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hutsimpel
18.11.2011, 00:37
hallo leute,

kann das sein, daß hier nur die wenigsten filter benutzen? oder irre ich mich?

werden die bilder mit filter denn wirklich meistens viel besser als ohne?
wenn ja, würde ich zu meinen objektiven einen passenden filter kaufen. sind step-up- bzw. step-down-ringe wirklich empfehlenswert oder soll man zu jedem objektiv immer einen genau passenden filter kaufen?

würden meine objektive 18-55 und/oder 50/1.4 mit polarisationsfilter zusammen passen?




viele grüße,
maya

Hermann Klecker
18.11.2011, 01:31
Wenn Filter die Biler pauschal verbessern könnten, dann würden sie sicher viel häufiger eingesetzt werden.

Es gibt nicht viele Filter bzw. Objektivaufsätze, die digital noch sinnvoll sind. Das sind
- Graufilter
- Grauverlauffilter
- Polarisatiosfilter
- Nahlinsen
- Infrarotfilter

Step-Up-Ringe sind ok, so lange die Streulichtblende noch passt bzw. falls Du für die Brennweite eine Gummi-Streulichtblende hast um sie ins Filtergewinde zu schrauben.

Bei Ultraweitwinkelobjektiven kann das beides schief gehen. Da sollte das Filter passen und eine Slim-Ausfertigung sein.

Bei "normalen" Brennweiten sind Step-Up-Ringe kein Problem. Step-Down-Ringe sind dagegen nur selten sinnvoll.

Ein Polarisationsfilter passt grundsätzlich an jedes Objektiv, hat aber an Weitwinkelobjektven Eigenschften, die nicht unbedingt erwünscht sind.

Deine beiden Objektive sind mit Infrarotfiltern nicht gut zu gebrauchen, falls Du das einmal machen möchest.

Aperture 1.2
18.11.2011, 01:32
Hmmmm.

Filter benutzen viele.
Ob es sich dabei um einen:
- Protectfilter
- UV Filter
- Graufilter
- Grauverlaufsfilter
- Polfilter
- IR Filter
handelt ist die andere Geschichte.

Man kann sicherlich mit Step up bzw down Adaptern arbeiten, wenn man allerdings die passenden Streulichtblenden weiternutzen möchte hat man ein Problem.

Das 18-55 hat 58mm, das 50 1.4 hat ebenfalls 58mm also passt

EDIT: zu spät, Hermann war schneller

Hermann Klecker
18.11.2011, 02:06
Hmmmm.

EDIT: zu spät, Hermann war schneller

LOL

Ich hab das grad als e-mail gekriegt und gedacht "Was soll dieser Widerspruch jetzt - ist doch fast der gleiche Inhalt?"

:)

Olaf_78
18.11.2011, 06:51
Also ich würde sagen dass wen du einen Filter nur zum schutz des Objektives haben willst, das rausgeschmissenes Geld ist und die BQ wird dadurch auch nicht besser. Die anderen Filter welche oben schon genannt wurden haben ihre berechtigung. Es kommt aber auch drauf an was du fotografierst und dann je nach Motiv oder gewünschtem Efekt ist der eine oder andere Filter der richtige. Ih habe einen Polfilter vob B&W in guter Qualität und nutze selten auch einen Grauverlaufsfilter. Bei den Verlaufsfilter habe ich das Filtersistem von Cokin welches nicht wirklich die Qualität ist, aber für ca. 2 Einsätze pro Jahr bin ich nicht bereit in Lee zu Investieren und lebe mit den minuspunkten der Cokin. Ein Graufilter (ND) fehlt mir noch, wird aber sicher noch dazu kommen.
Wichtig für dich ist aber dass wenn du deine Wahl auf Verlaufsfilter fällt du dir ein Filtersystem kaufst und bloss keine verläufe zum schrauben.

Artefakt
18.11.2011, 08:47
... und die BQ wird dadurch auch nicht besser ...

Aber auch nicht schlechter, wenn Qualitätsfilter benutzt werden ...

Und wofür man sein Geld zum Fenster rauswirft, ist ja jedermanns Sache - die einen brauchen einen 6-Zylinder-BMW mit 200 PS, um damit neben einem Dacia im Stau zu stehen, die anderen leisten sich ein paar Filter ...

Ein Schutzfilter ist wie eine Versicherung gegen das Abbrennen des eigenen Hauses - man hofft, dass es nie notwendig wird. Lieber mal den Schutzfilter erneuert als die Frontlinse ruiniert (Salzgischt am Meer, Sandsturm, Staub beim Motocross-Rennen - alles schon erlebt).

Gruß, Dietmar

www.abcdesign.at (http://www.abcdesign.at)

hutsimpel
18.11.2011, 10:34
danke schön für die antworten!

natürlich will ich kein geld rausschmeißen. ich dachte nur, wenn die bilder mit filter besser werden und die frontlinse gleichzeitig geschutzt wird, könnte ich ja einen filter kaufen. die frage ist nur, welche. welche, die zu meinen objektiven paßt/passen. und da ich noch nie einen filter in der hand hatte, habe ich noch gar keine ahnung, wie das ist, und ob dies mit gegenlichtblenden paßt.
die gegenlichtblenden (auch zum schutz der frontlinse) lasse ich immer an den jeweiligen objektiven und ich will sie nicht runtertun.
bei amazon habe ich so viel verschiedene sorten an filter gesehen.
ich glaube, schlauer als gestern abend bin ich jetzt leider immer noch nicht :-)


viele grüße,
maya

hutsimpel
18.11.2011, 10:41
Ein Polarisationsfilter passt grundsätzlich an jedes Objektiv, hat aber an Weitwinkelobjektven Eigenschften, die nicht unbedingt erwünscht sind..

welche unerwünschte eigenschaften z.b.?



Deine beiden Objektive sind mit Infrarotfiltern nicht gut zu gebrauchen, falls Du das einmal machen möchest.

das heißt?

hutsimpel
18.11.2011, 10:47
EDIT: zu spät, Hermann war schneller

ist doch egal, wer zuerst oder später schreibt :-)
ich verstehe eh nicht alles gleich und muß die beiträge meistens immer wieder lesen, bis ich richtig kapiere. wenn überhaupt :-)
ich bin doch noch anfängerin. also noch ganz ganz weeeeeeeeeeiiiiiiit unten.

Olaf_78
18.11.2011, 12:22
Ein Polfilter hat die stärkste Wirkung wenn das Lich im Winkel von 90 grad kommt (hoffe ich liege mit der Aussage richtig). Bei einem WW Objektiv welches einen sehr grossen Aufnahmewinkel abdeckt ist natürlich nicht immer 90 grad zum licht. So kann der Polarisationsefekt innerhalb eines Bildes unterschiedlich stark ausfallen.

Ach ja, wen ich solche dinge wissen möchte, schaue ich sehr gerne bei Wikipedia nach. Da ist eine ganze menge hervorragend erklärt.

twoparts
18.11.2011, 15:26
Hallo,

natürlich machen Filter Bilder nicht grundsätzlich besser. Wenn man jedoch in der Lage ist die Aufnahmebedingungen gut einzuschätzen, dann kann man Filter gezielt einsetzen und bessere Bilder erhalten.

Beispiele:

Ein sehr heller bewölkter Himmel und der Vordergrund relativ dunkel. Egal worauf man belichtet, irgend etwas wird entweder zu dunkel oder zu hell sein, da die Kamera den kompletten Kontrastumfang nicht abbilden kann (noch nicht).
In diesem Fall würde ein Grauverlauffilter dir zu einem technisch besseren Bild verhelfen, indem du damit die Helligkeit des Himmels gezielt abmilderst, jedoch den Vordergrund unangetastet lässt. Auf den Vordergrund würdest Du dann auch belichten.

Du hast z.B. einen wunderschönen leicht blauen Himmel mit tollen Wolkenstrukturen und einer grünen Wiese mit gelben und roten Blüten. Wenn Du hier mit einem Polarisationsfilter arbeitest, könntest du das Blau des Himmels verstärken, die Wolkenstrukturen besser herausarbeiten und die Farbkontraste generell erhöhen. Die Wirkung eines Polarisationsfilters in solchen Situationen ist oft recht dramatisch.

Du bist am Meer die Sonne steht schon etwas tiefer, es sind ganz weiche Wellen und in 300 Metern befinden sich Boote mit weißen Segeln vor blauem Himmel. Hier kannst du die Reflexionen im Wasser wunderbar mit einem Polfilter steuern. Wenn das Wasser klar ist, kann du in der Nahdistanz sogar direkt hineinsehen indem du die Reflexionen komplett ausschaltest. Das funktioniert jedoch immer in Abhängigkeit zum Sonnenstand mal besser und mal schlechter, musst Du ausprobieren.

Du bist im Gebirge an einem tollen reißenden Bach mit nassen Steinen, Sandbänken in den Windungen und einem tollen Hintergrund. Du möchtest eine Aufnahme vom weichen fließenden Wasser machen. Jedoch scheint die Sonne noch zu stark und du kommst selbst abgeblendet nicht unter 1/25s. Ein Graufillter entsprechender Stärke ist dann das Hilfsmittel der Wahl. Er verringert den Lichteinfall und ermöglicht Dir damit längere Belichtungszeiten. (Stativ nicht vergessen)

Die bist in Berlin abends um 22.00 Uhr und möchtest eine stimmungsvolle Architekturaufnahme vom Potsdamer Platz machen. Was dich jedoch stört sind Menschen die durchs Bild laufen.
Auch hier hilft ein gemäßigter Graufilter weiter. Du kannst nun eine Belichtung vom Stativ von vielleicht zwei Minuten realisieren, wo sich die in dieser Zeit durch das Bild gelaufenen Menschen überhaupt nicht abbilden.

Du bist sehr hoch im Gebirge. Dort ist der Grad der UV-Strahlung höher, als im Tal. Der Sensor der Kamera ist jedoch gegenüber UV-Strahlung empfindlich. UV-Strahlung liegt mit einer Wellenlänge von 1-380 nm bis kurz vor dem für das menschliche Auge wahrnehmbaren Bereich. Auf dem Bild kann sich die Strahlung durch einen hellen Schleier bemerkbar machen. Nicht zu verwechseln mit Dunst. In diesem Fall leistet ein UV-Filter gute Dienste.

Viele Fotofreunde verwenden allerdings einen UV-Filter zum Schutz der vorderen Linse. Über Sinn oder Unsinn dieser Anwendung wurde bereist viel diskutiert.

Am Ende kann man, wie zu analogen Zeiten gezielt mit Farbfiltern arbeiten. Der Einsatz von Filtern befördert meiner Ansicht nach nicht nur das bewustere Fotografieren, sondern entschleunigt das selbige auch noch.

Viele Grüße
Jürgen

Hermann Klecker
18.11.2011, 16:59
Aber auch nicht schlechter, wenn Qualitätsfilter benutzt werden ...

Und wofür man sein Geld zum Fenster rauswirft, ist ja jedermanns Sache - die einen brauchen einen 6-Zylinder-BMW mit 200 PS, um damit neben einem Dacia im Stau zu stehen, die anderen leisten sich ein paar Filter ...

Ein Schutzfilter ist wie eine Versicherung gegen das Abbrennen des eigenen Hauses - man hofft, dass es nie notwendig wird. Lieber mal den Schutzfilter erneuert als die Frontlinse ruiniert (Salzgischt am Meer, Sandsturm, Staub beim Motocross-Rennen - alles schon erlebt).

Gruß, Dietmar

www.abcdesign.at (http://www.abcdesign.at)

Wie bei so mancher Versicherung auch (z.B. Tierarztversicherung) ist es auf Dauer preiswerter, im Falle eines Falles tatsächlich die Frontlinse auszutauchen.

Wenn Du mal in die Gegend kommst, dann können wir ja mal ausprobieren, ob das Filter garantiert nie die Qualiät beeinflußt.

Viele Grüße
Hermann

ehemaliger Benutzer
18.11.2011, 17:45
Hallo,

natürlich machen Filter Bilder nicht grundsätzlich besser. Wenn man jedoch in der Lage ist die Aufnahmebedingungen gut einzuschätzen, dann kann man Filter gezielt einsetzen und bessere Bilder erhalten.

Beispiele:
........


Kompliment! Sehr schön und insbesondere anfängertauglich erklärt.

@TO:

Die wichtigsten (Schraub)-Filter sind:

- Polfilter: hier solltest Du wegen AF/Spotbelichtungsmessung einen zirkularen verwenden. Am besten zur Vermeidung von Vignettierung insbesondere bei UWW´s einen in der Slim-Version. Welcher Art der Vergütung Du dann wählst, ist abhängig vom Geldbeutel. Filter nach Käsemann sind am besten, aber auch teuersten. Eine gute empfehlenswerte Marke ist B+W.

- ND-Grau-Filter: gibt es in verschiedenen Stufen, von denen abhängt, wieviel Blenden der Filter Licht schluckt und die Belichtungszeit verlängert. Auch hier würde ich zu B+W in der Slim-Version tendieren. Alternativ gibt es auch noch stufenlose ND-Filter, welche 1-8 Blenden Abdunklung ermöglichen. Z.B. LCW Fader Mark II mit größerem Außengewinde als Innengewinde, um zusätzlich Polfilter vorne einschrauben zu können.

- Beides in einem bekommst Du mit diesem Filter: http://www.singh-ray.com/varinduo.html . Sehr teuer aber für Reisen mit Minimalgepäck ideal. Auch hier ist die Thin-Version zu bevorzugen.

- Stepdown-Ringe: Man kauft am besten nur einen Filter in der Größe seines Objektives mit dem größten Filterdurchmesser und nutzt ihn an Objektiven mit kleinerem Durchmesser mit Hilfe von Step-Down-Adaptern. Man sollte aber auch einen zukünftigen Ausbau des Systems berücksichtigen und lieber größer kaufen. Eine gute universale Größe ist bei Canon-Objektiven 77mm. Gegenlichtblenden werden überschätzt und können durch die Hand etc. ersetzt werden. Dies sollte kein Hinderungsgrund sein und ist bei Polfiltern sowieso nötig.

- Grauverlauf-Filter machen eigentlich nur als Nicht-Schraub-Filter Sinn, da sie eine gewisse Flexibilität erfordern. Teuer und nicht unbedingt sinnvoll für den Anfang.

- UV-Filter sind überflüssig im DSLR-Zeitalter und deren Wirkung ermöglicht auch ein Polfilter. Wenn der UV-Filter als "nur" Schutzfilter verwendet werden soll (oder zum "Abdichten" mancher L´s), dann unbedingt auch hier auf Qualität und Slim-Version achten.

twoparts
18.11.2011, 17:52
@Bobbele,

vielen Dank, es freut mich das es so rüber gekommen ist.

Hermann Klecker
18.11.2011, 17:55
Kompliment! Sehr schön und insbesondere anfängertauglich erklärt.


- Beides in einem bekommst Du mit diesem Filter: http://www.singh-ray.com/varinduo.html . Sehr teuer aber für Reisen mit Minimalgepäck ideal. Auch hier ist die Thin-Version zu bevorzugen.



So viel kompakter als einfach ein zweites Filter scheint das ja nicht zu sein.

Weniger teuer wäre ein zweites Pola. Dazu genügt ein lineares.


Bei den heute üblichen Megapixeln kann man feste Verlauffilter durchaus sinnvoll anwenden.

ehemaliger Benutzer
18.11.2011, 18:07
Bei den heute üblichen Megapixeln kann man feste Verlauffilter durchaus sinnvoll anwenden.

Nur wenn man nachträgliches Zusammencroppen noch als Photographie betrachtet. Andere halten das für (zu große) Bildbearbeitung am PC und wollen das (fast fertige) Bild schon im Sucher gestalten und nicht erst hinterher zurecht schneidern.

Ist halt eine unterschiedliche Philosophie. Insbesondere für Dia-Photographen.

Ich hoffe, ich habe Dein MP-Argument in dieser Weise richtig verstanden?

Hermann Klecker
18.11.2011, 20:10
Nur wenn man nachträgliches Zusammencroppen noch als Photographie betrachtet. Andere halten das für (zu große) Bildbearbeitung am PC und wollen das (fast fertige) Bild schon im Sucher gestalten und nicht erst hinterher zurecht schneidern.

Ist halt eine unterschiedliche Philosophie. Insbesondere für Dia-Photographen.

Ich hoffe, ich habe Dein MP-Argument in dieser Weise richtig verstanden?

Nur bedingt, denn Dias haben keine Megapixel.
Bei Dias würde ich das auch völlig anders bewerten. Aber schon bei Negativ-Film ist eine Ausschnittsvergrößerung kein Hexenwerk.

Wenn Du in dem digitalen Pendant der Ausschnittvergrößerung zu viel Bearbeitung siehst, dann kann ich nachvollziehen, daß Du Dich lieber mit Filterhaltern etc. herum ärgerst.

Aber selbst, wenn man eine klare persönliche Präferenz hat, ist es nicht korrekt, die andere Alternative als sinnfrei zu bezeichnen.

ehemaliger Benutzer
18.11.2011, 22:10
Nur bedingt, denn Dias haben keine Megapixel.
Bei Dias würde ich das auch völlig anders bewerten. Aber schon bei Negativ-Film ist eine Ausschnittsvergrößerung kein Hexenwerk.


Es geht nicht darum, dass es zuviel Arbeit ist. Es geht darum, dass ich sowas prinzipiell ablehne.

Es geht um die Entscheidung, wann liegt der Schwerpunkt auf der Photographie vor Ort, und wann auf der Bildbearbeitung daheim am PC. Bei Wettbewerben insbes. in der Naturphotographie wird nicht umsonst auch das RAW verlangt und ein zu großer Beschnitt führt zum Ausschluss. Dort scheint man es also ähnlich zu sehen.

Es ist eine - wenn man so will - ethische Entscheidung. Ich würde auch nie Spass an Bildern von Tieren in Gefangenschaft haben, sei es im Zoo, sei es in der Gehegezone im Bayrischen Wald.

Auch beim Alpinismus gibt es z.B. den Grundsatz: "by fair means". Dies bedeutet "ohne künstliche Hilfsmittel", d.h. ohne Lastenträger, Fixseile und Sauerstoffflaschen.

Es bleibt jedem selbst überlassen, wo er die Grenze zieht. Ich ziehe sie dort, wo sie auch bereits zu analogen Zeiten in der Dia-Photographie lag. Andere mögen da anders verfahren.

Artefakt
19.11.2011, 08:51
Vielleicht kann man es so sagen, dass "alte" Fotografen, die aus der Analog-/Dia-Fotografie kommen, die Sache strenger sehen als jüngere, die völlig skrupellos :-) zu Werke gehen ...

@ bobbele: Dass bei Wettbewerben RAW-Dateien wegen des Ausschnitts verlangt werden, würde mich jetzt sehr wundern. Da dürfte es eher um die Authentizität der Aufnahme als um den Ausschnitt gehen, d.h. es soll sichergestellt werden, dass nicht irgendetwas zusammen"komponiert" wurde (besonders im Pressebereich), was so nie stattgefunden hat.

Gruß, Dietmar

www.abcdesign.at (http://www.abcdesign.at)

Hermann Klecker
20.11.2011, 00:09
Vielleicht kann man es so sagen, dass "alte" Fotografen, die aus der Analog-/Dia-Fotografie kommen, die Sache strenger sehen als jüngere, die völlig skrupellos :-) zu Werke gehen ...



Nein.

Es gibt auch "alte", die sich nicht dagegen sträuben, neues anzunehmen.

Verallgemeinerungen sind immer etwas riskant :)

Viele Grüße
Hermann

PixelFlo
20.11.2011, 17:09
aber auch junge die sich durchaus das Bild bereits im Sucher zurecht basteln ;)

ehemaliger Benutzer
20.11.2011, 17:39
Es gibt auch "alte", die sich nicht dagegen sträuben, neues anzunehmen.


Also ich bin nicht "alt". Soviel dazu.

Und mit der Ablehnung "Neues annehmen" hat das auch nichts zu tun. Es geht um Überzeugungen.

Vielleicht sollte man diese Diskussion aber wegen zusehr OT aus dem Thread auslagern?

Wenn Du wegen der mittigen Verlaufgrenze eines einschraubbaren Grauverlauffilters später für eine gelungene Komposition den Horizont höher oder tiefer legst und dann entsprechend das Bild auch seitlich beschneidest, um wieder auf ein 3:2-Seitenverhältnis zu kommen: Wieviel schneidest Du dann weg? 33%-50% je nach Abweichung?

Ich weiß, 5DMKII-Photographen argumentieren gerne, dass das bei 21MP kein Problem wäre. Und sie rechtfertigen damit sogar häufig den mittigen (der einzige zuverlässige AF-Punkt) AF, da man ja statt "focus and recompose" bei schnelleren Motiven einfach den gewünschten Bildausschnitt später zurecht croppen könnte.

Andere sehen in solch großen Beschnitten eben eine zu große Veränderung des Ausgangsmaterials, mithin "Knipserei". Denn ob man z.B. unliebsame Bilddetails wegschnippelt oder rausstempelt, wo ist da der große Unterschied?

Zumindest in der Naturphotographie (und Grauverlauf wird insbesondere in der Landschaftsphotographie verwendet) sollte der Grundsatz "So natürlich wie möglich" gelten. Es gab Anfang/Mitte des letzten Jahrzehnts in der NATURFOTO darüber eine gute Diskussion, welche Eingriffe am PC noch als "natürlich" durchgelassen werden können, und bei welchen schon eine "künstlerische" Herangehensweise vorliegt. Da auch die Wahl des Films/Objektives bzw. der Filtereinsatz letzlich eine Veränderung/Beeinflussung darstellt, kam man darüber ein, dass "Hilfsmittel" vor der Aufnahme wie bisher (analog) toleriert werden, dass aber "Hilfsmittel" bei der Bearbeitung am PC (digital) nur in engen Grenzen geduldet werden.

Genauso wie man "wildlife" und "angefüttert" und "captured" angeben muss, wird auch sonst verfahren. Bei einem Beschnitt von 33-50% liegt eben keine authentische Aufnahme mehr vor. Wenn ich bei Makros störende Halme/Zweige aus Naturschutz-Gedanken nicht abknicke, warum sollte ich sie dann später wegschneiden/-stempeln, nur weil das Bild dann "besser" aussieht?

Es geht darum: Liegt noch ein "Naturdokument" vor, oder nicht.

Bei Dias war man gezwungen, sich vorher Gedanken über die Bildkomposition zu machen (von der Dia-Dupliziererei abgesehen). Nur weil heute nachträglich am PC noch viel geschönt werden kann, muss man es doch nicht machen. Wo hört das Photographieren auf und wo fängt (zu starke) Bildbearbeitung an?

Jeder kann hier verfahren, wie er will. Aber man sollte "traditionelle" Werte nicht gleich mit altmodisch gleichsetzen.

Hermann Klecker
20.11.2011, 19:29
aber auch junge die sich durchaus das Bild bereits im Sucher zurecht basteln ;)

Jadoch, da spricht ja auch nichts dagegen.
Ich kenne keinen guten, der das Bild nicht im Sucher bereits komponiert.

Nur, wer freiwillig darauf besteht, das Bild müsse immer bereits in dem Format aus der Kamera kommen, der nimmt sich nicht nur einen wichtigen Freiheitsgrad sondern der wird auch nie ein ansehniches quadratisches Bild hinbekommen oder ein sonstwie anderes Format als das, das seine Kamera grad liefert.

Es steht natürlich jedem frei, sich selbst so einzuschränken. Nur bewerben würde ich die Methode nicht.

ehemaliger Benutzer
20.11.2011, 21:13
... der wird auch nie ein ansehniches quadratisches Bild hinbekommen oder ein sonstwie anderes Format als das, das seine Kamera grad liefert.

Es steht natürlich jedem frei, sich selbst so einzuschränken.

Du wirst lachen: Allein das 4:3-Format von (m)FT würde mich schon vom Kauf abhalten.:D

Und ich kann eben auch diese Pro-Mega-MP "weil dann kann man noch mehr croppen" einfach nicht nachvollziehen. Denn sonst würde ich mir das Nikkor AF-S 14-24/2,8 G an die 5DMKII (oder an die prognostizierte D800 mit 36MP) flanschen und die restlichen Brennweiten einfach rauscroppen.

An der Photographie macht mir Spass? - : Das Photographieren, d.h. das Dokumentieren der (Licht)-Stimmung, das künstlerische Herausarbeiten von abstrakten Formen und Linien etc. und insbesondere das Erleben und Beobachten dabei. Den Spass habe ich aber nicht, wenn ich mir aus einer Übersichtsaufnahme bei späterer Betrachtung am PC was Nettes ausschneide. Ich verbringe lieber mehr Zeit und Mühe vor der Aufnahme draussen in der Natur als später im Arbeitszimmer am PC.

Einigen wir uns doch darauf: Für den einen zählt nur das nackte Ergebnis, für den anderen ist auch bzw. mehr der Weg dorthin das Wichtigere. Ersteres ist sicher für berufliche Auftragsarbeiten, wo das Wie nebensächlich ist, der zielführendere Weg. Aber letzteres ist wesentlich näher an der Photographie an sich.

Amen

Hermann Klecker
20.11.2011, 21:44
Du wirst lachen: Allein das 4:3-Format von (m)FT würde mich schon vom Kauf abhalten.:D

...


Amen

Auf "müde lächeln" könnte man sich einigen.

GrenzGaenger
20.11.2011, 21:47
Hallo Herrmann,

es ist ja nicht der einzige Grund, warum auch mal ein Schutzfilter vor der Linse sinnvoll ist. Bspw. bei Gischt, damit das Salzwasser nicht direkt auf die Linse kommt, bspw. bei einen höherwertigen Objektiv um damit überhaupt die Wetterfestigkeit hinzubekommen, etc. pp.

Also, mit meinen Linsen sehe ich da keinen Unterschied, ob mit oder ohne Filter, bei 300%. Aber da sind die Filter wohl fast teuerer als das 18-55 Objektiv, um das es sich bei der TO dreht.


Wie bei so mancher Versicherung auch (z.B. Tierarztversicherung) ist es auf Dauer preiswerter, im Falle eines Falles tatsächlich die Frontlinse auszutauchen.

Kurz mal zur TO: an deiner Stelle würde ich jetzt nicht mit Filtern versuchen zu arbeiten. Die Protect, sind ja grad dazu da, damit man nichts sieht. Die anderen haben meist einen speziellen Einsatzbereich. Also einfach mal schaun, wo es wirklich hackt, dann hier nachfragen, wie man das verbessern kann und dann gezielt auf das Problem zugehen und versuchen es zu beseitigen. :)

Schöne Grüsse
Wolf

Hermann Klecker
20.11.2011, 22:04
Hallo Herrmann,

es ist ja nicht der einzige Grund, warum auch mal ein Schutzfilter vor der Linse sinnvoll ist. Bspw. bei Gischt, damit das Salzwasser nicht direkt auf die Linse kommt, bspw. bei einen höherwertigen Objektiv um damit überhaupt die Wetterfestigkeit hinzubekommen, etc. pp.

Also, mit meinen Linsen sehe ich da keinen Unterschied, ob mit oder ohne Filter, bei 300%. Aber da sind die Filter wohl fast teuerer als das 18-55 Objektiv, um das es sich bei der TO dreht.


Schöne Grüsse
Wolf

Hallo Wolf,

Das ist ja der springende Punkt. Die Tropfen auf dem Filter sieht man stärker als die auf der Frontlinse.
Reinigen kann man beides gleich gut.
Sorgen würde ich mir bei starker Gischt mehr um die Kamera machen als um die Frontlinse.

Viele Grüße
Hermann

ehemaliger Benutzer
21.11.2011, 00:42
Hat sich erledigt.

Hermann Klecker
21.11.2011, 01:38
Hat sich erledigt.

Danke.

Ist besser so.

Viele Grüße
Hermann

GrenzGaenger
21.11.2011, 11:25
Hallo Hermann,

so stark muss die Gischt gar nicht sein, dass man innerhalb kurzer Zeit einen Salzschleier auf der Linse hat :D , mit Protect Filter kann man den allerdings binnen Sekunden beseitigen, falls nötig ;) , das klappt ohne leider noch nicht ;)

Schöne Grüsse
Wolf