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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : "L" oder "Nicht-L"?, das ist hier die Frage.



q085301
17.05.2010, 14:51
Womit ist der höhere Einstiegspreis für L-Objektive gegenüber den "normalen" Canon-Objektiven begründet? Ich liste mal ein paar Möglichkeiten auf:

Der Fokus ist in erster Linie auf den professionellen Einsatz gerichtet und nicht auf den "Otto-Normalverbraucher", deshalb bessere Materialien, bessere Verarbeitung, robustere Fertigung, deutlich bessere Bildqualität möglich, besserer Service.

Sollte sich auch der "Otto-Normalverbraucher" den "Traum" erfüllen, mit "L" zu fotografieren, oder wird unter Umständen so ein Traum wie eine Seifenblase platzen?

Welche Erfahrungen habt Ihr bisher bei solchen Entscheidungen gemacht?

Manfred Winter
17.05.2010, 15:11
Meine persoenliche Meinung: Die bessere Fertigungsqualitaet ist ein "nice-have", ob man Feuchtigkeitsschutz braucht oder nicht, muss jeder selber entscheiden. Mit Ausnahme der 7D haben alle nicht-1er Bodies ja Probleme mit Feuchtigkeit, von da her stellt sich die Frage, was soll's.
Und das weise Oberflaechencoating find ich persoenlich zum Kotzen, so Angebermaessig.

Aber:
Es gibt ja nur wenige Bereiche, wo man eine Auswahl hat.
Weitwinkelzooms gibt es (ausser fuer crop-only) ja keine Non-L.
Die Non-L Weitwinkel Festbrenner sind ja alle nicht so das Gelbe vom Ei. Also bleibt im WW ja wirklich nur L Glas, oder EF-S.
Im Normalbereich gibt es wenig Gescheites von Canan: Das L 1.2 ist umstritten, das 1.4 ganz gut solange man es nicht mit offener Blende einsetzt, allerdings ist der AF nicht so toll.
Beim 85er hat man die Wahl zwischen einem hervorragenden um im Preis-Leistungsverhaeltnis unschlagbaren 1.8 und einer langsamen, schweren, aber fuer Bukehspezialisten unverzichtbaren L-Linse.
Telezooms? Alle 4 70-200er sind L. Im Non-L Bereich gibt es (neben dem EF-S 55-250) auch nicht wirklich viel, das 70 - 300er soll nicht schlecht sein, aber sonst?

Die Entcheidung zwischen L und Non-L ist eher abhaengig vom benoetigten Brennweitenbereich.

hjreggel
17.05.2010, 15:17
Das "L" steht für "Luxury". Es gibt aber auch immer wieder Vollpfosten, die meinen, durch den Erwerb eines L-Objektivs zu einem "Helmut Newton" zu werden. In diesen Fällen steht das "L" für "Loser".

Ein wichtiges Kriterium ist bestmögliche Korrektur bis in die Ecken, und das merkt man nur am Vollformat. An APS-C sieht man oft keinen unterschied zwischen einem L und einem guten Nicht-L.

Wenn Du die Kohle übrig hast, kaufe L. Wenn's weh tut, tut's in der Regel zweimal weh, weil das erwartete Wunder ausbleibt.

ehemaliger Benutzer
17.05.2010, 15:17
Womit ist der höhere Einstiegspreis für L-Objektive gegenüber den "normalen" Canon-Objektiven begründet? Ich liste mal ein paar Möglichkeiten auf:

Der Fokus ist in erster Linie auf den professionellen Einsatz gerichtet und nicht auf den "Otto-Normalverbraucher", deshalb bessere Materialien, bessere Verarbeitung, robustere Fertigung, deutlich bessere Bildqualität möglich, besserer Service.

Sollte sich auch der "Otto-Normalverbraucher" den "Traum" erfüllen, mit "L" zu fotografieren, oder wird unter Umständen so ein Traum wie eine Seifenblase platzen?

Welche Erfahrungen habt Ihr bisher bei solchen Entscheidungen gemacht?

Guck dir einfach mal das 1,8/28 bzw. 2,8/24 und das 1,4/24 II an.

Armin B.
17.05.2010, 16:31
Ist es das?

Das „L“ bezieht sich für mich auf „Lens“ und kennzeichnet die Objektive, die aufwendig vergütete Linsenelemente besitzen und meistens besser gegen Umwelteinflüsse geschützt sind. Also, insgesamt besser und aufwendiger verarbeitet.
Warum deswegen immer wieder Glaubenskriege geführt werden, kann ich nicht nachvollziehen.
Es sollte doch jeder selber entscheiden können womit seine Aufnahmen gemacht werden, und was man dafür ausgibt.
Im übrigen nicht alle „ L“ sind weiß.

andreasj
17.05.2010, 17:00
L-Objektive sind aufwändiger konstruiert, um Handhabung, Lichtstärke und Abbildungsqualität entsprechend höher anzusetzen. Deshalb sind sie schwerer und teurer als die Normalen. Das ist eigentlich alles.

Der Übergang zu den Nicht-Ls ist fliessend. Es gibt Nicht-L-Festbrennweiten, die sind besser als manches L-Zoom bei der entsprechenden Brennweite, z.B das 100/2.8 Makro. Der Vergleich L mit Nicht-L ist nicht immer trivial, da es darauf ankommt, was man vergleicht (Ecken, Mitte, bei welcher Blende, etc.). L ist also nicht ein Qualitätssiegel per se.

Die modernen hochauflösenden Gehäuse verlangen leider immer mehr nach qualitativen höchstwertigen Objektiven. Deshalb sollte man da nicht allzu sehr sparen. Aber auch hier gilt: Es kommt darauf an, was Du willst.

Kameraflüsterer
17.05.2010, 18:24
..die Ls sind deutlich besser verarbeitet. Ein Grund mehr Canon zu kaufen.

net_stalker
17.05.2010, 18:44
Wenn man sich - wie ich in den 70er und 80er Jahren - lang genug mit "Drittherstellern" herumgeärgert hat landet man irgendwann bei den "Ls".
Kaufen und damit zufrieden sein - das ist es was ich über die Jahre erfahren habe.

Dazu kommt dass ein L einen recht guten Werterhalt hat - Objektive die ich vor 15 Jahren gekauft habe werden zum Teil heute noch zu vernünftigen Preisen gebraucht gehandelt. Für ein nicht-L kriegst du nach 3 Jahren fast nichts mehr.

Drive85
17.05.2010, 20:11
Ist es das?

Das „L“ bezieht sich für mich auf „Lens“??? und kennzeichnet die Objektive, die aufwendig vergütete Linsenelemente besitzen .......

Ich dachte immer, das soll heißen : ....Fluorit- und UD-Linse (Ultra-low Dispersion) für eine hervorragende Abbildungsqualität .....

Aber ich bin ja auch nur ein kleiner Knipser ohne große Ahnung :D

Armin B.
17.05.2010, 21:10
Ich dachte immer, das soll heißen :

Ich habe doch deutlich geschrieben „bezieht sich für mich auf “ und nichts von Luxery asphericalL oder Low Dispersion oder ähnlichen Bezeichnungen.

Sollte doch eigentlich gut zu verstehen sein.

Sind doch mehr oder weniger alles nur Vermutungen, oder hat Canon sich dazu schon mal korrekt geäußert?

Otwin
17.05.2010, 21:28
Für ein nicht-L kriegst du nach 3 Jahren fast nichts mehr.

Hallo,

naja, so ganz richtig ist diese Aussage allerdings auch nicht. Nimm mal z. B. von Canon 1,4/50, 1,8/85, 2,0/100, 2,8/100 Makro (mit und ohne USM), alles non-L-Optiken, die auch nach Jahren zu guten Preisen gehandelt werden.

elastico
18.05.2010, 10:37
L oder Nicht-L? Völlig egal! Man kauft sich genau das Objektiv, was man benötigt.
Gibt es in diesem Bereich dann ein L und Nicht-L, dann entscheidet Preis und Einsatzzweck.

Das L bedeutet nicht unbedingt "Superobjektiv ohne Fehler". Das 24-105/4L z.B. ist ein Meister im Verzeichnen (Kissen/Tonne). Ein 85/1.2 soll träge und auch nicht frei von CA sein.
Dagegen soll das 100/2.8 Makro richtig knackig sein und das 85/1.8 wird durchaus als ernstzunehmende Alternative zum 85/1.2 gehandelt. Klar, hängt immer vom Einsatz ab, aber das schrieb ich ja oben schon ;)