PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hochzeits-Cracks: Hochzeitsaufnahmen in der Kirche ?



kaiserm
24.11.2008, 12:32
Hallo miteinander,

nachdem ich diesen Sommer meine erste standesamtliche Hochzeit fotografiert habe und das Brautpaar sowie neutrale Betrachter sehr angetan waren vom Ergebnis bin ich nun also für die nächstes Jahr stattfindende kirchliche Trauung engagiert worden.

Diese wird im August stattfinden.

Deshalb nun die Frage an die Hochzeit-Cracks hier im Forum.

Wie macht Ihr das in der Kirche ?

Da es ja wohl nicht erwünscht sein wird das der Fotograf um den Altar rumspringt ...

- Welchen Standpunkt wählt Ihr ?
- Ist ein Wechsel des Standpunktes überhaupt möglich ohne das es gleich einen bösen Blick des Pfarrers gibt ?

Manche Kirchen sind ja leider dunkle Tropfsteinhöhlen, aber blitzen ist ja quasi tödlich (totgeblitze Bilder)

- Blitz ja/nein - falls doch ja, wie ? ... oder High ISO (1600, 3200) und das beste draus machen ?

Die Kirche schaue ich mir natürlich im Vorfeld an!

Objektive ?

Also ich werde wohl zwei Kamera's dabei haben.

An der VF ein 24-70/2,8, an der Crop Cam ein 70-200 /2,8
Zusätzlich hätte ich noch eine FB 85/1,8 und ein 105/2,8

2 Blitzgeräte

Was wäre evtl. noch empfehlenswert ?

Danke im Voraus

Martin

Roland Michels
24.11.2008, 13:41
Mhhhm, das ist ja wie: Ich habe gerade eine Job als LKW-Fahrer angenommen, habe aber noch keinen Führerschein. Könnt Ihr mir sagen, wie man fährt?

Als erstes: Es gibt kein Patentrezept wie man in der Kirche fotografiert. Jede Kirche ist anders und jeder Pfarrer/Pastor erlaubt mehr oder weniger. Dann gehen bei den Fotografen die Ansichten auch wieder stark auseinander was das Blitzen angeht. Ich persönlich halte gar nichts von Blitzen in der Kirche, andere sehen das wieder anders. Welche Objektive du benötigst kann dir von hier aus auch keiner sagen, jede Kirche ist anders. Es ist aber nicht verkehrt, sich mit ein paar hochlichstarken Festbrennern einzudecken, damit hast du Reserven wenn es was dunkler wird.
Es bringt übrigens nichts sich die Kirche vorher anzuschauen, die Lichtsituation ist auch stark vom Wetter abhängig. Gehe einfach vom schlechtmöglichsten Licht aus.

kaiserm
24.11.2008, 13:54
Hallo Roland,

danke erst mal.
Mich würde trotzdem interessieren wie es normalerweise in den Kirchen abgeht.

Ich nehme mal an die Bewegungsfreiheit ist wohl stark eingeschränkt, oder ?

Falls ja, welche Standpunkte bieten sich da besonders an ?

LG Martin

VarioSix
24.11.2008, 13:58
Unterhalte dich mal mit dem Pfarrer, was er als angemessen und üblich ansieht. Der eine oder andere ist aus durchaus nachvollziehbaren Gründen auf Fotografen während der eigentlichen Trauung nicht gut zu sprechen. Dann wird aber eine Möglichkeit nach der offiziellen Trauung angeboten.

Die Kirche inkl. der Lichtverhältnisse kannst du auch bereits vor der Trauung in Augenschein nehmen. Ideen für Aufnahmepositionen findest du dabei sicher auch gleich noch. Mit dieser Vorbereitung würde ich mit konkreten Vorschlägen auf den Pfarrer und das Brautpaar zugehen. So diskutiert es sich gleich viel leichter und konstruktiver.

VG Bernhard

kaiserm
24.11.2008, 14:00
Es ist halt noch kein Meister vom Himmel gefallen und deshalb frage ich vorher einfach mal in die Runde der guten Hochzeitsfotografen.

Der ein oder andere Tipp wäre halt schön.

PS: Ich fotografiere nun schon viele Jahre und denke ich kann guten Wissens behaupten das ich den 'Führerschein' besitze ;)

LG Martin

kaiserm
24.11.2008, 14:02
Unterhalte dich mal mit dem Pfarrer, was er als angemessen und üblich ansieht. Der eine oder andere ist aus durchaus nachvollziehbaren Gründen auf Fotografen während der eigentlichen Trauung nicht gut zu sprechen. Dann wird aber eine Möglichkeit nach der offiziellen Trauung angeboten.

Die Kirche inkl. der Lichtverhältnisse kannst du auch bereits vor der Trauung in Augenschein nehmen. Ideen für Aufnahmepositionen findest du dabei sicher auch gleich noch. Mit dieser Vorbereitung würde ich mit konkreten Vorschlägen auf den Pfarrer und das Brautpaar zugehen. So diskutiert es sich gleich viel leichter und konstruktiver.

VG Bernhard

Hi Bernhard, danke Dir ...

So werde ich es wohl machen ...

@all: Ich freue mich weiterhin über gute, konstruktive Tipp's :)

LG Martin

Roland Michels
24.11.2008, 14:47
So würde ich es garantiert nicht machen. Je mehr du vorher fragst, desto weniger darfst du machen. Lieber gar nicht fragen, sondern danach um Vergebung bitten:-). Viel rumlaufen würde ich sowieso nicht. Aber welchen Platz du dir suchst und wie die Lichtverhältnisse sind, weisst du einzig dann, wenn die Zeit gekommen ist.

kaiserm
24.11.2008, 14:50
Ich glaube irgendwie wird das ganze schon klappen ... und den Tipp mit 'Danach um Vergebung bitten' finde ich auch Klasse ! :D

LG Martin

Borges
24.11.2008, 14:58
PS: Ich fotografiere nun schon viele Jahre und denke ich kann guten Wissens behaupten das ich den 'Führerschein' besitze ;)


Das war wohl eher weniger gemeint. Vielleicht hilft dieses Bild: wer kochen kann, ist noch lange nicht in der Lage, ein Restaurant zu betreiben. Da fehlt noch eine ganze Reihe anderer Fertigkeiten ;-)


Zur Sache haben die anderen schon einiges gesagt. Zur Ergänzung:
Wenn Du jemanden vorher fragst, dann den Pfarrer selbst. Die Mitarbeiter/innen der Pfarrbüros sind meist restriktiver.

Michael

kaiserm
24.11.2008, 15:07
Das war wohl eher weniger gemeint. Vielleicht hilft dieses Bild: wer kochen kann, ist noch lange nicht in der Lage, ein Restaurant zu betreiben. Da fehlt noch eine ganze Reihe anderer Fertigkeiten ;-)

Michael

Ok, für ein kleines, aber feines Restaurant sollten die Fertigkeiten ausreichend sein :D

LG Martin

engis
24.11.2008, 15:17
Um mal wieder zum Thema zurück zu kommen.
Besuche vorab die Kirche!
Zu etwa der Zeit, zu der auch die Trauung stattfindet.
Wie ist das Licht?
Durch welches Fenster fällt Licht? Wo sind Lampen?

Blitzen ist nicht die schlechteste Lösung, nur sollte man Blitzen können!
Manchmal stelle ich einen Zweitblitz auf.

Standpunkt suchen. Oder besser drei!
Die Ringübergabe, Brautkuss usw. bekommt man meist nur schräg von vorne (quasi auf Altarhöhe)
Von dort kann man wunderbar auch mit Tele die Gäste aufnehmen oder mit dem WW die ganze Kirche.

Ab und an darf man auch die Position wechseln. ABER NIE VOR DEM ALTAR!
Also schön am Rand entlang (Wenn es geht)
Geht es nicht, einen zweiten Fotografen auf der Empore, am Ende der Kirche o.ä. postieren.
Gehen die Brautleute nach draußen, frühzeitig schon vorher in den Mittelgang und im großen Abstand vor den Brautleuten hergehen (rückwärts - logisch oder?) oder gleich nach draußen um die Ankunft der Brautleute vor der Kirche aufzunehmen. Oft warten da ja der Verein / Freunde und stehen Spalier o.ä.
AUCH HIER SCHON FRÜHZEITIG DIE KAMEREINSTELLUNGEN ÄNDERN (am besten schon während des gehens - gut, wer seine Kamera blind bedienen kann)

Nur so ein paar Gedanken von mir.

Gruß
Jürgen

P.S.: Hochzeit ist ein heikles Geschäft! Man hat nur einmal die Chance!

thirstybrother
24.11.2008, 15:50
So würde ich es garantiert nicht machen. Je mehr du vorher fragst, desto weniger darfst du machen. Lieber gar nicht fragen, sondern danach um Vergebung bitten:-). Viel rumlaufen würde ich sowieso nicht. Aber welchen Platz du dir suchst und wie die Lichtverhältnisse sind, weisst du einzig dann, wenn die Zeit gekommen ist.

Dazu (Vergebung) wirst Du im Zweifelsfall nicht kommen.
Ich selber bin Geistlicher und im Zweifelsfall werfe ich genau SOLCHE Fotografen aus der Kirche (immerhin habe ich das Hausrecht!) - und da ist dann nichts mit Vergebung (Das ist der Job vom Big Boss).
Als Hobbyfotograf habe ich viel Verständnis für andere Fotografen und lasse daher viel Spielraum in solchen Gottesdiensten (und ich weiß auch, dass es meine Kollegen ähnlich handhaben) - aber nur, wenn es vorher sauber abgesprochen ist. Dann ist oft sogar das (unauffällige) Fotografieren aus dem Altarraum heraus möglich (zumindestens bei den Evangelischen). Aber es muss halt abgesprochen sein. Es gibt nichts nervigeres, als wenn einer dauernd um die Beine herumwusselt(würdest Du als Fotograf ja auch nicht mögen).
Also wichtig: Absprachen!

Roland Michels
24.11.2008, 16:19
Dazu (Vergebung) wirst Du im Zweifelsfall nicht kommen.
Ich selber bin Geistlicher und im Zweifelsfall werfe ich genau SOLCHE Fotografen aus der Kirche (immerhin habe ich das Hausrecht!) - und da ist dann nichts mit Vergebung (Das ist der Job vom Big Boss).
Als Hobbyfotograf habe ich viel Verständnis für andere Fotografen und lasse daher viel Spielraum in solchen Gottesdiensten (und ich weiß auch, dass es meine Kollegen ähnlich handhaben) - aber nur, wenn es vorher sauber abgesprochen ist. Dann ist oft sogar das (unauffällige) Fotografieren aus dem Altarraum heraus möglich (zumindestens bei den Evangelischen). Aber es muss halt abgesprochen sein. Es gibt nichts nervigeres, als wenn einer dauernd um die Beine herumwusselt(würdest Du als Fotograf ja auch nicht mögen).
Also wichtig: Absprachen!

Na ja, hier in Hamburg darf man bei ganz vielen Evangelischen Kirchen gar nicht mehr fotografieren - das liegt aber nicht an mir, da ich immer sehr diskret fotografiere und nicht rumlaufe. Die Begründungen sind dann auch sehr seltsam, z.B. die Spiritualität würde drunter leiden. Ich glaube, viele Pfarrer / Pastoren müssen gleich immer zeigen, wer der Herr im Haus (Ich habe das Hausrecht!!) ist. Ich höre auf jeden Fall von vielen Brautpaaren, dass sie sehr enttäuscht sind von den Vorgesprächen, weil sie einfach nicht so heiraten dürfen, wie sie wollen. Schade, dabei ist es doch in erster Linie der schönste Tag des Brautpaares und wenn die viel Wert auf Fotos legen, finde ich es schade, wenn es ihnen verwehrt wird. Seltsamerweise ist das bei katholischen Pastoren ganz anders. Die laden einen extra noch ein nach vorne vor das Brautpaar zu kommen um den Ringtausch gut draufzubekommen. Mich verwundert es überhaupt nicht, warum immer mehr Brautpaare nur standesamtlich heiraten oder als Alternative eine freie Trauung machen.

VarioSix
24.11.2008, 16:28
... Ich selber bin Geistlicher und im Zweifelsfall werfe ich genau SOLCHE Fotografen aus der Kirche (immerhin habe ich das Hausrecht!) - und da ist dann nichts mit Vergebung (Das ist der Job vom Big Boss). ...

Danke für diese klaren Worte! Immerhin ist die Hochzeit selber das Hauptereignis für das Brautpaar. Damit sollte auch der kreativeste Fotograf umgehen können. Ich kenne selber mehrere evangelische Pfarrer, die das ähnlich handhaben.

Im Übrigen besteht ein entscheidender Unterschied zwischen dem "Um -Erlaubnis-Fragen" und mit den Beteiligten, d.h. Pfarrer und Brautpaar, über konkrete Vorschläge zu diskutieren. Erwartungen und Möglichkeiten lassen sich so am Einfachsten abgleichen.

VG Bernhard

Roland Michels
24.11.2008, 16:43
Danke für diese klaren Worte! Immerhin ist die Hochzeit selber das Hauptereignis für das Brautpaar. Damit sollte auch der kreativeste Fotograf umgehen können. Ich kenne selber mehrere evangelische Pfarrer, die das ähnlich handhaben.

Im Übrigen besteht ein entscheidender Unterschied zwischen dem "Um -Erlaubnis-Fragen" und mit den Beteiligten, d.h. Pfarrer und Brautpaar, über konkrete Vorschläge zu diskutieren. Erwartungen und Möglichkeiten lassen sich so am Einfachsten abgleichen.

VG Bernhard

Sorry, aber ich kenne das aus der Praxis anders. Das man sich absolut diskret verhalten soll und die Trauung nicht stören soll, ist für mich eine Selbstverständlichkeit. Aber oftmals hat man erst gar nicht die Chance dazu überhaupt Fotos zu machen. Hier in Hamburg gibt es Kirchen, da darfst du noch nicht mal den Ein-und Auszug fotografieren. Das ist aber nur bei den evangelischen so. Diese Kirchen hier in Hamburg kenne ich ich bereits und frage vorher nicht, damit das Brautpaar wenigstens Fotos vom Einzug bekommt. Das macht dann die Brautpaare sehr traurig, besonders, wenn sie erst kurz vorher erfahren, das es keine Fotos vom Ringtausch gibt. Und du hast recht: Es ist das Hauptereignis des Brautpaares. Wenn ein Brautpaar mich bucht, legt es sehr viel wert auf die Fotos. Und dem sollte man gerecht werden.

VarioSix
24.11.2008, 17:05
@Roland: Deshalb bieten Pfarrer auch an, die während der Trauungszeremonie, die bekanntlich eine kirchliche Messe ist, darum bitten, keine Fotoorgien zu veranstalten, wesentlichen Teile wie den Ringtausch nachher in aller Ruhe und Entspanntheit fotografieren zu lassen. Gegen den diskreten Fotografen, der sich gekonnt im Hintergrund hält und das große Ganze dokumentiert, haben die Wenigsten etwas.

Man merkt übrigens sehr schnell, welches Brautpaar mit den Gepflogenheiten einer evangelischen oder katholischen Messe überhaupt vertraut ist. Für die Fotografen gilt das Gleiche. Deshalb auch mein Hinweis auf die Erwartungen und Möglichkeiten.

Eine Trauung ist schließlich keine Pressekonferenz oder ein Wahlabend - womit ich dir kein entsprechend ruppiges Verhalten unterstellen möchte.

VG Bernhard

Borges
24.11.2008, 17:21
Hier in Hamburg gibt es Kirchen, da darfst du noch nicht mal den Ein-und Auszug fotografieren. Das ist aber nur bei den evangelischen so.

Das entspricht auch unserer Erfahrung, auch wenn es mich manchmal verwundert. Die striktesten Auflagen gibt es hier in der Regel in den evangelischen Kirchen.
Allerdings muss ich auch das noch einmal unterstreichen, was ich vorher geschrieben habe: schon mehrmals wollten Mitarbeiter/innen der Pfarrbüros das Fotografieren auf den Ein- und Auszug beschränken. In Gesprächen mit den Geistlichen stellte sich dann heraus, dass sie selber das viel offener handhaben.

So schwer der Job durch die Einschränkungen wird, verständlich ist es teilweise schon. Wir haben Hochzeiten erlebt, bei denen während der Messe 5 Fotografen und Videofilmer im Altarraum herumturnten - obwohl unsere Bilder anschließend über das Brautpaar für jeden zur Verfügung standen.

Roland Michels
24.11.2008, 17:36
Deshalb bieten Pfarrer auch an, die während der Trauungszeremonie, die bekanntlich eine kirchliche Messe ist, darum bitten, keine Fotoorgien zu veranstalten, wesentlichen Teile wie den Ringtausch nachher in aller Ruhe und Entspanntheit fotografieren zu lassen.

Ich finde, sowas geht gar nicht. Am besten zeigt dir dann der Pfarrer noch wo man am günstigsten steht. Solche Geschichten mache ich nicht mit, mit Hochzeitsreportage hat das nichts mehr zu tun. Die Brautpaare stehen auf sowas auch überhaupt nicht. Aber vielleicht haben wir da unterschiedliche Ansichten, ich möchte den Tag so dokumentieren wie er ist und nicht nachgestellt, womöglich noch ruhig und entspannt. Mir ist es wichtig, das die Brautpaare, wenn sie ins Album schauen sich an den Moment erinnern und nicht an eine nachgestellte Farce.


Gegen den diskreten Fotografen, der sich gekonnt im Hintergrund hält und das große Ganze dokumentiert, haben die Wenigsten etwas.

Leider sagt meine Erfahrung was ganz anderes, es wird pauschal gesagt, hier geht es nicht.

Roland Michels
24.11.2008, 17:40
So schwer der Job durch die Einschränkungen wird, verständlich ist es teilweise schon. Wir haben Hochzeiten erlebt, bei denen während der Messe 5 Fotografen und Videofilmer im Altarraum herumturnten - obwohl unsere Bilder anschließend über das Brautpaar für jeden zur Verfügung standen.

Ja, hab ich auch schon erlebt. Ich habe auch schon erlebt, dass mir nur erlaubt wurde den Ein-und Auszug zu fotografieren und die Gäste lustig rumgeblitzt haben. Am Ende hat mich der Pastor angesch*****, das er doch deutlich gesagt hat, es darf nicht fotografiert werden. Er hat mir nicht geglaubt, das ich das nicht war - obwohl ich gar keinen Blitz dabei hatte.
Mittlerweile empfehle ich den Bräuten immer die Kirchen, in denen ich problemlos fotografieren kann, das macht die ganze Sache viel entspannter.

ehemaliger Benutzer
24.11.2008, 19:31
Deshalb nun die Frage an die Hochzeit-Cracks hier im Forum.

Wie macht Ihr das in der Kirche ?

Martin

Hallo Martin,

ich bin zwar kein "Crack", aber ein paar Tipps:
Jedes Paar hat im Vorfeld ein Traugespräch, dort sollte das Paar gleich
dem Pfarrer sagen, dass sie gerne ein paar Fotos hätten und einen Foto-
grafen mit dabei haben. Der natürlich äussert zurückhaltend dann agiert.
Ich melde mich dann immer kurz vor der Trauung beim Pfarrer und stelle
mich kurz vor und betone nochmal, dass ich mich zurückhaltend verhalten
werde. Manche sind dann ganz locker, manche eher nicht. Einer meinte,
er will nicht, das fotografiert wird. Das Paar war aber ganz wild auf
Bilder, so erklärte ich ihm dies mit liebstem Augenaufschlag (klappt bei
uns Frauen halt besser als bei männl. Fotografen *g*) dass das Paar ja
sooo gerne Bilder hätte und ich wirklich ganz zurückhaltend sein werde.
Gut meinte, er, was er nicht mitbekommt ... beim Ein- und Auszug sei es
ok. Die Kirche hatte dann zum Glück eine prima Empore und so konnte ich
von dort wunderbar und ohne zu Stören fotografieren.
Wichtig ist, dass man dann versucht, möglichst bei Gesang oder Predigen
zu fotografieren, da das Verschlussgeräusch in einer ruhigen Kirche bzw.
bei ruhigen "Passagen" dann doch sehr störend sein kann. Niemals während
dem Beten oder der Kommunion fotografieren.
Es kommt auch immer auf die Grösse der Kirche darauf an, wie störend
es ist oder auch nicht.
Sehr gut ist auch, wenn das Paar gleich in die Kirchenblätter mit rein
schreibt, dass bitte nicht fotografiert werden soll von den Gästen, dass
sie einen Fotografen haben, der Bilder macht. Das verhindert das unge-
hemmte Blitzen der Kompaktknipser.
Eventuell noch auf Schuhe mit Gummisohle achten, damit man beim
Herumgehen so wenig Geräusch wie möglich verursacht.
Zurückhaltend fotografieren, man braucht keine 100 Kirchenbilder.
Beachtet man diese Dinge, gibt es eigentlich nie ein Problem, jedenfalls
war das bei mir noch nie der Fall bis jetzt.

Wechsel des Standpunktes ist natürlich möglich. Halt irgendwo hinten-
rum gehen und nicht vor dem Altarraum hin und her gehen, aber das
ist eigentlich selbstverständlich.

Das 70-200 ist eine gute Wahl, ISO hoch und kein Blitz während der
Zeremonie. Ist auch zu 99 Prozent gar nicht nötig zu blitzen. Ist die
Kirche sehr dunkel (was selten der Fall ist), dann gehört dies eben
gerade zur besonderen Stimmung der Trauung.
Dazu noch WW für einen Kirchengesamtüberblick.

Viel Erfolg dann,
vlg von martina

kaiserm
25.11.2008, 10:46
Hallo Martina,

vielen vielen Dank.

So habe ich mir die Antwort vorgestellt. Damit kann ich was anfangen.

LG Martin

kaiserm
25.11.2008, 10:51
Um mal wieder zum Thema zurück zu kommen.
Besuche vorab die Kirche!
Zu etwa der Zeit, zu der auch die Trauung stattfindet.
Wie ist das Licht?
Durch welches Fenster fällt Licht? Wo sind Lampen?

Blitzen ist nicht die schlechteste Lösung, nur sollte man Blitzen können!
Manchmal stelle ich einen Zweitblitz auf.

Standpunkt suchen. Oder besser drei!
Die Ringübergabe, Brautkuss usw. bekommt man meist nur schräg von vorne (quasi auf Altarhöhe)
Von dort kann man wunderbar auch mit Tele die Gäste aufnehmen oder mit dem WW die ganze Kirche.

Ab und an darf man auch die Position wechseln. ABER NIE VOR DEM ALTAR!
Also schön am Rand entlang (Wenn es geht)
Geht es nicht, einen zweiten Fotografen auf der Empore, am Ende der Kirche o.ä. postieren.
Gehen die Brautleute nach draußen, frühzeitig schon vorher in den Mittelgang und im großen Abstand vor den Brautleuten hergehen (rückwärts - logisch oder?) oder gleich nach draußen um die Ankunft der Brautleute vor der Kirche aufzunehmen. Oft warten da ja der Verein / Freunde und stehen Spalier o.ä.
AUCH HIER SCHON FRÜHZEITIG DIE KAMEREINSTELLUNGEN ÄNDERN (am besten schon während des gehens - gut, wer seine Kamera blind bedienen kann)

Nur so ein paar Gedanken von mir.

Gruß
Jürgen



Danke für die Tipps !

Wegen dem evtl. aufgestellten Zweitblitz - der wird ja dann wohl Remote vom Hauptblitz angesteuert ?!.

Kannst Du da mal etwas mahr aus der Nähkästchen plaudern ?

Danke im Voraus

Martin

kaiserm
18.02.2009, 17:05
Hi folks,

ich krame das Thema nochmal nach vorne :)

Was mich noch interessieren würde ...

Wann macht Ihr die Bilder der Brautleute ?

Vor der Trauung ? Wohl eher nicht ...

Nach der Trauung ? - Schon, aber wann ? Nimmt man die Brautleute dann einfach für 2 Stunden mit zu diversen Locations ?

Am nächsten Tag ?

Wie macht Ihr das denn so ?

Danke im Voraus

Martin

Borges
18.02.2009, 17:13
Hi folks,

ich krame das Thema nochmal nach vorne :)

Was mich noch interessieren würde ...

Wann macht Ihr die Bilder der Brautleute ?

Vor der Trauung ? Wohl eher nicht ...

Nach der Trauung ? - Schon, aber wann ? Nimmt man die Brautleute dann einfach für 2 Stunden mit zu diversen Locations ?

Am nächsten Tag ?

Wie macht Ihr das denn so ?


Gerne am Nachmittag oder frühen Abend - vor der Trauung ist es aufgrund der Lichtverhältnisse meist ungünstig. Es können auch mehrere kleinere Portraitsessions sein, damit der Ablauf nicht zu sehr gestört wird.

Wir haben unsere Gedanken dazu hier aufgeschrieben: http://www.yvonne-zemke.de/blog/?p=23

ehemaliger Benutzer
18.02.2009, 17:20
Ja, hab ich auch schon erlebt. Ich habe auch schon erlebt, dass mir nur erlaubt wurde den Ein-und Auszug zu fotografieren und die Gäste lustig rumgeblitzt haben. Am Ende hat mich der Pastor angesch*****, das er doch deutlich gesagt hat, es darf nicht fotografiert werden. Er hat mir nicht geglaubt, das ich das nicht war - obwohl ich gar keinen Blitz dabei hatte.
Mittlerweile empfehle ich den Bräuten immer die Kirchen, in denen ich problemlos fotografieren kann, das macht die ganze Sache viel entspannter.

Roland, Du sagst es überdeutlich: Oft schon erlebt: der vom Brautpaar offiziell gebuchte Fotograf wird von den kirchlich Verantwortlichen massiv in seiner selbstverständlich dezenten und der Situation angemessenen Aktivität eingeschränkt und die Gäste scheren sich überhaupt nicht darum und knipsen auch während der Feier, dem Ein- und Auszug wie wild (natürlich mit Blitz) in der Gegend rum.

Am besten ist ein vorher abgestimmtes Agreement mit Pfarrei, Brautpaar und Fotograf, das die Aktivitäten festlegt und der "Geistliche" in der Kirche zu den Gästen ein paar Worte zur Fotografie während der Feierlichkeiten bekannt gibt, so dass es jeder Gast mitbekommt was Sache ist. Am besten natürlich, dass es einen verantwortlichen Fotografen gibt, der die Erlaubnis hat, die Sache im Bild festzuhalten.

kaiserm
18.02.2009, 17:23
Danke Dir.

So in etwa habe ich mir das auch vorgestellt.

Evtl. 2 nicht so lange Sessions bei schönem, weichen Abendlicht ... sofern das Wetter mitspielt ;).

Ich weiss nur noch nicht wie ich es mit dem Anzug machen soll, da ich ausser zu fotografieren ja auch noch eingeladen bin ...


Obwohl ich schon bei der standesamtlichen Trauung quasi nichts richtig geniessen konnte, da wurde halt mal ne Cola nebenher getrunken, ein Brötchen in den rachen geschoben ... macht aber nix - hat trotzdem Spass gemacht und die Ergebnisse haben ja auch sehr gefallen ... und das nicht nur den eigentlichen Brautleuten :)

Ich glaube ich zieh mich erst gar nicht gross um ... :)


LG Martin

Vitali
18.02.2009, 17:49
hast Du jetzt eugentlich erlaubnis für die Kirche? :rolleyes:

kaiserm
18.02.2009, 17:55
Klärt sich in den kommenden 4-6 Wochen.

Die Trauung ist erst Ende Juli :)

LG Martin

LeoParty
18.02.2009, 20:11
Hallo Martin,

ich habe meine Kirchen-Erfahrung hier http://www.dforum.net/showthread.php?t=544495&page=2 bereits aufgeschrieben.

Zusätzlich würde ich zu keiner Hochzeit ohne einen weißen (unbedruckten) Regenschirm gehen. Im Gegensatz zur Meinung des Pfarrers ändert sich das Wetter meist kurzfristiger. Und bevor ein Gast für das Brautpaar einen knatschbunten e.on-, Aral-, sueddeutsche.de- oder sonstwas-Schirm hervorzaubert (den die Braut wegen ihrer Frisur niemehr abgeben wird, damit aber jede Bildstimmung versaut), greife ich lieber zum neutral weißen. Weiß hat den Vorteil, dass es noch natürliches Licht in den Gesichtern der Brautleute gibt und weniger Mischlicht als bei einem abwechselnd gelb-blauen-IKEA-Schirm... :-)

Schön kann es auch sein, die Kirche morgens bei Sonnenaufgang oder abends im beleuchteten Zustand aufzunehmen, wenn keine Brautleute in der Nähe sind. Solche Fotos kann man gut im späteren Fotobuch gebrauchen (und sind direkt vor oder nach der Zeremonie meist nicht drin).

Leo

Sciliar
18.02.2009, 20:34
Hi,

ich möchte hierzu auch was schreiben. Nicht, weil ich als Fotograf Erfahrungen habe, aber im Umgang mit den Geistlichen. Oftmals, auch hier im Thread, werden sie viel zu wichtig dargestellt. Sorry, ich weiß, ich trete jetzt dem Geistlichen unter uns auf die Füße, aber ich finde halt, im Mittelpunkt steht das Brautpaar. Sonst niemand. Nicht der Fotograf, nicht der Pastor, nicht die Gäste.

Ihr habt ja geschrieben, der Pastor ist der Herr des Hauses. Das stimmt natürlich. Aber wenn man das so weltlich nüchtern betrachtet, dann ist das Brautpaar der Kunde der Kirche. Und wer ist nun der sprichwörtliche König: der Kunde.

Mein unbedingter Rat: Stimmt euch vorher mit dem Geistlichen ab. Und zwar alle gemeinsam. Das Brautpaar gemeinsam mit dem Fotografen. Dem Fotografen wird der Pastor kontra geben, dem Brautpaar schon weniger. Und wenn der Wunsch des Paares ist, hunderte Fotos zu haben, dann sollte das respektiert werden.

Nur zur Info: Während unserer Hochzeit hatten wir ein Kinder"problem". 6 Kinder im Alter von 1-4 Jahren waren anwesend. Sie spielten in der Kirche und tobten um den Altar herum. Wir hatten den Pastor vorgewarnt. Er fand das letztendlich aussergewöhnlich, aber gut. Ein Fest war es - ein Fest im Sinne der Liebe. Im Sinne der katholischen Kirche.

Grüße, Andre

ehemaliger Benutzer
18.02.2009, 22:47
Hi,

ich möchte hierzu auch was schreiben. Nicht, weil ich als Fotograf Erfahrungen habe, aber im Umgang mit den Geistlichen. Oftmals, auch hier im Thread, werden sie viel zu wichtig dargestellt. Sorry, ich weiß, ich trete jetzt dem Geistlichen unter uns auf die Füße, aber ich finde halt, im Mittelpunkt steht das Brautpaar. Sonst niemand. Nicht der Fotograf, nicht der Pastor, nicht die Gäste.

Ihr habt ja geschrieben, der Pastor ist der Herr des Hauses. Das stimmt natürlich. Aber wenn man das so weltlich nüchtern betrachtet, dann ist das Brautpaar der Kunde der Kirche. Und wer ist nun der sprichwörtliche König: der Kunde.

Mein unbedingter Rat: Stimmt euch vorher mit dem Geistlichen ab. Und zwar alle gemeinsam. Das Brautpaar gemeinsam mit dem Fotografen. Dem Fotografen wird der Pastor kontra geben, dem Brautpaar schon weniger. Und wenn der Wunsch des Paares ist, hunderte Fotos zu haben, dann sollte das respektiert werden.

Nur zur Info: Während unserer Hochzeit hatten wir ein Kinder"problem". 6 Kinder im Alter von 1-4 Jahren waren anwesend. Sie spielten in der Kirche und tobten um den Altar herum. Wir hatten den Pastor vorgewarnt. Er fand das letztendlich aussergewöhnlich, aber gut. Ein Fest war es - ein Fest im Sinne der Liebe. Im Sinne der katholischen Kirche.

Grüße, Andre


....hat doch Roland bereits geschrieben: in den kath. Kirchen gibt es die wenigsten Probleme....


@ Roland

...ich würde die Brautpaare impfen, die Fotoerlaubnis vom Pastor verlangen, sonst andere Kirche....


Gruß
Theo