Das Ding ist so derart knackig (Punktschärfe, Kontrast, Farbwiedergabe, Bokeh). Schon beim Sucherbild in einer 1er erahnt man was das Objektiv draufhat und das Objektiv hält das, was das Sucherbild verspricht.

Das 135er gehört für mich (Markenübergreifend C+N) zu den TOP5 Linsen überhaupt und das obwohl für mich die Brennweite 135mm nicht gerade eine der spannendsten ist. Bei 1,3 Crop sieht es schon wieder etwas anders aus, denn da sind es ja 175 mm.

Sollte ich eines Tages wieder zu N.... zurückwechseln, werde ich ein weinendes Auge wegen 2er Objektive haben. Das eine ist eben das 135er.
Und das trotz diese Brennweite nicht zu meinen Lieblingsbrennweiten gehört.

lg
Ogi

Joa
16.09.2008, 08:42
Ich habe auch - außer dem 100er - alle Objektive in Verwendung;
in der Summe der Eigenschaften punktet aber ganz klar das 135er.
Die Abbildungsqualität ist bereits ab voll geöffneter Blende maximal, abblenden bringt außer mehr Tiefenschärfe keine sichtbare Steigerung mehr.
Das 200er ist zwar ähnlich, aber durch die schon fast spezielle Brennweite (200mm sind eben 200mm), ist es eben ein Spezialist. 85/1,8 hat offen doch mit Farbsäumen zu kämpfen, wenn man es mit Bedacht einsetzt, wird man aber auch damit glücklich.

kryko
16.09.2008, 09:21
ich habe das 100, das 135, das 200 hate ich. das 100 ist mein absoluter liebling an der 5d. vom tempo gibt es keine grossen unterschiede. ebenso sehe ich im altagsbetrieb keinen grossen qualitätsunterschied. mit offenblende trifft das 100er besser. hab das 135 justieren lassen, trotzdem blende 2 ist beim 135 problematisch. das 100 ist super.
achaj, das 200 fand ich auch super, war mir aber zu lang.

roro
16.09.2008, 11:32
Hallo,

Thema Schärfentiefe, manche sagen auch Tiefenschärfe, (solls angeblich aber nur beim Rasieren geben).
Habe das mal so gelernt, Schärfentiefe ist nur abhängig von der verw. Blende und vom Abbildungsmaßstab.
Brennweite spielt, abstrakt gesehen, keine Rolle.

Die Perspektive, und damit beim Portrait z.B. der Hintergrundanteil, ändert sich bei versch. Brennweiten aber gleicher Objektgröße, sehr wohl.

Wenn ich falsch liege - lerne stets gerne dazu.

Gruß Rolf

steppn
16.09.2008, 18:27
@Rainer Schmidt: Beim Mountainbiken wird in Zukunft sowieso mehr geblitz, jedoch möchte ich eben auch für AL gerüstet sein und das war ich mit meinem 70-200/4 oft nicht. (leider leidet die 1D ziemlich unter Rauschen. Bis ISO 1000 gehe ich damit hoch und nichtmehr weiter).
die AF geschwindigkeit ist bei mtb fahrern schon ziemlich wichtig finde ich. und dass alle der genannten linsen was taugen steht fest, deshalb muss ich mich auf kleinigkeiten beziehen um meine wahl zu treffen.

@ogi: danke für den netten Vergleich, ich finde auch dass das 135'er sogar ein bisschen knackiger ist als die beiden anderen linsen.


ich denke ich werde mich wohl für das 100/2 in kombination mit dem 200/2,8 entscheiden, außer es gibt noch irgendwelche erfahrungen die dagegen sprechen.

der grund für diesen gedanken liegt vorallem im 200'er.

wenn ich blitze benutze und muss abblenden, dann stellt das 200'er auch noch mehr frei als das 135'er und falls ich nicht so viel freistellung haben möchte bin ich mit dem 100'er ziemlich nah am 135'er dran. weniger freistellung geht ja immer, aber mehr ist garnicht so einfach.

natürlich wäre mir die kombination aus 200/2.8 + 135/2 + 85/1.8 am liebsten, jedoch spielt das finanzielle da nicht mit und rein vom gedanken her muss es ja auch einfach nicht sein.

grüße
steppn

ewood72
30.03.2010, 22:42
Hallo

Mich interessieren auch all die Objektive.
Nun jetzt meine Frage ist das 100er bei Blende 2 am schlechtesten bei dem Vergleich http://www.wlcastleman.com/equip/reviews/85_100_135/bokeh/index.htm oder täuscht das weil der Kopf größer abgebildet ist wie beim 85er.Für mich sieht der Kopf von 100er bei Blende 2 am unschärfsten aus.

Mfg Björn

ehemaliger Benutzer
03.04.2010, 12:12
Alles Wesentliche finde ich ausführlich und stimmig gesagt. Der Rest ist individuell unterschiedlich, je nach Geschmack und Empfinden.

Ich habe an EOS 1D und 30D das 4,0/70-200 IS USM mit den beiden 1,8/85mm und 2,0/135mm kombiniert. Damit hat man eine überschaubare und doch noch leichte Auswahl hervorragender Objektive.
Hier noch optische Abbildungsleistungen und AF-Geschwindigkeiten 'trennen' zu wollen ist meines Erachtens übertrieben, als wollte man im täglichen Leben mit 1/10mm Genauigkeit messen. Die 3 sind alle optisch sehr gut, AF sehr schnell nur die Treffsicherheit der L's bewerte ich eine Kleinigkeit besser als das 1,8/85mm, kann man aber durchaus mit leben.

@ewood72
Von solchen Vergleichsaufnahmen halte ich sehr wenig. Schau Dir mal die Lippen und Wimpern auf beiden Aufnahmen an. Hier liegen unterschiedliche Fokusebenen zugrunde! Also essig mit Vergleich!!
Man kann aber sehen, das die Abbildungsleistung derart ähnlich ist, dass die Kaufentscheidung nur von der Brennweite abhängt.

Qingwei Chen
04.04.2010, 20:24
Aaalso: Ich hatte/habe alle angesprochenen Objektive mindestens zwei/drei Jahre im intensiven Gebrauch.

Aus der Praxis, betreffend AF: Das 1,8/85 und das 2,0/100 sind nicht nur äusserlich Zwillinge. Beide sind fokusmäßig sehr schnell und gleichermaßen treffsicher. Das 135er ist in seiner Auflösung zweifellos untadelig. Es kann im fokussieren aber nicht ganz gegen die Vorgenannnten gegen halten. (Bei mir ist der Knackpunkt der Weitsprung in Hallen, sowie im "Extrembereich" beim Handball).. Hier kriege ich bei den "Zwillingen" - also 85er und 100er - tadellose Ergebnisse, dagegen beim 135er verhältnismäßig viel Ausschuß.
Das 2,8/200 ist keinesfalls schneller als ein 2,8/70-200 oder 2,8/70-200 IS. Mit einer Lichtstärke von 2,8 überzeugt es eigentlich nur durch seine Handlichkeit und Leichtigkeit. Die beiden 2,8er Zooms sind in ihrer Fokussierschnelligkeit dem 1,8/85 und 2,0/100 in der Praxis (nahezu) ebenbürtig!

Ich möchte es jedoch immer wieder betonen: Einerseits braucht ein Aktionfotograf (zumindest in der Halle) Lichtstärke so gut es geht! Wenn`s schnell gehn soll, sind jedoch die (2,8er) Zooms im Vorteil. Bei Aktion mit Festbrennweiten wo auch Flexibilität gefragt ist, bedarf es also mindestens zweier Gehäuse plus entsprechender Optiken, um flott reagieren zu können.

Das Gesagte scheint mir jedoch nur eingeschränkt auf die von Dir genannten Themenbereiche übertragbar!
Bei Mountainbike-Veranstaltungen lässt sich auch mit langsamer Auslösezeit (durch Mitzieher/plus - oder - Blitz) sehr wirkungsvoll arbeiten. In der City dürfte sich das kurz vor einer Erneuerung stehende 2,8/24-70 als optimal erweisen.
In beiden Themenbereichen ist also mehr Kreativität und Praxiserfahrung, als absolute AF- Geschwindigkeit der Optiken vorrangig!

das gleiche habe ich auch gefühlsmässig gemerkt, dass 65/1,8 schneller ist als 135/2.

gruß qingwei