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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Grauverlauf-Filter?



Artefakt
11.11.2009, 17:22
Ich möchte mir einen Grauverlauf-Filter zulegen, um immer wieder einmal den Himmel schon bei der Aufnahme abzudunkeln. Das immer erst in der EBV zu machen, ist der Qualität vielleicht nicht so zuträglich.

Es gibt verschiedene Hersteller. Es gibt verschiedene Größen. Es gibt verschiedene Farb-Qualitäten (neutral und weniger neutral). Es gibt verschiedene Stärken des Grau. Es gibt verschiedene Übergänge (weich und hart).

Wenn ich so einen Grauverlauf-Filter möchte, dann stellen sich einige Fragen. Die Charakteristik des Übergangs ist wohl von verschiedenen Dingen abhängig, die da wären: Objektivbrennweite ... Durchmesser der Frontlinse ... Abblendung ... Abstand des Filters von der Frontlinse ...

Wenn ich nun einen solchen Filter für ein 18-125mm und für ein 2,8/18-50 und für ein 2,8/28-70L, evtl. auch noch für das Sigma 12-24 möchte, und auch noch für die G11 ... wird es wohl schwer mit nur einem Filter. An der G11 könnte ich mir wegen des kleinen Objektiv-Durchmessers vorstellen, dass ein harter Übergang besser wäre. Dieser wäre an der DSLR wohl zu hart bzw. nur bei speziellen Motiven mit relativ gerade Trennung im Motiv einsetzbar.

Er sollte in der Höhe verschiebbar sein, also ein rechteckiger. Das ist soweit klar. Welche Hersteller sind qualitativ gut? Und wo bekommt man die dann? Glas gibt es wohl nicht mehr? Zumindest habe ich bei Heliopan auch nur noch Kunststoff gefunden. Außerdem habe ich bei Heliopan nur eine Übergangsart (hart?) gefunden. Überhaupt habe ich den rechten Überblick trotz Netz-Recherche nicht gefunden.

Zur Not halte ich den Filter händisch vor's Objektiv - kommt ja nicht bei jeder Aufnahme vor, dass man ihn braucht.

Danke für Erhellendes.

Gruß, Dietmar

www.abcdesign.at (http://www.abcdesign.at)

Christian93
11.11.2009, 18:31
Wenn ich nun einen solchen Filter für ein 18-125mm und für ein 2,8/18-50 und für ein 2,8/28-70L, evtl. auch noch für das Sigma 12-24 möchte, und auch noch für die G11 ... wird es wohl schwer mit nur einem Filter. An der G11 könnte ich mir wegen des kleinen Objektiv-Durchmessers vorstellen, dass ein harter Übergang besser wäre. Dieser wäre an der DSLR wohl zu hart bzw. nur bei speziellen Motiven mit relativ gerade Trennung im Motiv einsetzbar.

Er sollte in der Höhe verschiebbar sein, also ein rechteckiger. Das ist soweit klar. Welche Hersteller sind qualitativ gut? Und wo bekommt man die dann? Glas gibt es wohl nicht mehr? Zumindest habe ich bei Heliopan auch nur noch Kunststoff gefunden. Außerdem habe ich bei Heliopan nur eine Übergangsart (hart?) gefunden. Überhaupt habe ich den rechten Überblick trotz Netz-Recherche nicht gefunden.

Danke für Erhellendes.

Gruß, Dietmar

www.abcdesign.at (http://www.abcdesign.at)

Hallo Dietmar,
einen harten Übergang bei kurzer Brennweite (gerade bei G11) wirst Du im Bild sehen.
Ich benutze Lee-Filter (0.3x und 0.9x Soft, den 0.3x am häufigsten) und bin sehr zufrieden. Fast immer "händisch" vom Stativ aus, manchmal auch ohne Stativ (meist in den Bergen...).
Ich habe sie gebraucht erworben, ansonsten z.B bei Isarfoto evtl.?!

deep_dark_blue
11.11.2009, 18:41
lee filter sind im augenblick extrem schlecht lieferbar - 4-6 wochen lieferzeit solltest du rechnen - hitech sollen auch noch ganz gut sein

ich hab meine bei wexcameras (http://www.wexcameras.de/Home/Default.aspx) bestellt - hitech bekommst du zb bei temworkphoto (http://www.teamworkphoto.com/)

Thomas Pöschmann
11.11.2009, 18:48
Ich benötige relativ häufig einen 2 Blenden Grauverlauf mit weichem Übergang. Bei langen Brennweiten (oder kleinem Objektivdurchmesser) brauchst Du nen harten Übergang, klar.

Filter mit 1 oder 3 Blenden brauchst Du wenn Du das Ganze perfektionieren und möglichst wenig Nacharbeit am PC haben willst.

Das ganze mit der Hand zu halten ist am Anfang ok, zum Ausprobieren. Du bekommst aber keine wiederholbaren Ergebnisse - schaust aufs Display, denkst Dir - Mist, noch nen Tick verschieben. Bei langen Belichtungszeiten läufst Du Gefahr das Dir die Hand abfällt oder das Du mit dem Filter an das Objektiv kommst. Am schlimmsten ist aber das Du den Hintergrund in das Bild einspiegeln kannst wenn Du keinen Halter benutzt. Das passiert sehr schnell und ruiniert das Bild. Also gewöhn Dich an den Gedanken eines Haltesystems Vor allem kannst Du das Filter dann in Ruhe einstellen, z.B. mit LiveView geht es ganz gut.

Filterhalter: mit einem 85mm-System kommst Du idR gut hin. Ich hatte einen Cokin-Halter für 85mm am 17-40 (bei 36x24) und da vignettierte bei 17 mm nix! Allerdings nur wenn das Filter gerade aufgesetzt war, wenn Du das schräg machen willst kann es ggf. Probleme geben. Das 100mm-System ist besser wenn Du Polfilter+Grauverlauf zusammen nutzen willst - das ist bei mir der Regelfall (Polfilter, in die Einschraubfassung des Polfilter den Adapter für den Filterhalter).
Wenn Du vorhast das neue TS-E 24 mit 82 mm Filterdurchmesser zu nutzen - da vignettiert die Variante 82 mm Polfilter + 100 mm Filter. Ich bin da noch am basteln, vielleicht geht noch was. Bin aber grad zu faul dazu.

Ich verwende Kunststofffilter. Glas kenne ich leider nicht, ist mir auch zu teuer für den Spass.

Cokin nutzen mehrere Bekannte von mir. Dabei haben alle (3 Personen) das Problem das das Filter nach einiger Zeit einen Magenta-Stich aufweist. Ist ein interessanter Effekt bei Sonnenauf- und Sonnenuntergängen, aber wenn Du die Wolken/den Himmel möglichst neutral haben willst kannst Du es vergessen.
Im Netz liest man ab und an von Leuten die vehement dementieren das Ihr Cokin einen Farbstich hat. Vielleicht hängt das mit dem Alter der Dinger oder der Produktionscharge zusammen...

Ich selbst nehme Filter von Lee und Hitech. Bestellung am einfachsten über UK, formatt.co.uk oder teamworkphoto.com (+10 GBP Versand, Preisse zzgl. Ust 15%!), wenn es Lee sein soll liefern auch robertwhite.co.uk oder wexcameras.de. Lee und Hitech sind absolut neutral was die Farbwiedergabe angeht. Die Schärfe beeinflussen die Filter nicht, oder zumindest sehe ich es nicht (getestet mit 24 und 135 mm).

Achtung, Lee hatte lange Zeit Lieferprobleme da Ihre Produktionsanlagen defekt waren! Im Moment scheint es wieder zu laufen, bei robertwhite.co.uk vermisse ich die entsprechende Meldung.

Von Lee gibt es ein schönes "Filter Wrap", da passen 3 Filter (von den grossen 100mm) rein, das finde ich sehr praktisch. Dann noch in eine von den Lee Filtertaschen und ich traue mich sogar die Filter in den Rucksack zu stecken... Bei Cokin kommen die Filter in stabilen Boxen, das ist sicher die beste Lösung. Achtung, Hitech 85mm passen nicht in die Cokin 10er Aufbewahrungsbox, nur in die Einzelbox!
Hitech-Filter kommen in einer Plastikhülle. Wenn man die wirklich draussen nutzt denke ich das die Filter leichter zerkratzen können sobald mal ein Sandkörnchen zwischen Hülle und Filter kommt.

Der 100mm Filterhalter von Hitech funktioniert auch mit den Lee-Filtern obwohl die einen Millimeter dicker sind. Der Lee-Halter ist fixierbar, im Gegensatz zu Cokin den man nicht feststellen kann.

Ich würde bei Hitech/Lee zu folgendem raten:
* Hitech 100 Filter Holder - 1 Filter Slot + Ring wenn Du nicht unbedingt den zweiten Filter brauchst. Ehrlich, ich habe noch nie zwei Grauverlaufsfilter gleichzeitig benutzt! Der "Ring" ist abnehmbar, Du musst Dir dann aber zwei kleine Schrauben besorgen um das Ding 100% sauber zu fixieren. Vorteil nur eines "Filter Slot": die wenigste Vignettierung. Du bekommst leider nur "2 Slots" oder "1 Slot+Ring". Wenn es bei "2 Slots" vignettiert (wie bei mir) musst Du selber sägen/feilen um das Ding kleiner zu machen.
* Hitech 100 Standard Adapter Ring - einen Ring für jeden Durchmesser, oder Du nutzt Step-Up Ringe wenn Dir das nicht zu fummelig ist. Werden ganz normal in das Gewinde eingeschraubt.

Die "Hitech 100 Wide Angle Adapter Ring" setzt man anstelle der Geli auf, man kann dann eben keinen Polfilter mehr verwenden (ausser 105 mm vorne auf den Ring, aber die gibt es nur unvergütet für viel Geld). Dafür sitzen die Filter dann noch enger am Objektiv. Wenn Du Glück hast vignettiert beim 12-24 nix mit dem Wide Angle Adapter, wenn Du Pech hast passt der Wide Angle Adapter nicht auf das Objektiv. Das war bei mir der Fall, TS-E 24II und Zeiss 21 2,8 kann ich halt nur mit dem Standard Adapter nutzen.

Die Kombination 17-40 + Polfilter 77 mm + Hitech Filterhalter 100 mm 2 Slots vignettiert leider bei mir noch. Als nächstes werde ich an dem Ding mal ein bischen rumfeilen, dann hab ich eben nur noch einen Slot...

Artefakt
11.11.2009, 18:55
Danke an alle für die guten Tipps, besonders die ausführliche Beschreibung von Thomas. Jetzt sehe ich schon klarer und weiß, wohin ich mich wenden muss.

Gruß, Dietmar

www.abcdesign.at

chico11mbit
12.11.2009, 04:18
bei hitech bezahlt man als gewerblicher kunde aus D keine englische Ust.

ich hab das system und kann sagen, dass es klasse ist. direkt dazu habe ich mir ein lee-case für filter bestellt. sehr gut das ganze...

scuderia
12.11.2009, 14:40
Hallo!

Ich hab da mal ein paar Fragen zu den Quadratischen Einsteck-Filtern:
a) Ist die Qualität der Plastikscheiben wirklich so gut?
b) Sind Glasscheiben besser?
c) Wenn ja, welche Hersteller gibt es?
d) Wären da nicht Rundfilter von B&W usw. besser?

Wir kaufen uns immer bessere Cams und L-Objektive,
und dann schieben wir Kunststoffscheiben vor die Linse?

Bitte um eure Meinungen, mir geht es nur um die Qualität,
nicht um die Handhabung oder Verpackung.

LG
Christian

deep_dark_blue
12.11.2009, 15:23
der ganz grosse vorteil bei den einsteck-filtern ist, dass man nur einen filter kaufen muss, der dann mittels adapterringen auf alle deine optiken passt [und adapterringe sind deutlich preiswerter, als ein ganz neuer filter]
ausserdem: aufschraubfilter mit verlauf lassen sich in der position nicht variieren, auch das ist ein riesiger vorteil beim lee oder cokin system
ich habe gerade ein lee system gekauft und die ersten tests sind vielversprechend - ich denke, dass die kunststoffilter kratzanfaelliger sind als glasfilter - zumindest die reinen NDs [NICHT die grads] gibt es von lee auch aus glas - ebenso wie einen polfilter

das verwendete kunststoffmaterial ist recht hart und absolut klar, bei ersten tests habe ich auch mit hitech NDs keine bemerkbaren farbverschiebungen feststellen koennen - die Lee-ND grads sind noch in der lieferung - von denen hoert man aber auch nur gutes...

Artefakt
12.11.2009, 16:03
Hallo!

Ich hab da mal ein paar Fragen zu den Quadratischen Einsteck-Filtern:
a) Ist die Qualität der Plastikscheiben wirklich so gut?
b) Sind Glasscheiben besser?
c) Wenn ja, welche Hersteller gibt es?
d) Wären da nicht Rundfilter von B&W usw. besser?

Wir kaufen uns immer bessere Cams und L-Objektive,
und dann schieben wir Kunststoffscheiben vor die Linse?

Bitte um eure Meinungen, mir geht es nur um die Qualität,
nicht um die Handhabung oder Verpackung.

LG
Christian

Mir wäre Glas auch lieber. Und UV-bzw. Polfilter verwende ich als Einschraubfilter - ggf. den größten benötigten Durchmesser mit Reduzierringen. Mehr an Effektfiltern brauche ich angesichts der elektr. Bildverarbeitung eigentlich nicht mehr.

Nur der Grauverlauf erleichtert halt die Durchzeichnung von hellem Himmel und dunklerem Vordergrund, ohne mehrere Belichtungsstufen nachher zusammensetzen zu müssen - da braucht man ja wieder ein Stativ.

Und dieser Grauverlauf macht halt fast nur Sinn, wenn man den Horizont frei positionieren kann - nichts ist langweiliger als ein mittiger Horizont. Daher ist auch der 100x150mm-Filter logischer als ein quadratischer. Immer, d.h. für alle Filtereinsätze, würde ich diesen doch sperrigen Filterhalter nicht verwenden wollen.

Gruß, Dietmar

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Thomas Pöschmann
12.11.2009, 18:03
Die Plastik-Scheiben haben den grossen Nachteil das Sie streulichtempfindlich sind. Auch das fotografieren in die Sonne hinein (Auf- und Untergang) kann ein Problem werden. Da hilft nur die Nutzung der Abblendtaste oder das Display sofort zu kontrollieren. Aber im Endeffekt kannst Du gegen grosse Blendenflecken im Bild nix tun. Da würde auch unvergütetes Glas nicht viel besser aussehen... Vergütete Glas-Einschubfilter kenne ich nicht, und Einschraubfilter mit festem Verlauf mag ich nicht.

Ein supertolles Objektiv nützt nun mal nix wenn der Kontrastumfang der Szenerie einfach zu gross ist.

Mit der Schärfe wird man also wenig Probleme bekommen, wenn dann mit der Sonne.

Diese Bilder hätte ich nicht ohne Grauverlauf machen können:
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/pcat/466466/display/18636558
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/1285431/display/18679988
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/1285431/display/18888655

Artefakt
12.11.2009, 22:25
Die Plastik-Scheiben haben den grossen Nachteil das Sie streulichtempfindlich sind. Auch das fotografieren in die Sonne hinein (Auf- und Untergang) kann ein Problem werden. Da hilft nur die Nutzung der Abblendtaste oder das Display sofort zu kontrollieren. Aber im Endeffekt kannst Du gegen grosse Blendenflecken im Bild nix tun. Da würde auch unvergütetes Glas nicht viel besser aussehen... Vergütete Glas-Einschubfilter kenne ich nicht, und Einschraubfilter mit festem Verlauf mag ich nicht.

Ein supertolles Objektiv nützt nun mal nix wenn der Kontrastumfang der Szenerie einfach zu gross ist.

Mit der Schärfe wird man also wenig Probleme bekommen, wenn dann mit der Sonne.

Diese Bilder hätte ich nicht ohne Grauverlauf machen können:
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/pcat/466466/display/18636558
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/1285431/display/18679988
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/1285431/display/18888655

Das kenne ich noch von den dünnen Filterfolien, die wir an der Fachkamera für 4x5''-Dias im Innenraum zum Ausfiltern von Farbstichen verwendet haben - da waren dann oft richtige Phantom-Bilder von Neon-Röhren usw. auf den Aufnahmen, wenn die Folien wellig im Halter waren ...

Gruß, Dietmar

www.abcdesign.at