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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : IS auch hilfreich bei landscape und Stativ?



schonwiederzudunkel
03.11.2011, 22:32
Guten Abend zusammen,

ich sitze hier gerade auf dem Balkon und fotografiere ein bischen an der Kölner Skyline rum. Dabei fällt mir auf, dass das hochgelobte Sigma 105 2,8 EX DG Makro bei Weitem nicht an die Abbildungsleistung des 24-105ers rankommt.

Kann es sein, dass hier ausschließlich Vibrationen im Kamera/Stativ System den Unterschied machen, den der IS des 24-105er ausfiltert und das 105 2,8er nicht?

Ich finde den Unterschied verblüffend. Habe nun mit beiden Objektiven eine ganze Reihe bilder gemacht (siehe Anhang).

Das Bayer-Kreuz im Bild ist Luftlinie 18km(!) entfernt. Der Crop ist dementsprechen wintzig!

Reiner Jacobs
03.11.2011, 22:45
Es reicht ein leichter Wind, der die Stativ-/Kamerakombi zum zittern bringt und das kann der IS ausgleichen.

Gruß Reiner

ehemaliger Benutzer
03.11.2011, 22:47
Na, das erste Bild ist eindeutig verwackelt. An der Abbildungsleitung dieses Obektives liegt es nicht!
Das sollte eigentlich nicht passieren, wenn du ein Stativ verwendest.
Mit Stativ sollte auch das 24-105 ohne IS verwendet werden, weil es sonst zu Bildfehlern kommen kann, da der IS sich dann "aufschaukeln" kann.

ALso, irgendwie ist dein Stativ-Kamera-Auslösesituation ungeeignet. Sollte aber nicht schwierig sein herauszufinden, was es ist.

schonwiederzudunkel
03.11.2011, 22:50
interessant...Stativ und IS - das wäre mir jetzt gar nicht so direkt in den sinn gekommen.

Reiner Jacobs
03.11.2011, 22:53
Ein Nachtrag: Bei mir ist der IS auch auf dem Stativ (fast) immer eingeschaltet !!!!!

schonwiederzudunkel
03.11.2011, 22:54
ich habe ein Manfrotto 55 (uralt), einen 410er kopf, 10sek timer aber keine SVA genommen. Ich probiere es mal mit SVA.

aber hier geht in der tat ein ganz wintziges lüftchen....

ehemaliger Benutzer
03.11.2011, 23:00
Ein Nachtrag: Bei mir ist der IS auch auf dem Stativ (fast) immer eingeschaltet !!!!!

Mag sein, dass es auch abhängt vom verwendeten Objektiv ist. Ich habs auch nicht so recht glauben wollen, hab aber irgendwo realistische Vergleichsbilder gesehen und es steht wohl auch in der Bedienungsanleitung. Ich selbst hab da keine Erfahrung damit, weil ich praktisch nie ein Stativ verwende, würde den IS aber abschalten. Aber das kann ja jeder selbst für sich entscheiden:).

Olaf_78
03.11.2011, 23:12
Du befindest dich auf dem Balkon....! Ein Balkon ist bestimmt kein Untergrund der sehr stabl ist. Achte drauf dass du dich während der Verschluss offen ist nicht bewegst und auch keine Elefantenherde in der Wohnung umher trampelt. Am besten schockst du auch alle Nachbarn in den Ausgang oder du kannst dich auch nach drausen auf eine. Ruhigeren Untergrund begeben.

Artefakt
04.11.2011, 07:30
Wenn aus einer Vielzahl von Testaufnahmen diese beiden repräsentativ sind, d.h. die meisten Sigma-Aufnahmen dem eher unschärferen ersten Bild entsprechen und die meisten 24-105-Aufnahmen dem zweiten Bild, kann es wohl nicht an der Balkon-Stabilität liegen (es sei denn, während des Objektivwechsels hat in der Wohnung ein Party begonnen oder geendet :-).

Verwackelt ist das erste Bild auch nicht - da müsste es in irgendeiner erkennbaren Richtung verwischt sein. Es ist aber insgesamt unscharf, d.h. ohne Bewegungsrichtung. Daher würde ich eher annehmen, dass der AF des Sigma ungenau ist (wenn es mit AF gemacht wurde) oder - was auch nicht schön ist - das Sigma einfach unschärfer abbildet. Dass Makros für den Nahbereich optimiert sind, ist bekannt. Aber sichtbar im Fernbereich dürfte es nicht abfallen (höchstens messbar).

Was sicher hilfreich wäre: Welche Belichtungszeiten und Blenden hattest Du bei den beiden Objektiven eingestellt? Und: War der AF eingeschaltet oder wurde manuell scharfgestellt?

Gruß, Dietmar

www.abcdesign.at (http://www.abcdesign.at)

schonwiederzudunkel
04.11.2011, 09:23
AF: Ja - auf das Bayerkreuz, keine manuelle Nachstellung
Blenden jeweils 4-5,6 Iso 400-800, Belichtung ein paar Sekunden.
Balkon: Alle im Bett außer mir und ich habe nicht getanzt ,-)
Das waren jeweils die besten Bilder aus einigen.

Freedolin
04.11.2011, 10:16
Verwackelt ist das erste Bild auch nicht - da müsste es in irgendeiner erkennbaren Richtung verwischt sein.

Ist es ja auch, horizontal. Darüber hinaus stimmt offenbar zusätzlich die Fokuslage nicht. Auf den AF sollte man sich bei solchen Aufnahmen eher nicht verlassen.

Grundsätzlich ist aber ein 18km entfernstes Motiv ohnehin keine gute Testvorlage. Neben den schon erwähnten Unsicherheiten (Wind, Bodenverwacklungen) treten bei solchen Entfernungen oft auch atmosphärische Störungen auf.

-- Markus

Artefakt
04.11.2011, 11:50
Ist es ja auch, horizontal. ...

Nein, zumindest nicht maßgeblich. Wo siehst Du da eine horizontale Verwacklung? Der Helligkeitsunterschied im Ring ist auf dem scharfen zweiten Bild auch vorhanden ...

Gruß, Dietmar

www.abcdesign.at

Freedolin
04.11.2011, 12:02
Wo siehst Du da eine horizontale Verwacklung?]

Du siehst die Geisterkonturen rechts und links am Rand des Logos nicht? Die sind oben und unten nicht. Das Bild ist also horizontal verwackelt. Kann man auch an den übrigen Lichtern erkennen, die sind in der Breite etwas gestreckt, aber nicht in der Höhe. Das könnte freilich auch einfach Coma sein, ich weiss ja nicht, aus welchem Teil des originalen Bildes der Ausschnitt stammt.

Ich bleib' dabei: verwackelt und fehlfokussiert. Oder aber die Optik ist stark dezentriert, das kann natürlich auch sein. Wenn das aber so weit abgeblendet noch auftritt, müsste es schon eine arg krumme Gurke sein, die bei Offenblende nur üblen Matsch liefern dürfte.

-- Markus

Artefakt
04.11.2011, 12:15
... Ich bleib' dabei: verwackelt und fehlfokussiert. ...

Okay, einigen wir uns auf "mehr fehlfokussiert als verwackelt" :-)

Auf jeden Fall sollte ein Makro, egal von welchem Hersteller, ein 24-105 locker schlagen können.

Gruß, Dietmar

www.abcdesign.at

schonwiederzudunkel
04.11.2011, 14:46
....Wenn das aber so weit abgeblendet noch auftritt, müsste es schon eine arg krumme Gurke sein, die bei Offenblende nur üblen Matsch liefern dürfte.

-- Markus


Ich habe das Teil bisher noch nie (!) genutzt... aber neulich ein paar Portraits damit gemacht... die fand ich überraschend alle nicht so besonders scharf... vielleicht hat das ding tatsächlich eine Macke...

Abi
25.11.2011, 02:41
Mit Stativ sollte auch das 24-105 ohne IS verwendet werden, weil es sonst zu Bildfehlern kommen kann, da der IS sich dann "aufschaukeln" kann.


Bei L Linsen kann der IS am Stativ eingeschaltet bleiben. Die L Serie erkennt, wenn es auf dem Stativ liegt. Habe es testweise probiert, keinen Unterschied in der BQ. Für alle anderen Linsen gilt der Grundsatz: auf Stativ IS aus. Bei nicht L Linsen ist auf jeden Fall ein Unterschied zu sehen!

Spiegelvorauslösung aktivieren, ggf. einen Fernauslöser mit 2. Sek. Verzögerung verwenden! So mache ich es und die Bilder werden verwacklungsfrei:

http://www.flickr.com/photos/foto-abi/6330148700/in/set-72157627967458461

alexanderferdinand
25.11.2011, 08:54
Neuere Versionen der Image Stabilizer dürfen auch am Stativ angeschaltet bleiben, ältere Versionen sollte man abschalten.
"älter": bei meinem 300/4 IS sollte er lt. Canon am Stativ ausgeschaltet sein.
"neuer": beim 70-200/2,8 IS II darf er an bleiben.

Der IS des 24-105 dürfte zu den neuren gehören.

Freedolin
25.11.2011, 09:53
Praktisch alle IS-Objektive, mit Ausnahme des seligen 75-300 IS, haben irgendeine Form der Stativerkennung. Allerdings ist deswegen leider noch lange nicht jedes Objektiv in der Lage, auch auf einem Stativ sauber mit eingeschaltetem IS zu arbeiten. Zudem ist, bedingt durch die technische Entwicklung und die von vornherein abweichenden Anforderungen unterschiedlicher Objektive, IS nicht gleich IS, das gilt vermutlich insbesondere für die Fähigkeit, auf einem Stativ saubere Resultate zu liefern. Für viele einfache oder frühe IS-Objektive gibt es daher die Empfehlung, den IS auf einem Stativ abzuschalten.

Es gibt mehrere Probleme, die der IS auf einem Stativ zu bewältigen hat. Zunächst einmal natürlich überhaupt zur "Erkenntnis" zu kommen, auf einer stabilen Grundlage zu stehen. Wobei "stabil" ja schon ein dehnbarer Begriff ist. Auf einem wirklich stabilen Untergrund fängt der Regelkreis des IS irgendwann an, Gespenster zu sehen und gegen sich selbst zu abeiten. Das kann man z.B. am 300/4 IS beobachten, das Sucherbild driftet nach einiger Zeit schonmal in eine Richtung weg.

Auch auf einem stabilen Stativ kann es aber durchaus Vibrationen geben, die von der Kamera ausgehen. Ein Kabelauslöser sollte selbstverständlich sein, auf Erschütterungen durch Drücken des Auslösers brauchen wir also nicht eingehen. Nächste mögliche Ursache ist der Spiegelschlag, nicht immer ist es ja möglich, auf MLU zurückzugreifen. Allerdings kann auch der Verschlusslauf selbst noch einmal für Vibrationen sorgen (wenngleich auch in geringerem Mass als der Spiegel).

In diesen Punkten unterscheiden sich die Stativerkennungen in den "weissen Riesen" z.B. von einfacheren Implementierungen. Der IS erkennt zwar, dass die Optik auf einem Stativ montiert ist und steuert deswegen erstmal nicht gegen, bei den langen Tüten steht er aber sozusagen auf "Standby" und kann bei der Auslösung dennoch auf die von der Kamera bzw. Spiegel/Verschluss kommenden Vibrationen reagieren. Daher ist es bei diesen Objektiven oft von Vorteil, den IS auch auf dem Stativ angeschaltet zu lassen.

Bei "niederem Glas" dagegen (egal ob L oder nicht) würde ich den IS grundsätzlich abschalten, auch wenn das Objektiv über eine halbwegs zuverlässig funktionierende Stativerkennung verfügt. Denn nur wenn der IS abgeschaltet ist, ist das IS-Element auch sauber verriegelt und zentriert (IS ist im Grunde eine kontrollierte Dezentrierung).

-- Markus

Abi
26.11.2011, 01:45
Neuere Versionen der Image Stabilizer dürfen auch am Stativ angeschaltet bleiben, ältere Versionen sollte man abschalten.
"älter": bei meinem 300/4 IS sollte er lt. Canon am Stativ ausgeschaltet sein.
"neuer": beim 70-200/2,8 IS II darf er an bleiben.

Der IS des 24-105 dürfte zu den neuren gehören.

Ja, das 24-105 gehört zu den "Neuen"