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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : EF 16-35mm 1:2.8L oder 17-40mm 1:4L?



Flashlight
18.07.2010, 11:43
Ich möchte mir gerne ein neues Weitwinkelzoom zulegen und schwanke zwischen dem Canon EF 16-35mm 1:2.8L USM und dem EF 17-40mm 1:4L USM.

Grundsätzlich gefällt mir – unabhängig vom nur halb so hohen Preis – der etwas größere Brennweitenbereich des 17-40mm (mit Crop immerhin 64mm statt 56mm am oberen Ende).
Auf der anderen Seite ist natürlich eine Lichtstärke mit 1:2.8 auch nicht zu verachten.

Wenn ich mir aber auf www.the-digital-picture.com die beiden Objektive bzgl. Auflösung und Vignettierung im Vergleich anschaue, dann drängt sich die Frage auf, warum das 17-40mm überhaupt ein „L“ im Namen trägt.

Sieht das in der Praxis anders aus? Oder würdet Ihr eher zum 16-35mm raten? Gibt es nennenswerte Unterschiede zischen dem 16-35mm und seiner IIer Variante?
Oder gibt es noch andere Alternativen?
Zur Zeit fotografiere ich mit einer 40D. Da ich aber perspektivisch mit der Anschaffung einer Vollformat liebäugle, möchte ich nicht auf EF-S Objektive zurückgreifen.

net_stalker
18.07.2010, 12:57
Die 5mm in der Brennweite bemerkt man nur dann wenn sonst kein "Standard-Zoom" vorhanden ist.
Ich hab beide - ich bin sehr oft beruflich auf Reisen und hab das 17-40 fast immer an der 5D2 dabei - ganz einfach weil es handlicher ist. Das 16-35 versauert derweil relativ oft im Fotokoffer......
Die Lichtstärke steht bei mir in diesem Brennweitenbereich eher an zweiter oder dritter Stelle; freistellen ist mir hier ebenfalls nicht ganz so wichtig (ich mache keine Portraits mit einem Weitwinkel - dafür hab ich das 85er).

Zur Abbildungsleistung: Mein 16-35 ist in den Ecken geringfügig schlechter als das 17-40.
Ansonsten sind diese geringen Brennweitenunterschiede durchaus mit dem "PerPedesZoom" auszugleichen:cool:

Jens Flachmann
18.07.2010, 13:16
Das 16-35 mm f/2.8 I habe ich nie besessen. Dazu kann ich dir also nichts sagen. Meiner Erfahrung nach ist bei gleicher Blende die Abbildungsleistung unterhalb von etwa 24 mm über das gesamte Bildfeld beim 16-35 mm f/2.8 II etwas besser, als beim 17-40 mm f/4. Deutlich sichtbar wird das in den Bildecken. An diesem Punkt kann ich aus eigener Anschauung bestätigen, was auch in vielen Tests zu lesen ist. Die höhere Leistung am Bildrand ist allerdings nur an Vollformat oder APS-H relevant. An APS-C ist das 17-40 mm f/4 keine schlechte Wahl. Es ist sehr handlich und universell einsetzbar.

Die ganz großen "Hammerobjektive" sind beide nicht. In der Praxis lässt sich aber trotzdem mit beiden gut arbeiten. Das 16-35er II macht auch an meiner 7D keine schlechte Figur - auch wenn ich es hauptsächlich an der 5D MK II nutze.

Hier noch zwei Vollformattests (falls du die noch nicht kennen solltest):

Test EF 17-40 mm f/4 bei Photozone (http://www.photozone.de/canon_eos_ff/427-canon_1740_4_5d)
Test EF 16-35 mm f/2.8 II bei Photozone (http://www.photozone.de/canon_eos_ff/435-canon_1635_28_5d)

Doppelherz
18.07.2010, 14:10
Auch ich bin hochzufrieden mit dem 17-40 und es trägt die Bezeichnung L meiner Meinung nach zurecht. Das Gegenlichtverhalten finde ich angesichts des Winkels auch sehr gut.
Nachfolgend mal eine Übersichtsaufnahme aus Salzburg und ein ungeschärfter Crop (rechte untere Ecke) von meiner 5MK2.

http://www.abload.de/img/salzburgcfxb.jpg (http://www.abload.de/image.php?img=salzburgcfxb.jpg)
http://www.abload.de/img/salzburg_ausschnitt5gwl.jpg (http://www.abload.de/image.php?img=salzburg_ausschnitt5gwl.jpg)

Es ist eines meiner Lieblingsobjektive.

Gruss Hans Georg

ehemaliger Benutzer
18.07.2010, 15:52
Ich möchte mir gerne ein neues Weitwinkelzoom zulegen und schwanke zwischen dem Canon EF 16-35mm 1:2.8L USM und dem EF 17-40mm 1:4L USM.

Grundsätzlich gefällt mir – unabhängig vom nur halb so hohen Preis – der etwas größere Brennweitenbereich des 17-40mm (mit Crop immerhin 64mm statt 56mm am oberen Ende).
Auf der anderen Seite ist natürlich eine Lichtstärke mit 1:2.8 auch nicht zu verachten.

Unter "normal guten" Lichtverhältnissen reicht f/4,0 ganz sicher, und Du erhälst mehr Brennweite nach oben.
Dafür bietet das 2,8er etwas mehr Lichtstärke und 1mm mehr WW, den ich so gewichten würde, wie die 5mm am langen Ende.

Wenn Du sicher vorhast, auf Vollformat zu wechseln, würde ich der Einfachheit halber das 16-35mm empfehlen, es soll ganz allgemein die bessere Abbildungsleistung am VF haben.


Wenn ich mir aber auf www.the-digital-picture.com (http://www.the-digital-picture.com) die beiden Objektive bzgl. Auflösung und Vignettierung im Vergleich anschaue, dann drängt sich die Frage auf, warum das 17-40mm überhaupt ein „L“ im Namen trägt.

Sieht das in der Praxis anders aus? Oder würdet Ihr eher zum 16-35mm raten? Gibt es nennenswerte Unterschiede zischen dem 16-35mm und seiner IIer Variante?
Oder gibt es noch andere Alternativen?

Wenn Du diesen Brennweitenbereich zum Fotografieren anstrebst, dann würde ich mir an Deiner Stelle, gerade mit Crop 1,6 an der 40D, keine Gedanken machen, bis auf die Entscheidung.
Ich selbst habe das 16-35mm I gebraucht gekauft, und bin immer wieder über die beeindruckende Schärfe in diesem Brennweitenbereich am Crop 1,3 verblüfft.
Eine gute Bekannte hat mit dem 17-40 an Crop 1,6 haufenweise Bilder gemacht, die mich glatt neidisch machen könnten, wenn ich dazu eine Veranlagung hätte. Sie fotografiert halt anders!
Ein guter Bekannter hat das 16-35mm II, und wir konnten am Crop 1,6 keine tatsächlichen Unterschiede in den Bildern sehen. Am Vollformat wirkt es an den Rändern nicht mehr ganz so überzeugend. Das alte wird da nicht besser sein, bzw. es handelt sich um für "Bilder" nicht sooo wesentliche Schwächen. Es gibt auch noch die EBV, auch und gerade mit RAW-Konverter lässt sich da noch etwas auskorrigieren, und dann ist es gut genug für Bilder!

Meine persönliche Erfahrung beschränkt sich auf 8MP. Offenbar ideal um mit der Digitalfotografie glücklich zu werden.
Selbstverständlich stellen Auflösungen, die ein mehrfaches davon darstellen, größere Herausforderungen an Objektiv und Fotograf. Zum einen muss optisch genug Auflösungsvermögen bereitgestellt werden, andererseits verwackeln die Aufnahmen deutlich schneller, da der für die augenscheinliche Schärfe wichtige "alte" max. Streukreisdurchmesser nicht mehr gilt. Er wird ständig geringer, je höher die Sensoren eff. auflösen. Das macht sich bemerkbar, und daher kommen die "Probleme".


Zur Zeit fotografiere ich mit einer 40D. Da ich aber perspektivisch mit der Anschaffung einer Vollformat liebäugle, möchte ich nicht auf EF-S Objektive zurückgreifen.

Es ist logisch, dass für Vollformat gerechnete Objektive an Crop-Systemen eine bessere Figur machen. Das muss man nicht mehr diskutieren.

Sehr gute Weitwinkelobjektive zu konstruieren und zu bauen war schon immer sehr schwierig. Was die Entwicklung bei welchem Hersteller auch immer demnächst bringt, ist für jetzt erst mal völlig unerheblich.
Da Canon beim 16-35mm die Version II erst 2007 nachgeschoben hat, und die Version I seit 2001 verkauft wurde, ist für die nächste Revision wohl noch etwas Zeit.

Die Qual der Wahl bleibt bei Dir, und alle durch Tests sichtbaren Schwächen machen für mich die Tatsache nicht wett, dass man mit allen Dreien sehr gut fotografieren kann, wenn man es kann!