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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : wie Fotografieren mit 24-105 L



chris40
25.05.2009, 13:21
Hallo, ich habe seit ca.einer Woche das 24 - 105 1:4 L Objektiv.
Muß ich jetzt das Fotografieren neu lernen??? Von rund 500 Fotos bei einem Fest konnte ich gut 100 sofort wegschmeissen, die restlichen sind zum Großteil auch schei....:mad:
Das was der Autofokus erwischt ist wirklich scharf, z.b. sieht man die Härchen auf einem Finger - aber eigentlich wollte ich die ganze Hand.
Ein Gesicht als ganzes scharf zu bekommen scheint bei Offenblende unmöglich zu sein.
Dummerweise war ich der einzige der fotografiert hat. Jetzt stehe ich klassisch blöd da, super Ausrüstung aber Schei... Fotos.

Wie ist es euch beim Umstieg ergangen?

Gruß, Christian

dr_flash
25.05.2009, 13:27
servus,

was hattest du denn vorher. Wenn du ein Obj. mit Offenblende 5.6 hattest, hat das natürlich mehr Tiefenschärfe bei OB. Aber mit 4.0 sollte auch schon ein bisschen mehr scharf werden als nur ein Haar. Zeig doch mal ein Beispiel.

cu

Sven

Sgt. Pepper
25.05.2009, 13:38
...Wie ist es euch beim Umstieg ergangen?...
Umstieg von wo nach wo?
Wenn Du von analog auf DSLR meinst: Ja, das ist mir genauso gegangen.
Zeig 'mal ein paar Bilder und nenne die Kameraeinstellungen dazu (Focus, etc.), sonst kann man nicht wirklich viel dazu sagen.

P.S. Das 24-105 ist mein "Immerdrauf" an der 5D und ich bin sehr zufrieden damit.

ehemaliger Benutzer
25.05.2009, 13:41
Klingt als hätte er vorher eine Ixus gehabt oder nur Analog-Abzüge und kann zum ersten mal aufs Pixel schauen anstatt 13er Abzüge. :D

crischi
25.05.2009, 13:50
Hast du es vorher nicht getestet? Meines war zweimal beim Fix,jetzt ist es mein Top Immerdrauf

ehemaliger Benutzer
25.05.2009, 14:04
Eine neue Ausrüstung das erste Mal bei einem wichtigen Termin einzusetzen ist immer ein Risiko. Man sollte sich schon ausreichend Zeit nehmen, alles vorher in Ruhe zu testen und u. U. seine Arbeitsweise oder Technik anpassen.
Wobei in deinem Fall, die offene Blende von 4 ja nicht soo extrem ist, da solltest du mal mit Blende 1,4 oder weniger fotografieren ;-)
Bevor du einfach im P-Modus(?) abdrückst, solltest du etwas überlegen, wie groß der notwendige Schärfebereich ist und im AV-Modus die Blende danach einstellen.
Und zum (einzigen) scharfen Haar am Finger: das kommt ganz darauf an, von welchem Blickwinkel du den Finger fotografierst, von der Fingerspitze aus wird der Schärfebereich klarerweise viel geringer sein, also wenn du den Finger von der Seite aufnimmst.

Georg
25.05.2009, 14:24
...
Ein Gesicht als ganzes scharf zu bekommen scheint bei Offenblende unmöglich zu sein.
...

Kommt auf den Abstand zum Motiv an. Bei 105mm Brennweite, Blende 4 und ca. 1.3m Motivabstand (z.B. Kopfportrait) beträgt die Schärfentiefe nur ca. 3,4cm, also etwa 1,7cm vor und hinter dem Fokuspunkt. Bei Scharfstellung auf die Augen sind Ohren und Nasenspitze dann ausserhalb des Schärfentiefenbereichs. Das ist aber kein Problem des Objektivs ...

Büse
25.05.2009, 14:25
mit welchem Sensor ? An meiner 5DMII mit Blende 4 und 105mm ist der Schärfebereich klein, und was scharf sein soll ist scharf. Mehr Schärfentiefe gewünscht: einfach abblenden.
Gruss Büse

Büse
25.05.2009, 14:27
zwei Menschen ein Gedanke, war zu spät, sorry
Gruss Büse

Feldbahnmuseum
25.05.2009, 14:55
Kommt auf den Abstand zum Motiv an. Bei 105mm Brennweite, Blende 4 und ca. 1.3m Motivabstand (z.B. Kopfportrait) beträgt die Schärfentiefe nur ca. 3,4cm, also etwa 1,7cm vor und hinter dem Fokuspunkt. Bei Scharfstellung auf die Augen sind Ohren und Nasenspitze dann ausserhalb des Schärfentiefenbereichs. Das ist aber kein Problem des Objektivs ...

Das stimmt so nicht. Die Schärfentiefe ist immer ein drittel vor dem Fokuspunkt, und zwei drittel dahinter, in deinem Beispiel also ca. 11mm davor und 22mm dahinter. Wenn das nicht so ist, dann ist deine Kamera falsch justiert.

MichaelAC
25.05.2009, 15:28
... Die Schärfentiefe ist immer ein drittel vor dem Fokuspunkt, und zwei drittel dahinter, ...

Falsch! Bitte so etwas nicht in die Welt setzen.

Siehe (z.B.) http://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%A4rfentiefe

Oder als krasses Beispiel die Verteilung der Schärfentiefe bei hyperfokaler Entfernung, konkret ein Beispiel in Zahlen:

40D, 24mm Brennweite, f/8, 4m Abstand zum Objekt
==> vor dem Fokuspunkt: 195cm
==> dahinter; unendlich.

Gruß, Michael

chris40
25.05.2009, 15:39
Danke für die Antworten, die von Georg bezüglich Gesicht ist einleuchtend.
Ich habe eine 40d und vorher haupsächlich das Kit 17-85 IS und das Sigma 18-200 OS.
Keine Sorge, ich fotografiere nicht in P sondern fast nur mit AV und IS nur wenn notwendig (meine erste SLR hatte ich vor über 30 Jahren :-)
Zugegeben, Blende 4 bei 105mm ist für meine bisherigen Verhältnisse schon außergewöhnlich lichtstark.
Ich fragte nur deshalb, da man ja in einigen Forenbeiträgen liest: "wenn du das 24-105 das erste mal verwendest bist du wahrscheinlioch enttäuscht".
Ja, war ich auch. Also heißt das für mich - üben, üben:D

Gruß, Christian

Georg
25.05.2009, 16:20
Das stimmt so nicht. Die Schärfentiefe ist immer ein drittel vor dem Fokuspunkt, und zwei drittel dahinter,...

Nein, das stimmt nicht. Der Schärfentiefenbereich vor und hinter dem Fokuspunkt hat kein festes Verhältnis. Es fängt bei 1:1 an und verändert sich mit der Entfernung, Brennweite und Blende. Beim Beispiel mit dem 105er Objektiv bei Blende 4 stellt sich das von Dir erwähnte Verhältnis (1:2) erst bei einer Entfernung von 32m ein.

Zur Ermittlung der Schärfentiefe hilft folgender Link weiter:

http://www.dofmaster.com/dofjs.html

ehemaliger Benutzer
25.05.2009, 20:10
Hattest Du die AF-Sensorwahl auf automatisch stehen, oder kam der mittlere AF-Sensor und gelegentliche Schwenks für den richtigen Bildausschnitt zum Einsatz?

Die mitgelieferte Canon-Software (z.B. Digital Photo Professional) kann Dir den für die Aufnahme aktiven AF-Sensor zu Deinen Aufnahmen anzeigen (zumindest in der aktuellen Version). Eventuelle Schwenks mal unbeachtet kann Dir das als Info auch möglicherweise bei der Fehlersuche helfen.

Kannst Du bezüglich der ungewollten Unschärfe Verwacklungen ganz sicher ausschließen?
Verwacklungen sehen anders aus, als Fokusfehler. Ränder zeigen z. B. leichte Wischeffekte.

Wenn der Fokus mal dort ist, wo er nicht sein sollte, was uns allen immer mal passiert, ist in den Bildern "eine andere Schärfeebene" zu erkennen.

Bei der Betrachtung der Welt durch Deinen Sucher mit dem 24-105er (und selbstverständlich jedem anderen Objektiv auch) siehst Du immer das Offenblendeergebnis. Über allzu drastisch geringe Schärfentiefe bei dem Brenntweitenbereich und f/4,0 gibt es bestimmt keinen Grund zum Klagen.
Er ist nicht wirklich groß, aber auch nicht gefährlich klein. Bei sehr geringen Entfernungen wirkt sich das durch noch kleinere Schärfentiefe aus, bei wachsendem Abstand nimmt die Schärfentiefe wieder zu.

Es ist auch ganz richtig, dass man sich mit einem Objektiv, eigentlich eher dem Brennweitenbereich, beschäftigen muss, um damit Routine zu bekommen.
Ich erlebe das gerade mit dem 100-400er selbst. Da muss man schon einen kühlen Kopf bewahren, bevor man der Linse fälschlich die eigene Schuld zuweist.

Ein Beispielfoto von den "richtig verunglückten" wäre zu dem Thema mal ganz interessant.