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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Neue Canon CN-E Objektive für EOS Kameras



Motivklingel
06.11.2011, 13:42
Hallo,

ist der optische Aufbau eigentlich bei den neu vorgestellten Canon Objektiven für EOS Kameras

CN-E 24mm T1.5 L F
CN-E 50mm T1.3 L F und
CN-E 85mm T1.3 L F

der gleiche wie bei den vorhandenen?

Timo.
06.11.2011, 15:05
Was meinst du mit "vorhandenen"?
Meinst du die ähnlichen Pendanten, die es schon seit Jahren gibt oder die neu vorgestellten EF-Objektive, die bis auf das Bajonett identisch sind?

Ich denke (weiß das überhaupt schon jemand?), dass der Aufbau um einiges komplexer sein wird. Ein Blick auf die Preise genügt dabei schon.

Timo

Motivklingel
06.11.2011, 17:08
Was meinst du mit "vorhandenen"?

Vorhanden:
Canon EF Objektive
Canon EF 24mm f/1.4L II USM
Canon EF 50mm f/1.2L USM
Canon EF 85mm f/1.2L II USM

Neu:
Canon Cinema Objektive mit fester Brennweite für EF Objektivbajonett
Canon CN-E24mm T1,5 L F
Canon CN-E50mm T1,3 L F
Canon CN-E85mm T1,3 L F

Das es sich um die gleichen Brennweiten handelt, liegt die Vermutung nah, dass die optische Rechnung nicht neu erstellt, sondern nur die Fassung für Filmzwecke entwickelt wurde.

Timo.
06.11.2011, 17:55
Das es sich um die gleichen Brennweiten handelt, liegt die Vermutung nah, dass die optische Rechnung nicht neu erstellt, sondern nur die Fassung für Filmzwecke entwickelt wurde.

Aber was sollte dann deiner Meinung nach neu sein und den hohen Preis rechtfertigen? Nur die Lichtstärke kann es ja nicht sein, da sind die vorhandenen ja auch billiger.

Stereohans
06.11.2011, 22:17
Bei fast 7000 Dollar pro Stück und nicht vorhandenem Autofokus in den Cine-Objektiven kann man davon ausgehen, dass da einiges anders konstruiert wurde. Die müsen zum Beispiel ganz weich mit einer sogenannten Schärfezieh-Vorrichtung fokussieren, weshalb sie den zahnradartig geriffelten Rand und die Skala am Scharfstellring haben. Auch die Lichtstärken sind andere als bei den brennweitengleichen Fotoobjektiven.

Ehrlich gesagt würde ich es auch für ziemlich frech erachten, wenn man nur für eine geänderte Fassung das Dreifache oder Fünffache im Vergleich zum jeweiligen Fotoobjektiv löhnen muss.

Aber Kino hat eben sowieso andere Maßstäbe, andere Anforderungen und - offensichtlich - auch ein anderes Preisgefüge. 47000 (in Worten: siebenundvierzigTAUSEND) Dollar für ein Zoom sind schon sehr heftig...

Gruß, Hans

Timo.
06.11.2011, 22:41
Aber Kino hat eben sowieso andere Maßstäbe, andere Anforderungen und - offensichtlich - auch ein anderes Preisgefüge. 47000 (in Worten: siebenundvierzigTAUSEND) Dollar für ein Zoom sind schon sehr heftig...

Ja, der Preis ist schon hart. :D
Allerdings sollte man sich auch vor Augen führen, dass solche Objektive in den wenigsten Fällen Privatpersonen kaufen.
Und die >100.000 für (je eine) Kameraausrüstung wird sich Hollywood doch auch leisten können. :cool:

Ich könnte mir auch vorstellen, dass viel Wert auf ein ebenes bzw. weiches Bokeh gelegt wurde.
Aber was bringen schon Spekulationen, in 5 Jahren werden wir es im Kino sehen. :rolleyes:

derAngler
06.11.2011, 23:02
Mich würde auch mal eine genaue Definition von "breathing" in der Cinematographie interessieren. Ist hier vielleicht nicht das richtige Forum dafür, aber ich wundere mich ebenfalls immer über diese Preisunterschiede.
Schaut man sich beispielsweise die Zeiss Prime (http://www.zeiss.com/cine) Objektive an, so werden dort als Besonderheiten unter anderem "Virtually no breathing" und "the patented Dual Floating Elements technology eliminated breathing in the Master Prime lenses" angegeben.
Ich denke ähnliche Eigenschaften dürften auch auf die neuen Canon CN-E Objektive zutreffen. Als "breathing" wird dabei anscheinend die Veränderung der Bildgröße beschrieben, die beim fokussieren auftritt.
Aber vielleicht kann das hier jemand erklären, der davon auch eine Ahnung hat. Ich verstehe die Bedeutung von "breathing" nämlich immer noch nicht wirklich.

Motivklingel
06.11.2011, 23:36
Mich würde auch mal eine genaue Definition von "breathing" in der Cinematographie interessieren.

http://en.wikipedia.org/wiki/Breathing_%28lens%29

Im Prinzip ändert sich der Abbildungsmaßstab während des Scharfstellens was stört, da sich dann auch ein sorgsam eingerichteter Bildausschnitt ändert.


Ich denke ähnliche Eigenschaften dürften auch auf die neuen Canon CN-E Objektive zutreffen.

Für die Zooms wird das wahrscheinlich wie bei den teuren Filmobjektiven von Zeiss korrigert sein, aber bei den Festbrennweiten habe ich meine Zweifel.

Deshalb auch meine Frage, ob das die gleiche optische Konstruktion ist wie bei den normalen EF Fotoobjektiven.

Zeiss bietet übrigens auch Fotoobjektive nochmals als billige Filmobjektive an.

TriStar
07.11.2011, 08:32
Soweit ich weiß (Habe auf der letzten Photokina gefragt), liegen bei den ZEISS - Objektiven die Unterschiede natürlich am Gehäuse. Das sieht man ja deutlich. Zahnkränze statt Einstellringe. Ich denke auch im Inneren legt man auf eine lautlosen Bewegung der Elemnte wert, was sich ebenfalls im Preis niederschlägt.
Zudem wurde díe Blende modifiziert: Mehr Lamellen für eine kreisrunde Öffnung und eine andere Abstufung der Blendenzahlen. Bei Fotoobjektiven ist sie glaube ich exponentiell und für Film linear. Weiterhin wurde die Blende leicht geschlossen, um Bildfehler zu minimieren.

Bei den vorhandenen Objektiven drängt sich selbstverständlich die Vermutung auf, dass es sich bei den Objektiven im Inneren also um die selben Linsen handelt. Warscheinlich hat Zeiss die SLR-Objektive sogar nur deshalb entwicklet, eben weil sie die Linsen auch für Filmobjektive verwenden wollen. Letztendlich werden doch in der Fotografie die höheren Anforderungen an die Objektive was die Bildqualität angeht gestellt als im Filmbereich oder?

Und das wird bei Canon nicht anders sein. Und natürlich werden sie freche Preise dafür verlangen.
Und wenn man sich nun die Preise für eine Film-Ausrüstung anschaut, dann wird einem ganz schnell klar, warum die 5D Mark II so einen Erfolg bei den Filmern hat.

Christian93
07.11.2011, 09:30
Die geringeren Stückzahlen, die verkauft werden, darf man auch nicht vergessen...

Motivklingel
15.11.2011, 18:53
Mich würde auch mal eine genaue Definition von "breathing" in der Cinematographie interessieren.

Nach
http://www.canon.co.nz/en-nz/Professional/Pro-Lenses/CN-E85mm-Lens
haben wohl alle Canon Cinema Objektive Innenfokusierung und damit ein kaum sichtbares Breathing (Veränderung des Bildwinkels beim Scharfstellen):

"Geared inner focusing minimizes focus-induced changes in the angle of view, reducing focus breathing virtually to zero"

roro
17.11.2011, 10:28
Ich denke es sind optisch die Gleichen. Aber mit vollkommen anderer, sehr aufwendiger, Mechanik.
Die Lichtstärkendifferenz ist keine. Beim Film arbeitet man mit T-Blende. Das ist die tatsächliche Lichtstärke.
Die Objektive sind wegen der Mechanik, der Handarbeit, und der geringen Stückzahl so teuer. Wenn man die Optik auch hätte neu machen müssen, wären sie noch deutlich teurer geworden.

Gruß Rolf

ehemaliger Benutzer
17.11.2011, 10:39
Innenfokussierung und Breathing haben nichts miteinander zu tun.

Ein "festbrennweitiges" Objektiv ohne Breathing ist genau genommen
ein Zoomobjektiv, das seine Brennweite in Abhängigkeit von der
Einstellentfernung so ändert dass das Bildfeld stabil bleibt.

Das erfordert eine komplett andere Rechnung und eine um ein
Mehrfaches aufwendigere mechanische Konstruktion. Das wiederum
schlägt sich im Preis nieder.

Die Objektive sind definitiv absolute Neukonstruktionen.

Richard Fritz Braun
17.11.2011, 11:34
Das erste was mir bei den Abbildungen der Objektive auffaellt ist die lineare Entfernungskala. Der Strichabstand von z.B. 2m nach 3m ist genau so gross wie von 5m nach 6m. Bei Fotoobjektiven ist die Entfernungsskala logaritmisch. Der Strichabstand von 1m nach 2m ist weit groesser als der von 5m nach 10m. Ich denke dass das mit dem manuellen fokusieren zu tun hat damit es sehr gleichmaessig geht. War aber bei meiner alten BOLEX 16mm Filmkamera auch so.

Norbert Wasser
17.11.2011, 14:41
Das erste was mir bei den Abbildungen der Objektive auffaellt ist die lineare Entfernungskala. Der Strichabstand von z.B. 2m nach 3m ist genau so gross wie von 5m nach 6m. Bei Fotoobjektiven ist die Entfernungsskala logaritmisch. Der Strichabstand von 1m nach 2m ist weit groesser als der von 5m nach 10m. Ich denke dass das mit dem manuellen fokusieren zu tun hat damit es sehr gleichmaessig geht. War aber bei meiner alten BOLEX 16mm Filmkamera auch so.

Dann müßtest Du aber ganz schön kurbeln, bis Du auf Unendlich gestellt hast;-)

Ich denke, Du hast Dich in der Skala verguckt, ich sehe auf meinen Bildern übrigens gar keine Meterskala, nur feet.

Richard Fritz Braun
17.11.2011, 16:47
O.K. ob meter odeer feet die Skala ist gleichmaessiger und der Tiefenschaerfeberich ist auch besser ablesbar:
http://www.fotointern.ch/wp-uploads/2011/11/Canon_14.5-60mm_PL_Lens.jpg
Siehe hier:
http://www.fotointern.ch/archiv/2011/11/04/canon-bringt-eos-kamera-furs-kino/