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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Optimale Schärfe vs. Schärfentiefe bei Landschaftsaufnahmen



Marcus E.
09.06.2009, 22:12
Hallo!

Ich habe mich nochmal etwas mit der Theorie zur optimalen Bildschärfe und mit Schärfedaten (Auflösung) diverser Objektive bei www.photozone.de (http://www.photozone.de) beschäftigt, da ich gerne meine Fotoqualität bei Landschaftsaufnahmen verbessern möchte.
Das Ziel ist eine möglichst hohe Detailwiedergabe in allen Bildbereichen zu erzielen.

Das EF-S 60mm Makro ist laut Testdaten mein schärfstes Objektiv, aber es baut bei Blende 22 wieder sehr stark ab.
Optimaler Weise wähle ich aber gerade f/22 oder sogar kleiner um die größte Schärfentiefe zu erzielen.
Habe ich da einen Denkfehler? :confused:

Bisher wenig Erfahrung habe ich beim Einsatz im Telebereich von 100-400mm für die Landschaftsfotografie, da ich bisher eher Tiere fotografiert habe.
Anmerkung und Tips von Usern die vielleicht damit schon mehr Erfahrung haben?

FishermansFriend
09.06.2009, 22:27
http://de.wikipedia.org/wiki/Beugungsunsch%C3%A4rfe

Peter Grüner
09.06.2009, 23:03
Hi,

probiere es doch mal mit Blende 11-16 und hyperfokal zu fotografieren. Allerdings mache ich die besten Erfahrungen mit kürzeren Brennweiten bis maximal 70mm.

Gruß,

Peter

PitWi
10.06.2009, 10:26
Ideal wäre, wenn du mit Blende 8 bis 11 betr. Schärfentiefe auskommst, denn da haben die meisten Objektive ihre beste Schärfe. Darüber wird es wegen Beugung wieder schlechter.

Ich finde es ja extrem schade, dass die meisten Kameras die DEPTH-Funktion zur automatischen Schärfentiefeberechnung nicht mehr haben, das war ein super Goodie von Canon.

Marcus E.
10.06.2009, 10:28
http://de.wikipedia.org/wiki/Beugungsunsch%C3%A4rfe

Das war sehr aufschlußreich, Danke!


Hi,
probiere es doch mal mit Blende 11-16 und hyperfokal zu fotografieren. Allerdings mache ich die besten Erfahrungen mit kürzeren Brennweiten bis maximal 70mm.
Gruß, Peter
Das paßt genau zu dem, was aus dem wiki-artikel hervorgeht. Werde ich am lange Wochenende (hoffentlich) ausprobieren (können)!

Offen bleibt die Frage, wie geht man mit langen Brennweiten bzgl. der optimalen Blende um?
Ich denke da z.b. an Aufnahmen im Gebirge, wo man mittels Tele schön einen Ausschnitt komprimiert.

Marcus E.
10.06.2009, 10:32
...Ich finde es ja extrem schade, dass die meisten Kameras die DEPTH-Funktion zur automatischen Schärfentiefeberechnung nicht mehr haben, das war ein super Goodie von Canon.
Meinst Du die "A-Dep" Einstellung?
Die hat nämlich m.E. den nachteil, daß nicht immer das scharf wird, was scharf werden soll!?
Ist zumindest meine Erfahrung...

Stefan Pütz
10.06.2009, 10:36
Hi,

probiere es doch mal mit Blende 11-16 und hyperfokal zu fotografieren. Allerdings mache ich die besten Erfahrungen mit kürzeren Brennweiten bis maximal 70mm.

Gruß,

Peter

häää :confused:
Bitte erklär mir mal "hyperfokales Fotografieren"

Marcus E.
10.06.2009, 11:26
häää :confused:
Bitte erklär mir mal "hyperfokales Fotografieren"
Siehe hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hyperfokale_Entfernung

Damit stellt man die best-mögliche Schärfe (Vorder- bis Hintergrund) bei einer Landschaftsaufnahme (Panorama) ein.

Marcus E.
10.06.2009, 11:36
häää :confused:
Bitte erklär mir mal "hyperfokales Fotografieren"und hier noch...
http://www.dofmaster.com/dofjs.html

Klaus D.
10.06.2009, 12:09
Unabhängig von der optimalen Blende (schau mal hier: http://www.erik-krause.de/schaerfe.htm) wirst du den letzten Tick an Schärfe nur bekommen, wenn du vom Stativ fotografierst.

Gruß Klaus

Artefakt
10.06.2009, 12:37
Hallo!

Ich habe mich nochmal etwas mit der Theorie zur optimalen Bildschärfe und mit Schärfedaten (Auflösung) diverser Objektive bei www.photozone.de (http://www.photozone.de) beschäftigt, da ich gerne meine Fotoqualität bei Landschaftsaufnahmen verbessern möchte.
Das Ziel ist eine möglichst hohe Detailwiedergabe in allen Bildbereichen zu erzielen.

Das EF-S 60mm Makro ist laut Testdaten mein schärfstes Objektiv, aber es baut bei Blende 22 wieder sehr stark ab.
Optimaler Weise wähle ich aber gerade f/22 oder sogar kleiner um die größte Schärfentiefe zu erzielen.
Habe ich da einen Denkfehler? :confused:

Bisher wenig Erfahrung habe ich beim Einsatz im Telebereich von 100-400mm für die Landschaftsfotografie, da ich bisher eher Tiere fotografiert habe.
Anmerkung und Tips von Usern die vielleicht damit schon mehr Erfahrung haben?

Es gibt bei jedem Objektiv eine "optimale" Blende. Wenn man ein Objektiv stufenweise abblendet (also von z.B. 2,8 über 4 und 5,6 auf 8 oder 11 usw.), dann nimmt die Qualität erst einmal zu, weil kein Objektiv bei Offenblende seine maximale Qualität liefert. Und an einem bestimmten Punkt der Abblendreihe "kippt" die Sache, weil dann die Lichtbeugung an den Blendenlamellen schon mehr Unschärfe verursacht als man mit dem Abblenden gewinnen kann. Und beim Abblenden gewinnt man ja auf zwei Arten: erstens sollen die konstruktiven Schwächen der Optik verbessert werden, indem man durch Abblenden quasi die äußeren Bereiche der Linsen nicht nutzt und dadurch Fehler eliminiert, und zweitens bei erhöht sich bei Landschaftsaufnahmen die Tiefenschärfe/Schärfentiefe.

Das Ganze ist abhängig vom Aufnahmeformat (am Großformat mit 4x5'' kann auf kleinere Blenden abgeblendet werden, bis 128, und bei Kompakt-Digitalen mit einem Chip in Fingernagelgröße ist oft bei 5,6 schon Schluss. Die Blende steht immer in Relation zum Aufnahmeformat. Mit meiner alten Mamiya C330 (6x6cm Aufnahmeformat) kann ich auf Blende 32 abblenden, ohne auf den 30x40-Prints Einbußen zu sehen. Das ist für Mittelformat nicht groß. Es ist also auch von der Ausgabegröße abhängig - wenn man 30x45-Poster von Crop-Kameras machen will, sollte man schon ein wenig auf die optimale Blende achten.

D.h. man kann nicht beliebig abblenden, auch wenn es schön wäre. Wenn man mehr Schärfentiefe braucht, muss man notfalls zu mehr Weitwinkel greifen, obwohl das halt auch eine andere Bildwirkung ist.

Bezüglich der Beugungsunschärfe (an den Blendenlamellen) gibt es auch Unterschiede - je nach Objektiv bzw. Hersteller. Da kann man an der Kantenausformung der Lamellen schon was machen.

Es gibt auch das Phänomen, dass mit zu starker Abblendung die Bildmitte schon unschärfer wird, die Ränder (die von Haus aus immer schwächer sind als die Bildmitte) aber noch qualitativ zulegen.

Bei Crop-Kameras bzw. deren Objektiven (EF-S ...) liegt die optimale Blende, d.h. die Blende, ab der es dann mit der Detailschärfe wieder schlechter wird, so bei 8 bis 11. Bei Vollformat-Kameras/-Optiken kann man auch bis 16 gehen. Bei meinem Sigma 18-125 an der 40D wird es nur bis Blende 8 besser, dann geht's schon wieder bergab. Bei Anfangsblende 4,5-5,6 ist das im Telebereich genau eine Stufe, die ich abblenden kann. Oder ich gehe den Kompromiss ein, etwas Detailschärfe zu verlieren, da ich die Schärfentiefe dringender benötige.

Gruß, Dietmar

www.abcdesign.at

Stefan Pütz
10.06.2009, 13:37
Hi,

probiere es doch mal mit Blende 11-16 und hyperfokal zu fotografieren. Allerdings mache ich die besten Erfahrungen mit kürzeren Brennweiten bis maximal 70mm.

Gruß,

Peter


und hier noch...
http://www.dofmaster.com/dofjs.html

oh danke für die Info.
ich glaube ich habe schon immer automatisch hyperfokal fotografiert.

Marcus E.
25.07.2009, 14:14
Hallo!
Ich habe bei meiner Tour im NP Bayerischer Wald einige Tests mit meinem 18-200mm IS, 12-24mm ATX und Blenden <f/16 gemacht. Kamera war die 400D.
Dabei erkennt man die Defraktion/Beugungsunschärfe über f/16 als leichten "Weichspülereffekt" in den feinen Details.

Jetzt habe ich in einem Buch gelesen, daß dort jemand mit einem 70-200mm f72,8 bei f/32 an einer D300 kaum sichtbare Defraktion hatte.
Sind die Profi (L-Objektive) in dieser Hinsicht weniger "anfällig"?

PeterD
25.07.2009, 15:05
daß dort jemand mit einem 70-200mm f72,8 bei f/32 an einer D300 kaum sichtbare Defraktion hatte.
Papier ist geduldig. :D

Je kürzer die Brennweite, umso früher setzt die Beugungsunschärfe ein. Mithin ein Grund, warum viele Kompakte nur bis F8 abblenden können. Für Cropkameras kann man so über den Daumen gepeilt sagen, dass Blenden kleiner als F11 schon zu Beugungsunschärfe führen.

Jedes Objektiv hat ausserdem seine optimale Schärfeleistung bei einem bestimmten Blendenbeich, einige sind in Richtung Offenblende optimiert, die werden dann schon nach 2 Blendenstufen weicher.

Stichwort "Förderliche Blende": http://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%B6rderliche_Blende

ehemaliger Benutzer
25.07.2009, 15:10
also bei Landschaftsaufnahmen muss man normalerweise nicht all zu stark abblenden um alles Scharf zu bekommen. Man Fotografiert meist weit entfernte Objekte und somit hat man eh immer alles Scharf.

Ich habe schon Landschaftsaufnahmen Bei Blende 2.8 gemacht (@85mm) und hatte alles Scharf.
Um eine Unschärfe zu erzielen muss man sehr nahe ran und die Blende aufmachen. Bei Landschaftsaufnahmen ist das eben nicht der Fall. Somit kann man die Blende ruhig aufmachen.
Bitte kommt jetzt keiner mit "Ich fokussiere auf einen Weidezaun und will den Hintergrund scharf" Fotos. Bei einer Normalen Landschaftsaufnahme ist unabhängig von der Blende immer alles scharf. Ich zeige euch gerne Beispiele. Hab auch schon Gebäude mit 300mm und Blende 2.8 fotografiert.

Man sollte sein Objektiv kennen und wissen was man einstellen muss damit man eine Maximale Bildschärfe erzielt. Bei den meisten Objektiven ist das Offenblende - 2 oder 3 Blenden. Bei einem 2.8 Objektiv ist das also 5.6 bis 8. Man muss selbst rumexperimentieren und es rausfinden.
Diese Einstellung nimmt man dann. Die Tiefenschärfe lässt man ausen vor und Fertig.

Artefakt
25.07.2009, 20:22
also bei Landschaftsaufnahmen muss man normalerweise nicht all zu stark abblenden um alles Scharf zu bekommen. Man Fotografiert meist weit entfernte Objekte und somit hat man eh immer alles Scharf.

Ich habe schon Landschaftsaufnahmen Bei Blende 2.8 gemacht (@85mm) und hatte alles Scharf.
Um eine Unschärfe zu erzielen muss man sehr nahe ran und die Blende aufmachen. Bei Landschaftsaufnahmen ist das eben nicht der Fall. Somit kann man die Blende ruhig aufmachen.
Bitte kommt jetzt keiner mit "Ich fokussiere auf einen Weidezaun und will den Hintergrund scharf" Fotos. Bei einer Normalen Landschaftsaufnahme ist unabhängig von der Blende immer alles scharf. Ich zeige euch gerne Beispiele. Hab auch schon Gebäude mit 300mm und Blende 2.8 fotografiert.

Man sollte sein Objektiv kennen und wissen was man einstellen muss damit man eine Maximale Bildschärfe erzielt. Bei den meisten Objektiven ist das Offenblende - 2 oder 3 Blenden. Bei einem 2.8 Objektiv ist das also 5.6 bis 8. Man muss selbst rumexperimentieren und es rausfinden.
Diese Einstellung nimmt man dann. Die Tiefenschärfe lässt man ausen vor und Fertig.

Ganz so einfach ist es nun auch wieder nicht. Wenn Du auf einem Hügel stehst und ein Motiv auf dem nächsten Hügel fotografierst, d.h. in diesem Fall keinen Vordergrund hast, dann stimmt Deine Aussage.

Aber besonders mit einer Vollformatkamera "schafft" man es ohne weiteres, ungewollte Unschärfen im Bild zu haben, wenn man nicht aufpasst. Je größer das Aufnahmeformat, desto problematischer ist die Sache - bei Großformaten wie 10x12'' oder gar 13x18 kann man schon mal auf Blende 64 oder 128 abblenden bei einer Landschaftsaufnahme.

Eine "normale" Landschaftsaufnahme ist nämlich meist tiefengestaffelt, d.h. es gibt Grashalme im Vordergrund und Bäume, Berge, Gebäude im Hintergrund und viel dazwischen. Und wenn man mal auf den Wahnwitz verfällt, eine Hochformat-Landschaftsaufnahme machen zu wollen, dann wird es noch lustiger.

Fazit: Gerade bei Landschaftsaufnahmen versuche ich meist, ordentlich abzublenden. Genauso wie ich bei Portraits versuche, mit möglichst großen Blendenöffnungen zu fotografieren.

Gruß, Dietmar

www.abcdesign.at

ehemaliger Benutzer
25.07.2009, 20:32
bei Großformaten wie 10x12'' oder gar 13x18 kann man schon mal auf Blende 64 oder 128 abblenden bei einer Landschaftsaufnahme.
Sagt dir der Name Scheimpflug etwas?

Artefakt
25.07.2009, 20:43
Sagt dir der Name Scheimpflug etwas?

Aber ja, natürlich. Was aber ist, wenn ich nun nicht das Wattenmeer (= furchtbar weit, aber flach) fotografieren möchte, sondern eine Landschaft, die hoch und weit ist? Dann kann ich mich mit Herrn Scheimpflug brausen gehen ... Der Herr ist besonders bei Tabletop-Aufnahmen gefragt.

Glaub mir, es gibt schon Fälle, wo Abblenden ganz praktisch ist. Und nicht umsonst gab es eine amerikanische Fotografen-Vereinigung mit dem Namen "f 64" - das dürften Landschaftsfotografen gewesen sein ...

Gruß, Dietmar

www.abcdesign.at (http://www.abcdesign.at)

ehemaliger Benutzer
25.07.2009, 21:08
Was aber ist, wenn ich nun nicht das Wattenmeer (= furchtbar weit, aber flach) fotografieren möchte, sondern eine Landschaft, die hoch und weit ist?
Auch in solchen Fällen kommt man mit sorgfältiger Verschwenkung bei 4x5 seltenst über f32 hinaus. Bei 5x7 seltenst über f45.
Falls doch, sollte man dringend seine Einstelltechnik verbessern.



Glaub mir, es gibt schon Fälle, wo Abblenden ganz praktisch ist.
Das wird niemand ernsthaft bestreiten wollen.



Und nicht umsonst gab es eine amerikanische Fotografen-Vereinigung mit dem Namen "f 64" - das dürften Landschaftsfotografen gewesen sein ...

Dürften sie nicht nur gewesen sein, sondern waren sie auch zum Teil (z.B. A. Adams). Der Name hat allerdings nichts damit zu tun, daß dies die bevorzugte Blende dieser Fotografen war. Ganz im Gegenteil - grade diese Qualitätsfanatiker haben natürlich nur so weit abgeblendet wie es für eine durchgehend scharfe Darstellung notwendig war um möglichst wenig durch Beugung beeinträchtigt zu sein. Bei dem von diesen Herrschaften bevorzugten Format 8x10 mag das im Einzelfall(!) auch f64 oder gar f128 gewesen sein.

Artefakt
26.07.2009, 09:49
Auch in solchen Fällen kommt man mit sorgfältiger Verschwenkung bei 4x5 seltenst über f32 hinaus. Bei 5x7 seltenst über f45.
Falls doch, sollte man dringend seine Einstelltechnik verbessern.

Nunja, diese ganze Geschichte mit der Verschwenkung ist ja fast Schnee von gestern - zumindest für das Gros der Digitalfotografen, und besonders in diesem Forum hier. Wer sich nicht glücklich schätzen kann, ein TS-E sein Eigen zu nennen, kann wohl nicht mit Herrn Scheimpflug zusammenarbeiten, nicht mal mit Herrn Shift :-)


... grade diese Qualitätsfanatiker haben natürlich nur so weit abgeblendet wie es für eine durchgehend scharfe Darstellung notwendig war um möglichst wenig durch Beugung beeinträchtigt zu sein.

Wann die Beugungsunschärfe "zuschlägt", hängt von einigen Faktoren ab: Qualität der Blendenlamellen, Konstruktion des Objektivs, Position der Blende innerhalb des Strahlengangs, Aufnahmeformat, Vergörßerungsverhältnis/Ausgabegröße als Foto, vielleicht auch Film vs. Chip ...

Für die digitalen Kompakten ist Blende 5,6 schon in etwa die ideale Blende, weil ja die Blendenzahl auch im Verhältnis zum Aufnahmeformat steht, d.h. je größer das Aufnahmeformat, desto mehr (laut nominellem Blendenwert) muss ich abblenden, um die gleiche Wirkung zu erzielen.

An meiner 40D sind das 50er und 100er Makro locker für Blende 11 oder 13 gut. Das Sigma 18-125 OS hat seine ideale Blende schon bei 8 (das ist im Telebereich gerade mal eine Stufe Abblendung), danach wird es schnell und gut sichtbar schlechter mit der Detailschärfe.

Und an meiner Mamiya C330S kann ich jede Optik bis 32 abblenden, ohne dass ich auf den Prints irgendwelche Beugungsunschärfen entdecke. Und gerade mit dem Quadrat als Aufnahmeformat, bei dem ich "mehr" Vordergrund drauf habe als bei einem KB-Querformat, ist mehr Schärfentiefe/Tiefenschärfe vonnöten. Allerdings ist mein Maximal-Vergrößerungsformat 30x40cm bzw. 40x40cm - vielleicht wäre bei einem Print von 100x100cm auch hier etwas sichtbar ...

Gruß, Dietmar

www.abcdesign.at

ehemaliger Benutzer
26.07.2009, 11:19
Ganz so einfach ist es nun auch wieder nicht. Wenn Du auf einem Hügel stehst und ein Motiv auf dem nächsten Hügel fotografierst, d.h. in diesem Fall keinen Vordergrund hast, dann stimmt Deine Aussage.

Aber besonders mit einer Vollformatkamera "schafft" man es ohne weiteres, ungewollte Unschärfen im Bild zu haben, wenn man nicht aufpasst. Je größer das Aufnahmeformat, desto problematischer ist die Sache - bei Großformaten wie 10x12'' oder gar 13x18 kann man schon mal auf Blende 64 oder 128 abblenden bei einer Landschaftsaufnahme.

Eine "normale" Landschaftsaufnahme ist nämlich meist tiefengestaffelt, d.h. es gibt Grashalme im Vordergrund und Bäume, Berge, Gebäude im Hintergrund und viel dazwischen. Und wenn man mal auf den Wahnwitz verfällt, eine Hochformat-Landschaftsaufnahme machen zu wollen, dann wird es noch lustiger.

Fazit: Gerade bei Landschaftsaufnahmen versuche ich meist, ordentlich abzublenden. Genauso wie ich bei Portraits versuche, mit möglichst großen Blendenöffnungen zu fotografieren.

Gruß, Dietmar

www.abcdesign.at (http://www.abcdesign.at)


Also wenn man einen dominanten Vordergrund hat, dann sicherlich. Ich habe das halt eher selten. Hier ein paar Bilder. (OT: Endlich eigener Webspace :D )
http://www.mhirtreiter.at/images/nacht/nacht2.jpg

Bei dem Bild habe ich die Blende aufgemacht damit die Belichtungszeit nicht zu lang wird.
Hier passt die Tiefenschärfe bei 2.8.

bubu
26.07.2009, 11:57
Gute alte (manuelle) Zeit. Da wurde das Unendlichsymbol auf den eingestellten Blendenwert am Blendenring gestellt und damit die grösstmögliche Tiefenschärfe sicher gestellt. Oder war es Schärfentiefe? Keine Ahnung. Hat damals niemand interessiert.

ehemaliger Benutzer
26.07.2009, 12:46
Nunja, diese ganze Geschichte mit der Verschwenkung ist ja fast Schnee von gestern - zumindest für das Gros der Digitalfotografen, und besonders in diesem Forum hier. Wer sich nicht glücklich schätzen kann, ein TS-E sein Eigen zu nennen, kann wohl nicht mit Herrn Scheimpflug zusammenarbeiten, nicht mal mit Herrn Shift :-)
Und das untermauert Deine unzutreffenden Aussagen?



Wann die Beugungsunschärfe "zuschlägt", hängt von einigen Faktoren ab: Qualität der Blendenlamellen, Konstruktion des Objektivs, Position der Blende innerhalb des Strahlengangs, ...
Jetzt wird's abenteuerlich. Statt Deine eigenen Aussagen durch solchen Unsinn weiter ad absurdum führen, wäre es ggf. hilfreicher Dich zunächst mit dem Thema Beugung(sunschärfe) grundständig zu befassen. Erhellende Artikel dazu gibt es im Netz zuhauf. Ich nehme mal die Pointe vorweg: Beugung(sunschärfe) ist keine Eigenschaft des Objektivs und kann daher auch nicht durch konstruktive Maßnahmen am Objektiv beeinflußt werden. Schon gar nicht durch die "Qualität der Blendenlamellen" (was auch immer das heißen soll) oder durch die "Position der Blende innerhalb des Strahlengangs".

Artefakt
26.07.2009, 13:56
Und das untermauert Deine unzutreffenden Aussagen?



Jetzt wird's abenteuerlich. Statt Deine eigenen Aussagen durch solchen Unsinn weiter ad absurdum führen, wäre es ggf. hilfreicher Dich zunächst mit dem Thema Beugung(sunschärfe) grundständig zu befassen. Erhellende Artikel dazu gibt es im Netz zuhauf. Ich nehme mal die Pointe vorweg: Beugung(sunschärfe) ist keine Eigenschaft des Objektivs und kann daher auch nicht durch konstruktive Maßnahmen am Objektiv beeinflußt werden. Schon gar nicht durch die "Qualität der Blendenlamellen" (was auch immer das heißen soll) oder durch die "Position der Blende innerhalb des Strahlengangs".

Ich lasse mich gern belehren.

Du schreibst nur immer, was falsch an den Aussagen ist, ohne zu erklären, wie es nun richtig ist. Gerade das aber wäre (nicht nur für mich) hilfreich.

Trotzdem gibt es (nur bei mir?) Objektive, die früher anfangen, die Detailschärfe zu verschlechtern, und mache später. Also muss es zusätzlich zu der klassischen Beugungsunschärfe noch andere Ursachen geben. Vielleicht identifiziere ich sie nicht akkurat richtig. Ein Labortechniker könnte vielleicht diese alternativen Erscheinungsbilder von Fehlern (wie in Wiki beschrieben) genauer benennen.

Sogar das Phänomen, dass bei zunehmender Abblendung die Bildränder noch schärfer werden, während die Bildmitte schon unschärfer wird, habe ich beobachtet.

Also, erklär mal!

Gruß, Dietmar

www.abcdesign.at

ehemaliger Benutzer
26.07.2009, 14:58
Ich lasse mich gern belehren.
Das bezweifle ich, denn ...



Du schreibst nur immer, was falsch an den Aussagen ist, ohne zu erklären, wie es nun richtig ist. Gerade das aber wäre (nicht nur für mich) hilfreich.
... offensichtlich bist Du nicht einmal gewillt die Erläuterungen mit denen ich meine Aussagen untermauere zur Kenntnis zu nehmen. Auch den Hinweis auf Möglichkeiten zur Vertiefung des von mir erläuterten Sachverhalts ignorierst Du vorsichtshalber. Falls Du wider Erwarten doch noch ernsthaftes Interesse an dem Thema entwickeln solltest, hier ein paar Artikel für den Einstieg: LinkI (http://www.cambridgeincolour.com/tutorials/diffraction-photography.htm), Link II (http://www.luminous-landscape.com/tutorials/resolution.shtml), Link III (http://www.oldham-optical.co.uk/), etc, etc.



Trotzdem gibt es (nur bei mir?) Objektive, die früher anfangen, die Detailschärfe zu verschlechtern, und mache später.
Du wirst lachen - es gibt sogar Objektive, die ausschließlich bei Offenblende maximale Auflösung bieten. Sie sind nämlich beugungslimitiert. Sprich: Es ist die Beugung durch die ihre Auflösung limitiert wird. Und warum ist das so? Richtig - weil Beugung(sunschärfe) KEIN Merkmal des Objektivs ist. Um Dir auch dazu die eigene Recherche zu ersparen, hier ein Beispiel (http://www.luminous-landscape.com/tutorials/understanding-series/u-diffraction.shtml).

Noch eine Anmerkung zu der heldenhaften Aussage, daß die Nutzung der scheimpflugschen Regel "fast Schnee von gestern" sei: Ich nehme an, das ist der Grund dafür, daß Nikon im letzten Jahr ein komplett neues Lineup an TS-Objektiven auf den Markt gebracht hat und Canon sein 24er TS-E substantiell überarbeitet und ein revolutionäres TS-UWW herausgebracht hat. Das dabei realisierte Super-Rotator-Design wird wahrscheinlich auch nicht dazu dienen, die Verschwenkungsmöglichkeiten erheblich zu erweitern, sondern ist sicher ein weiterer Hinweis auf "Schnee von gestern", richtig?
Nachdem Du ja vor kurzem schon das Ende des digitalen MF verkündet hast, bin ich darauf gespannt was Deine Glaskugel als nächstes ausspuckt.

Marcus E.
31.07.2009, 11:22
.... Eine "normale" Landschaftsaufnahme ist nämlich meist tiefengestaffelt, d.h. es gibt Grashalme im Vordergrund und Bäume, Berge, Gebäude im Hintergrund und viel dazwischen. Und wenn man mal auf den Wahnwitz verfällt, eine Hochformat-Landschaftsaufnahme machen zu wollen, dann wird es noch lustiger.

Fazit: Gerade bei Landschaftsaufnahmen versuche ich meist, ordentlich abzublenden. Genauso wie ich bei Portraits versuche, mit möglichst großen Blendenöffnungen zu fotografieren.
Gruß, Dietmar
www.abcdesign.at (http://www.abcdesign.at)

Das ist genau die Anwendung, die ich meinte:

Vordergrund
Mittelgrund
Hintergrund
Ggf. werde ich einmal in einem Versuch alle 3 einzeln fokussieren und am Ende als "deep focus" übereinanderlegen?