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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : „Abstand zum Motiv“ und Objektivvergleich



Paderborner
26.04.2011, 19:54
Hallo zusammen,

ich mache gerade einen Vergleichstest mit meiner EOS 7D und fünf meiner Objektive. Dabei ist mir aufgefallen, dass die in den EXIF-Daten angegebene „Entfernung zum Motiv“ sehr stark variiert. Bei diesem Test habe ich keine Konverter oder Zwischenringe verwendet, AF und Modus P. Hier das Ergebnis:

Abstand lt. EXIF --- Objektiv
7,4 Meter --- Canon EF 100-400mm L IS USM Objektiv
13,2 Meter --- Canon EF 100mm 2,8 L Macro IS USM Objektiv
7,7 Meter --- Canon EF 70-300mm 1:4,0-5,6 IS USM Objektiv
(EXIF nicht vorh.) --- Sigma 18-50/2.8-4.5 DC OS HSM Objektiv für Canon
Unendlich --- Canon EF 50mm f/1.8 Objektiv II

Die ermittelten Daten werden von der Wahl der Blende und der Belichtungszeit nicht beeinflusst.

Kann mir jemand erklären,
- wie diese Daten gemessen werden?
- warum die Daten nicht mit jedem Objektiv gemessen werden?
- und warum sich die ermittelten Werte so stark voneinander unterscheiden?

Die wirkliche Entfernung lag übrigens bei ca. 7,5 Meter vom fokussierten Objekt bis zum Spiegel, damit hat es das 100-400 sehr gut getroffen.

Vielen Dank im Voraus
Gruß
Ulrich

PS: Noch ein Wort zum eigentlichen Test: Ich bin darüber erstaunt, dass sich die Abbildungsqualität bei 100 / 200 / 300 mm ab einer mittleren Blende der beiden Objektive 100-400 und 70-300 in meinem Test nicht nennenswert unterscheidet. Kann man diese Erkenntnis verallgemeinern oder stellt meine Testumgebung (Tageslicht, bedeckter Himmel, Gitarrenkopf einer akustischen Gitarre, unbearbeitet, raw) eine Ausnahme da?

cveith
26.04.2011, 20:45
Kann mir jemand erklären,
- wie diese Daten gemessen werden?


Das geht meines Wissens nach über einen Impulsgeber im Autofokussystem. X Impulse = Entfernung X



- warum die Daten nicht mit jedem Objektiv gemessen werden?


Das Objektiv muss diese Informationen der Kamera bereitstellen. Das machen nur die "neueren" EF-Objektive von Canon. Fremdherstellerobjektive liefern diese Informationen i.d.R. nicht mit. Eingeführt wurde die Entfernungsmessung für das E-TTL 2 Verfahren zur Optimierung der Blitzsteuerung.



- und warum sich die ermittelten Werte so stark voneinander unterscheiden?

Das liegt in der Genauigkeit der Abtastung. Schau mal auf die Entfernungspositionen auf deinen Objektiven. Das Makro hat bei 3 Meter seine letzte Positionsmarkierung, danach folgt nur noch Unendlich. Es ist auf den Nahbereich optimiert.

TriStar
26.04.2011, 21:02
Puh, vielleicht verwechsle ich da was, aber ich denke da sind ganz einfach, plumpe Kontakte, die über verschiedene Bereiche der Skala gehen. Meinetwegen Streifen 1 von 1 bis 3m, Streifen 2 von 3 bis 7m usw. Je nach dem macht es also kaum Sinn, einem Supertele eine Einteilung zwischen 20 und 30m zu machen, denn der Metallstreifen müsste ziemlich klein sein und der Bereich läge ausserhalb des Leistungsspektrums der Canon-Blitze.

Ich hab das auf einer Mitgliedsseite hier gesehen (nightshot?!) Da wird das bei einem Objektiv (400er glaube ich) kurz erwähnt.

Klick (http://www.gletscherbruch.de/foto/400er/objektiv.html)

PeterD
27.04.2011, 10:17
Letztere Erklärung von @TriStar ist korrekt - die Entfernung wird durch die Drehbewegung der Fokus-Linseneinheit im Schneckengang auf die Abnehmerplatine übertragen. Die Abnehmer darauf melden den jeweiligen Zustand 0-1 an die Elektronik und die würfelt mehr schlecht als recht die Entfernung. Wenn man sich vorstellt, wie unpräzise das alles aufgebaut ist, wundert man sich über einen so exakten Wert wie 75m +/- 1m.

Der Impulsgeber lt. @cveith dient nur zum Ablesen der USM Bewegung, wie bei einem Tracking Ball oder einer nicht-optischen Maus.