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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Objektivwahl für brütende Wildvögel



Olaf Luppes
30.04.2009, 22:46
Hallo liebe Kollegen,

ich habe in den nächsten Tagen wohl die Möglichkeit, brütende Uhus zu fotografieren. Da stellt sich mir die Frage, welche Kombination an Objektiven und Kameras ich mitnehmen möchte. Zur Auswahl steht als erstes mein 100-400er, und das ohne Alternative.

Jetzt aber die Möglichkeiten:

a) 5D MK II, 100-400 L
b) 5D MK II, 100-400 L und 1.4 TK von Canon
c) 5D MK II, 100-400 L und 2.0 TK von Canon

d) 50D, 100-400 L
e) 50D, 100-400 L mit 1.4 TK von Canon
f) 50D, 100-400 L mit 2.0 TK von Canon

Gibt es eine oder mehrere Kombinationen, die wegen der bescheidenen Bildqualität abzuraten ist? Mir geht es wirklich um vernünftige Fotos. Und Brennweite ist wegen der einzuhaltenden Distanz dringend nötig.

Die Ausrüstung ist vorhanden, habe nur keine Zeit mehr, alles zu testen.
VG
Olaf

Thomas MARTH
01.05.2009, 06:20
wenn Du schon Probleme mit Deiner Ausrüstung hast, so hoffe ich, dass Du wenigstens über die Störanfälligkeit brütender Vögel weißt. Gerade wenn es um den Uhu geht solltest Du wissen was Du tust.
Ich will Dir hier wirklich nicht ans Bein pissen aber ich hab schon Sachen erlebt da zieht es einem die Schuhe aus.
Gruß
Thomas

Artefakt
01.05.2009, 07:30
Die Vorsichtsmaßnahmen der Natur gegenüber wurden ja schon erwähnt.

Für diesen Fall würde ich die 50D mit 100-400L IS und max. den 1,4x-Konverter nehmen. Und vielleicht ein Tarnzelt oder so ...

Gruß, Dietmar

www.abcdesign.at

Olaf Luppes
01.05.2009, 07:48
wenn Du schon Probleme mit Deiner Ausrüstung hast, so hoffe ich, dass Du wenigstens über die Störanfälligkeit brütender Vögel weißt. Gerade wenn es um den Uhu geht solltest Du wissen was Du tust.
Ich will Dir hier wirklich nicht ans Bein pissen aber ich hab schon Sachen erlebt da zieht es einem die Schuhe aus.
Gruß
Thomas

Danke für Deinen Hinweis. Aber warum rede ich hier von langer Brennweite mit TK. Genau deshalb, weil ich/wir nicht so dicht an die Tiere heran dürfen/wollen. Also ist großer Abstand geboten.

Und deshalb überlege ich eben, was maximal mit der Kombination 100-400 und TK möglich und was aber sinnvoll ist.
VG
Olaf

volvitur
01.05.2009, 10:57
Beim Brutgeschäft hätte ich noch mit dem 600er + TK 2 Bedenken. Dieses Thema mit der Brutfotografie wäre für mich absolut tabu.

Meine meinung

Volvitur

marcus2388
01.05.2009, 11:22
Zu allererstmal:

woran sieht man eigentlich auf dem Foto, dass die große Eule auf einem Ei saß? Also ernsthaft: sieht man dem Bild an, dass es ein besonderes von einem brütenden Tier ist, oder sieht das aus wie jedes "Uhu-im-Nest-Bild"?

Wenn es nicht anders aussieht, würde ich es lassen - wenn es dagegen wirklich etwas besonderes ist, dann würde ich mir spontan für 300 euro dieses Gerät zuschicken lassen:
http://lensavenue.com/lenses/canon-ef-600mm-4is
Ab Montag wäre das bei dir. Kannste den 2X Telekonverter und die 5DII dranbasteln und einmalige Bilder machen - vorrausgesetzt das Motiv ist echt so toll.

Du könntest aber auch hier im Forum verraten wo du wohnst und einem Besitzer eines solchen Objektivs anbieten mit dir mitzukommen. Er kriegt dadurch auch die Möglichkeit dieses (evntl. besondere) Motiv zu fotografieren und du kannst ohne Kosten ein vernünftiges Supertele nutzen.


Ich bezweifel Stark, dass das 100-400 mit 1,4x oder 2,0x Konverter in Sachen Helligkeit und Brennweite ausreicht und rate dir daher zu einer der beiden obgien Alternativen.


Beste Grüße,
Marcus

Olaf Luppes
01.05.2009, 11:40
@Marcus: An ein Leihgerät habe ich auch schon gedacht. Nur ist man dann zeitlich zu sehr eingeschränkt oder man muss schon eine Menge Geld haben. Die Kombination 100-400 mit TK ist sicher nicht die optimale Ausstattung.


Eine Bitte an die Gemeinde. Ich habe nicht vor, nahe an die Tiere heran zu gehen. Nein, nochmals, ich tue das nicht. Ich habe lediglich eine Frage an eine mögliche Ausrüstung gestellt.

VG
Olaf

marcus2388
01.05.2009, 11:49
mhmm... also gut -

wenn du nicht im GDT bist, dann würde ich zur 5D II mit 100-400 +1,4x Konverter raten.

Das sollte noch einigermaßen gut sein von der Qualität - und du kannst mit den Isowerten schön hoch gehen. Ich befürchte mal, dass das 100-400 schon ohne TK an der 50D nicht mehr so optimal von der Auflösung her ist.
Also ich würde eher auf die Kamera mit dem niedrigen Rauschen und den (für das Objektiv schmeichelnden) großen Pixeln setzen, wenn ich den 1,6er Crop nicht UNBEDINGT brauche.
Solltest du beim GDT sein und dich an deren Regeln halten wollen, dann sieht das schon anders aus.... dort darf man ja nicht mehr als 30% wegcroppen.

Beste Grüße,
Marcus

Feinbein
01.05.2009, 12:13
also....neben den bereits oben geschriebenen Kommentaren und Zweifel bzgl. der Distanz zu Deinem Opfer.... machst Du Dich in Deutschland strafbar, wenn Du unerlaubt Wildtieren "nachstellst", was insbesondere bei geschützten Greifvögeln hoffentlich spürbar geahndet wird.

Aus meiner spärlichen Erfahrung: ein Reh auf 50m mit dem 400er sieht noch gut aus, auf 100m mutiert das schon zum Suchbild. Und Du willst mit dem 400*1,4 einen brütenden Uhu fotografieren?

Gruss, Feinbein

Künsal
01.05.2009, 12:20
Ich möchte noch einmal die Argumentation von markus2388 unterstreichen. Selbst wenn Du besonders vorsichtig bist: muss man alles fotografieren, was technisch möglich ist? Wo ist der erkennbare Mehrwert dieses Fotos, außer dass Du weißt, der Uhu hat gebrütet? Wenn der Uhu doch die Brut abbricht, weil er vielleicht besonders empfindlich ist, trägst Du zwar die Verantwortung dafür - aber hat der Uhu was davon?
Besonders stutzig macht mich aber Deine Äußerung " An ein Leihgerät habe ich auch schon gedacht. Nur ist man dann zeitlich zu sehr eingeschränkt oder man muss schon eine Menge Geld haben." Das heißt für mich, dass Du vorhast den Uhu mehrmals während des Brutgeschäftes zu fotografieren ... . Ich würde es lassen ... .
Gruß Künsal

Künsal
01.05.2009, 13:27
... noch vergessen: der Titel klingt auch bemerkenswert harmlos ...
Gruß Künsal

Thomas MARTH
01.05.2009, 13:27
Ich möchte noch einmal klarstellen, dass ich kein genereller Gegner von "Nestfotos" bin. Mit gutem biologischem HG-Wissen um die jeweilige Art und sehr behutsamen Vorgehen ist dies i.d.R. durchaus vertretbar. Ob Du nun über genug Wissen verfügst um einen (wohlgemerkt) brütenden Uhu zu fotografieren kann ich nicht beurteilen und ich will Dir auch wirklich nichts unterstellen. Auch mir sind Brutplätze vom Uhu bekannt. Nur bin ich mit dem Wissen um sein dasein in meiner Heimat zufrieden.
VG
Thomas

Olaf Luppes
01.05.2009, 18:14
Vielen Dank für die für Antworten und die gut gemeinten Ratschläge.

Und ich schreibe es jetzt noch einmal zum drittel und letzten Mal. Ich habe nicht vor, die Vögel zu stören und nahe an sie heranzugehen. Gerade deshalb habe ich nachgefragt, ob Sinn macht bei den Kombinationen. Ich bin ein absoluter Tier- und Naturfreund.

Nur was manche mir hier fast unterstellen, dass wundert und enttäuscht mich schon.:( Und nun ist gut und Schluss.
VG
Olaf

hiki
02.05.2009, 10:48
Und ich schreibe es jetzt noch einmal zum drittel und letzten Mal. Ich habe nicht vor, die Vögel zu stören und nahe an sie heranzugehen. Gerade deshalb habe ich nachgefragt, ob Sinn macht bei den Kombinationen. Ich bin ein absoluter Tier- und Naturfreund.


Nein, es macht keinen Sinn. Die Brennweite ist viel zu kurz um gute Bilder zu machen. Wie nah möchtest Du denn ran? 100m oder gar nur 50m?

Ich fotografiere gerade selber Vögel beim Brüten. Hier ist eins der Bilder:

http://www.kinzel.org/bilder/brueten/IMG_0007.JPG

Dieses Bild habe ich gestern aus ca 3 Meter Entfernung (100-400 auf 5DII - etwas beschnitten) aufgenommen! Gut, Uhus sind größer, aber bei 100m Abstand wird das ein Suchbild und kein Tierfoto.

Du fragst jetzt sicher, wie ich das Bild gemacht habe, ohne die Tiere zu stören. Die Antewort ist einfach: ich habe sie gestört. Nur liegt die Sache etwas anders. Die Vögel brüten seit 3 Jahren auf einem Baum 2.5m von unserem Balkon entfernt. Und wir haben uns mittlerweile aneinander gewöhnt. Wir benutzen unseren Balkon wärend der Brut weniger und dafür werden wir weniger beschimpft, wenn wir den Biomüll raustragen oder so. Da kann man eine Kamera mit USB halt schnell mal rausstellen und ausrichten. Die wird dann zwar erst mal mistrauisch angestarrt, aber dann ists ok.

Ich denke Uhus sollte man nicht oder nur mit extremen Aufwand (z.B. Kamera vor Brutbeginn aufbauen und fernsteuern) beim Brüten fotografieren. Oder halt doch aus sehr großer Entfernung, aber dann hat man halt ein Bild auf dem winzig klein ein Uhu zu sehen ist. Daran ist nichts auszusetzen.

PeterD
03.05.2009, 07:05
Ich habe nicht vor, die Vögel zu stören und nahe an sie heranzugehen. Gerade deshalb habe ich nachgefragt, ob Sinn macht bei den Kombinationen.
Dann möchte ich mich dem allgemeinen Tenor anschliessen und sagen: Nein, es macht absolut keinen Sinn!

Das Bild von @hiki zeigt es ohnehin schon sehr deutlich: um vom eigentlichen Brutgeschäft etwas mitzubekommen, muss man schon fast auf gleicher Höhe zum Nest sein. Einen Uhu im Baum mit einem 400er vom Boden aus zu fotografieren, egal ob 5D oder 50D, ist eher witzlos. Und über die Quali mit einem TK brauchen wir hier gar nicht zu diskutieren.

Hart aber herzlich: Hol dir ein 600er mit 2xTK ... oder noch besser, lass es.

fjheimann
03.05.2009, 07:14
Dann möchte ich mich dem allgemeinen Tenor anschliessen und sagen: Nein, es macht absolut keinen Sinn!

Das Bild von @hiki zeigt es ohnehin schon sehr deutlich: um vom eigentlichen Brutgeschäft etwas mitzubekommen, muss man schon fast auf gleicher Höhe zum Nest sein. Einen Uhu im Baum mit einem 400er vom Boden aus zu fotografieren, egal ob 5D oder 50D, ist eher witzlos. Und über die Quali mit einem TK brauchen wir hier gar nicht zu diskutieren.

Hart aber herzlich: Hol dir ein 600er mit 2xTK ... oder noch besser, lass es.

Nach meinen Erkundigungen sollte es ein 60er mit den beiden Konvertern sein, ansonsten ist der Abstand zu gering, schau Dir doch mal unter Naturfotos die exifs an, ich werde mir so ein Ding für eine Woche leihen,
Gruß
fjheimann

Danny
03.05.2009, 07:58
Hallo zusammen,

meine Meinung dazu : laß es lieber aus 2 Gründen.

1.) Habe letzte Woche eine Weihe aus ca. 50-80m fotografiert. Der Standort war an einer Straße und die Weihen sind seit Jahren an Fotografen gewöhnt. Jeder m näher wäre nicht mehr o.k. gewesen, für mich. Und diese Weihe habe ich mit einem 600er und 1.4 TK und 1D Mk3 fotografiert. Wie willst Du das mit einem 400er schaffen ohne die Vögel massiv zu stören??

2.) Warum muss man bei einem so seltenen schönen Vogel unbedingt ein Foto beim brüten machen?? Für mich wäre der Vogel wichtiger als das Foto.:mad::mad::mad::mad:

Ist aber nur meine persönliche Meinung. Hoffe allerdings das ich damit nicht alleine stehe.

Gruß

Danny

Artefakt
03.05.2009, 08:11
Eins muss man aber schon sagen: Hier sind in der Natur-Rubrik überdurchschnittlich viele Vogel-Fotos zu sehen, und da sehr viele, die mit sehr langen (und schweineteuren) Super-Teles gemacht wurden. Es geben als Leute hier Geld für die Vogel-Fotografie aus, mit dem man schon den einen oder anderen Kleinwagen würde kaufen können ...

Und dass dann der Ehrgeiz da ist, diese Dinger auch zu nutzen und besonders beeindruckende Fotos zu schießen, ist verständlich. Das ist wohl die harmlosere Variante des Jagdtriebs :-)

Ich habe mir auch für die Tierfotografie ein 5,6/400L gegönnt - das war für den nur gelegentlichen Einsatz noch vernüftig. Aber es ist in Wirklichkeit noch zu kurz. Es reicht oft nicht mal für Rehe am Waldrand - wenn die am Horizont was sehen, was normalerweise nicht da ist (nämlich ich), dann galoppieren die in den Wald. Vögel sind noch ein bisschen kleiner (außer Strauße und Pinguine :-) Und es ist wirklich schwer, was vor die Linse zu bekommen, wenn man so durch die Landschaft streift und üblicherweise alles mögliche fotografiert. Tier- und besonders Vogel-Fotografie ist eine echte Spezial-Disziplin mit Revierkenntnis, Ansitzen, innerer Ruhe, viel Zeit, biologischem Wissen und und und ...

Gruß, Dietmar

www.abcdesign.at (http://www.abcdesign.at)