Dirk Wächter
14.03.2009, 07:53
Lieber DFORUM'ler,
ich habe in meinem "bescheidenen 5D Mark II-Test" (http://www.dforum.de/frame.php?link=kamera/5D_mark2/5dmk2.htm) den Abschnitt "Videos in Full-HD" überarbeitet und eine kleine Movie-Originalsequenz online zum Download bereitgestellt. In diesem Video habe ich das 1.2/85 L II USM benutzt und die 5er dazu gezwungen, mit Blende 2.0 zu filmen. Des Weiteren habe ich die Schärfe mal durchs Bild wandern lassen und das Ganze mit einer plus-1-Belichtungskorrektur gedreht. Die Szene ansich ist völlig belanglos, aber das "Kino-like-Format" kommt aufgrund der extrem geringen Schärfetiefe richtig gut rüber.
Hier der geänderte Textteil mit Movie-Download:
Videos in Full-HD (1.920 x 1.080 Pixel):
Zufällig bin ich auch ein kleiner Video-Fan mit einer miniDV-Cam und Schnittprogramm am Computer. Deshalb war für mich das unerwartete Feature "HD-Kamera" eine sehr willkommene Überraschung. Ich kenne aber auch Fotografen, denen die Videofunktion als überflüssige Spielerei und Marketing-Gag erscheint. Deshalb ignorieren sie einfach dieses Feature. Mir ist nicht bekannt, dass sich irgendein Fotograf im Vorfeld so eine Funktion mal gewünscht hätte. Aber gut, nun ist sie drin und wer sie nicht braucht, muss sie ja nicht benutzen. Ich bin mir sicher, dass die EOS 5D Mark II auch ohne Videofunktion zweieinhalb tausend Euro gekostet hätte. Verstehen Sie es also als Gratis-Zugabe! ;-)
Für mich als Hobbyfilmer ist die "HD-Kamera on-board" allein schon deshalb super, weil ich jetzt meinen lang gehegten Traum in Erfüllung gehen sehe, endlich mit meinen EF-Objektiven anständige Bilder (so heißt das auch beim Filmen) machen zu können. Die einzige Möglichkeit war bislang die Anschaffung einer großen, schweren und leider auch sehr teuren Profi-Videokamera + Objektive. Aber das kam und kommt für mich nicht in Frage. Jetzt aber, völlig unerwartet, kann man Filme drehen und dabei seine Lieblingslinsen wie z.B. das 1.2/85 L USM, das 2.0/135 L USM, das 2.8/70-200 L IS USM oder gar ein 15mm fisheye benutzen, ganz nach Geschmack und Aufgabenstellung.
Da die EOS 5D Mark II als derzeit einziges Gerät Videos mit einem Vollformat-Sensor aufzeichnet, der sogar größer als das sonst verwendete professionelle "Super 35-Format" ist (hier nur: 24,89 mm x 18,66 mm), gelingen bemerkenswerte Aufnahmen mit sehr geringer Schärfentiefe, die man sonst nur aus Kinofilmen kennt. Solche "Kino-like-Bilder" der Kamera im Videomodus abzuringen, gelingt allerdings nur bei wenig Licht (am Tage mit Graufilter), denn mit der EOS 5D Mark II kann man im Videomodus weder Blende noch Belichtungszeit manuell einstellen. Diese Parameter werden aufgrund der beschränkten Belichtungszeit (1/30 - 1/125 s) automatisch geregelt. Wird es draußen zu hell, schraubt die 5D Mark II den ISO-Wert runter und dreht die Blende gnadenlos zu. In dem unter Abb. 13 gezeigten Originalvideo (nichts Besonderes, einfach für Demonstrationszwecke nur mal "draufgehalten"), habe ich eine plus-Belichtungskorrektur gemacht, um der Kamera wenigstens Blende 1:2,0 abzuringen. Da man auch keinen Einfluss auf den ISO-Wert hat (dieser stellte sich in diesem Fall automatisch auf 3.200) gelang es mir nicht, die Blende auf 1.2 zu öffnen. Verwendet wurde hier das Objektiv EF 1.2/85 L II USM. Scharf gestellt habe ich manuell über die 10fach-Lupenfunktion. Da das Objektiv auf "MF" stand, konnte ich sogar während der Aufnahme die Schärfe durchs Bild wandern lassen. Aufgezeichnet habe ich alle Movies mit einer CF-Card Lexar 2GB 80x.
http://www.dforum.de/kamera/5D_mark2/bilder/movie.jpg
Abb. 13: Download Original-Movie (Laufzeit 23 s, Größe 110 MB)
>>> DOWNLOAD >>> (http://rapidshare.com/files/208669076/MVI_4259.MOV)
Man muss beim Videofilmen wissen, dass digitalisierte Videos riesengroße Files sind. Die *.mov-Files aus der 5D Mark II werden aufgrund ihrer hohen Auflösung extrem groß. Ein Film von etwas über viereinhalb Minuten Länge verbraucht beispielsweise knapp 1,4 GB auf der CF-Karte. Wer also im Urlaub wie früher gewohnt einfach so mit der 5D Mark II eine ganze Woche drauf los filmen will, sollte sich mit dicken GB-CF-Karten oder einer ständigen Upload-Möglichkeit ausrüsten. Ebenso wird für den Filmschnitt am Computer beste Hardware und Profisoftware, die auch HD Signale verarbeiten kann, vorausgesetzt. Auf meinem PC beispielsweise ruckeln die 5D Mark II-Movies, auf meinem iMac und dem MacBook Pro laufen sie aalglatt.
Ich stehe sicher nicht allein mit dieser Meinung da, aber ich glaube, dass die 5D Mark II mit Ihrer Videofunktion einen Vollblut-Videofilmer nicht verleiten kann. Dafür ist sie einfach zu sehr "Fotoapparat". Ein bequemes Filmen aus der Hand ist schwierig, auch lässt sich der Monitor nicht verschwenken. Das Handling mit den riesigen Movie-Files erweist sich nach längerem Ausprobieren auch als knochig. Ein durchgehendes Komplettabspielen von mehreren Sequenzen, wie man das von einem Camcorder mit Bandaufzeichnung her gewöhnt ist, funktioniert auch nicht. Erstaunlich ist, in welch autemberaubender Qualität die Filme aufgezeichnet werden, auch bei noch so schlechtem Licht. Dank der Lupenfunktion (5fach und 10fach), die auch im Videomodus funktioniert, ist ein manuelles präzises Scharfstellen auf den Punkt genau spielend leicht möglich. Die 5D Mark II hat an der linken Seite 6 Schnittstellen: einen Synchronanschluss für eine externe Blitzanlage, eine 3polige Buchse für Kabelfernauslöser, einen Stereo-Anschluss für ein externes Mikrophon, einen A/V-Ausgang, eine USB 2.0- und eine mini-HDMI-Schnittstelle für die digitale Ausgabe des HD-Signals.
http://www.dforum.de/kamera/5D_mark2/bilder/schnittstellen.jpg
Abb. 14: Großzügig bedacht: die Schnittstellen der 5D Mark II
ich habe in meinem "bescheidenen 5D Mark II-Test" (http://www.dforum.de/frame.php?link=kamera/5D_mark2/5dmk2.htm) den Abschnitt "Videos in Full-HD" überarbeitet und eine kleine Movie-Originalsequenz online zum Download bereitgestellt. In diesem Video habe ich das 1.2/85 L II USM benutzt und die 5er dazu gezwungen, mit Blende 2.0 zu filmen. Des Weiteren habe ich die Schärfe mal durchs Bild wandern lassen und das Ganze mit einer plus-1-Belichtungskorrektur gedreht. Die Szene ansich ist völlig belanglos, aber das "Kino-like-Format" kommt aufgrund der extrem geringen Schärfetiefe richtig gut rüber.
Hier der geänderte Textteil mit Movie-Download:
Videos in Full-HD (1.920 x 1.080 Pixel):
Zufällig bin ich auch ein kleiner Video-Fan mit einer miniDV-Cam und Schnittprogramm am Computer. Deshalb war für mich das unerwartete Feature "HD-Kamera" eine sehr willkommene Überraschung. Ich kenne aber auch Fotografen, denen die Videofunktion als überflüssige Spielerei und Marketing-Gag erscheint. Deshalb ignorieren sie einfach dieses Feature. Mir ist nicht bekannt, dass sich irgendein Fotograf im Vorfeld so eine Funktion mal gewünscht hätte. Aber gut, nun ist sie drin und wer sie nicht braucht, muss sie ja nicht benutzen. Ich bin mir sicher, dass die EOS 5D Mark II auch ohne Videofunktion zweieinhalb tausend Euro gekostet hätte. Verstehen Sie es also als Gratis-Zugabe! ;-)
Für mich als Hobbyfilmer ist die "HD-Kamera on-board" allein schon deshalb super, weil ich jetzt meinen lang gehegten Traum in Erfüllung gehen sehe, endlich mit meinen EF-Objektiven anständige Bilder (so heißt das auch beim Filmen) machen zu können. Die einzige Möglichkeit war bislang die Anschaffung einer großen, schweren und leider auch sehr teuren Profi-Videokamera + Objektive. Aber das kam und kommt für mich nicht in Frage. Jetzt aber, völlig unerwartet, kann man Filme drehen und dabei seine Lieblingslinsen wie z.B. das 1.2/85 L USM, das 2.0/135 L USM, das 2.8/70-200 L IS USM oder gar ein 15mm fisheye benutzen, ganz nach Geschmack und Aufgabenstellung.
Da die EOS 5D Mark II als derzeit einziges Gerät Videos mit einem Vollformat-Sensor aufzeichnet, der sogar größer als das sonst verwendete professionelle "Super 35-Format" ist (hier nur: 24,89 mm x 18,66 mm), gelingen bemerkenswerte Aufnahmen mit sehr geringer Schärfentiefe, die man sonst nur aus Kinofilmen kennt. Solche "Kino-like-Bilder" der Kamera im Videomodus abzuringen, gelingt allerdings nur bei wenig Licht (am Tage mit Graufilter), denn mit der EOS 5D Mark II kann man im Videomodus weder Blende noch Belichtungszeit manuell einstellen. Diese Parameter werden aufgrund der beschränkten Belichtungszeit (1/30 - 1/125 s) automatisch geregelt. Wird es draußen zu hell, schraubt die 5D Mark II den ISO-Wert runter und dreht die Blende gnadenlos zu. In dem unter Abb. 13 gezeigten Originalvideo (nichts Besonderes, einfach für Demonstrationszwecke nur mal "draufgehalten"), habe ich eine plus-Belichtungskorrektur gemacht, um der Kamera wenigstens Blende 1:2,0 abzuringen. Da man auch keinen Einfluss auf den ISO-Wert hat (dieser stellte sich in diesem Fall automatisch auf 3.200) gelang es mir nicht, die Blende auf 1.2 zu öffnen. Verwendet wurde hier das Objektiv EF 1.2/85 L II USM. Scharf gestellt habe ich manuell über die 10fach-Lupenfunktion. Da das Objektiv auf "MF" stand, konnte ich sogar während der Aufnahme die Schärfe durchs Bild wandern lassen. Aufgezeichnet habe ich alle Movies mit einer CF-Card Lexar 2GB 80x.
http://www.dforum.de/kamera/5D_mark2/bilder/movie.jpg
Abb. 13: Download Original-Movie (Laufzeit 23 s, Größe 110 MB)
>>> DOWNLOAD >>> (http://rapidshare.com/files/208669076/MVI_4259.MOV)
Man muss beim Videofilmen wissen, dass digitalisierte Videos riesengroße Files sind. Die *.mov-Files aus der 5D Mark II werden aufgrund ihrer hohen Auflösung extrem groß. Ein Film von etwas über viereinhalb Minuten Länge verbraucht beispielsweise knapp 1,4 GB auf der CF-Karte. Wer also im Urlaub wie früher gewohnt einfach so mit der 5D Mark II eine ganze Woche drauf los filmen will, sollte sich mit dicken GB-CF-Karten oder einer ständigen Upload-Möglichkeit ausrüsten. Ebenso wird für den Filmschnitt am Computer beste Hardware und Profisoftware, die auch HD Signale verarbeiten kann, vorausgesetzt. Auf meinem PC beispielsweise ruckeln die 5D Mark II-Movies, auf meinem iMac und dem MacBook Pro laufen sie aalglatt.
Ich stehe sicher nicht allein mit dieser Meinung da, aber ich glaube, dass die 5D Mark II mit Ihrer Videofunktion einen Vollblut-Videofilmer nicht verleiten kann. Dafür ist sie einfach zu sehr "Fotoapparat". Ein bequemes Filmen aus der Hand ist schwierig, auch lässt sich der Monitor nicht verschwenken. Das Handling mit den riesigen Movie-Files erweist sich nach längerem Ausprobieren auch als knochig. Ein durchgehendes Komplettabspielen von mehreren Sequenzen, wie man das von einem Camcorder mit Bandaufzeichnung her gewöhnt ist, funktioniert auch nicht. Erstaunlich ist, in welch autemberaubender Qualität die Filme aufgezeichnet werden, auch bei noch so schlechtem Licht. Dank der Lupenfunktion (5fach und 10fach), die auch im Videomodus funktioniert, ist ein manuelles präzises Scharfstellen auf den Punkt genau spielend leicht möglich. Die 5D Mark II hat an der linken Seite 6 Schnittstellen: einen Synchronanschluss für eine externe Blitzanlage, eine 3polige Buchse für Kabelfernauslöser, einen Stereo-Anschluss für ein externes Mikrophon, einen A/V-Ausgang, eine USB 2.0- und eine mini-HDMI-Schnittstelle für die digitale Ausgabe des HD-Signals.
http://www.dforum.de/kamera/5D_mark2/bilder/schnittstellen.jpg
Abb. 14: Großzügig bedacht: die Schnittstellen der 5D Mark II