PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Canon 100-400 mm L IS



Ostseefoto
20.12.2010, 18:28
Hallo,
ich bin gerade dabei, meinen Objektivpark umzustoßen und liebäugle mit dem 100-400 L.
Es geht um Reisevorbereitungen in Richtung Afrika. Bin mir aber nicht sicher, ob ich das 100-400 L nehmen sollte oder lieber doch ne Festbrennweite 300 mm L.
Hat von euch jemand Erfahrungen auf reisen gemacht? Bin schon fast am verzeifeln ...

LG Roland

net_stalker
20.12.2010, 18:36
Das 100-400 ist (für mich) das ideale Reisetele - gerade in Gegenden in denen Licht nicht gerade Mangelware ist. Ich hab meines schon einige Jahre und möchte behaupten dass das Preis/Leistungs-Verhältnis sehr gut ist. Ich habe meine Linse nicht selektiert und bin mit der Schärfe trotzdem mehr als zufrieden. Mit einer Festbrennweite bist du halt relativ unflexibel- außer du hast vor einen zweiten Body mit einem kürzerem Objektiv mit einzupacken. Evtl. käme auch das neue 70-300er L in Frage - da gibt es aber noch nicht sooo viele Erfahrungsberichte und ich weiß nichts über die Lieferbarkeit. Das Ding soll einen sehr guten IS besitzen und die Abbildungsleistung soll auch ganz gut sein (hörensagen).

Ostseefoto
20.12.2010, 19:01
Ich habe nun mehrfach gelesen, dass das 100-400 durch seinen Schiebezoom eine 'Staubpumpe' sein soll. Das würde mir nun wieder nicht so zusagen.
Ich hatte noch vergessen zu sagen, dass als Body eine 50D dranhängt. Und ein Zweitobjektiv kommt das 24-105er L mit.
Gruß Roland

Doppelherz
20.12.2010, 19:06
Ich setze das 100-400 an einer 5D MK1 und Mk2 ein. Bin mit dem Objektiv und von der Schärfe sehr zufrieden. Habe teilweise mit dem 2,8 200mm L und dem 100-400L parallel fotografiert und hätte bei einigen Bildern wetten können, dass sie mit dem 200er gemacht worden sind. War aber nicht so. :D

Das angebliche Staubproblem kann ich in keinster Weise nachvollziehen.

Gruss Doppelherz

net_stalker
20.12.2010, 19:27
Die "Staubpumpe" ist ein Schmarrn (man verzeihe mir diesen Fränkisch/Bayerischen Ausdruck) und wird vor allem von denen propagiert, die das Objektiv noch nie in der Hand hatten und irgend ein Sichma oder Sonstwasron für besser halten.
Ich hab das Teil schon einige Jahre - bis heute hatte ich mit dem 100-400 nicht mehr Staub in der Kamera als mit jedem anderen Objektiv. Da kommt beim Wechsel von Festbrennweiten in Afrika wesentlich mehr Staub auf den Sensor.....

Artefakt
20.12.2010, 19:29
Wo soll's denn hingehen in Afrika?

Das 100-400L IS ist auf jeden Fall (und besonders am Crop) in Afrika eine tolle Grundausstattung für Wildlife. Es kann auch mal mehr Brennweite nötig sein, aber das meiste wird in diesem Brennweitenbereich liegen. Und man kann ja ein wenig über Ausschnitte arbeiten. Wenn es darüber hinausgehen sollte, wird's richtig teuer.

Ob Schiebezoom oder nicht - auf den Safarifahrten habe ich die Kamera mit angesetzter Optik immer in einen Plastiksack (Müllsack o.ä.) gesteckt und schön zugehalten. Wenn der Jeep stand, dann habe ich die Kamera wieder rausgeholt. Damals noch mit Crop-Gehäuse ohne Staubrüttler, habe ich ab und an in der Lodge den Chip geputzt. Jetzt mit Staubrüttler ist das kein Thema mehr.

Das 300er wäre mir viel zu unflexibel. Und als einziges Teleobjektiv sowieso viel zu wenig. Es muss oft schnell gehen, und da kommst Du mit dem Wechseln nicht zurecht.

Mit den beiden Optiken 24-105 und 100-400 bist Du schon sehr gut ausgestattet. Ob untenrum evtl. etwas WW fehlt, musst Du wissen, sollte aber im allgemeinen reichen - es sind ja auf Vollformat umgerechnet 38mm. Und Afrika ist groß und weit ...

Optik wechseln nur, wenn der Staub sich gelegt hat. Und unterwegs möglichst immer irgendwie gegen Staub schützen.

Gruß, Dietmar

www.abcdesign.at (http://www.abcdesign.at)

jetcollector
20.12.2010, 19:40
Ich habe nun mehrfach gelesen, dass das 100-400 durch seinen Schiebezoom eine 'Staubpumpe' sein soll.

Absoluter Quatsch!
Meins ist 5 Jahre alt, dauernd im Gebrauch und hat nicht ein Stäubchen im innern.
Gruß
Jürgen

Artefakt
20.12.2010, 20:08
Absoluter Quatsch!
Meins ist 5 Jahre alt, dauernd im Gebrauch und hat nicht ein Stäubchen im innern.
Gruß
Jürgen

In unseren Breiten sicher kein Problem - der Staubgehalt in der Luft ist nicht so hoch. Aber wenn ich in Afrika mit einer Staubfahne durch die Savanne fahre, dann stehenbleibe und im eigenen Staub mit der Fotoausrüstung hantiere, könnte dieses Schiebezoom einen kleinen Nachteil haben. Das tut aber keiner Ausrüstung gut. Es ist auch nicht der Staub im Inneren der Optik an sich - solange es nicht zu viel ist, stört der nicht. Sondern eher der Staub, der auf den Chip gepumpt wird.

Es gibt aber keine Alternative aus Brennweitenbereich, Qualität und Preis - da ist das Ding ungeschlagen. Und genau deshalb baut Canon das noch immer.

Gruß, Dietmar

www.abcdesign.at (http://www.abcdesign.at)

delphin
20.12.2010, 23:46
Ich habe nun mehrfach gelesen, dass das 100-400 durch seinen Schiebezoom eine 'Staubpumpe' sein soll.
Gruß Roland

Das Teil unterliegt beim Durchfahren des Zoombereiches konstruktionsbedingt einer erheblichen Volumenveränderung. Ergo muß die Luft rein/raus. Beim zügigen Zusammenschieben spürt man einen deutlichen Luftzug vor der Frontlinse und auch hinter der Schiebehülse.
Das allein riecht aber noch nicht automatisch nach einem Problem.
Stören würde ja hauptsächlich eingesaugter Staub, der sich auf die Glasoberflächen setzt.
Das wird aber noch durch etlichen andere Faktoren beeinflußt - wo und wie fließt der Luftstrom innen entlang, leicht filternde Wirkung der Dichtungen usw.

Ich hab das Ding schon einige Jahre in Nutzung - bisher kein störend sichtbarer Staub innen.

Deutlich negativer verhält sich bei mir z.B. das 17-55/2.8 - obwohl dort die Volumenveränderung viel kleiner ist. Da hatte ich schon mehrfach Dreck innen. Ich habs schon zweimal geöffnet und innen gereinigt. Obwohl das bei der geringen Menge wahrscheinlich eher Paranoia ist, weil vereinzelte Staubkörner auf den inneren Linsen das Bild kaum beeinflussen dürften. Ich sah irgendwo mal ein Video über Bilder einer Optik mit stark gesprungener Frontlinse, die für den Zustand immer noch erstaunliche Bilder ablieferte...

Ergo: yes, das Ding pumpt Luft. Aber das Fehlerpotenzial auf Bildern ist m.M.n. geringer als oft befürchtet.

Gruß von Ingo

PeterD
21.12.2010, 08:25
Ich habe nun mehrfach gelesen, dass das 100-400 durch seinen Schiebezoom eine 'Staubpumpe' sein soll. Das würde mir nun wieder nicht so zusagen.
Leider ist es immer wieder zu bemerken, dass Hörensagen und "habe gelesen" stärker bewertet wird als die eigene Erfahrung - oder die von kompetenten Foris. Ganz schlimm wirds, wenn es in COFO oder einem anderen Revolverblatt gedruckt steht, dann ist der gute Ruf dahin. :(

Ja, das 100-400 schaufelt eine Menge Luft, aber solange man keine isometrischen Übungen damit anstellt, macht das keine Probleme. Auf der anderen Seite darf man einen anderen immensen Vorteil dieser Konstruktion nie ausser acht lassen: Das geringe Packmaß!

Hans Joerg Nahm
21.12.2010, 08:52
Die Qualität des Objektivs steht ausser Frage.
Bei den Diskussionen über das für und wieder, kann ich nur immer wieder auf dieses Bild hinweisen.
Erstellt mit dem 100-400 und dem Soligor 1.7x Konverter/Extender(um 100 €)
In Afrika herrscht normalerweise soviel Licht, da ist auch der Konvertereinsatz problemlos.

http://www.ortenaubilder.de/Uploads/Bussard1-Web-14.02.09.jpg

cheops
21.12.2010, 09:17
Ich möchte mich den Kommentaren anschliesen. Das 100-400 L IS ist ein tolles Teil. Hab`meins nun seit 1 Jahr und bin über die Qualtität zufrieden.
Das Argument mit dem kleinen Packmaß (Schiebezoom) stimmt. Du solltest aber auch beachten dass Du ein Stativ dann öfter mit ins Gepäck rein packen mußt.

Grüße aus Bayern - Stefan

Dr. Frank
21.12.2010, 09:17
Ich habe nun mehrfach gelesen, dass das 100-400 durch seinen Schiebezoom eine 'Staubpumpe' sein soll. Das würde mir nun wieder nicht so zusagen.
Ich hatte noch vergessen zu sagen, dass als Body eine 50D dranhängt. Und ein Zweitobjektiv kommt das 24-105er L mit.
Gruß Roland


Mein 100-400 hat keinen Staub innen drin, soweit ich das sehen kann.

Die Luft wird natürlich am Schlitz zwischen den beiden Tuben angesaugt und wieder herausgepustet, aber offenbar sitzen da genügend Dichtungen/ Filter, so daß kein Staub an die Linsen kommt.

Durch das Bajonett, zum Spiegel und zum Sensor hin kommt sowieso nichts durch, da die hintere Linsengruppe ja dicht ist, und zweitens weil der Body selber auch keinen "Durchzug" hat.
Das Objektiv hat aber keine Feuchtigkeits-Dichtung am Bajonett, wie sonst bei L-Objektiven üblich.

Das Objektiv ist optisch richtig toll, sehr kompakt und relativ leicht für so einen Brennweitenbereich, und die Schiebemechanik finde ich sogar sehr praktisch und haptisch prima. Man muß sich aber anfangs etwas umgewöhnen.

Frank

Ostseefoto
21.12.2010, 15:04
Hallo an alle,
eure durchweg positiven erfahrungen bestärken mich eigentlich. mein letzter Zweifel ist aber heute aufgekommen. Ein Kollege nutzt das 100-400er ebenfalls an seiner 50D. wir sind dann auf die idee gekommen, mal den 1,4er Canon-Konverter dazwischen zu schalten. Bis ca. 135 mm funktioniert der AF dabei auch gut, aber danach arbeitet der AF nicht mehr.
Ist das normal oder stimmt da was nicht?
Gruß Roland

Eric D.
21.12.2010, 15:25
Ist normal, ihr habt Glück, dass es überhaupt vernünftig funktionierte.
Bei allen Canonen unterhalb der 1er Reihe funktinierte der AF nur bis Blende 5.6 (offen), darüber nicht mehr oder nur via Liveview.
das 100.400 hat nunmal 4.5-5.6 Lichtstärke ein extender 1.4er oder 1.5 schlucht eine ganze Blende Licht, also ist man über den technischen Spezifikationen. der 2fach Konv. schluckt sogar 2 Blenden also wäre 5.6 dann 11 am Anfang.

Bei top Licht Verhältnissen kann es mal klappen, in der Regel nicht.

1.4er/1.5er Konverter bei Linsen bis Blende 4 offen sinnvoll
2fach Konverter bei Linsen bis Blende 2.8 offen sinnvoll

EF-S gehen da gar nicht übrigens; mechanisch

Ostseefoto
22.12.2010, 17:42
Hallo Eric,
besten Dank für die Info. Also ist da nichts kaputt ...
Aber mal 'ne dumme Frage am Rande. Wenn man dann manuell fokussieren muß, gibt es dann irgendwo einen verstecken Indikator, der anzeigt, wann es scharf ist oder so? Wenn ich den AF habe, habe ich die grüne Diode im Sucher. Bei älteren Kameras gab es die Keile, aber jetzt bei den digitalen Systemen?
Ich meine, jeder hat eine andere Augenqualität und beurteilt die Bildschärfe doch ziemlich subjektiv ...
VG Roland

Werner Ruf
22.12.2010, 18:04
Hallo an alle,
eure durchweg positiven erfahrungen bestärken mich eigentlich. mein letzter Zweifel ist aber heute aufgekommen. Ein Kollege nutzt das 100-400er ebenfalls an seiner 50D. wir sind dann auf die idee gekommen, mal den 1,4er Canon-Konverter dazwischen zu schalten. Bis ca. 135 mm funktioniert der AF dabei auch gut, aber danach arbeitet der AF nicht mehr.
Ist das normal oder stimmt da was nicht?
Gruß RolandBis dahin reicht's wohl für die 5,6, drüber geht's mit der 50D nicht mehr, es soll aber Fremdfabrikate unter den Konvertern geben die die Kamera anlügen und es soll auch gehen wenn man irgend einen Kontakt abklebt.

Artefakt
22.12.2010, 19:31
Konverter, die sich verstecken, bzw. abgeklebte Kontakte können die Kamera "überlisten", d.h. man kann trotzdem noch den AF nutzen, obwohl die Kamera sicherheitshalber abschalten würde - aus gutem Grund: je lichtschwächer eine Optik und je weniger Licht und Kontrast, desto langsamer bzw. ungenauer ist der AF.

Der Pferdefuß bleibt - man muss so wie früher (FD-Zeiten) manuell fokussieren. Das kann auch Spaß machen und manchmal sogar sinnvoll, z.B. wenn ein Viecherl hinter Grashalmen sitzt, nützt der AF nix - der würde auf die vorderen Halme scharfstellen ...

Gruß, Dietmar

www.abcdesign.at

extremeshopper
23.12.2010, 00:25
Also, nachdem alle vom 100-400 sprechen, bring ich nochmal das 300er ins Spiel (ich hatte übrigens schon zwei 100-400).
Für das 300er sprechen:
- 2.8 durchgehend
- 1.4x und 2x nutzbar (also 420 und 600)
- deutlich besseres Bokeh
- schnellerer AF

Bei meiner ersten Afrikareise (Tansania) war auch das 300er an der damaligen 20D dabei. An der Zweitkamera entweder das 70-200 oder das 100-400. Die Festbrennweite ist m.E. immer erste Wahl, wenn finanzierbar. Man muß natürlich anders fotografieren bzw. gestalten, aber die Ergebnisse sind auch nicht zu vergleichen, v.a. wenn der Hintergrund nicht so viel hergibt bzw. unatraktiv ist so wie bei der letzten Reise nach Namibia/Etosha.

Also, wenn Du das Geld hast, greif zum 300er versuche noch ein 70-200 oder 100-400 zusätzlich mitzunehmen. Du hast nach oben hin einfach mehr Brennweite, denn meine Erfahrung ist:

zu lang gibt es nicht (wie im richtigen Leben:D - nee Scherz), man muß einfach anders fotografieren. Bei meiner letzten Reise war das 400er dabei mit beiden Konvertern. Meistens war einer der beiden montiert - oft der 2x. Also wenn ich ein 600er oder 800er hätte, wäre das meine Hauptlinse.

So nun viel Spaß beim Sparen und Entscheiden!