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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Stacking - Technik



HKO
06.11.2011, 12:33
Stacking ist als Methode ja wohlbekannt. Bei sehr kleinen Objekten ist es besonders interessant, weil da die Schärfentiefe ohnehin minimal ist. Mein Problem dabei ist aber, den Abstand Kamera-Objekt halbwegs gleichmäßig zu verändern, um die benötigten scharfen "Einzelebenen" zu bekommen. Meine Versuche mit normalen Einstellschlitten waren bislang nicht befriedigend, einfach weil die Triebe der Schlitten zu grob verstellen. Hat da jemand was gebastelt oder eine andere Idee gehabt, z.B. einen Micro-Trieb zu verwenden, der dies besser löst ?

Horst

ehemaliger Benutzer
06.11.2011, 13:27
Kauf dir lieber den großen Tilt- / Shift-Balgen von Novoflex mit Standartenverstellung.
http://www.novoflex.com/de/produkte/makrofotografie--blitztechnik/balgengeraete/balpro-ts/

tuxoche
06.11.2011, 13:34
Meine Versuche mit normalen Einstellschlitten waren bislang nicht befriedigend, einfach weil die Triebe der Schlitten zu grob verstellen. Hat da jemand was gebastelt oder eine andere Idee gehabt, z.B. einen Micro-Trieb zu verwenden, der dies besser löst ?

Horst

Ich weiß ja nicht, welchen Einstellschlitten du verwendest, aber mit einem Novoflex Castel-Q habe ich eigentlich gute Ergebnisse erzielt, da der sich recht präzise verstellen lässt.

Es gibt aber auch noch die Möglichkeit, mit DSLR-Master solche Stacking-Aufnahmen zu machen. Die Software verstellt den AF in gleichmäßigen Schritten.

ciao tuxoche

ehemaliger Benutzer
06.11.2011, 13:44
Ich weiß ja nicht, welchen Einstellschlitten du verwendest, aber mit einem Novoflex Castel-Q habe ich eigentlich gute Ergebnisse erzielt, da der sich recht präzise verstellen lässt.

Hallo Horst, schön mal wieder was von Dir zu lesen...

ich nehme für sowas auch den Castel-Q... der geht doch butterweich und hat eine Millimeter-Skala! Feiner geht es nicht! Vielleicht liegt es ja an der Software, die die Bilder zusammenrechnet.

ähM_Key
06.11.2011, 13:56
Eine weitere Möglichkeit ist den Fokus zu verändern. Z.B. mit der Software DSLRmaster geht das sehr gut. Im Postprozessing mit CombineZP hab ich damit schon gute Ergebnisse erreicht. (Beispiel (http://www.abload.de/img/img_5669_818_stackxko6g.jpg))

HKO
07.11.2011, 00:03
Den Novoflex-Schliiten habe ich auch, bei sehr kleinen Objekten (Vergrößerung >> 10x ) müßten die Einzelschritte aber erheblich unter 1 mm liegen, wenn die gesamte Raumtiefe des Objektes z.B. für 10 Aufnahmen nur 2-3 mm beträgt. Aber die Idee mit dem DSLR-Master ist gut, werde ich mal ausprobieren, danke für den Tip. Allerdings muß dazu wohl immer ein automatischer AF im Spiel sein, der sich auch verstellen läßt. Das schließt das Arbeiten mit Vergrößerungsobjektiven vermutlich aus, man könnte diese aber z.B. in Objektiv-Kombination benutzen.

Ich werde damit mal spielen.

Horst

@Ekkehard: wenn es hier im Forum interessanter wäre, würde ich mich auch mehr beteiligen. So fotografiere ich lieber in der knapp bemessenen Freizeit, wie z.B. heute die Tausende von Kranichen, die in endlosen Zügen über unser Haus hinweg zogen.

Walter G.
07.11.2011, 05:06
Möglicherweise ist Stackshot von Cognisys eine Option für Dich: http://www.cognisys-inc.com/stackshot/stackshot.php
Und hier noch ein Thread zu diesem Thema im Makroforum: http://www.makro-forum.de/ftopic45685.html

ehemaliger Benutzer
07.11.2011, 09:01
Eine Fokusverstellung halte ich für problematisch, weil praktisch bei allen modernen Objektiven eine Brennweitenänderung damit einhergeht. Bei Makroobjektiven zusätzlich eine nicht unerhebliche Änderung des Abbildungsmaßstabs.

KRK
07.11.2011, 09:08
Wie machst Du es dann, ohne Fokusverstellung?


Eine Fokusverstellung halte ich für problematisch, weil praktisch bei allen modernen Objektiven eine Brennweitenänderung damit einhergeht. Bei Makroobjektiven zusätzlich eine nicht unerhebliche Änderung des Abbildungsmaßstabs.

KRK
07.11.2011, 09:09
Kannst Du das ein wenig präzisieren? Wo liegt der Vorteil zu anderen Lösungen? Hat der Balgen eine andere Rastung als z.B. die Einstellschlitten aus gleichem Hause?


Kauf dir lieber den großen Tilt- / Shift-Balgen von Novoflex mit Standartenverstellung.
http://www.novoflex.com/de/produkte/makrofotografie--blitztechnik/balgengeraete/balpro-ts/

ehemaliger Benutzer
07.11.2011, 09:30
Wie machst Du es dann, ohne Fokusverstellung?

Na eben mit einer Kamerabewegung.

Biotar
08.11.2011, 11:08
Kannst Du das ein wenig präzisieren? Wo liegt der Vorteil zu anderen Lösungen? Hat der Balgen eine andere Rastung als z.B. die Einstellschlitten aus gleichem Hause?
Valleo weist lediglich auf die Möglichkeit des Tiltens hin. Und auch ich halte dieses Vorgehen für praktikabler.

Ansonsten ist es beim Stacking wichtig, die ganze Einheit (also Kam und Optik) ohne Fokusänderung zu verschieben. Das geht nur mit Doppelschlitten oder auch gut mit festen Zwischenringen auf einem Makroschlitten der Stativhersteller.

KRK
08.11.2011, 11:11
@nafpie: Na klar, sorry - Denkfehler von mir.

KRK
08.11.2011, 11:21
Tilten in Verbindung mit stacking? Bitte um nähere Erläuterungen.



Valleo weist lediglich auf die Möglichkeit des Tiltens hin. Und auch ich halte dieses Vorgehen für praktikabler.

Ansonsten ist es beim Stacking wichtig, die ganze Einheit (also Kam und Optik) ohne Fokusänderung zu verschieben. Das geht nur mit Doppelschlitten oder auch gut mit festen Zwischenringen auf einem Makroschlitten der Stativhersteller.

Biotar
08.11.2011, 11:34
Tilten statt Stacking (hab auch auf deine Frage nach V-Optiken geantwortet)

... obwohl ich mir auch eine Kombination vorstellen kann, wenn es selbst mit Tilten nicht mehr reicht. - gute Idee von dir :)

ehemaliger Benutzer
08.11.2011, 11:36
Tilten statt Stacking

Hat nur einen Haken: Das Motiv muss mehr oder minder flächig sein... :o

Biotar
08.11.2011, 11:43
Ist es nicht immer so flächig, wie es das Bild anschließend auch ist? ;)

ehemaliger Benutzer
08.11.2011, 11:45
Ist es nicht immer so flächig, wie es das Bild anschließend auch ist? ;)

Keineswegs.

Es sei denn, du photographierst nur Briefmarken. ;)

ehemaliger Benutzer
08.11.2011, 12:25
... weist lediglich auf die Möglichkeit des Tiltens hin. Und auch ich halte dieses Vorgehen für praktikabler.
Soweit ich den TO verstehe, geht es ihm um erweiterte Schärfentiefe. Diese Erweiterung findet jedoch durch Tilten nicht statt.
Die gezielte Platzierung des Schärferaums kann natürlich dennoch hilfreich sein. Bei den beschriebenen Abbildungsmaßstäben wird sie allein jedoch kaum ausreichen.

Biotar
08.11.2011, 12:45
Bei den beschriebenen Abbildungsmaßstäben wird sie allein jedoch kaum ausreichen.
Das sehe ich auch so. Auch wenn die ABMs nicht genannt sind, ist der Vorteil des Stackings wohl eher beim Einsatz des MP-Es oder ABMs größer 1:1 zu sehen. Trotzdem wäre eine Kombination mal ein interessanter Ansatz...

Mir ist auch klar, dass gerade Frontalansichten kleiner Insekten in paralleler Ebene am Effektvollsten beim Stacken rüberkommen.

ehemaliger Benutzer
08.11.2011, 12:57
Auch wenn die ABMs nicht genannt sind ...
Sind sie:

Vergrößerung >> 10x

Biotar
08.11.2011, 13:06
ja oops - habs nun auch gesehen - führt dann wohl kein Weg am Stacking vorbei.

HKO
09.11.2011, 02:19
Möglicherweise ist Stackshot von Cognisys eine Option für Dich: http://www.cognisys-inc.com/stackshot/stackshot.php
Und hier noch ein Thread zu diesem Thema im Makroforum: http://www.makro-forum.de/ftopic45685.html

Das klingt echt interesant, wenngleich nicht billig. Danke für den Tip, es wäre aber genau die Lösung, die ich suche, mit Schrittweiten bis auf 0,02 mm.

Horst

t_segler
09.11.2011, 10:10
Hallo Horst!

Als ich in unserer Firma noch mit der Justage von optischen Einheiten beschäftigt war, habe ich ebenfalls nach einer extrem feinen Verstellmöglichkeit gesucht. Eine Möglichkeit sind Piezo Aktuatoren, das kommt aber wohl für Fotozwecke kaum in Frage, da die erforderlichen elektronischen Treiberverstärker das System unhandlich und sperrig machen. Außerdem wird die Sache exterm kompliziert, wenn externe Kräfte auf das zu verstellende Objekt einwirken können, was ja bei einer Foto-Apperatur durchaus der Fall sein kann. Dann wird der Piezo-Aktuator zur Spannungsquelle (wie beim Piezo-Feuerzeug) und kann die Treiber Elektronik abschießen.
Was da in Frage kommt sind sog. Differenzgewinde-Schrauben. Das funktioniert so: man hat einen Verstellschlitten, der mit Federkraft in eine Richtung vorgespannt ist. Mittels einer Schraube kann man den Schlitten gegen die Feder bewegen. Das Problem ist nun, dass die Steigung des Schraubengewindes für feinste Bewegungen im Micrometer-Bereich zu grob ist. Deshalb macht man einen Trick. Die Verstell-Schraube besteht aus 2 ineinander laufenden Schrauben. Die eine hat ein Liksgewinde, die andere hat ein Rechtsgewinde. Dreht man am Einstellrad, geht eine Schraube vorwärts, die andere rückwärts. Hätten beide Schrauben die gleiche Gewindesteigung würden sich die Linearbewegungen gegenseitig aufheben. Der Schlitten würde sich gar nicht bewegen. Nun macht man die Steigungen der beiden Schrauben nur geringfügig unterschiedlich. Der Effekt ist nun, dass man eine Linearbewegung erhält, die einer Schraube entspricht, die als Steigung die Differenz der Einzelsteigungen hat. So eine Schraube wäre als Einzelschraube gar nicht herstellbar, bzw. die Gewindegänge wären so fein, dass die Reibung unvorstellbar große Werte annehmen würde.
Diese Differenzgewinde Schrauben gab es damals als Einzelkomponenten zu kaufen. Man konnte an den handelsüblichen manuellen Verstellschlitten die konventionellen Verstellschrauben gegen die Differential-Schrauben austauschen. Der Lieferant für diese Komponenten war damals die Fa. OWIS aus Staufen (bei Freiburg).
Schau mal hier, da ist so eine Differential-Schraube: http://www.owis-staufen.de/de/produkt_index2.php?hb=map&bereich_nr=19&pg=121&lan=de
Auflösung von 1 Micrometer oder noch feiner ist damit problemlos möglich.


Ich hoffe, das hilft dir weiter.

Liebe Grüße,

Thomas.

HKO
10.11.2011, 01:31
Die gute Frage wird sein, was kostet so eine Schraube und wer liefert ggf. Aber die Idee, einfach die Original-Triebschraube mit einer solchen Feinschraube zu ersetzen, wäre schon interessant.

Mfg

Horst