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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Preisfrage



FAD
03.08.2009, 20:22
Hi

Ich soll ein Kosmetikstudio fotografieren. Die Räumlichkeiten und ein paar Bilder von diversen Anwendungen(Massage, Nagelpflege,etc.). Die Bilder werden für die Internetseite des Unternehmens benötigt. Nach der aktuellen Liste der MFM kostet ein Bild, für ein Jahr, in Deutschland-310EUR. Der Preis ist natürlich für ein kleines Unternehmen mit 4 Angestellten völlig überzogen. Ich dachte mir wenn ich 10% sprich 31EUR/pro Bild verlange, zzgl. Stundenlohn für das fotografieren ist das ganz ok.

Der Kunde findet das aber deutlich zu viel. Ist das wirklich so überzogen?

LG René

Stefan Redel
03.08.2009, 20:27
Also, 70 Euro/Stunde fotografieren und 50 Euro/Stunde Bildbearbeitung ist nichts ungewöhnliches und eher als günstig zu bezeichnen. Und das kann sich auch läppern (was man dem Kunden klarmachen sollte, da man ja (hoffentlich) gewissenhaft arbeitet).

Oder halt 100E/h Fotografieren und 70E/h EBV und dann eben die Nutzungsrechte für die Bilder übertragen. Kannst ja einschränken irgendwie... Oder auch nicht.

ehemaliger Benutzer
04.08.2009, 00:37
Hallo René,
kann es sein, dass du hier im Hinblick auf Auftragsfotografie und Nutzungsrechte etwas durcheinander bringst?

Da die Bilder noch nicht erstellt wurden, kannst du noch keine Nutzungsrechte daran verkaufen. Diese beziehen sich auf die s.g. Zweit - oder Mehrfachnutzung.

Hier geht es doch erst einmal um die Erstellung der Aufnahmen an sich. Dafür verlangt man ein Fotohonorar. Dafür erhält der Kunde eine Nutzungsform "kostenfrei" - bspw. Nutzung für Zeitungsanzeigen in Deutschland für ein Jahr oder Nutzung der Bilder für eine Werbebroschüre.

ABER: So funktioniert das bei Werbeagenturen oder größeren Businesskunden.
Der Inhaber der kleinen Firma um die Ecke "versteht" das "System" Nutzungsrechte nicht - er wird nie einsehen, warum er noch mal Geld für Bilder hinlegen soll, die er doch schon bezahlt hat. Daher gewähre ich einem kleinen Direktkunden unbeschränkte Nutzungsrechte.

Zum Honorar an sich: Das muß man von der wirtschaftlichen Potenz des Kunden abhängig machen - in der Werbefotografie für Agenturen und größere Direktkunden sind Tagessätze zwischen 800.-- und 2000,-- möglich.
Das wird ein kleines Kosmetikstudio nie zahlen können, daher muß man da niedriger anbieten. Um da kostendeckend bzw. gewinnbringend arbeiten zu können, muß man natürlich seine laufenden Kosten kennen: Mieten, Versicherungen, Afa, "Gehalt", Vorsorge, etc., etc. - dann kann man auch ggfs. günstiger anbieten. Vergleichsgröße: im Frankfurter Raum bekommt ein erfahrener Fotoassistent zwischen 200,-- und 250,-- Honorar - ein Fotograf sollte da natürlich drüber liegen.;)

Im Hinblick auf deine Frage würde ich dir empfehlen, den Auftrag zu vergessen, wenn du nicht wenigstens 500,-- € Umsatz machen kannst - überlege noch mal, wie lange du evt. noch am Rechner sitzt!

Grüße
Joni

FAD
04.08.2009, 11:22
Hallo René,
kann es sein, dass du hier im Hinblick auf Auftragsfotografie und Nutzungsrechte etwas durcheinander bringst?

Da die Bilder noch nicht erstellt wurden, kannst du noch keine Nutzungsrechte daran verkaufen. Diese beziehen sich auf die s.g. Zweit - oder Mehrfachnutzung.

Hier geht es doch erst einmal um die Erstellung der Aufnahmen an sich. Dafür verlangt man ein Fotohonorar. Dafür erhält der Kunde eine Nutzungsform "kostenfrei" - bspw. Nutzung für Zeitungsanzeigen in Deutschland für ein Jahr oder Nutzung der Bilder für eine Werbebroschüre.

ABER: So funktioniert das bei Werbeagenturen oder größeren Businesskunden.
Der Inhaber der kleinen Firma um die Ecke "versteht" das "System" Nutzungsrechte nicht - er wird nie einsehen, warum er noch mal Geld für Bilder hinlegen soll, die er doch schon bezahlt hat. Daher gewähre ich einem kleinen Direktkunden unbeschränkte Nutzungsrechte.

Zum Honorar an sich: Das muß man von der wirtschaftlichen Potenz des Kunden abhängig machen - in der Werbefotografie für Agenturen und größere Direktkunden sind Tagessätze zwischen 800.-- und 2000,-- möglich.
Das wird ein kleines Kosmetikstudio nie zahlen können, daher muß man da niedriger anbieten. Um da kostendeckend bzw. gewinnbringend arbeiten zu können, muß man natürlich seine laufenden Kosten kennen: Mieten, Versicherungen, Afa, "Gehalt", Vorsorge, etc., etc. - dann kann man auch ggfs. günstiger anbieten. Vergleichsgröße: im Frankfurter Raum bekommt ein erfahrener Fotoassistent zwischen 200,-- und 250,-- Honorar - ein Fotograf sollte da natürlich drüber liegen.;)

Im Hinblick auf deine Frage würde ich dir empfehlen, den Auftrag zu vergessen, wenn du nicht wenigstens 500,-- € Umsatz machen kannst - überlege noch mal, wie lange du evt. noch am Rechner sitzt!

Grüße
Joni

Danke!

LG René

FAD
04.08.2009, 11:40
Habe doch noch eine kleine Frage.
Für was brauch man dann die MFM-Liste, wenn man nach Tagessätzen arbeitet und dem Kunden die Nutzungsrechte(in diesem Fall fürs Internet) überträgt? Nimmt man die dann nur zur Hand wenn dem Kunden später einfällt, dass er die Bilder doch nicht nur fürs Internet nehmen will, sondern auch ein paar Flyer damit drucken lassen möchte?

LG René

ehemaliger Benutzer
04.08.2009, 12:53
Hi René,
du kannst dem Kunden generelle Nutzungsrechte (zeitlich und räumlich unbegrenzt für alle Medien) einräumen oder eben Zweit- oder Mehrfachnutzungen "verkaufen".
Wie gesagt, bei kleinen Direktkunden gewähre ich generelle Nutzungsrechte wie oben beschrieben. Bei größeren Aufträgen für Agenturen oder Businesskunden kommt es darauf an, was der Kunde möchte. Eine Nutzungsform ist im Honorar enthalten - z.B. die Verwendung der Bilder für eine Werbebroschüre. Möchte der Kunde die Bilder zusätzlich für das Web nutzen, gibt es einen entsprechenden Aufschlag auf das Honorar.

Die MFM-Liste ist übrigens recht "Editorial-lastig" sprich sie passt besser in den Bereich redaktionelle Fotografie. Um die Nutzungsrechte bei Werbefotografie zu kalkulieren, eignet sich übrigens der "Vergütungstarifvertrag Design" der Allianz deutscher Designer besser als die MFM-Liste. Aber auch in der MFM-Liste findest du den Bereich "Auftragsproduktionen", der dir dazu Hinweise gibt.

Letztendlich sind aber beide Nachschlagewerke nur eine Verhandlungsbasis - manchmal akzeptieren es die Kunden, manchmal muss man als Fotograf halt ein bisschen flexibel sein.

Bei deinem Kosmetikstudio wirst du sicher nur eine generelle Nutzung anbieten können - meiner Erfahrung nach "verstehen" kleine Kunden ohne Marketingabteilungen etc. das "System" Nutzungsrechte nicht.

Grüße
Joni

P.S: Du denkst bei deiner Kalkulation an Berufsgenossenschaft und Handwerkskammer sowie Finanzamt?;)

bobofoto
25.02.2010, 12:39
Habe da auch eine frage was die Preise angeht.
Ich Fotografiere eigentlich nur Personnen, nun wurde ich von einem großen Polstermöbelhersteller gefragt ob ich seine Produkte Fotografieren könnte (freistellen vor weißer holkehle). Um ein angebot zu erstellen habe ich mir die mfm liste angeschaut daraus geht ein stundenlohn von 76€ hervor mit den zuschlägen wegen Nutungsrechten. Mir ist aber nicht deutlich ob die bilder da auch schon bei sind oder nicht und wen ja wieviel? wenn nicht was kostet dan ein bild? Und sind in den 76€ auch die ausrüstungskosten mit drine? ich habe übrigens die ausgabe 2010 und bezihe mich auf seite 113-Produktaufnahme bzw. seite 110.
Könnt ihr mir da weiterhelfen?

michael_alabama
25.02.2010, 12:55
Ich kann's dir nur als Kunde sagen: Ich habe die Arbeitskosten der Fotografin bezahlt und dann noch die Fotos. Die ersteren lagen allerdings vor zwei Jahren bei 58 EUR.

vg micha

bobofoto
25.02.2010, 15:35
und was haben die fotos gekostet wen man fragen darf? Und unter was für nutzungsbedingungen?

seeyou
25.02.2010, 15:42
Moin René,

habe im vergangenen Jahr gleiche Strecke wie von Dir beschrieben für ein Kosmetikstudio fotografiert. Nach Absprache mit der Inhaberin und längeren Erklärungen meinerseits, was so etwas "normal" kosten würde, haben wir uns auf einen Festpreis von 850,- Euro geeinigt. Dieser enthielt auch die uneingeschränkten Nutzungsrechte im Rahmen der eigenen werblichen Massnahmen. Es wurden gesamt 14 Aufnahmen von der Kundin genommen, welche vorher klar abgesprochene Motive zeigten.

Gruß
Jürgen

michael_alabama
25.02.2010, 15:49
und was haben die fotos gekostet wen man fragen darf? Und unter was für nutzungsbedingungen?

Weiß nicht, ob das übertragbar ist, es handelte sich um Familienfotos im Studio. Jedenfalls nur fertiges Bild, keine Nutzungsrechte. Bild A3+ im Rahmen 150 EUR, wenn ich mich richtig erinnere.

vg micha

bobofoto
25.02.2010, 23:19
People fotografie ist da aber etwas anders alls Produktfotografie.
Ich finde zwar die fotografenkosten in der MFM, aber was ich pro Bild bekomme habe ich noch immer nicht gefunden.
Es sollen ca. 150 Produkte fotografiert werden nimmt man da pro Stunde pauschal je Produkt oder wie würdet ihr da vorgehen?
Gerne auch per PN.

MFG Boris

seeyou
25.02.2010, 23:29
Moin Boris,

kniffelige Frage. Welche Produkte unter welchen Bedingungen, mit wie vielen unterschiedlichen Setups, mit oder ohne wechselnden HG, unterschiedliche Größen, Freistellmöglichkeit ein Muss, Food oder Nonfood, stark reflektierendes Material... und welche Ausrüstung hast Du und welche Erfahrung?

Gruß
Jürgen

bobofoto
25.02.2010, 23:47
Moin Boris,

kniffelige Frage. Welche Produkte unter welchen Bedingungen, mit wie vielen unterschiedlichen Setups, mit oder ohne wechselnden HG, unterschiedliche Größen, Freistellmöglichkeit ein Muss, Food oder Nonfood, stark reflektierendes Material... und welche Ausrüstung hast Du und welche Erfahrung?

Gruß
Jürgen

Sofas (Polstermöbel), 1er, 2er usw. alle vor einer weißen holkehle quasi immer einen weißen Hintergrund (2-4 Setups). Material= Stoff bis Leder.
Erfahrung= 5 Jahre Hochtzeitsreportage, Portrait (People halt)
= Selten Produktfotografie

Ausrüstung= Canon, Hensel und viel kleinkram.

seeyou
25.02.2010, 23:51
Moin Boris,

dann gehe auf einen Preis je verkauftem Foto. So mache ich es in solchen Fällen. Zwei bis drei Perspektiven aufnehmen und zwei davon verkaufen... für evtl. andere Verwendungszwecke. Da Du beim Licht nicht so viel ändern musst, ist das hauptsächlich Möbelschleppen. Wird das vom Kunden erledigt, oder musst Du das organisieren?

Gruß
Jürgen

bobofoto
25.02.2010, 23:56
Nein das erledigt der Kunde. Lässt du dir nur die Bilder bezahlen oder Shooting, Bilder & Nutzungsrecht?

seeyou
26.02.2010, 00:02
Moin Boris,

kommt auf den Umstand an. Ich hatte gerade einen Raumausstatter der hat durch seine Leute die Sachen angebracht, ich habe die Fotos gemacht und die Jungs kamen und haben die Sachen wieder abgeholt. In dem Fall reiner Fotopreis. Der Kunde war es zufrieden. Im anderen Fall musste ich vor Ort alles aufbauen und hatte 4 Termine mit allem drum und dran usw. In dem Fall hatte ich Preis je Foto plus Aufwand für die Realisierung vor Ort je Tag. Dann hatte ich einen Auftrag für Hubarbeitsbühnenersatzteile... ca. 800 Teile die nur voe Ort fotografiert werden konnten. Da hab ich einen Tagessatz vereinbart.

Gruß
Jürgen

seeyou
26.02.2010, 00:05
Sorry... Nachtrag bzgl. Nutzungsrechte. Je nach Größe und Aktionsradius entscheide ich von Fall zu Fall.

Gruß
Jürgen

bobofoto
26.02.2010, 00:18
Der Kunde hat eine eigene Holkehle von daher wird es bei ihm stattfinden.
Ich gehe jetz mal von 5 Jahre und Europaweites Nutungsrecht aus.
Kannst du ev. schreiben was du für tagessätze (8 Stunden) und Nutzungsrechte genommen hast?
Habe ich das richtig verstanden das du dir die Arbeit und die Nutzungsrechte bezalen lassen hast und im Preis wahren 2-3 Fotos enthalten?

seeyou
26.02.2010, 08:03
Moin,

auch das ist unterschiedlich.

Raumausstatter = 60 Fotos = Festpreis je Foto + einmalige Gebühr für uneingeschränktes Nutzungsrecht
Möbelhaus = 40 Fotos = Festpreis je Foto + Aufbauarbeit mit Hilfskraft + Nutzungsrecht für Broschüre und Internet
Hubarbeitsbühne = 800 Aufnahmen = Festpreis Tagessatz + Anfahrt und ein Mittagessen ;)

Preise zu nennen ist wenig sinnvoll, da es Regional durch viele Faktoren bestimmt, sehr unterschiedliche Preisgefüge gibt.

Gruß
Jürgen

bobofoto
26.02.2010, 11:28
vielen dank für deine hilfe jürgen, bis auf den preis der nutzungrechte bin ich mir schon so ziemlich sicher.
Mfg boris

seeyou
26.02.2010, 12:20
Gerne doch.

Gruß
Jürgen