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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Anfänger steigt da nicht durch.



Ben.G
12.12.2010, 15:27
Hallo Zusammen,

ich habe mal eine Frage und hoffe mir kann das hier jemand erklären ich komm mir schon langsam Sau blöd vor weil ich das immer noch nicht blick.

Also folgendes: Ich hab ein Sigma 70-300mm F4,0-5,6 DG OS vor einem Jahr gekauft für die Tier Fotografie, natürlich nur drauf geachtet das die Brennweite bis 300mm geht und dachte mir das reicht doch locker.

Nun ist dem aber garnicht so und es ist fast überall zu kurz.

Dann hab ich mir mal Bilder von zb. dem Canon EF 70-200mm / 1:2,8L USM angeschaut und die sind "viel näher" dran also was den Zoom betrifft, warum ist das so was spielt da noch eine Rolle oder muss man die entgültige Brennweite noch irgendwie berechnen?

Weil ich such einfach schon länger ein geeignetes Objektiv zur Tierfotografie, und vorallem jetzt im Winter ist man so oft draußen und sieht die schönheit der Natur aber das objektiv kommt nicht ran.

Bitte um hilfe, vllt kann der ein oder andere mir auch ein gutes Objektiv vorschlagen. Aber in erster Linie wäre es klasse wenn mir jemand meine Frage beantworten könnte.

Kamera hab ich ein Canon EOS 450D

Lieben Gruß

Ben.G

bluefox
12.12.2010, 15:42
Ich hab ein Sigma 70-300mm F4,0-5,6 DG OS ...
Dann hab ich mir mal Bilder von zb. dem Canon EF 70-200mm / 1:2,8L USM angeschaut und die sind "viel näher" dran also was den Zoom betrifft.
Wenn die Vergleiche mit der selben Sensorgröße (Crop) im gleichen Abstand gemacht wurden, dann tippe ich mal darauf, das Dein Sigma streikt.

dowitcher
12.12.2010, 15:49
200mm sind 200mm (an Cropkameras ~300mm) und 300mm sind 300mm (~450mm an Cropkameras). Daran leigt's garantiert nicht.

Moeglichkeit 1: Die Bilder sind gecropt, d.h. es wird nur ein Ausschnitt der tatsaechlichen Aufnahme gezeigt. Das passiert bei der Bearbeitung am Rechner (digitales Zoomen) und faellt bei Spitzenoptiken aufgrund der Abbildungsleistung weniger auf als bei nicht ganz so Spitzenoptiken. Das kannst Du auch mit Bildern machen die mit dem 300er aufgenommen wurden.

Moeglichkeit 2: Die Aufnahmedistanz war kuerzer, d.h. der Fotograf war einfach dichter dran am geschehen. Bei Tieraufnahmen helfen da Erfahrung, Ansitzhuetten, und manchmal auch einfach Zeitaufwand x Glueck. Auch daran kannst Du natuerlich arbeiten.


Ulli

Murcielago
12.12.2010, 15:49
Was ist für dich "Tierfotografie"?
Die Katze vom Nachbarn auf der Wiese, der du dich auf 1m nähern kannst,
die Rehe in 150m Entfernung oder ein heimischer Passer, der dich auf 3m ranlässt?

Koordinate
12.12.2010, 17:10
Hallo,

Ich versuche einmal zu helfen um den Spaß an der Fotografie nicht zu verlieren und diverse Charaktere zu erklären. Beginnen wir mal mit der Kamera. Die EOS-450D hat einen Cropfaktor von 1,6. Hier muss jede Brennweite mit dem Faktor 1,6 multipliziert werden um die tatsächliche Brennweite an dieser Kamera zu erfahren. Ein Canon 70-200 hat bei voller Brennweite: 200 * 1,6 = 320mm. Beim Sigma 70-300 hat man bei voller Brennweite: 300 * 1.6 = 480mm was für den Alltag wirklich nicht zu verwerfen ist. Als nächstes müsste man erfahren welche Tiere fotografiert werden sollten wegen der Körpergröße. Für Haustiere kann man quasi jede Linse verwenden aber wenn man zum Beispiel Vögel fotografieren möchte so sollten diese sich schon mit einer Brennweite um die 400mm in einem Radius von 12m befinden. Natürlich muss jeder selbst entscheiden wie viel Prozent das visierte Objekt auf der Bildfläche einnehmen soll und was man ausdrücken möchte. Je nach Gegenstand muss man näher oder weiter entfernt sein. Mit dem Canon Objektiv 70-200 und einer Kamera mit einem Cropfaktor von 1,3 zum Beispiel kann man ohne Problem Schmetterlinge fotografieren in einer Distanz von 2-3m. Leider fehlen in ihrem Bericht wichtige Angaben um die Frage präziser zu beantworten. Zweifelsohne kann man nachher am PC noch einiges korrigieren aber mit dieser Ausrüstung sollte schon etwas Licht vorhanden sein denn mit einer Blende von 5,6 und begrenzten ISO Werte sind die Grenzen schnell erreicht. Trotzdem behaupte ich schlichtweg dass das vorhandene Objektiv von Sigma wenn es einwandfrei funktioniert ausreicht für ordinäre Bilder mit der EOS-450D zu machen.

Mfg. Koordinate.

Ben.G
12.12.2010, 18:46
Hallo Zusammen,

und erstmal vielen dank für die schnellen Antworten, da fühlt man sich doch gleich wohl im Forum.

Also ich schränke mal meine Tierfotografie genauer ein. Da ich sehr viel Reise hab ich was Tiere angeht echt viel vor der Linse was beim Affen in Indien beginnt und letzten Sommer beim Gecko in Madagaskar endete.

Also meist Tiere die ungern näher an den Menschen ran kommen und man selber auch nicht so super nah ran kommt.

Ich selber Fotografiere nun auch erst so richtig ernst seit 1 1/2 Jahren, als ich gemerkt hab das ich auf meinen Reisen so viel schönes sehe was man Fotografieren sollte. Und da haben mir es Tiere vorallem angetan.

Deswegen hab ich bis jetzt auch nur eine EOS 450D mit der ich aber wirklich zufrieden bin. Die hat nun auch schon einiges mitgemacht vom Gebirge bis zum Meer ohne Streiks und Ausfälle.

Ah okay das mit Dem "Crop" hab ich schonmal gehört aber nicht mehr drüber gelesen.

@Bluefox : Das weiß ich natürlich nicht ich denke das ist aber nicht der Fall es wird wahrscheinlich eine Andere Kamera gewesen sein und klar weiß man nicht wie nah der Fotograf ans Objekt ran kam.


Und nächstes Jahr gehts zum Trekking nach Island und von dort nach Spitzbergen und da würde ich mir dann vllt ein neues Objektiv evtl. auch eine andere Kamera zulegen. Um schöne Wildlife Bilder zu knipsen.

Lieben Gruß

Ben.G

Olaf_78
12.12.2010, 19:49
Hallo,
ich denke dass dich kein Objektiv weiter bringen wird. Versuch erst mal an deinen Fotografie-Gewohnheiten zu arbeiten, denn so wie es klingt investierst du nicht sonderlich viel Zeit in ein Motiv. Genau das ist bei Tieren sehr wichtig. Wenn du dir Zeit nimmst das wirst du auch sehr schnell merken mit was für Techniken du den Tieren näher kommst oder was es benötigt dass die Tiere sich dir nähern.
Ein wirklich tolles Objektiv für eine Reise/Tierfotografie welches noch "günstig" und nicht zu schwer ist und doch Qualität lieferst ist das EF 100-400.

Gruss Olaf

Vera36
12.12.2010, 20:13
Koordinate bleib ja so wie Du bist. Ich hab kaum eine aufschlussreichere Erklärung (ohne Abkürzungen usw.) für den unbedarften Laien gelesen. So stell ich mir vor, dass jemand der quasi in einer Frage oder in einem Lernstadium "hängt" eine allgemein verständliche Auskunft erhält.

BRAVO !!!
Vera36

BwVacha
12.12.2010, 20:42
Jetzt geht das wieder los...

300mm sind 300mm und bleiben 300mm.
Da wird nichts multipliziert oder gar verlängert, egal wie groß der "Crop-Faktor" ist. Die Crop-Kamera zeigt lediglich einen kleineren Ausschnitt des verfügbaren Bildkreises, im Vergleich zum Kleinbildformat. Nicht mehr und nicht weniger.

PeterD
12.12.2010, 21:13
Und nächstes Jahr gehts zum Trekking nach Island und von dort nach Spitzbergen und da würde ich mir dann vllt ein neues Objektiv evtl. auch eine andere Kamera zulegen. Um schöne Wildlife Bilder zu knipsen.
Bevor du dich in den Kaufrausch begibst, solltest du dich - für den Bereich Wildlife - mehr mit den Fototechniken vertraut machen, als mit der Geizhals-Preisliste. Es ist gerade die Art und Weise entscheidend wie man an sein Motiv herankommt. Da stecken oft sehr viel Kleinarbeit, Geduld und auch viele Fehlschläge dahinter. Wenn man meint, man kommt nicht näher ran, dann ist man immer noch zu weit. Wildtiere zu fotografieren heisst Wildtiere beobachten und die Gewohnheiten zu studieren.

Mehr Brennweite ist nicht immer glückseligmachend. Erstens kosten die langen Linsen richtig Geld und zweitens muss man auch erst den Umgang damit erlernen. Ein 300er kann quasi jeder bedienen, damit kann man beliebig herumlaufen und jede Menge Schnappschüsse machen. Ein 400er ist auch noch recht easy, aber ab 500mm wird die Luft schon dünner - da muss schon ein gutes Stativ her, damit ist man nicht mehr so mobil und damit ist man wieder an gute Fotoplätze gebunden. Ein kleines Vogerl kann man mit 300mm formatfüllend aufnehmen - bei einem Abstand von 3m! Mit dem 500er kannst du dir einen Abstand von 5m leisten, das ist nicht sooo viel Unterschied, wie man sich vostellen möchte.

Vielleicht regt das ja mal zum Nachdenken an. ;)

Ben.G
12.12.2010, 21:38
Hallo Zusammen,

hört sich wirklich plausibel an. Ihr habt da auch wirklich recht als ihr mich kennen würdet. Ich hab mich mit der Technik was Tierfotografie an geht wirklich nicht ausseinander gesetzt.

Ich hab mir mein Objektiv geschnappt und los Fotografiert und dann geärgert weil alles zuweit weg war, spaß hats aber trotzdem gemacht.

Beobachtet hat man die Tiere dann halt mit dem Feldstecher und hat die Bilder auch für immer im Kopf.

Und denk so ist es auch besser ich sollte mich einfach mal mehr mit der Fotografie beschäftigen, und dann mit dem equipment. Ganz nach dem Moto "man kann noch so ein super schnelles Auto haben wenn man nicht Auto fahren kann".

Aber wirklich Klasse das man das hier so grade raus sagt, und nicht schreibt kauf dir das oder das.

Wirklich vielen lieben dank für eure ehrlichen Meinungen.

Ich werd nun einfach viel raus gehen in den schönen Winter und Fotografieren und mal richtig lernen wie meine Kamera funktioniert, und schöne Bilder hinbekomme.



Soweit vielen dank und allen noch einen wunderschönen Winter.

Werde mich nun öfters im Forum rumtreiben.

Gruß Ben.G

Koordinate
13.12.2010, 17:12
Hallo,

Ja auch das ist richtig aber durch den «Cropfaktor» ist eben ein Annäherungseffekt vorhanden was in meinem Bericht einem Laien die Sache verständlicher macht. Eine Verkleinerung des Aufnahmeformates entspricht eben einer Ausschnittvergrößerung. Leider hat nicht jeder hier im Forum ein generelles Wissen und Kenntnisse der Fototechnik. Hat man eine hochauflösende Kamera so kann man den gleichen Effekt am PC erstellen ohne große Qualitätsverluste.
Aber es bleibt trotzdem um Objektive unterschiedlicher Aufnahmeformate vergleichen zu können dass man die Brennweiten umrechnet. Hat man nun die eingesetzte Brennweite mit dem «Cropfaktor» multipliziert erhält man die entsprechende Kleinbildbrennweite die zum gleichen Größeneindruck des Motivs führen würde. Auf diese Art errechnet man die Kleinbildäquivalente Brennweite.
Um keinen Roman zu diesem Thema zu schreiben füge ich einfach den Link ein wo jeder sich die Erklärung vom «Cropfaktor» in Wikipedia anschauen kann: http://de.wikipedia.org/wiki/Cropfaktor

Mfg. Koordinate.

canomax
13.12.2010, 17:19
Ja, ja, die Brennweite ... und nicht vergessen: je länger die Brennweite desto kürzer muß die Verschlußzeit für verwackelfreie Bilder sein, oder das Stativ um so stabiler!

Gruß
Gerd

URi
13.12.2010, 17:51
Um keinen Roman zu diesem Thema zu schreiben füge ich einfach den Link ein wo jeder sich die Erklärung vom «Cropfaktor» in Wikipedia anschauen kann: http://de.wikipedia.org/wiki/Cropfaktor

Ich verweise da lieber auf einen Beitrag (http://www.dforum.net/showthread.php?t=493199) vom "Chef" :)
Den finde ich besser.