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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Produktfotografie: Weinflaschen



ehemaliger Benutzer
10.07.2009, 20:53
Hallo Gemeinde,

Aufgabe:

Aufnahmen von Weinflaschen, die korrekt ausgeleuchtet sind, erstellen.


Problem:

1a) welche Gerätschaften brauche ich dafür?
1b) 1 oder besser 2 Blitze?
1c) Softboxen?
1d) und wo platziere ich die Blitze?
2) sonstige Tipps für die Aufnahme (z.b. Raum abdunkeln, das nur Reflexionen von den Blitzlichter zu sehen sind)?
3) wie regelt man das am besten, das bei der nächsten Session, die Blitzreflexionen, wieder an der selben Stelle auf den Weinflaschen sind?


Danke im Voraus.

Gruss Marcus

ehemaliger Benutzer
10.07.2009, 23:07
Hi,
ordentliche Produktfotografie lernt man nicht über ein paar Tipps in einem (zugeben sehr kompetenten) Web-Forum. Dazu benötigt ein Stillife-Fotograf mehrere Jahre Ausbildung/Studium/Assistenz und ordentlich viel eigene Erfahrung.

Wichtigste Frage vorab klären: Was ist gewünscht? - Produktschüsse/Packshots oder aufwendiges Stilllife mit Atmosphäre?

Hier ein paar grobe Anhaltspunkte:

- Etiketten vorsichtig ablösen, Flasche mit Klarlack lackieren, Etiketten wieder aufkleben, dabei Baumwollhandschuhe tragen. Dies wäre der Ansatz bei extrem hochwertiger Fotografie - für einen schnellen Produktschuss reicht auch eine ordentliche Reinigung.

- Softboxen sind zwar grundsätzlich ok, sie spiegeln aber oft sehr unsauber in das Glas ein, daher erreicht man hier mit Diffusions-Folie bessere Ergebnisse. Optimal ist eine feste "Lightbox", wie es sie z.B: von Bron oder Hensel etc. gibt bzw. gab. Ggfs. Kanten der Einspiegelung in der Post korrigieren. Nicht erwünschte Einspiegelungen durch schwarze Pappstücke entfernen.

- Zusätzlich ein hartes, direktes Licht von vorne oben/ vorne seitlich oben. Vorsicht: es holt alle Fehler im Glas hervor - daher hinterher bei der Bildbearbeitung sorgfältig prüfen und ggs. retuschieren.

- Drei Lichtquellen sind Minimum - eine Lampe/Softbox/Lightbox für die Kante (andere Seite über Aufheller aus Kappa - kein Styropor verwenden!!)
Dann ggfs. die harte Aufhellung von vorne und natürlich eine oder mehrere Lichtquellen für den Hintergrund. Um ggfs. eine schöne Farbe des Weines im Durchblick durch die Flasche zu erzeugen, baut man sich einen Reflektor (z.B: Spiegelfolie auf Kappa) in Flaschenform, der hinter der Flasche in der optischen Achse aufgebaut wird und das Licht der Softbox/Lightbox aufnimmt, die für die Kante zuständig ist. Diesen Aufheller vom Assi drehen und kippen lassen (im Sucher kontrollieren!), bis der Wein farbig aufleuchtet. Falls der Effekt zu stark ist, den Reflektor mit Dulling-Spray leicht mattieren.

- Raum abdunkeln? Kommt darauf an, was du vor hast - bei einem reinen Packshot blitzt du das Einstellicht und Deckenlicht eh' weg. Falls du z.B. in einem Weinkeller fotografierst und diese Atmo mitnehmen willst, entsprechend längere Zeit wählen (du musst dann evt. die Reflexe der Deckenlampen etc. aus der Flasche rausretuschieren) oder Hntergrund ebenfalls blitzen.

- Reproduzierbarer Aufbau? Locationfoto vom kompletten Aufbau machen, ggfs. Entfernungen messen und Leistungsdaten der Blitze aufschreiben.

Zu gute letzt der wichitgste Tipp: einen professionellen Stillife-Fotografen beauftragen.;)

Viel Erfolg + Grüße

P.S. kein Lichtzelt benutzen - das ist hier ungeeignet.

ehemaliger Benutzer
10.07.2009, 23:23
Nachtrag:
Die Softboxen werden von der Seite einsetzt! Sie dienen nur dazu, eine möglichst durchgehenden schmale, senkrechte Einspiegelung auf der Kante der Rundung zu erzeugen!
Auf keinen Fall die Softbox flächig in das Glas einspiegeln lassen - das ist Pfusch!

ehemaliger Benutzer
11.07.2009, 02:24
Danke schonmal für die ausführlichen Antworten.


Hi,
ordentliche Produktfotografie lernt man nicht über ein paar Tipps in einem (zugeben sehr kompetenten) Web-Forum. Dazu benötigt ein Stillife-Fotograf mehrere Jahre Ausbildung/Studium/Assistenz und ordentlich viel eigene Erfahrung. Denke ich mir. Ausbildung ... betreff Stilleben liegt vor, wenn auch nicht im Bereich der Fotografie.


Wichtigste Frage vorab klären: Was ist gewünscht? - Produktschüsse/Packshots oder aufwendiges Stilllife mit Atmosphäre?

Um das ganze mal etwas zu entschärfen bzw. den Sachverhalt zu verdeutlichen (hätte ich ja auch gleich machen können).

Gewünscht sind Aunfnahmen einzelner Flaschen (also keine Komposition), die freigestellt werden (Bildhintergrund ist somit "nur" für die Ausleuchtung des Flascheninhaltes relevant).

Ausgabemedium ist das Web - also max. Bildhöhe ca. 800 px (+-200px).


Hier ein paar grobe Anhaltspunkte:

- Etiketten vorsichtig ablösen, Flasche mit Klarlack lackieren, Etiketten wieder aufkleben, dabei Baumwollhandschuhe tragen. Dies wäre der Ansatz bei extrem hochwertiger Fotografie - für einen schnellen Produktschuss reicht auch eine ordentliche Reinigung.

Ist notiert. Was ist der gewünschte (Haupt-)effekt für den Einsatz des Klarlacks? Funktioniert dafür Taft auch?


- Softboxen sind zwar grundsätzlich ok, sie spiegeln aber oft sehr unsauber in das Glas ein, daher erreicht man hier mit Diffusions-Folie bessere Ergebnisse. Optimal ist eine feste "Lightbox", wie es sie z.B: von Bron oder Hensel etc. gibt bzw. gab. Ggfs. Kanten der Einspiegelung in der Post korrigieren. Nicht erwünschte Einspiegelungen durch schwarze Pappstücke entfernen.

Könntest du bitte das "unsauber" etwas genauer beschreiben?

Lightbox (http://www.hensel.eu/FLASH%20BOX%2020X30%20CM/22-de-148-87-.html) !?.

ist notiert.


- Zusätzlich ein hartes, direktes Licht von vorne oben/ vorne seitlich oben. Vorsicht: es holt alle Fehler im Glas hervor - daher hinterher bei der Bildbearbeitung sorgfältig prüfen und ggs. retuschieren.

- Drei Lichtquellen sind Minimum - eine Lampe/Softbox/Lightbox für die Kante (andere Seite über Aufheller aus Kappa - kein Styropor verwenden!!)
Dann ggfs. die harte Aufhellung von vorne und natürlich eine oder mehrere Lichtquellen für den Hintergrund. Um ggfs. eine schöne Farbe des Weines im Durchblick durch die Flasche zu erzeugen, baut man sich einen Reflektor (z.B: Spiegelfolie auf Kappa) in Flaschenform, der hinter der Flasche in der optischen Achse aufgebaut wird und das Licht der Softbox/Lightbox aufnimmt, die für die Kante zuständig ist. Diesen Aufheller vom Assi drehen und kippen lassen (im Sucher kontrollieren!), bis der Wein farbig aufleuchtet. Falls der Effekt zu stark ist, den Reflektor mit Dulling-Spray leicht mattieren.

Soweit klar (zumindest in der Theorie). Fragen respektive Ausleuchtung des Flascheninhaltes: Ist ein Arbeitstisch hierfür auch geeignet (weisser ausgeleuchteter Hintergrund)? Wenn ja, wie wäre es bei diesem Aufbau mit einer Lichtquelle (evtl. auch Lightbox um die von dir angepsrochende Kontrolle über die korrekte Beleuchtung der Weines zu erreichen) von unten (direkt) anstatt der Hintergrundbeleuchtung?


- Raum abdunkeln? Kommt darauf an, was du vor hast - bei einem reinen Packshot blitzt du das Einstellicht und Deckenlicht eh' weg. Falls du z.B. in einem Weinkeller fotografierst und diese Atmo mitnehmen willst, entsprechend längere Zeit wählen (du musst dann evt. die Reflexe der Deckenlampen etc. aus der Flasche rausretuschieren) oder Hntergrund ebenfalls blitzen.

Ok.


- Reproduzierbarer Aufbau? Locationfoto vom kompletten Aufbau machen, ggfs. Entfernungen messen und Leistungsdaten der Blitze aufschreiben.

Ja ist ne komische Frage.


Zu gute letzt der wichitgste Tipp: einen professionellen Stillife-Fotografen beauftragen.;)

Grundsätzlich seh ich das genauso. Klar ist: für den professionellen Stillebenfotograf gab/gibt es auch ein erstes Mal und man wächst mit seinen Aufgaben, oder so. ;)




P.S. kein Lichtzelt benutzen - das ist hier ungeeignet.

Ok.


Nachtrag:
Die Softboxen werden von der Seite einsetzt! Sie dienen nur dazu, eine möglichst durchgehenden schmale, senkrechte Einspiegelung auf der Kante der Rundung zu erzeugen!
Auf keinen Fall die Softbox flächig in das Glas einspiegeln lassen - das ist Pfusch!

Den letzten Satz versteh ich nicht. nicht flächig sondern mit Verlauf oder!?


Viel Erfolg + Grüße

Danke und Grüsse auch

Marcus

ehemaliger Benutzer
11.07.2009, 11:20
Ausgabemedium ist das Web - also max. Bildhöhe ca. 800 px (+-200px).
Falls das die einzige Nutzung ist, mach dich locker. Dann reicht ein schnelles abputzen der Flaschen und das rauspixeln der Glasfehler kannst du dir auch sparen.


Ist notiert. Was ist der gewünschte (Haupt-)effekt für den Einsatz des Klarlacks? Funktioniert dafür Taft auch?
Der Klarlack sorgt für eine homogene, gleichmäßig spiegelnde Oberfläche, das kannst du dir bei Web-Nutzung sparen. Haarspray würde die Oberfläche matt machen.


Könntest du bitte das "unsauber" etwas genauer beschreiben?
Die Flasche wirkt wie ein Spiegel, du siehst die ungeraden Kanten der Softbox, den vielleicht hängenden Diffusor oder auch eventuelles Klettband etc.
Eine Lightbox/Flashbox/Lichtwanne spiegelt als feste Konstruktion sauber in die Flasche ein - bei manchen kann man über Abschlatung einer zweiten Blitzröhre auch gute Lichtverläufe erzeugen. Für eine durchgängige Kantenreflexion ist ggfs. auch ein festes Strip besser geeignet, das kommt auf Größe und Form der Flasche an. Alternativ kann man mit Diffusionsfolie von der Rolle arbeiten und diese z.B: in schmalen Streifen als Strip nutzen.
Durchleuchtet wird sie z.B: mit einer Softbox oder auch einem Normalkopf, wenn du einen Verlauf erzeugen willst. Also Diffrolle in ausreichende Länge an Galgen aufhängen, Durchlicht erzeugen und dieses mit großen, schwarzen Pappen auf die gewünschte Form begrenzen.
Wichtig: Reflexe immer mit Blick durch den Sucher oder Liveview kontrollieren!!!!!


Soweit klar (zumindest in der Theorie). Fragen respektive Ausleuchtung des Flascheninhaltes: Ist ein Arbeitstisch hierfür auch geeignet (weisser ausgeleuchteter Hintergrund)? Wenn ja, wie wäre es bei diesem Aufbau mit einer Lichtquelle (evtl. auch Lightbox um die von dir angepsrochende Kontrolle über die korrekte Beleuchtung der Weines zu erreichen) von unten (direkt) anstatt der Hintergrundbeleuchtung?

Ich würde keinen Aufnahmetisch nutzen - zuviel Streulicht, das man wieder abhalten muss. Möglich wäre die Nutzung aber. Um bei Rotweinflaschen den Wein sichtbar zu machen, ist die Nutzung des "Flaschenspiegels" wichtig, damit ein appetitlicher Farbton erzeugt wird. Bei Weißwein reicht meistens ein heller Fond.


Klar ist: für den professionellen Stillebenfotograf gab/gibt es auch ein erstes Mal und man wächst mit seinen Aufgaben, oder so.
Da muss ich dir widersprechen - der Lehrling hat seinem Ausbilder lange auf die Finger geschaut, dutzende Flaschen geputzt und Aufhell-Pappen hin und her geschoben. Irgendwann durfte er dann unter Aufsicht des Ausbilders mal selber ran. Außerdem war die Fotografie von Weinflaschen ein beliebtes Monatsthema in der Berufsschule. Er ist also unter Anleitung in diese Aufgabe reingewachsen.
Du willst mit einem Auftrag "wachsen" - das bedeutet, das du einen Auftrag angenommen hast, von dem du keine Ahnung hast.
Du würdest doch auch keinen Heizungsinstallateur akzeptieren, der sich sich seine Fachkenntnisse erst im Web besorgt. Nix für ungut.....;)


Den letzten Satz versteh ich nicht. nicht flächig sondern mit Verlauf oder!?
Das ist im Post ein bisschen schlecht zu beschreiben - Softboxen von vorne erzeugen einfach nur große helle Flecken auf der Flasche. Du erzeugst mit den oben beschriebenen Methoden saubere, durchgängige Lichtstreifen oder Kanten auf den Flaschen. Anbei drei Bildbespiele für gute und eine pfuschige Flaschenaufnahme. Wie du mit Einspiegelungen umgehst, also ob als reine Lichtkante, als Verlauf oder schmaler Streifen vorne auf der Flasche, ist variabel und eher von der Flschenform und dem Etikett abhängig.
Hier (http://www.presto-katalog.de/Bilder/Weinflasche.jpg) ein sehr guter Packshot.
Hier (http://www.playstuff.de/Sofa/Weinflasche-01.jpg) ein Beispiel für ein handwerklich schlechtes Amateurfoto.

Natürlich ist Weißwein enfacher zu fotografieren - das appetitliche "sichtbarmachen" des Rotweins ist eine schwierige Aufgabe, die eine gewissen Zeitaufwand erfordert.
Hier (http://www.konsum.de/viomatrix/imgs/img_re/rotwein-hg-allg.jpg) ein gutes Beispiel - bitte nur die Flsche beurteilen, der Rest ist ein Composing.

Bitte auch dran denken: genügend Schäfentiefe für saubere Freistellung der Kanten, Shift oder lange Brennweite nutzen, ggfs. in PS etc. entzerren.

Grüße
Joni

ehemaliger Benutzer
12.07.2009, 23:33
Falls das die einzige Nutzung ist, mach dich locker. Dann reicht ein schnelles abputzen der Flaschen und das rauspixeln der Glasfehler kannst du dir auch sparen.

Denke/dachte ich mir, aber kann ja nicht schaden zu wissen, wie man vorgeht, wenn die Ausgabe nicht nur für das Web angedacht ist.



Der Klarlack sorgt für eine homogene, gleichmäßig spiegelnde Oberfläche, das kannst du dir bei Web-Nutzung sparen. Haarspray würde die Oberfläche matt machen.

Ok.



Die Flasche wirkt wie ein Spiegel, du siehst die ungeraden Kanten der Softbox, den vielleicht hängenden Diffusor oder auch eventuelles Klettband etc.
Eine Lightbox/Flashbox/Lichtwanne spiegelt als feste Konstruktion sauber in die Flasche ein - bei manchen kann man über Abschlatung einer zweiten Blitzröhre auch gute Lichtverläufe erzeugen. Für eine durchgängige Kantenreflexion ist ggfs. auch ein festes Strip besser geeignet, das kommt auf Größe und Form der Flasche an. Alternativ kann man mit Diffusionsfolie von der Rolle arbeiten und diese z.B: in schmalen Streifen als Strip nutzen.
Durchleuchtet wird sie z.B: mit einer Softbox oder auch einem Normalkopf, wenn du einen Verlauf erzeugen willst. Also Diffrolle in ausreichende Länge an Galgen aufhängen, Durchlicht erzeugen und dieses mit großen, schwarzen Pappen auf die gewünschte Form begrenzen.
Wichtig: Reflexe immer mit Blick durch den Sucher oder Liveview kontrollieren!!!!!

Festes Strip?

ich denke den Rest habe ich verstanden.




Ich würde keinen Aufnahmetisch nutzen - zuviel Streulicht, das man wieder abhalten muss. Möglich wäre die Nutzung aber. Um bei Rotweinflaschen den Wein sichtbar zu machen, ist die Nutzung des "Flaschenspiegels" wichtig, damit ein appetitlicher Farbton erzeugt wird. Bei Weißwein reicht meistens ein heller Fond.

Flaschenspiegel? = Hintergrundbleuchtung?



Da muss ich dir widersprechen - der Lehrling hat seinem Ausbilder lange auf die Finger geschaut, dutzende Flaschen geputzt und Aufhell-Pappen hin und her geschoben. Irgendwann durfte er dann unter Aufsicht des Ausbilders mal selber ran. Außerdem war die Fotografie von Weinflaschen ein beliebtes Monatsthema in der Berufsschule. Er ist also unter Anleitung in diese Aufgabe reingewachsen.

Du warst/bist in dem Bereich tätig?

Ich weiss aus einem anderen Lehrberuf, das es auch anders gehen kann.




Du willst mit einem Auftrag "wachsen" - das bedeutet, das du einen Auftrag angenommen hast, von dem du keine Ahnung hast. Du würdest doch auch keinen Heizungsinstallateur akzeptieren, der sich sich seine Fachkenntnisse erst im Web besorgt. Nix für ungut.....;)

Das Bsp. gefällt/ passt mir nicht - betreff potentielle Schadensmöglichkeiten.

Angenommen du wärst Bäcker und ein Stammkunde, der mit deiner Arbeit sehr zufrieden ist, bittet dich darum - trotz dem Wissenstandes das du "nur" Bäcker bist (und das du das nicht mal - im Sinne einer klassischen Ausbildung - "gelernt" hast) - ein Torte zu backen. Hinzu kommt die Torte muss nicht gleich beim ersten Mal was werden...

Würdest du den Auftrag trotzdem ablehnen?


Das ist im Post ein bisschen schlecht zu beschreiben - Softboxen von vorne erzeugen einfach nur große helle Flecken auf der Flasche. Du erzeugst mit den oben beschriebenen Methoden saubere, durchgängige Lichtstreifen oder Kanten auf den Flaschen. Anbei drei Bildbespiele für gute und eine pfuschige Flaschenaufnahme. Wie du mit Einspiegelungen umgehst, also ob als reine Lichtkante, als Verlauf oder schmaler Streifen vorne auf der Flasche, ist variabel und eher von der Flschenform und dem Etikett abhängig.

Wenn es ok ist, würde ich gern Betreff Einspiegelung bei den entsprechenden Flaschen nochmal nachhacken!?


Betreff
Hier (http://www.presto-katalog.de/Bilder/Weinflasche.jpg) ein sehr guter Packshot.

Exakt die gleiche Flasche hatte ich auch ergoogelt ;) Die Aufnahme würde ich wohl als Toprefernz definieren.


Hier (http://www.playstuff.de/Sofa/Weinflasche-01.jpg) ein Beispiel für ein handwerklich schlechtes Amateurfoto.

Ebenfalls zustimme. Und mal ausnahmsweise unbescheiden behaupte das Stadium habe ich hinter mir gelassen.


Natürlich ist Weißwein enfacher zu fotografieren - das appetitliche "sichtbarmachen" des Rotweins ist eine schwierige Aufgabe, die eine gewissen Zeitaufwand erfordert.

Denk ich mir bzw. habe ich auch gemerkt. Die Rotweinflaschen des Kunden sind zu 95% schwarz/dunkelgrün und der Wein ist somit meist erst garnicht zu sehen.


Hier (http://www.konsum.de/viomatrix/imgs/img_re/rotwein-hg-allg.jpg) ein gutes Beispiel - bitte nur die Flsche beurteilen, der Rest ist ein Composing.

Schwierig - irgendwie sehen die Reflexionen mir persönlich zu sehr nach Photoshop aus.


Bitte auch dran denken: genügend Schäfentiefe für saubere Freistellung der Kanten, Shift oder lange Brennweite nutzen, ggfs. in PS etc. entzerren.



Danke nochmals für die ausführlichen - trotz meines Amateurstatus.

Gruss Marcus

seeyou
13.07.2009, 08:29
Moin Joni,

auch von mir ein Danke für die ausführliche Beschreibung und die vielen Tipps. Vor allem der Tipp mit dem Kappa, erklärt mir jetzt so einige, missliche Ergebnisse die ich mit Styropor hatte!

Gruß
Jürgen

AlexKowalski
13.07.2009, 23:21
Festes Strip?


Gemeint sind solche "festen" Striplights mit sehr gleichmäßiger Lichtabgabe über die ganze Länge:
http://www.hensel.eu/STRIPLIGHT/22-de-140--.html
Dieses Striplight von Hensel verwenden wir im Studio bei der Fotografie von Flaschen und Gläsern.

ehemaliger Benutzer
14.07.2009, 23:14
Danke für den Hinweis.

Ein paar Fragen habe ich noch.

1.) Würde bei der/dieser Referenzaufnahme für die "Frontausleuchtung" lediglich ein Striplight (und Reflektor) genutzt?

http://www.presto-katalog.de/Bilder/Weinflasche.jpg


2.) angenommen die zu fotografierenten Flaschen habe die gleiche Form (siehe nachfolgendes Bild) und haben quasi einen durchgehenden Bauch, wie gross müsste das Striplight sein?

http://www.hd7b.de/images/original/schuetz_weinflaschen_125.jpg

3.) Welchen Untersatz für die Weinflasche ist zu empfehlen? Eine Spiegelung der Weinflasche ist nur optional.

ehemaliger Benutzer
14.07.2009, 23:16
Danke für den Hinweis.

Ein paar Fragen habe ich noch.

1.) Würde bei der/dieser Referenzaufnahme für die "Frontausleuchtung" lediglich ein Striplight (und Reflektor) genutzt?

http://www.presto-katalog.de/Bilder/Weinflasche.jpg


2.) angenommen die zu fotografierenten Flaschen habe die gleiche Form (siehe nachfolgendes Bild) und haben quasi einen durchgehenden Bauch, wie gross müsste das Striplight sein?

http://www.hd7b.de/images/original/schuetz_weinflaschen_125.jpg

3.) Welchen Untersatz für die Weinflasche ist zu empfehlen? Eine Spiegelung der Weinflasche ist optional.

Martin_P
15.07.2009, 17:40
Darf ich kurz Ketzen?

Wieviel Geld bekommt man maximal für ein so ein Foto und wie viele Packshoots brauch ich?

Das relativiert meist alles erstmal und die Überlegungen gehen in Richtung Photoshop :)



Sind es immer die gleichen Flaschen mit unterschiedlichen Etikett, gibt es zwei, drei Sorten von Flaschen?

-Flasche einmal vernünftig Fotografieren und Etikett in PS Montieren.

Immer überlegen wieviel Aufwand hab ich durch was und wie kann ich Aufwand vermeiden und/oder Kostengünstig abgeben (Bspw. freistellen).

Mag sein das ich keine Ahnung habe, aber das Packshoots so gut bezahlt werden das sich der ganze beschriebene Heititei lohnt ist doch seit den 80ern vorbei?
Wenn überhaupt mach ich das einmal und Montiere dann is PS, und bescheidene Softbox- Kanten /Reflexionen kann man ganz fix in Photoshop fixen - bevor ich da stundenlang im Studio fummel für unter 100Euro pro Bild (reel wird nen Bruchteil gezahlt) mach ich das doch lieber so.
Grad sowas is doch 0815 Gebrauchsfotografie, sofern ohne Deko und etc. Da muß man doch Betriebswirtschaftlich denken.
Ach ja vielleicht nen interessanter Link

http://www.weshootbottles.com/


LG

Martin (http://www.martin-peterdamm.com)

ehemaliger Benutzer
15.07.2009, 18:50
Hi Martin,
das ist auf den ersten Blich kein schlechter Ansatz.....aber.....;)

Das wichtigste zuerst - Weinflaschen haben sehr unterschiedliche Farben, abhängig von Glas, Rebsorte, Cuveé, etc. - da freut sich der Kunde, wenn sein dunkler Roter plötzlich ganz anders aussieht.
Dann müsste man überlegen, wie man an die Etiketten kommt.
Wenn es um Weinflaschen von unterschiedlichen Weingütern geht, kannst du es schlichtweg vergessen, von allen Druckdaten zu bekommen, da bist du nur am rumtelefonieren uns mailen, das bringt gerade im Hinblick auf eine Deadline viel Stress - abgesehen davon, dass dabei z.B. besondere Papierhaptiken oder auch Sonderfarben ein Problem machen.

Eine Alternative wäre ein ablösen der Etiketten, trocknen und im Reproaufbau fotografieren. Dann noch in PS composen......
Und wieder das Problem "Korrekte Farbe von Wein und Flasche".

Aber auch da sehe da keinen wirklichen Zeitvorteil gegenüber einem vorbereiteten Aufbau, bei dem ich immer nur die Flaschen schnell austausche und nur kurz die Reflexe anpasse. Das erste Einrichten ist immer aufwendig, aber dann geht es immer fix.

Insofern halte ich das "richtige" fotografieren der Flaschen für den betriebswirtschftlich sinnvolleren Ansatz.;)

Ich habe zu Assi-Zeiten früher öfter Pack-Shots gemacht, u.a. auch von Flaschen. Honorar 30,-- pro Teil. Bei vier oder fünf unterschiedlichen Produkten hat sich das natürlich nicht gelohnt. Aber wenn 200 Produkte/Flaschen in ähnlicher Größe/Form/Oberfläche kamen, war das ein super Geschäft!

Grüße
Joni

ehemaliger Benutzer
20.07.2009, 18:33
Danke Martin.

Ich denke den Tipp mit PS kann man in Erwägung ziehen. In dem Fall wird es sich vermutlich - unterm Strich - mehr lohnen, in die hohe Anfangszeit zu invisitieren (also sprich Lichtanlage ausrichten etc.) Der Aspekt der Rentabilität sollte natürlich auch genau betrachtet werden.

Interassant wäre noch zu wissen, wie stark sich der Unterschied zwischen einer losen und festen Softbox/Lightstrip bemerkbar macht. Bildbeispiele gern gesehen.

Ihr dürft, vorausgetzt ihr wollt, auch gerne auf die gestellten Fragen antworten. ;)

@Joni: darf man fragen, wie lange du durschnittlich für das Ausrichten der Anlage benötigt hast?

ehemaliger Benutzer
20.07.2009, 18:58
Interassant wäre noch zu wissen, wie stark sich der Unterschied zwischen einer losen und festen Softbox/Lightstrip bemerkbar macht. Bildbeispiele gern gesehen.

Da findest du sicher einiges auf den Seiten der Hersteller.



darf man fragen, wie lange du durschnittlich für das Ausrichten der Anlage benötigt hast?
Falls du mit "Anlage" den Lichtaufbau meinst - das war ganz unterschiedlich.
Bei "tragbaren" Objekten das Window-Light drüber, kurz die Reflexe überprüfen und mit ein paar Spiegeln oder Pappen ein bisschen "Knack" reinbringen - vielleicht zwanzig Minuten. Wenn dann nur noch ausgetauscht werden muss, geht es dann zack-zack. Hängt natürlich von Form und Oberfläche ab.

Flaschen haben immer etwas länger gebraucht und da muss man auch zwischendurch gut bei den Etiketten aufpassen - die spiegeln manchmal unsauber auf.
Aber auch da geht es dann recht schnell - wir reden von Pack-Shots.

Grüße
Joni

ehemaliger Benutzer
20.07.2009, 19:30
Da findest du sicher einiges auf den Seiten der Hersteller.

Auf der Seite von Hensel mal nicht..


Falls du mit "Anlage" den Lichtaufbau meinst - das war ganz unterschiedlich.
Bei "tragbaren" Objekten das Window-Light drüber, kurz die Reflexe überprüfen und mit ein paar Spiegeln oder Pappen ein bisschen "Knack" reinbringen - vielleicht zwanzig Minuten. Wenn dann nur noch ausgetauscht werden muss, geht es dann zack-zack. Hängt natürlich von Form und Oberfläche ab.

Flaschen haben immer etwas länger gebraucht und da muss man auch zwischendurch gut bei den Etiketten aufpassen - die spiegeln manchmal unsauber auf.
Aber auch da geht es dann recht schnell - wir reden von Pack-Shots.

Grüße
Joni

Gut, danke für die Erfahrungswerte. Respektive unsauber spiegelnd - ganz fies sind wohl mit Schmuckfarben bedruckte Etiketten - besonders, wenn sie aus durchsichtiger Folie bestehen!? Ist es legitim bei problematischen Etiketten, die Beleuchtung "auszusparen" (bei Papieretiketten)? Und wenn ja, am besten direkt an der Lichtquelle, richtig!?

pixelfree
30.07.2009, 13:07
Informativ !!
http://www.fredmiranda.com/forum/topic/798270

ehemaliger Benutzer
01.08.2009, 00:30
Danke.

Christian93
20.08.2009, 10:58
Informativ !!
http://www.fredmiranda.com/forum/topic/798270

Die Bilder der Whisky-Flaschen sind eine Katastrophe!
Als Whisky-Hersteller würde ich mich ärgern, wenn ich in der Flasche eine "Zweifarbige" Flüssigkeit sehen würde, welche 12 Jahre zum Reifen gebraucht hat.:rolleyes:

Immer daran denken, dass dem Kunden plötzlich Dinge auffallen, die einem (weil man nicht so vertraut ist mit dem Produkt!) selber nicht auffallen!

Produktfotografie ist nicht einfach "hinstellen und drauflosknipsen...":p
95% (Gestaltung + Lichtaufbau) + 5% (Foto machen + Druckaufbereitung im PS).;)

ehemaliger Benutzer
23.08.2009, 17:52
Danke.


Als Whisky-Hersteller würde ich mich ärgern, wenn ich in der Flasche eine "Zweifarbige" Flüssigkeit sehen würde, welche 12 Jahre zum Reifen gebraucht hat.:rolleyes:

+ Schleier im unteren Drittel.

Der Blitz von hinten liefert hier eine punktuelle Ausleuchtung. Der Blitz von unten hebt die Wirkung der Reflexionen der Softboxen fast komplett auf - abgesehen von den nicht optimalen Helligkeitverlauf. Steht aber so in etwa auch gleich unter dem verlinkten Beitrag und ist ja auch vor allem bei der ersten Flasche recht deutlich zu erkennen.

Lösungsansatz für das erste Problem wurde von joni ja bereits aufgeführt.

Die Frage was sich mir dabei stellt: Mit der hier bereits empfohlenen (langen bzw. hohen) Bauform der Softbox wären wohle bessere Ergebnisse erreicht worden - hinsichtlich durchgehende Reflexionen!?


Immer daran denken, dass dem Kunden plötzlich Dinge auffallen, die einem (weil man nicht so vertraut ist mit dem Produkt!) selber nicht auffallen!

Man kennt es und lernt es immer wieder aufs neue - guter Hinweis.


Produktfotografie ist nicht einfach "hinstellen und drauflosknipsen...":p
95% (Gestaltung + Lichtaufbau) + 5% (Foto machen + Druckaufbereitung im PS).;)

Wurde hier auch bereits von joni angesprochen und von mir auch nie angezweifelt - aber passt ja, lieber einen guten Hinweis doppelt als einmal zu wenig... :)