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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Grenzen des IS



Andy006
25.10.2010, 19:19
Hallo zusammen,
wo liegen eigentlich die Grenzen des IS?
Faustformel für Verwackelungsfreie Fotos ist ja 1/Brennweite
Als Beispiel 200mm Brennweite 1/200 Sekunde für Verwackelungsfrei.
Wo liegt da die GRenze des IS? Wievie holt der raus? Ich denke ja mal nicht das es der IS schafft das ich bei 200mm Brennweite 3 Sekunden belichten kann ohne Verwackelung, oder?

Greetz
Andy

Ulrich Graf
25.10.2010, 19:24
Kommt ganz auf den verbauten IS an, die Hersteller geben normalerweise an, wieviel der IS bringt. In den neuen 70-200ern von Canon ist z. B. ein IS drin, der ca. 4 Blendenstufen bringt, bei 200mm also ca. 1/12 - 1/15s, allerdings muss man dafür schon eine sehr ruhige Hand haben...

Herzliche Grüße,
Ulrich

net_stalker
25.10.2010, 19:39
In meinen Augen wird der IS massiv überbewertet. Sicherlich hilft er vor allem bei Brennweiten oberhalb 100mm; ist aber z.B. bei Sportaufnahmen in denen eine gewisse Dynamik vorhanden ist bzw. sein soll relativ unbrauchbar. Bei Naturfotos z.B. Singvögel oder andere "bewegliche" Tiere benötigen meist von sich aus ein relativ kurze Belichtungszeit um scharf abgebildet zu werden (wer schon mal einen Kleiber am Baum oder Blaumeisen fotografiert hat weiß was ich meine).
Verwacklungsfrei ist IMHO relativ - es bezieht sich halt auf statische Motive, die mit Blende 11 oder 16 eine längere Belichtungszeit verlangen.
3 Sekunden aus der hand bleiben vorerst ein Wunschtraum - 1/60 aus der Hand mit 50mm Brennweite schaff ich auch mit fast 50 noch.

ehemaliger Benutzer
25.10.2010, 20:01
Mir hilft der IS schon oft, allerdings eher bei geringeren Brennweiten.

Bei den typischen Telemotiven wie Tieren und Sport ist, wie Norbert schon geschrieben hat, eben tatsächlich eher das Motiv als der Fotograf der limitierende Faktor.

Ich besitze (das eben nicht so lichtstarke) Canon EF-S 15-85 und habe damit schon oft mit 1/3sec-1/15sec Belichtungszeit fotografiert, wobei ich dann auch immer mehrere Fotos mache und mir das schärfste raussuche.

Also nach meiner Erfahrung sind bei den IS der neuesten Generation etwa 3 Blenden Gewinn durchaus realistisch.

Gruß,
Steffen

ehemaliger Benutzer
25.10.2010, 21:16
Singvögel oder andere "bewegliche" Tiere benötigen meist von sich aus ein relativ kurze Belichtungszeit um scharf abgebildet zu werden (wer schon mal einen Kleiber am Baum oder Blaumeisen fotografiert hat weiß was ich meine).


Ich schalte ihn je nach Situation ein oder aus.
Zur Zeit, am Winteransitz, habe ich ihn aus. Die Vögel sind viel zu schnell. Wenn ich da jedesmal warte bis der IS steht und somit das Bild im Sucher ist ist die coole Situation vorbei. Hohe Verschlußzeiten sind hier meine Lösung.
Bei Vögel die man schön im Flug verfolgen kann, z.B. Reiher, habe ich ihn zur Zeit gerne eingeschaltet (Stufe 2). Wenn ich aber auf Verschlußzeiten über eine 800stel Sekunde komme brauch ich den IS eigentlich auch nicht mehr.
Wenn die Verschlußzeiten in den Keller gehe schalte ich ihn immer dazu. Dann fehlt aber auch Licht. Und damit das Leuchten der Farben. Ob ich dann wirklich auf den Auslöser drücke hängt vom Motiv ab.

GrenzGaenger
25.10.2010, 22:32
wo liegen eigentlich die Grenzen des IS?
Faustformel für Verwackelungsfreie Fotos ist ja 1/Brennweite
Als Beispiel 200mm Brennweite 1/200 Sekunde für Verwackelungsfrei.
Wo liegt da die GRenze des IS? Wievie holt der raus? Ich denke ja mal nicht das es der IS schafft das ich bei 200mm Brennweite 3 Sekunden belichten kann ohne Verwackelung, oder?

moin andy,

das kommt auf dem pixelpitch drauf an, bei den neueren (15MP/18MP Crop Sensoren), gleichen sie in etwa das verwackeln (auf pixelebene) aus, was man am KB kaum hat. daher gilt IMHO die faustformel noch immer (jedoch mit eingeschalteten IS) 1/BW*cropfaktor. also, bei einer 200mm brennweite (mit IS) an der 7d wirst du auch jetzt noch ca. 1/250 resp. 1/500 belichten müssen, damit kein verwackeltes bild dabei rauskommt (ausser du bist ein naturtalent... :) )

schöne grüsse
Wolf

PeterD
26.10.2010, 08:23
Ich denke ja mal nicht das es der IS schafft das ich bei 200mm Brennweite 3 Sekunden belichten kann ohne Verwackelung, oder?
Das nicht, aber mit dem 17-55 habe ich schon einige ansehnliche Fotos mit 1 bis 1,3 Sekunden Belizeit gemacht. Da muss man zwar schon sehr konzentriert sein, am Körper abstützen und richtig atmen, aber besser noch, als mit dem Stativ rumlaufen, wenn man abends in der City ist.


Bei Naturfotos z.B. Singvögel oder andere "bewegliche" Tiere benötigen meist von sich aus ein relativ kurze Belichtungszeit um scharf abgebildet zu werden (wer schon mal einen Kleiber am Baum oder Blaumeisen fotografiert hat weiß was ich meine).
Verwacklungsfrei ist IMHO relativ - es bezieht sich halt auf statische Motive, die mit Blende 11 oder 16 eine längere Belichtungszeit verlangen.
Die scharfe Abbildung ist nur _ein_ Teil, mindestens genau so wichtig ist die Stabilisierung des Sucherbildes (wer noch ein 300er ohne IS betreibt weiß, was ich meine). Wenn man nach der Faustregel 1/F * Crop geht, dann müsste man beim 300er immer 1/500 zur Verfügung haben - ganz ehrlich, wenn so viel Licht ist, dann fahr ich die ISO runter und blende weiter ab, aber ich schalte nicht den Stabi ab. ;)

Otwin
26.10.2010, 12:33
Hallo zusammen,
wo liegen eigentlich die Grenzen des IS?


Hallo Andy,

das kommt auf verschiedene Komponenten an z. B. welcher IS, Brennweite, auch auf den Fotografen selbst.

Ich habe z. B. mit meinem 2,8/300 L IS Aufnahmen mit 1/30s verwacklungsfrei gemacht. Dies ist jedoch schon sehr grenzwertig und mit einem ordentlichen Anteil an Ausschuß verbunden.

Eric D.
26.10.2010, 14:04
Ich schalte ihn je nach Situation ein oder aus.
Zur Zeit, am Winteransitz, habe ich ihn aus. Die Vögel sind viel zu schnell. Wenn ich da jedesmal warte bis der IS steht und somit das Bild im Sucher ist ist die coole Situation vorbei. Hohe Verschlußzeiten sind hier meine Lösung.
Bei Vögel die man schön im Flug verfolgen kann, z.B. Reiher, habe ich ihn zur Zeit gerne eingeschaltet (Stufe 2). Wenn ich aber auf Verschlußzeiten über eine 800stel Sekunde komme brauch ich den IS eigentlich auch nicht mehr.
Wenn die Verschlußzeiten in den Keller gehe schalte ich ihn immer dazu. Dann fehlt aber auch Licht. Und damit das Leuchten der Farben. Ob ich dann wirklich auf den Auslöser drücke hängt vom Motiv ab.
So halte ich es mittlerweile auch, zB: beim 500er oder beim 100-400

curt
26.10.2010, 14:18
Auf der Ordinate ist der Prozentsatz der „unverwackelten“ Bilder aus einer großen Anzahl von Testbildern, aufgenommen von mehreren Personen, aufgetragen.

http://www.dforum.net/galerie/file.php?n=12637&w=l

Andy006
26.10.2010, 15:51
Also kann man festhalten je nachdem wie zitternd der Fotograf von Natur aus ist sind zwischen 2 und 5 Blendenstufen drin??

URi
26.10.2010, 16:13
1/13 bei 220mm :) mit dem 100-400
nach 'nem kräftigen Schluck aus der Kornflasche (Scherz :D )

http://www.photos.mainview.de/nature/burgauerbach/slides/IMG_3379.JPG

Cocker68
26.10.2010, 17:50
Also kann man festhalten je nachdem wie zitternd der Fotograf von Natur aus ist sind zwischen 2 und 5 Blendenstufen drin??

Der Hersteller gibt die Anzahl der Belichtungsstufen (mehr oder weniger optimistisch) an, die der IS kompensieren kann. Bei den neueren Objektiven sind es 4, bei den älteren weniger.

Wie zittrig der Fotograf ist, ist egal, denn die Angabe ist ja relativ: Mit IS kann (bei gleichem Verwacklungsergebnis) um 4 Stufen länger belichtet werden, als ohne.

Die Faustformel ist lediglich gedacht für fertige Bilder, die im Abstand der Bilddiagonalen betrachtet werden. Den Anspruch auch auf Pixelpitch-, Sensor- oder Kornauflösungsebene zu gelten, hatte sie nie. Bei Ausschnittsvergrößerung (nichts anderes passiert bei Kameras mit Formatfaktor > 1) geht der Faktor in die Faustformel mit ein.

- Cocker :wq

wolfi
26.10.2010, 20:33
Manch Fotograf stößt vorher schon selbst an seine eigene Grenzen,
bevor er an die Grenzen des IS angekommen ist... ;)