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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Reprofotografie - welches Objektiv?



AlfsFoto
12.01.2010, 01:15
Hallo Spezialisten,

die Firma, für die ich gelegentlich fotografisch tätig bin (Personen, Produkte), möchte mich nun auch für Reprofotografie einsetzen. Man stellt mir von der Fa. Kaiser das "R1-System" mit Beleuchtung "RB 5000 DL" zur Verfügung (mir ist ein Rätsel warum das Zeug so teuer ist). Nun muss ich zugeben, daß das für mich Neuland ist und brauche Euren Rat! Zur Verwendung soll meine 5D Mk II kommen und ich bitte um Vorschläge für die Wahl des richtigen Objektivs!
Im Voraus vielen Dank für Eure Hilfe!

Alfred

ähM_Key
12.01.2010, 01:30
Hm, vl. ein kurzbrennweitiges Makro?
Ev. das Sigma 50mm - kenn ich aber selbst nicht.

PitWi
12.01.2010, 10:25
Was musst du denn fotografieren?
Wie groß sind die Vorlagen?
Wie stark darf das Objektiv verzeichnen und vignettieren?

Ich mache das meiste mit dem Sigma 50/2,8 Macro.

Wenn das nicht gut genug ist, musst du wohl ein richtiges Reproobjektiv adaptieren.

BuckarooBanzai
12.01.2010, 10:44
Hallo,

ich habe vor wenigen Wochen ca. 400 Gastronomieartikel (Alu-Schalen, Papp-Trinkbecher, Einwegbesteck, Asia-Boxen, etc. etc.) mit meiner EOS 7D und dem EF 16-35 1:2.8 II USM (KB: 25,6 - 56) abgelichtet.

Als Studioset habe ich zwei 150W Halogenstraher (Eigenbau) und verschiedene Hintergründe aus 1,5m x 2m dickem Bühnen-Molton (schwarz, grau, weiß und bordeaux) verwendet.

http://www.ucsi.de/images/IMG0252.jpg

Ein Foto vom (Eigenbau-)Set reich ich heute Abend mal nach.

Je nach Größe der abzulichtenden Produkte würde ich ein Brennweitenbereich von 28-50 bevorzugen.

Ciao
Jürgen

Christian93
12.01.2010, 11:10
Hallo,

ich habe vor wenigen Wochen ca. 400 Gastronomieartikel (Alu-Schalen, Papp-Trinkbecher, Einwegbesteck, Asia-Boxen, etc. etc.) mit meiner EOS 7D und dem EF 16-35 1:2.8 II USM (KB: 25,6 - 56) abgelichtet.

Als Studioset habe ich zwei 150W Halogenstraher (Eigenbau) und verschiedene Hintergründe aus 1,5m x 2m dickem Bühnen-Molton (schwarz, grau, weiß und bordeaux) verwendet.

Ein Foto vom (Eigenbau-)Set reich ich heute Abend mal nach.

Je nach Größe der abzulichtenden Produkte würde ich ein Brennweitenbereich von 28-50 bevorzugen.

Ciao
Jürgen

Was Du gemacht hast, ist nicht Repro- sondern Produktfotografie.

Hier (http://www.kaiser-fototechnik.de/pdf/prospekte/repro_de.pdf) sieht man, wie das aussieht, das benutzt man für eher flache Motive (Münzen, Briefmarken, kleine Bilder (bis 30x40) usw.).
Für solche Repros funktionieren sowohl das Sigma 50er Makro (evtl. das 70er) oder das 50er von Canon. Die haben im Nahbereich keine Bildfeldwölbung und verzeichnen auch nicht. Bei sehr kleinen Gegenständen dann halt das 100er Makro (oder evtl. MPE 65, aber da sind wir schon im extremen Makrobereich).
Man kann auch Vergrößerungsobjektive (die "Apogone" von Rodenstock (50 oder 80)) adaptieren, was ich aber zu umständlich finde.
Solltest Du wie BuckarooBanzai beschrieben, Produktfotografie machen müssen, wo z.B. die Kanten parallel zum Bildrand laufen sollen, dann bleiben nur das 45er TSE und 90er TSE mit Zwischenringen.

Musst Du eher flache Gegenstände ablichten?

ehemaliger Benutzer
12.01.2010, 13:46
die Firma, für die ich gelegentlich fotografisch tätig bin (Personen, Produkte), möchte mich nun auch für Reprofotografie einsetzen. Man stellt mir von der Fa. Kaiser das "R1-System" mit Beleuchtung "RB 5000 DL" zur Verfügung (mir ist ein Rätsel warum das Zeug so teuer ist). Nun muss ich zugeben, daß das für mich Neuland ist und brauche Euren Rat! Zur Verwendung soll meine 5D Mk II kommen und ich bitte um Vorschläge für die Wahl des richtigen Objektivs!
Im Voraus vielen Dank für Eure Hilfe!

Für relativ flache Objekte/Bilder/Vorlagen etc. im Sinne von REPRO nehme ich das 50iger Makro von Canon! Es ist ausreichend scharf und der AF passt immer! Aufnahmen natürlich in RAW direkt auf den PC (C1Pro)! Die Auslösung/die Steuerung der Kamera kann (eingeschränkt) auch vom Programm vorgenommen werden.

Artefakt
12.01.2010, 14:12
Hallo Spezialisten,

die Firma, für die ich gelegentlich fotografisch tätig bin (Personen, Produkte), möchte mich nun auch für Reprofotografie einsetzen. Man stellt mir von der Fa. Kaiser das "R1-System" mit Beleuchtung "RB 5000 DL" zur Verfügung (mir ist ein Rätsel warum das Zeug so teuer ist). Nun muss ich zugeben, daß das für mich Neuland ist und brauche Euren Rat! Zur Verwendung soll meine 5D Mk II kommen und ich bitte um Vorschläge für die Wahl des richtigen Objektivs!
Im Voraus vielen Dank für Eure Hilfe!

Alfred

Reprofotografie verstehe ich als das Reproduzieren von prinzipiell zweidimensionalen, also flachen Dingen wie Fotos, Zeichnungen usw.

Diesen R1 ist ja so eine Art Tischgerät, d.h. der Auszug ist höhenmäßig beschränkt. Da ist das mit einer längeren Brennweite so eine Sache. Hängt aber ein bisschen von der Größe der zu reproduzierenden Dinge ab. Bei eher kleinen wie Briefmarken o.ä. kann es gern auch ein Makro 2,8/100 USM sein. Wenn es um Fotos o.ä. geht, wird wohl ein Makro 2,5/50 besser sein. Beim 50er würde ich eher das Canon als das Sigma nehmen, weil das Sigma als Fremdoptik nicht mal günstiger ist. Und besser auch nicht. Im Bereich um 100mm gibt es einige Makroobjektive, die alle scharf sind (Tamron, Sigma, Tokina, Canon).

Mein Vorgehen wäre: Mit einem Zoom ausprobieren, um die nötige Brennweite zu ermitteln und dann ein Makro-Objektiv zulegen :-) Nur ein Makro ist im Nahbereich gestochen scharf und verzeichnet nicht.

Für größere Repros kann man aber genauso gut zwei Studioleuchten mit Weichspüler drauf im Winkel von 45 Grad von beiden Seiten auf die Reprofläche richten. Mit der Entfernung kann man sogar die Lichtmenge steuern, wenn die Geräte das nicht so fein können.

Gruß, Dietmar

www.abcdesign.at (http://www.abcdesign.at)

AlfsFoto
13.01.2010, 02:34
Vielen Dank für Eure Hilfe!

@Christian93: ja, es geht meist um flache Gegenstände wie z.B. Briefhüllen oder Schreibutensilien (z.B. Filzschreiber, die - flach liegend - ja auch keine nennenswerte Höhe haben).

@aibf & Artefakt: den Tipp für das 50er Makro habe ich Euren Ausführungen entnommen und werde mich aufgrund der Größenverhältnisse wohl auch dafür entscheiden! Trotzdem eine weitere Frage: ist mein 24-105 L IS USM für diese Aufgaben zumindest teilweise brauchbar oder gibt es da zu große Verzerrungen?
(Sorry, ich kam noch nicht zum Ausprobieren)

LG Alfred

PitWi
13.01.2010, 08:13
ist mein 24-105 L IS USM für diese Aufgaben zumindest teilweise brauchbar oder gibt es da zu große Verzerrungen?
(Sorry, ich kam noch nicht zum Ausprobieren)

Die Verzerrungen sind zwar nicht ohne aber das kleinere Problem. Du brauchst Zwischenringen um näher ran zu kommen, die Optik ist aber mit Zwischenringen nicht mehr gut. Und eine Nahlinse ist auch nicht das Gelbe vom Ei. Es wäre also bestenfalls eine Notlösung.

ehemaliger Benutzer
13.01.2010, 09:00
Um auch den Nahbereich mit der entsprechenden Qualität/Abbildungsleistung einbeziehen zu können, wären Makro-Objektive auf jeden Fall vorzuziehen! Stehen denn schon derartige Objektive zur Verfügung?

Über das EF 50mm Makro von Canon hinaus setze ich gerne das TS-E 90 für Sachaufnahmen ein. Am Makrostativ allerdings sind die manuellen Focus-Einstellungen schwieriger zu lösen, so dass ich ein AF-Makro vorziehen würde. Mich würde so ein kleiner Repro-Stand wie den RB 5000 DL sehr einschränken (meine Repro-Objekte sind deutlich größer), daher arbeite ich frei an einem 30-kg Studiostativ mit langem Ausleger und Blitzanlage!

PitWi
13.01.2010, 09:29
...
Mich würde so ein kleiner Repro-Stand wie den RB 5000 DL sehr einschränken (meine Repro-Objekte sind deutlich größer), daher arbeite ich frei an einem 30-kg Studiostativ mit langem Ausleger und Blitzanlage!

Für Bastler vielleicht interessant: Ich habe als Reprostativ einen Standfuß plus Arm von einem Vergrößerer. Hat EUR 10,- am Flohmarkt gekostet und eine Stativschraube für die Kamera hatte ich noch daheim. Der Makroschlitten von Novoflex dient zur Feinjustierung, brauch ich aber nur selten bei starker Vergrößerung.

http://homepage.univie.ac.at/~pw/pwdiv/20090328-002.jpg

ehemaliger Benutzer
13.01.2010, 10:18
Für Bastler vielleicht interessant: Ich habe als Reprostativ einen Standfuß plus Arm von einem Vergrößerer. Hat EUR 10,- am Flohmarkt gekostet und eine Stativschraube für die Kamera hatte ich noch daheim. Der Makroschlitten von Novoflex dient zur Feinjustierung, brauch ich aber nur selten bei starker Vergrößerung.

Der Einstellschlitten mit den Einstellschrauben sieht aus, wie der Manfrotto 454 :cool:
Die Bastleralternative ist ja richtig gut und für 10 EUR... :) hat sich der Flohmarktkauf in jeder Hinsicht rentiert!

Stefan Sebler
13.01.2010, 13:34
Für Bastler vielleicht interessant: Ich habe als Reprostativ einen Standfuß plus Arm von einem Vergrößerer. Hat EUR 10,- am Flohmarkt gekostet und eine Stativschraube für die Kamera hatte ich noch daheim. Der Makroschlitten von Novoflex dient zur Feinjustierung, brauch ich aber nur selten bei starker Vergrößerung.

http://homepage.univie.ac.at/%7Epw/pwdiv/20090328-002.jpg

Klasse! Warum bin ich als ehemaliger Reprofotograf nicht auf diese Idee gekommen:confused::o. Nun kommt mein vor 25Jahren aussortieter Krokus-Vergrößerer, den ich aus nostalgischen Gründen aufbewahrte aber nun endgültig entsorgen wollte, doch noch zu Ehren. Vielen Dank für diesen Tipp.
L.G.
Stefan

PitWi
13.01.2010, 13:54
Klasse! Warum bin ich als ehemaliger Reprofotograf nicht auf diese Idee gekommen:confused::o. Nun kommt mein vor 25Jahren aussortieter Krokus-Vergrößerer, den ich aus nostalgischen Gründen aufbewahrte aber nun endgültig entsorgen wollte, doch noch zu Ehren. Vielen Dank für diesen Tipp.
L.G.
Stefan

Freut mich.

Die Grundplatte kann man natürlich noch verfeinern mit Zentrumsmarkierung, variablen Anlegeleisten, Halterungen für Leuchten, etc.