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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : analogobjektive keine entspiegelte innere Linse?



Ursula_U
21.02.2010, 09:48
Hallo
stimmt es, daß Analogobjektive die innere Linse nicht entspiegelt haben Dadurch würde dann beim Crop Licht vom Sensor auf die Linse gespiegelt werden und zurück. Das soll dann extra Schatten im Bild geben. (gestern in einem engl. Magazin gelesen) Ich kann mir das aber einfach nicht vorstellen.
Bisher habe ich immer die Meinung gehabt, daß man sehr gut die alten Analogobjektive am Crop verwenden kann, da der Crop ja nur das Mittelstück verwendet und die Objektive dadurch in der Optik aufgewertet werden weil die schwachen Randbereiche wegfallen.
google und suche geben lieder keine befriedigende Antwort
danke, wenn mich jemand aufklären könnte - schönen Sonntag noch
Ursula

cveith
21.02.2010, 10:21
Hi Ursula,

kann ich mir jetzt so auch nicht vorstellen.

Was aber bei den früheren Objektiven ein Problem darstellt ist, dass die Lichtstrahlen nicht senkrecht auf den Sensor auftreffen. Bei Filmmaterial war der Eintrittswinkel in das Negativmaterial relativ unkritisch. Bei den Digitalsensoren kommt es zu einer verringerten Lichtempfindlichkeit je schräger der Eintrittswinkel ist.

Die für digital gerechneten Objektive versuchen daher den Eintrittswinkel so groß wie möglich zu wählen ( Im Idealfall 90° zum Sensor )

ehemaliger Benutzer
21.02.2010, 10:46
Hallo Ursula,

deine alte Meinung, dass das Crop-Format alte KB-Objektive "besser" aussehen lässt, bleibt ja unangetastet von der nächsten Bedingung, den eventuellen Spiegelungen.

Zu deiner Frage, Spiegelungen zwischen einer schlecht vergüteten, nicht entspiegelten hinteren Linse und dem Sensor bzw. dem Filterglas, welches sich bei Canon davor befindet.

Rein technisch möglich, nur wann und wie oft und unter welchen Bedingungen wird dieses Szenario auch in deinem Bild sichtbar sein oder aber produziert das "alte" Objektiv im Durchschitt bei deinem Verwendungsbereich gute Bilder ?

Mit der Zeit sind die Vergütungen der Optiken im hochwertigen Bereicheinfach verbessert worden bzw. den Anforderungen der digitalen Fotografie angepasst worden.

Hier mal ein Vergleich des 85mm 1.2 vs 85mm 1.2 II auch im Hinblick auf interne Spiegelungen.
http://www.wlcastleman.com/equip/reviews/85mm/index.htm ( im unteren Drittel )


In welchem Umfang dieser Fakt natürlich auch zur besseren Vermarktung der neuen Objektive beträgt, mag jeder selbst entscheiden.

Hier findest du es auch nochmal unter der Erklärung für DG
http://www.sigma-foto.de/cms/front_content.php?idcatart=11

Gruß
Jochen

ehemaliger Benutzer
21.02.2010, 13:09
Hallo
stimmt es, daß Analogobjektive die innere Linse nicht entspiegelt haben Dadurch würde dann beim Crop Licht vom Sensor auf die Linse gespiegelt werden und zurück. Das soll dann extra Schatten im Bild geben. (gestern in einem engl. Magazin gelesen) Ich kann mir das aber einfach nicht vorstellen.
Bisher habe ich immer die Meinung gehabt, daß man sehr gut die alten Analogobjektive am Crop verwenden kann, da der Crop ja nur das Mittelstück verwendet und die Objektive dadurch in der Optik aufgewertet werden weil die schwachen Randbereiche wegfallen.
google und suche geben lieder keine befriedigende Antwort
danke, wenn mich jemand aufklären könnte - schönen Sonntag noch
Ursula

Der Bericht aus dem Magazin hört sich für mich schon ein wenig arg dilettantisch an!

1. gibt es keine 'Analogobjektive', wie auch keine 'Digitalobjektive', sondern nur Objektive!
2. gibt es kaum oder gar keine Objektive mit nur einer inneren Linse!
3. hat der Formfaktor eines Bildwandlersensors rein gar nichts mit irgendwelchen Reflexionen zu tun.
4. kommt von keinem Sensor Licht, das kommt gerade umgekehrt vom Objektiv
5. produzieren Reflexionen keine Schatten, sondern helle Flecken in Bildern

Da wurde wohl die Überlegung der grundsätzlichen Möglichkeit aus den Anfängen der digitalen Fotografie reflektiert, dass der Sensor gerade Licht, welches in einem steileren Winkel vom Objektiv her auftrifft, vom Sensorfilter zur hinteren Linse des Objektivs, und von dort wieder zurück auf den Sensor reflektiert wird. Das führt natürlich zu Störungen im Bild.

Man wollte dieses mögliche Phänomen den für das Format 24x36mm konzipierten Objektiven in Bezug auf APS-C-formatige Sensoren zuschreiben. Physikalisch möglich ist das aber bei jeder Objektivrechnung!
Ich habe da ein wenig den Verdacht, dass hier die Industrie ihren Objektivverkauf anregen wollte, denn die haben ja zeitgleich mit der Produktion von an das APS-C-Format angepassten Objektiven begonnen. Außerdem wurde gerade mit der besonderen Anpassung für bessere Bildqualität geworben!!!
Tatsächlich war die Bildqualität aber weiterhin von den gleichen Faktoren abhängig, wie früher schon zu Filmemulsionszeiten. Lediglich bei Größe und Gewicht waren die 'neuen' Objektive definitiv grundsätzlich im Vorteil.

Das beschriebene Phänomen wird sicher durch günstigere Lichtaustrittswinkel an den Objektiven gemindert, bzw. eigentlich vor allem bloß unwahrscheinlicher, aber niemals unmöglich.

Vergütungen tragen auch zur Besserung unkontrollierter Reflexionen bei, und zwar seit Anbeginn der Objektiventwicklung!

Die Praxis hat jetzt schlicht seit Jahren bewiesen, dass man die meisten 'alten' Objektive auch an D-SLR-Kameras problemlos einsetzen kann.
Je geringer die Qualität um so höher die Wahrscheinlichkeit, dass das beschriebene Phänomen irgendwann mal auftreten könnte. Das ist situationsabhängig, und könnte also auch u. U. niemals passieren.

Ebenfalls erwiesen ist, dass man erstklassige Objektive für das Vollformat normalerweise ebenfalls für allerbeste Ergebnisse an den sogen. Crop-Kameras (APS-C/APS-H) verwenden kann, und man tut es reihenweise, so man die Preise bezahlen kann.

Deine Kenntnis über den vorteilhaften Nutzen von Objektiven, die für einen größeren Bildkreis als APS-C konstruiert wurden, ist vollkommen richtig.

hjreggel
21.02.2010, 21:40
Es gibt wohl einige Missverständnisse: Gemeint ist mit Sicherheit die hintere Linse, also die letzte in Richtung Sensor.

Analogobjektive sind diejenigen, die vor Einführung der Digitaltechnik konstruiert wurden. Die Sache mit der entspiegelten Hinterlinse ist dabei nur ein Aspekt.

Ursula_U
22.02.2010, 13:25
Hallo
vielen Dank für die doch sehr informativen Antworten. Ich denke jetzt auch, der Zeitungsartikeles ist mehr ein Werbeslogan für Objektivhersteller als ein neutraler Bericht. Trotzdem war es mal interessant, mehr Details hierzu zu erfahren.
Vielen Dank für Euere Antworten - Gruß Ursula

Artefakt
22.02.2010, 19:34
Canon hat da nie dezidiert ein Objektiv "digital überarbeitet". Sigma hat einige seiner Objektive "digital überarbeitet" oder es zumindest draufgeschrieben :-)

Es werden ja sogar "Digital-Filter" hergestellt. Was da anders sein soll, frage ich mich ...

Es kann in Einzelfällen wohl zu Schleierbildung führen, wenn das Licht blöd fällt. Aber das Ganze ist kein großes Thema. Ich hatte beim 2,8/28-70L noch kein Problem - und das stammt mit Sicherheit aus der Analog-Ära.

Gruß, Dietmar

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