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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 5D MKII im M Mode beim filmen



Calli79
19.03.2010, 10:18
Hallo zusammen,

ich habe eine kurze Anfängerfrage zum filmen mit der 5D MKII im M-Modus; es geht um die Belichtungszeit.

Muss ich die konstant immer auf 30fps stellen (oder mit dem Update dann halt auf 24/25)? Wenn ich die Zeit mal schneller einstelle dann flackert der Monitor. Ich kenne mich auf dem Gebiet leider überhaupt nicht aus, habe aber auch mal Lust mich da in das Thema einzufuchsen.

Vielen Dank!

ayreon
19.03.2010, 11:41
Ich glaube, Du verwechselst die Framerate der Bilder pro Sekunde mit der Belichtungszeit. Es wird allerdings empfohlen, die Belichtungszeit an die Framerate anzupassen, also 1/50s oder eben 1/60s
Ich mache es im M-Modus, 1/50s und ISO auf Automatik zum Ausgleichen
Blende nach Bedarf

Calli79
19.03.2010, 11:55
Ich glaube, Du verwechselst die Framerate der Bilder pro Sekunde mit der Belichtungszeit. Es wird allerdings empfohlen, die Belichtungszeit an die Framerate anzupassen, also 1/50s oder eben 1/60s
Ich mache es im M-Modus, 1/50s und ISO auf Automatik zum Ausgleichen
Blende nach Bedarf

Ja stimmt, das hab ich verwechselt.

Aber wie kann ich die Belichtungszeit dann an die 24fps anpassen, die es ja jetzt gibt? Oder gehen da auch die 1/50?

$pike
19.03.2010, 12:10
Kürzere Belichtungszeiten gehen immer, aber das Bild fängt irgendwann an zu ruckeln, weil es quasi kein flüssiges Video sondern eher eine schnelle Abfolge von scharfen Bildern ohne Bewegungsunschärfe ist.
Das kommt daher, dass unser Auge durchaus in der Lage ist mehr als 24/25/30 Bilder pro Sekunde zu erfassen. Wenn jetzt aber leichte Bewegungsunschärfe in den Bildern ist kommt uns das viel flüssiger vor.

Probiere das einfach mal aus. Nimm mal einen Schwenk mit 1/30 und einmal mit 1/1000 auf. Obwohl beide Aufnahmen mit der gleichen Bildwiederholrate laufen (24/25 oder 30 fps, je nachdem was eingestellt ist) wird eine Aufnahme mehr ruckeln als die andere.

Das flackern des Monitors könnte z.B. an einer künstlichen Lichtquelle die mit 50Hz flackert liegen. Das kann man auch bei Fotos beobachten. Wenn man mehrere Fotos in M bei einer kurzen Belichtungszeit von einer Glühbirne macht, sind die Fotos unterschiedlich hell.

ehemaliger Benutzer
19.03.2010, 12:40
Wenn man mehrere Fotos in M bei einer kurzen Belichtungszeit von einer Glühbirne macht, sind die Fotos unterschiedlich hell.

Gute Erklärung, bis auf eine Kleinigkeit: Da muss ich leider Einspruch erheben - Glühbirnen sind durch ihren nachleuchtenden Glühfaden "flickerfree".
Das von dir beschriebene Problematik tritt bei "normalen" Leuchstoffröhren, Energiesparlampen und Metalldampflampen (z.B. HMI) auf.

Viele Grüße
Joni

curt
19.03.2010, 15:44
Zwei Einsprüche:
1. Eine Leuchtmittel das an einem 50Hz Netz betrieben wird flackert mit 100Hz.
2. Flicker wird nicht nur durch die Netzfrequenz verursacht sondern durch eine Vielzahl von Spannungsänderungen im Netz die unterschiedliche Ursachen und Zeitkonstanten haben. Z.B. Ein Staubsaugermotor zieht beim einschalten bis zum 10-fachen Nennstrom, der dadurch über den Schleifenwiderstand entstehende Netzspannungseinbruch über mehrere Sekunden, ist bei Glühbirnen sogar mit freiem Auge sichtbar.

fideL`
20.03.2010, 02:03
Das es flackert liegt daran das einige Leuchtstofflampenleuchten keine elektronische Vorschaltgeräte nutzen diese würden einen flackerfreien Betrieb ermöglichen.

Ob man einen Helligkeitsunterschied bei einer Glühlampe wirklich sieht bezweifle ich da der Wolframfaden viel zu träge ist. Wir haben eine Preiodendauer von T=1/f also T=1/50Hz entspricht also 0,02 Sekunden.

Zum anderen wird man nie einen so starken Spannungsabfall haben das man es wirklich mit den Augen sehen würde.

curt
20.03.2010, 11:18
Zum anderen wird man nie einen so starken Spannungsabfall haben das man es wirklich mit den Augen sehen würde.

http://www.vde-verlag.de/buecher/vorwort/vor2525.pdf

Staubsaugerstrom: 4A
Anlaufstrom: 20A
Zeitkonstante: 3 Sekunden
Zulässiger Netzschleifenwiderstand bei Leitungsschutzschalter 13A Kennlinie B: 3,5 Ohm
Resultierender Spannungsabfall: 70V
Leistungseinbruch des Glübirnenlichtes: 50%
Wenn Du das nicht siehst …

Cerial1
24.03.2010, 12:26
Alles schön und gut aber kommt ihr nicht vom Thema ab??

ehemaliger Benutzer
25.03.2010, 17:12
Alles schön und gut aber kommt ihr nicht vom Thema ab??

Absolut richtig - hier geht es um ein permanentes flackern, nicht um einen einmaligen Leistungs-/Helligkeitseinbruch durch das Einschalten eines starken Verbrauchers.

cauchy
25.03.2010, 19:11
Ich sag nur 180 degree shutter rule.

Bei Filmkameras wird üblicherweise ein 180 Grad Verschluss gewählt, was übersetzt soviel heißt wie, dass die Belichtungszeit das Doppelte der Bildrate ist.
Wenn du mit 30fps filmst also 1/60s, bei 24fps sind es dann 1/50s (1/48s gibt's ja leider nicht). Bei 1/50s tritt außerdem kein Flackern auf.

Kürzere Belichtungszeiten führen zu Staccato-Effekten, längere verwischen das Gezeigte zu sehr.

Um also dem Film-Look möglichst nahe zu kommen seien 24fps und 1/50s zu empfehlen. Im Netz gibt's einige Artikel drüber. Schau z.B. mal hier (http://blog.tylerginter.com/?p=385) vorbei :) (gab noch ein wesentlich interessanteres Video darüber, kann das jetzt aber grad beim besten Willen nicht mehr finden...)

Im Zweifelsfall selbst probieren!

curt
25.03.2010, 21:56
Ich glaube doch dass ich bei der Beantwortung der Eingangsfrage bin.

Das Beispiel mit dem Staubsauger war nur zur Anschauung gedacht was ein simples Haushaltsgerät anrichten kann. Dabei habe ich das Beispiel gewählt weil man es mit Grundschulwissen verstehen kann. Leider hat es anscheinend zur Verwirrung beigetragen.

Der eigentliche Hinweis sollte der Link zum „Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik“ sein


Auszug aus dem Link von Beitrag #8


Diese Netzrückwirkungen treten auf als Spannungsschwankungen und Flicker.
Spannungsschwankungen und Flicker werden u. a. hervorgerufen durch:
.
.
.
● gepulste Leistungen
(Schwingungspaketsteuerungen, Thermostatsteuerungen)
Schwingungspaketsteuerungen werden in einer Vielzahl von Haushaltsgeräten,
z. B. in elektronischen Durchlauferhitzern und in Kochstellen, zur Leistungssteuerung
eingesetzt.

Und hier ist alles beinander. Große Leistung werden gepulst geschalten. Das kann, aber muß nicht, zum flackern eines Monitors bei Videaufnahmen führen.