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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Minustemperaturen - Objektiv beschlagen, kondensiert, tschüss...



rompol
11.02.2010, 23:44
jaja, Karneval, eisige Temperaturen, schnell in die warme Bar, Objektiv beschlagen, kondensiert, und tschüss...
kann man da noch was retten?
hätte, könnte, sollte nützt jetzt nichts mehr. Das Objektiv war beschlagen, man sah überhaupt NICHTS mehr, dann kondensiert, richtige Wassertropfen drin... Die sind nun getrocknet, innen. Und diese Wasserflecken innen an der Linse sehen sch... also hässlich aus. Je nach Foto sieht man es nicht, also für Schnappschüsse (oder eben Schnaps-Schüsse) reicht es noch, aber mehr wohl nicht. Gibt es eine Möglichkeit, ein Objektiv INNEN zu reinigen?

by the way: wäre die einzig richtige Massnahme bei Minustemperaturen ein "langsames Auftauen"??? oder wie geht man vor, wenn man mit Kamera ein paar Stunden in der eisigen Kälte ist? sollte ja möglich sein...
(ach ja, was die Kamera abbekommen hat, weiss ich noch nicht, seh ich so nicht...)

Peter Grüner
12.02.2010, 05:32
Hi,

Kamera und Objektive in Plastiktüten verpacken, warten bis die Temperatur sich halbwegs angeglichen hat und dann sollte nichts passieren.

Gruß,

Peter

elastico
12.02.2010, 10:09
dabei ist nur wichtig: DRAUSSEN verpacken und Plastiktüte gut verschließen. Hintergrund ist ja, dass die kalte Luft draußen weniger Feuchtigkeit enthält als die warme Luft drinnen. Also draußen "trocken" einpacken und dann drinnen aufwärmen lassen. Kondens bildet sich dann nicht (kaum) weil die trockene Luft in der Tüte ja nicht so viel Wasser trägt :)

hjreggel
12.02.2010, 11:13
Richtig hässlich ist aber der umgekehrte Effekt: Wenn im Objektiv warme gesättigte Luft ist, und das Objektiv stark abkühlt.

Nocti-Luchs
12.02.2010, 18:28
Es ist mir bei meinem 2,8/17-55 zwar auch schon mal passiert, aber Wasserflecken habe ich keine auf den inneren Linsen. Ich verstehe auch nicht wie es dazu kommen kann, denn im gasförmigen Zustand enthält das Wasser ja keine gelösten Feststoffe die dann nach dem Verdunsten Rückstände hinterlassen. Bei mir ist das Wasser wieder rückstandsfrei verdunstet.
Gruß,
Alexander

Clemens-S
12.02.2010, 19:09
Im Winter ist mir schon oft das Objektiv als auch die Kamera beschlagen, wenn ich in einen beheizten Raum gekommen bin. Mir ist es jedoch noch passiert, dass man nachher noch etwas davon gesehen hat. Ich musste eben immer etwas warten, bis alles wieder frei war. Nichts mit Tüte oder so.
Hatte ich jetzt Glück oder hatte rompol besonderes Pech?

hjreggel
12.02.2010, 19:19
Es ist mir bei meinem 2,8/17-55 zwar auch schon mal passiert, aber Wasserflecken habe ich keine auf den inneren Linsen. Ich verstehe auch nicht wie es dazu kommen kann, denn im gasförmigen Zustand enthält das Wasser ja keine gelösten Feststoffe die dann nach dem Verdunsten Rückstände hinterlassen. Bei mir ist das Wasser wieder rückstandsfrei verdunstet.

Das Problem entsteht, wenn ein gleichmäßig verteilter Belag (was auch immer) auf einer Linse ist, und sich ein tropfenförmiger Beschlag bildet. Die Tropfen verteilen dann den "Dreck" ringförmig um sich herum, was dann nach dem Verdunsten übrig bleibt.

rompol
12.02.2010, 22:42
habe das mal versucht darzustellen:

http://yfrog.com/5uimg9128bjhttp://yfrog.com/5uimg9128bjhttp://img210.imageshack.us/img210/6726/img9128b.jpg

Frag mich bloss, wie das die Olympia-Reporter an der Skipiste, beim Langlauf, etc. machen. Da gibts ja auch mal noch mehr Minusgrade... die sind doch nicht ständig am auf- und abtauen ?! ;)
und wenn's dann noch so eine feine, gigateure Festbrennweite ist - bei mir wars ja "nur" ein 17-85, trotzdem ;(

mssn
12.02.2010, 23:14
Ich schätze mal, das 17-85mm war innen schon recht verschmutzt. Ist ja bekanntlich ein "Staubsauger" (ich hab' s übrigens auch, das 17-85er)

Wie alt ist denn das Objektiv?

Grunert
12.02.2010, 23:37
Ich schätze mal, das 17-85mm war innen schon recht verschmutzt. Ist ja bekanntlich ein "Staubsauger" (ich hab' s übrigens auch, das 17-85er)

Wie alt ist denn das Objektiv?

staubsaugen tritt nicht bei unbeweglichen Objektiven auf?
also Objektiven, bei denen sich beim zoomen nicht die Länge ändert?

siehen ja böse aus die Flecken!

mssn
13.02.2010, 00:17
Natürlich verändert das EF-S 17-85mm IS beim zommen seine Baulaenge (http://www.photozone.de/canon-eos/402-canon_1785_456is_50d). Der Obektivtubus besteht aus 3 Teilen. Mein Objektiv war schon nach wenigen Wochen "verstaubt".
Der nette Tester bei Photozone schreibt ja selbst auch:
"... The lens seems to have a tendency to suck dust into the inner chamber..."

Ich kann ihm da, aus eigener Erfahrung, nur recht geben.

nirax
13.02.2010, 00:30
kann das nicht beim canon service gereinigt werden ?

Grunert
13.02.2010, 01:10
Natürlich verändert das EF-S 17-85mm IS beim zommen seine Baulaenge (http://www.photozone.de/canon-eos/402-canon_1785_456is_50d). Der Obektivtubus besteht aus 3 Teilen. Mein Objektiv war schon nach wenigen Wochen "verstaubt".
Der nette Tester bei Photozone schreibt ja selbst auch:
"... The lens seems to have a tendency to suck dust into the inner chamber..."

Ich kann ihm da, aus eigener Erfahrung, nur recht geben.

Ja ich weiß dass es sich bewegt, meine Frage bezog sich aber auf andere Objektive und ob bei denen das auch so schlimm ist?

p.s. der feinststaub der in dem Objektiv war, würde mich eher abrieb zuordnen?!

ehemaliger Benutzer
13.02.2010, 07:45
Ja ich weiß dass es sich bewegt, meine Frage bezog sich aber auf andere Objektive und ob bei denen das auch so schlimm ist?

p.s. der feinststaub der in dem Objektiv war, würde mich eher abrieb zuordnen?!

Ich würds zum Service geben und gucken was eine Reinigung kostet. Ab einer gewissen Summe könnte man sich (eventuell und unter Vorbehalt) ein neues (besseres) Objektiv kaufen, dass (vielleicht) aufgrund seiner Bauweise (L-Objektiv) gegen sowas geschützt ist.
Was anderes bleibt da eigentlich nicht - ach doch: Aus der Situation lernen

rompol
13.02.2010, 17:17
Das Objektiv ist ca. 2 Jahre alt. Trotz all den bösen Stimmen finde ich es gut. In den meisten Fällen tut (also tat...) es seinen Zweck.
LERNEN will ich unbedingt daraus. Aber wie? Was macht man in Zukunft? Eben dieses "langsam auftauen" kann's doch nicht sein?
Wenn jemand ein Skirennen fotografiert bei -20 Grad, und dann sofort in die Presseunterkunft eilt um die Bilder zu versenden, dann wartet er auch nicht ewig...
Mein 24-105 will ich nicht auch noch risikieren, das 70-200er erst recht nicht. So verzichte ich halt vorläufig auf coole kühle Fotos. bis im Frühling...! ;)

VarioSix
13.02.2010, 17:40
Um das Angleichen der Temperatur von Ausrüstung an den Raum kommt du wegen der Gesetze der Thermodynamik niemals herum! Feuchtigkeit schlägt sich immer auf den kältesten Flächen im Raum nieder. Erstaunlich, dass dieser Evergreen zum Fotografieren im Winter, d.h. bei kalten Außentemperaturen, jedes Jahr in den Fotoforen wieder neu aufgewärmt wird.

Packt man, wie bereits von Peter Grüner angemerkt, die Ausrüstung noch draußen in eine Plastiktüte, die man luftdicht verschließt, dann ist man das Problem bereits los. Die Feuchtigkeit schlägt sich auf der Innenseite der Plastiktüte nieder und nicht auf der Fotoausrüstung. Vermeidet man gleichzeitig, die durchgekühlte Fotoausrüstung sofort in den wärmsten Raum der Wohnung zu bringen, sondern lässt sie in einem Vorraum/Flur akklimatisieren, der nicht kuschelig warm geheizt ist, dann vermindert sich das Problem weiter.

Entnimmt man der Kamera vor dem luftdichten Einpacken in die Plastiktüte die Speicherkarte, dann braucht man sich auch nicht in Ungeduld üben, weil man an die Bilder nicht herankommt. Manche Lösungen liegen so nahe, dass man sie so gerne übersieht.

VG Bernhard

Gunther
13.02.2010, 19:48
Ja ich weiß dass es sich bewegt, meine Frage bezog sich aber auf andere Objektive und ob bei denen das auch so schlimm ist?

p.s. der feinststaub der in dem Objektiv war, würde mich eher abrieb zuordnen?!


Hallo Martin

1. Die Objektive der L-Serie sind durch Gummidichtungen im Tubus besser gegen Staub von außen geschützt, die einfachen Objektive haben solche Dichtungen in der Regel aus Kostenersparnisgründen nicht. Solange die Dichtung ganz ist, ist das Staubrisiko gering.

2. Objektive mit Innenfokusierung sind grundsätzlich auch weniger anfällig, da sich an den Objektivaußenseiten (Tubuswand, Front- und Rücklinse) keine beweglichen Teile befinden, die ja immer ein kleines Spiel benötigen, um sich zu bewegen. Feinstaub, wie er in der Luft überall +/- vorhanden ist kommt nunmal durch jede Ritze, da die "Körnchen" unter 2 µm Durchmesser haben!

Daher ergibt sich praktisch, daß die Objektive, bei denen der Tubus ausgezogen wird am staubanfälligsten sind, da durch den entstehenden Unterdruck im Tubusinneren Außenluft angesaugt wird, wenn der Tubus ausgezogen wird und mit dieser leider auch alles, was nicht Luftmolekül ist;)


Allzeit gutes Licht

Gunther:)

PeterWL
13.02.2010, 20:45
Hallo zusammen,

ich fotografiere schon seit Jahren auch im Winter bei kräftigen Minustemperaturen und habe noch nie Probleme mit "Beschlagen" gehabt, auch nicht mit "nicht L" Objektiven. Mit einem EF-S 55-250 IS, das ich mal hatte, habe ich schon in stärkstem Schneetreiben gearbeitet und es ist nie beschlagen. Das 70-200 4L scheint mir relativ "dicht" und somit besonders unempfindlich zu sein, da es ja durch die Innenfokussierung seine Länge nicht verändert. Aber auch das 35-350 L, was ich seit Kurzem besitze, hat bisher bei tiefen Temperaturen keine Probleme bereitet, obwohl ich meiner ersten "Gehversuche" bei Temperaturen von bis zu ca. - 8 Grad gemacht habe. Der einzige begrenzende Faktor waren immer meine kalten, tauben Finger... ;)

Bei Fototouren trage ich die Kamera entweder am Halsriemen vor dem Bauch oder aber in einer (ur)alten Löwepro Hüfttasche (Modell Orion). Zu Hause angekommen entnehme ich in der Regel die Speicherkarte und lasse dann die Kamera außerhalb der Tasche bei offener Kartenklappe, mit ausgefahrenem Zoom (beim 35-350) und meist auch ohne Objektivdeckel langsam erwärmen. Wenn die Kamera nebst Objektiv mal etwas feuchter geworden ist (z.B. durch Schnee), dann trenne ich auch schon mal das Objektiv von der Kamera und lasse sich beides getrennt erwärmen. Durch das offenen Bajonett kann dann auch eventuelle Feuchte im Innern von Kamera und Objektiv entweichen. Mit dieser Methode habe ich bisher noch nie Probleme mit Feuchtigkeit im Objektiv gehabt. Oder hatte ich bisher einfach nur Glück?

Gruß Peter

net_stalker
13.02.2010, 21:08
Dieser Belag entsteht auch dann wenn das Objektiv in Räumen benutzt oder gelagert wird in denen geraucht wird - dann schlagen sich die Partikel beim kondensieren auf den Linsen nieder.
Auch Festbrennweiten "pumpen" Luft durch das Objektiv, das passiert beim fokussieren.

M_L
14.02.2010, 13:20
Durch das offenen Bajonett kann dann auch eventuelle Feuchte im Innern von Kamera und Objektiv entweichen. Mit dieser Methode habe ich bisher noch nie Probleme mit Feuchtigkeit im Objektiv gehabt. Oder hatte ich bisher einfach nur Glück?

Kalte Luft kann weniger Feuchtigkeit halten als warme Luft, wenn du also mit der kalten Kamera und Objektiv nach hause kommst ist im inneren der Kamera trockene Luft.
Das Gefährliche ist die Warme Luft im Rauminneren, die an den Oberflächen abkühlt und damit ihre Feuchtigkeit auch dort abgibt. Wenn du also gleich nach dem rein kommen noch bevor die Kamera aufgewärmt ist sie mit offenem Bajonett ablegst kommt die Feuchtigkeit überhaupt erst in die Kamera.
Deshalb auch der Plastikbeutel - damit die feuchte Luft nicht an die Kamera ran kommt.

sebastian.becker
14.02.2010, 16:56
war heute gute 2 Stunden mit der 40D und dem 70-200 4L bei Minustemperaturen im Schnee unterwegs. Danach ins Auto Locationwechsel und die Linsen sind durch die warme Heizungsluft beschlagen. Danach wieder raus in die Kälte und weitergeknipst als wäre nichts gewesen. Mittlerweile wieder zu Hause --> Alles bestens.

Das mag jetzt am L liegen, aber generell sollte man halt die ganz krassen kalt-heiss Wechsel vermeiden, dann passiert der Optik und dem Body auch nichts.

braunschweiger
14.02.2010, 17:14
Was meinst Du wohl was das 400/2.8 für ein Objektiv ist???
Das ist ein L, aber das schützt auch nicht vor Kondensatwasser.

Vermutlich macht der Glasanteil noch einen erheblichen Anteil an dieser Problematik.
Grundsätzlich sollte aber die Elektronik gegen Feuchtigkeit geschützt werden.
Warum das nicht in den Optiken erfolgt weiß ich nicht.
Aber aus eigener Modellbauerfahrung gibt es Spays, mit denen man sehr effektiv und günstig eine Elektronik vor Feutigkeit schützen kann.
Und im Falle des hier gezeigten Beispiels wäre auch ein eingiessen in ein Silikat kein Problem.

braunschweiger
14.02.2010, 17:15
Ups, falscher Tread, aber passt auch hier ;-)

ehemaliger Benutzer
15.02.2010, 16:47
Helfen kann ich Dir nicht, aber eine Erfahrung dazu habe ich am WE gemacht.

Draußen mit dem 2,0L 135mm (NICHT gedichtet) fotografiert, und danach in ein Cafe. Der Filter war zwar so gut wie gleich beschlagen, aber als ich ihn abgemacht habe, war die Frontlinse vollkommen trocken und beschlagfrei, was auch so blieb. Der Filter hat sich nach einer Weile wieder "beruhigt". Alle Teile waren sauber, bei mir gibts keine intensiven Umgebungsemissionen. Und Trockenflecken hatte ich auch nicht ansatzweise.

Sheriff
15.02.2010, 21:15
Uih! Die Bilder des TEs sehen ja fies aus!

Also ich gehe öfter mal für ne Stunde mit den Objektiven aus dem warmen Wohnzimmer raus, aber bisher ist nichts passiert.
Riskant ist auch ein Objektiv, dass man neu per Post erhält (kühl gelagert und dann ins warme Haus)...
Da beschlägt bei mir nur die Frontlinse und nach ein paar Minuten ist wieder alles okay.
keine Ahnung warum bisher innen noch nichts beschlagen ist...

gar nicht auszumalen, wenn mein Objektivpark so aussehen würde, wie es das Bild des TEs zeigt! :eek:

oinle
16.02.2010, 22:48
...Die Feuchtigkeit schlägt sich auf der Innenseite der Plastiktüte nieder und nicht auf der Fotoausrüstung. ...

VG Bernhard
:confused:
Daß Feuchtigkeit aus trockener (absolute Luftfeuchtigkeit) kalter Luft an wärmeren Flächen niederschlägt, habe ich bisher noch nicht festgestellt. Wahrscheinlich meinst du, daß sich evtl. die Tüte von außen beschlägt.
LG
oinle

VarioSix
17.02.2010, 07:34
:confused:
Daß Feuchtigkeit aus trockener (absolute Luftfeuchtigkeit) kalter Luft an wärmeren Flächen niederschlägt, habe ich bisher noch nicht festgestellt. Wahrscheinlich meinst du, daß sich evtl. die Tüte von außen beschlägt.
LG
oinleNein, garantiert nicht, denn Feuchtigkeit schlägt sich immer an der kältesten (Trenn-)Stelle im Raum nieder. Ob dabei nun mehr Feuchtigkeit von außen oder von innen auf der Plastiktüte niederschlägt, spielt auch keine entscheidende Rolle. Und bitte nicht vergessen, dass eine Fototasche nach einem längeren Ausflug in den Schnee gerne mal etwas feucht geworden ist, da man sie z.B. auch mal in den Schnee gestellt hat, oder man von einem Schneeschauer überrascht wurde.

Wichtig ist, dass man die zusätzliche Trennschicht zwischen der warmen Zimmerluft und der durchgefrosteten Ausrüstung zur Verfügung hat. Eben die verschlossene Plastiktüte, die man erst einmal in einem aus Sicht der Fotoausrüstung nicht überheiztem Raum akklimatisieren lässt.

VG Bernhard