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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : EF 300 f/4 L IS USM für Naturaufnahmen mit einer EOS 450d?



ehemaliger Benutzer
01.12.2009, 07:08
Hallo,

ich habe vor einem halben Jahr eine Sigma 150 - 500 5.0-6.3 DG APO HSM gekauft. Ich habe für meine Verhältnisse tolle Fotos mit ihr geschossen und bin auch damit zufrieden, sofern (und das stört mich dann doch) es perfektes Licht gibt. Bei 500 mm Brennweite muss ich bei Freihandaufnahmen doch relativ häufig mit ISO 800 fotografieren und die Ergebnisse gefallen mir nicht mehr wirklich. In der Novembersonne zur Zeit ist leider auch bei ISO 800 kein Foto möglich, da zu dunkel.

Ich habe auch noch die Canon EF 70-300mm f/4-5,6 IS USM, meine Immerdrauf, wenn es um Personenaufnahmen geht. Die Ergebnisse mit Kenko 1,4 Konverter sind allerdings nicht brauchbar.

Jetzt überlege ich mir, ob die EF 300 f/4 IS USM eine sinnvolle Ergänzung wäre (Kenko 1,4 Konverter besitze ich schon). Die Brennweite wäre zwar nicht so groß, allerdings ist sie etwas lichtempfindlicher und von der Schärfe soll sie auch ausgezeichnet sein. Eine Ef 300 f/2,8 kann ich mir momentan leider nicht leisten (zumal ich im Frühjahr das Macro 100 IS zulegen möchte).

Meine Frage: Bringt das 300 f/2,8 den Mehrwert zu den anderen Objektiven oder ist der Sprung (was Lichtempfindlichkeit und Schärfe angeht) zu gering? Mich wurmt es, dass ich momentan keine Aufnahmen machen kann.

Im Voraus vielen Dank für jede (auch sehr kritische) Betrachtung.

Grüße,

Wolf

django0810
07.12.2009, 19:52
Hallo Menace,
sehe gerade deinen Thread und auch, dass Du seit einer Woche keine Antwort hast... Also ich benutze das 300 / 4.0 L IS USM - nachdem ich vorher das Sigma 135-400 hatte und kurzzeitig auch das Sigma 80-400 mit OS.

Ich kann Dir sagen: ja, das 300 / 4.0 L IS ist eine absolut feine Linse und voll konvertertauglich. Ich hatte auch erst einen Kenko-Konverter, habe aber, weil damit der AF nicht wirklich zuverlässig gepackt hat, dann auf den Canon EF 1,4X / II umgesattelt. Der Autofokus arbeitet damit nach meinem Eindruck eindeutig zuverlässiger.

Das schönste beim 300 / 4.0 IS ist allerdings, dass man es auch super als Makro einsetzen kann. Mit seiner Minimaldistanz von 1,5 Metern und erstklassiger Leistung an der Naheinstellgrenze ist es das ideale Objektiv für Schmetterlinge, Libellen etc. Wenn Du die mit einem 100er ablichten willst, sind die nämlich gleich über alle Berge... Wenn Du natürlich mehr Makros von pflanzlichen Motiven machen willst, kann Dir dieses Problem egal sein.

Ich träume für meine Vogel- und Tierbilder auch von einer längeren L-Tüte - aber wenn ich mir jemals eine leiste, dann werde ich das 300er dennoch behalten - eben als Makro.

Bilder, die ich mit dem Objektiv gemacht habe, findest Du in meinem fotocommunity-Account.

Ich hoffe, diese Ausführungen helfen dir weiter.

Viele Grüße

Django0810

ehemaliger Benutzer
07.12.2009, 20:30
Hallo Wolf,

ich kann Django nur voll zustimmen. Lediglich mit den Konverterbildern bin ich nicht ganz so glücklich, was aber an meinem Kenko liegen mag.
Die hervorragende Naheinstellgrenze begeistert mich auch immer wieder.

Über den gigantischen Preissprung zu den langen Superteles können auch die Bilder von Reiner Jacobs hinweg trösten. An ihnen sieht man, dass Brennweite bei Tierfotos nur ein Faktor ist, der durch Einfühlungsvermögen, Ortskenntnis und viel Geduld durchaus in unerwartetem Maße ausgeglichen werden kann.

Gruß Uwe

dh220
07.12.2009, 21:35
Jetzt überlege ich mir, ob die EF 300 f/4 IS USM eine sinnvolle Ergänzung wäre (Kenko 1,4 Konverter besitze ich schon). Die Brennweite wäre zwar nicht so groß, allerdings ist sie etwas lichtempfindlicher und von der Schärfe soll sie auch ausgezeichnet sein. Eine Ef 300 f/2,8 kann ich mir momentan leider nicht leisten (zumal ich im Frühjahr das Macro 100 IS zulegen möchte).

Meine Frage: Bringt das 300 f/2,8 den Mehrwert zu den anderen Objektiven oder ist der Sprung (was Lichtempfindlichkeit und Schärfe angeht) zu gering? Mich wurmt es, dass ich momentan keine Aufnahmen machen kann.


Hi Menace,

ich hatte nach einem längeren Ersatz für mein Canon 70-200/4 gesucht und verschiedene Objektive getestet (darunter Sigma 135-400, Sigma 150-500 und Canon 100-400 IS). Alle ausprobierten Varianten befriedigten mich nicht, was die Bildqualität anging. Also habe ich mir hier über's DForum ein gebrauchtes 300/4 IS gekauft.

Was soll ich sagen? Ich bin nach wie vor begeistert! Knackig scharf, schnell und stabilisiert. Mit Kenko 1,5x DG oder Kenko 2x Pro300 sehr gut nutzbar, wenn man mit kleineren Einschränkungen wie etwas Chromatischer Abberation bei Offenblende und im Fall des 2x mit manueller Scharfstellung leben kann. Der Stabilisator ist so gut, dass ich ohne große Atemtechnik noch 2 Blenden unter der 'Faustregel' fotografieren kann (1/125s).

Was mich zur Überlegung und den Wunsch nach einem (Sigma) 300/2.8 leitet ist die bessere Freistellmöglichkeit, die Lichtstärke und die damit verbundene 'bessere' Konverternutzbarkeit = AF bei 2x und evtl. Konverterkombination für Extremfälle mit Stativeinsatz. ;)

Schau' Dich um, ob du das 300/4 (IS) irgendwo testen kannst... der Rest kommt dann von alleine.


Greetings
dh220

mobilefotos
09.12.2009, 14:45
Bei Naturaufnahmen besonders bei Tieren vergiss mal bitte gaaaanz schnell die Vorteile der Lichtriesen. Was bringt die ein 2,8er, wenn beim kleinen Vögelchen nur das Auge scharf abgebildet wird. Tatsächlich muss man wieder auf f8 (je nach Entfernung und Größe) abblenden. Denn die Tiefenschrärfe bei f8 und dem 500er an Crop 1,6 auf ca. 5-10m beträgt lächerliche 1,5-2cm.

Viel wichtiger sind die optischen Qualitäten und die sollen beim 4/300 ja ganz ordentlich sein, aber glaub mir, das 2,8/300 L IS USM stellt sie in den Schatten.
Sicher wirst du mit dem 4/300er eine bessere Bildqualität erreichen (auch mit Konverter) als beim 150-500 von Sigma, aber an den ISO 800 (wie von dir beschrieben) wird sich nichts ändern.

Das 2,8/300 L IS USM ist ein absolutes Sahneteil und jeden Euro wert. Trotzdem habe ich es verkauft, da 300mm in der Tierfotografie zu wenig sind (auch mit Konverter!).

tsoonamy
09.12.2009, 15:22
Denn die Tiefenschrärfe bei f8 und dem 500er an Crop 1,6 auf ca. 5-10m beträgt lächerliche 1,5-2cm.

Hallo,

das versteh ich jetzt nicht ganz, bzw. es erscheint mir ein wenig praxisfremd (lasse mich aber gerne korrigieren, habe bisher keine Naturfotos gemacht): Wenn ich auf 5-10m an ein Tier rankomme, brauche ich doch kein 500mm Objektiv, oder??? Da reicht doch ein Normal- bis leichtes Tele-Zoom!?

Oder beziehst du dich jetzt auf die Makros, die oben erwähnt wurden?

Gruß,
Martin

Thomas MARTH
09.12.2009, 15:27
Hallo,

das versteh ich jetzt nicht ganz, bzw. es erscheint mir ein wenig praxisfremd (lasse mich aber gerne korrigieren, habe bisher keine Naturfotos gemacht): Wenn ich auf 5-10m an ein Tier rankomme, brauche ich doch kein 500mm Objektiv, oder??? Da reicht doch ein Normal- bis leichtes Tele-Zoom!?

Oder beziehst du dich jetzt auf die Makros, die oben erwähnt wurden?

Gruß,
Martin

Bei einem Elefanten wird ein leichtes Telezoom reichen:D
Bei Singvögel brauchst Du bei einem Abstand v. 5m mindestens 400mm Brennweite um sie halbwegs formatfüllend abzubilden.
MfG
Thomas

tsoonamy
09.12.2009, 16:25
Ah,klar... hatte jetzt an Rehe, Hirsche und sonstwas gedacht, aber Vögel sind natürlich bedeutend kleiner... danke!