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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tokina 10-17mm kaputt?



tonyhauptphoto
14.10.2010, 21:52
Hallöchen,
beobachte seit einigen Wochen ein komisches Verhalten meiner Tokina 10-17mm Linse. Hauptsächlich wirds für Sportfotografie benutzt.

Undzwar zeigt sich bei jedem Photo eine klare Unschärfe bzw. Bewegungsunschärfe im bewegten Objekt. In meinem Fall BMXer.
Mach das Ganze nicht erst seit gestern, sodass ich falsche Belichtungszeiten, Blenden oder fehlendes Blitzen ausschließen kann. Habs mittlerweile am 400D Body & 1D MK III getestet mit gleichem Ausgang.

Is schon merkwürdig. Hat einer von euch Rat bzw. kann mir ähnliche Erfahrungen berichten oder vielleicht sogar die Fehlerquelle nennen?

LG und vielen Dank für jede Antwort.
Tony

Artefakt
15.10.2010, 09:04
Hast Du es auch bei unbewegten Motiven getestet?

Wenn es in der statischen Fotografie scharf ist und bei bewegten Motiven unscharf - tja, dann ist es Bewegungsunschärfe! Da gibt es keine andere Erklärung. Vielleicht sind die BMXler schneller geworden ...

Das Ding hat ja auch keine IS, der unter Umständen Unschärfen verursachen kann.

Und: Beispielbilder wären ganz toll!

Gruß, Dietmar

www.abcdesign.at

tonyhauptphoto
15.10.2010, 12:51
Hier Beispielfoto. http://i51.tinypic.com/1zfpvud.jpg
Bleichtungszeit 1/125
Blende 9
ISO 100

2 Blitze.
Fokus auf unendlich.

Wie gesagt ist das neu, trat vorher nie auf.
Und wie schon gesagt tritts nur bei bewegten Objekten auf. Bei ruhigen Motiven kein Problem.

ehemaliger Benutzer
15.10.2010, 13:50
Mach das Ganze nicht erst seit gestern, sodass ich falsche Belichtungszeiten, Blenden oder fehlendes Blitzen ausschließen kann..... Hat einer von euch Rat bzw. kann mir ähnliche Erfahrungen berichten oder vielleicht sogar die Fehlerquelle nennen?....

Die Fehlerquelle bist trotzdem du, Grund dafür die falsch gewählte Belichtungszeit.

1/125 für einen BMXler während des Tricks ?:D

Die Blitze können die Bewegung auch nicht einfrieren, da du hier eine Tageslichsituation hast, in welcher dein Motiv noch massig Umgebungslicht abbekommen hat.

Fehlerquelle, falls dir vorher solche Aufnahmen gelangen, werden die beiden Blitze sein.
Früher hast du wahrscheinlich mit einem Blitz auf der Kamera, HSS aktiviert, gearbeitet. Da sind schnelle Zeiten möglich, der Blitz hellt mit geringerer Leistung auf.

Jetzt wirst du mit zwei Blitzen Funkauslöser verwenden, welche kein HSS unterstützen und daher hängst du in den normalen Synchrozeiten fest.
Die sind für solche Aufnahmen zu lang.

Gruß
Jochen

Artefakt
15.10.2010, 13:55
Ist trotzdem Bewegungsunschärfe. 1/125 Sekunde ist für Sportaufnahmen nicht wirklich kurz genug (außer Schach :-). Sieh Dir mal Aufnahmen an, wo es Deiner Meinung nach nicht auftritt: Entweder war die Zeit kürzer oder der Sportler ist eher auf Dich zugekommen statt seitlich vorbeizufliegen oder das Umgebungslicht war dunkler ...

Grundsätzlich zu Blitzaufnahmen: Blitzbelichten muss man so, dass der Blitz gleichzeitig auf die gesamte Chip- (Film-) Fläche trifft.

Normalerweise muss der Blitz auslösen, wenn der Verschluss über die ganze Fläche offen ist. Und das ist z.B. bei einer 1/125 Sek. gerade noch der Fall. Bei allen längeren Zeiten hat man noch mehr Luft - der erste Vorhang macht auf, und später macht der zweite Vorhang wieder zu. Bei allen kürzeren Zeiten wandert nur noch ein mehr oder weniger breiter Schlitz über die Fläche ("Schlitzverschluss").

Es gibt aber moderne Kameras, die 1/200 oder 1/250 Sek. Synchronzeit haben - da ist es schon besser. Außerdem gibt es doch die Möglichkeit (wenn das Kamera-Blitz-System diese Option hat - "Kurzzeit-Synchonisation"), einen sehr langen bzw. viele kleine, ineinanderübergehende Blitze zu zünden (d.h. hier ist der Blitz länger als die Verschlusszeit - so kann auch mit kürzeren Zeiten als der üblichen Synchronzeit geblitzt werden). Manko: Der Blitz verliert ordentlich an Leistung, sollte aber im Nahbereich und mit höheren ISO-Zahlen noch reichen.

Hier noch ein Link, der das gut erklärt:
http://www.andreashurni.ch/blitz/technisches.htm

Gruß, Dietmar

www.abcdesign.at (http://www.abcdesign.at)

Artefakt
15.10.2010, 14:03
Noch was (falls es für Dich keine andere Möglichkeit gibt):

Versuche, sauber mitzuziehen (Stativ mit Fluidkopf oder auch Einbein) - dann steht der Sportler quasi in der Aufnahme und Du könntest mit der 1/125 Sek. hinkommen. Ein verwischter Hintergrund ist meist viel stimmiger für Sportaufnahmen als ein verwischter Sportler.

Gruß, Dietmar

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hjreggel
15.10.2010, 14:14
Fokus auf unendlich.

Das dürfte auch noch einen Teil ausmachen. Desweiteren die Sonne im Gegenlicht, da könnte es interne Reflexe geben, die die Überstrahlung der Bildmitte ausmachen.

tonyhauptphoto
16.10.2010, 11:21
An der Belichtungszeit kann es ganz sicher nicht liegen. Bin die letzten Jahre immer gut mit 1/125 gefahren bei BMX, zu mal bei ner kürzeren Belichtungszeit meine Funkis bzw. die Blitze (?!) nicht mehr hinterherkommen (der berühmte Vorhang). Habs auch schon mit mitziehen versucht und es machte die Ganze sache nicht wirklich besser. Macht man sowieso nicht bei BMX-Photografie.

Mit der Gegenlicht-Situation leuchtet mir ein wenig ein bzw. klingt am plausibelsten.

Gut gut, ich danke euch für eure Bemühungen. Schickes Wochenende noch.

hjreggel
16.10.2010, 11:30
Nochmal nachgefragt wegen Fokus auf "unendlich": Kennst Du den Unterschied zwischen Unendlich auf der Entfernungsskala und dem Anschlag des Fokusrings? Und selbst dann: Wenn die Entfernungsskala ein wenig Abweichung hat, kann es schnell gefährlich werden. Ich würde in solchen Situationen *immer* mit AF einen geeigneten Punkt in der Szene anpeilen und dann auf MF schalten.

hjreggel
16.10.2010, 11:35
An der Belichtungszeit kann es ganz sicher nicht liegen. Bin die letzten Jahre immer gut mit 1/125 gefahren bei BMX, zu mal bei ner kürzeren Belichtungszeit meine Funkis bzw. die Blitze (?!) nicht mehr hinterherkommen (der berühmte Vorhang).

Und noch zu den Blitzen. Was sind es denn für Blitze? Wie lang ist denn die Abbrenndauer? Aufsteckblitze regeln die Leistung über die Zeit, wenn Du gegen die Sonne blitzt, bekommst Du maximale Blitzleistung rausgerotzt, was dann zu einer langen Abbrenndauer führt (kein "Einfrieren" der Bewegung mehr). Studioblitze haben in der Regel eine konstante (aber je nach Typ stark unterschiedliche) Abbrenndauer, und regeln die Leistung über die Ladespannung der Kondensatoren.

Paul Schmidt
16.10.2010, 12:16
Du könntest ja mal ein Bild einstellen mit einer 1/125s welches du als akzeptabel beführwortest, damit wir mal einen Vergleich haben...

hjreggel
16.10.2010, 12:25
Ich würde inzwischen sogar sagen, dass die beiden Blitze nicht zueinander synchron gezündet und geleuchtet haben, und es so zu einem "Kernlicht" (als Gegenteil zum Kernschatten) und der Kontur kommt.

ehemaliger Benutzer
16.10.2010, 13:37
An der Belichtungszeit kann es ganz sicher nicht liegen. Bin die letzten Jahre immer gut mit 1/125 gefahren bei BMX, zu mal bei ner kürzeren Belichtungszeit meine Funkis bzw. die Blitze (?!) nicht mehr hinterherkommen (der berühmte Vorhang).
...

Aber sicher doch.

Wenn du dir mal die ganzen Bilder auf deiner Homepage ansiehst, wirst du feststellen, dass die BMXler kaum/sehr wenig/fast kein Umgebungslicht abgekommen haben.

Sieht man schön an den abgedunkelten Rändern auf deinen Bilder, die Bereiche, welcher der Blitz nicht erreicht hat.

In dem hier gezeigten Bild bekommt dein Motiv deutlich mehr von dem Umgebungslicht ab, sprich es wäre auch ohne den Blitz zu nutzen im Bild deutlich sichtbar gewesen.

Da der hier gezeigte Fahrer somit nicht nur vom Blitz Licht bekommt um durch den Blitz in der Bewegung "eingefroren" zu werden, bekommst du durch das Umgebungslich so viel Licht auf das Motiv, dass es zur Bewegungsunschärfe kommt.

Ansonsten schliesse die Blende weiter ( da du ja auf die Synchrozeit angewiesen bist ), bis du in einer Aufnahme ohne Blitz siehst, dass dein Hauptmotiv ( der Fahrer ) in der Dunkelheit absäuft.

Wenn du dann den Blitz nutzt, wird das Motiv scharf, da es sein Licht innerhalb der Abbrennzeit des Blitzes bekommt und nicht durch das Umgebungslicht .

Gruß
Jochen

Artefakt
16.10.2010, 13:45
Um die Eingangsfrage nochmal deutlich zu beantworten: Dem Tokina 10-17 kannst Du die Schuld definitiv nicht in die Schuhe schieben! Es ist etwas anderes.

Es liegt jetzt an Dir, Ursachenforschung zu betreiben. Ideen hast Du ja nun genug. Und nicht vergessen, auch hinter der Kamera nach Ursachen zu suchen - das macht jeder, der nicht unfehlbar ist ...

Vielleicht hat sich auch an Umständen etwas geändert, an das Du bisher noch nicht gedacht hast ...

Gruß, Dietmar

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