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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : TS-E 17 mm - Randschärfe bei Fullshift



Mylius
01.01.2012, 21:03
Hallo zusammen,

ich bin nun auch im Besitz dieser hochgelobten Optik, und kann mich nach einem ersten Test den Hymnen überwiegend anschließen – wenn es am Kleinbild für Architekturfotografie gegenwärtig eine herausragende Linse gibt, dann ist es wohl diese.

Dass die Schärfe unverstellt schon bei Offenblende bis in die extremsten Ecken gerade für Canon ein wahres Wunder ist, kann ich bestätigen. Wenig zu lesen ist allerdings (auch nach längerer Suche hier im Forum) von der Leistung, die man bei Fullshift am Rand erwarten kann.

Zugegeben ist das eine etwas esoterische Frage, da man tendenziell aus kompositorischen Gründen weder Fullshift völlig ausreizt noch das Motiv in den Rand ragen lässt, trotzdem hätte ich von den doch einigen Besitzern der Optik hier eine ehrliche Meinung zu nachfolgendem Beispielbild gehört (f9):

http://rma2k2.servepix.com/1I0O2234.jpg

Besten Dank im Voraus.

ehemaliger Benutzer
01.01.2012, 22:38
Die Randbereiche versuche ich zu meiden, meist mache ich der mittleren Einstellung zwei oder mehr Bilder und füge diese zusammen. Somit habe ich die Beste Qualität der Bildmitte und das bei beiden dem 17 tse und dem 24 tse. Beim fliegen freihand, am Boden mit einem Novoflex VR pro II Nodalpunkt Adapter.

http://welling.ch/ZoomPanoramen/Brunnen28112011.htm

Gruss Ralph

Artefakt
02.01.2012, 07:39
Hallo zusammen,

ich bin nun auch im Besitz dieser hochgelobten Optik, und kann mich nach einem ersten Test den Hymnen überwiegend anschließen – wenn es am Kleinbild für Architekturfotografie gegenwärtig eine herausragende Linse gibt, dann ist es wohl diese.

Dass die Schärfe unverstellt schon bei Offenblende bis in die extremsten Ecken gerade für Canon ein wahres Wunder ist, kann ich bestätigen. Wenig zu lesen ist allerdings (auch nach längerer Suche hier im Forum) von der Leistung, die man bei Fullshift am Rand erwarten kann.

Zugegeben ist das eine etwas esoterische Frage, da man tendenziell aus kompositorischen Gründen weder Fullshift völlig ausreizt noch das Motiv in den Rand ragen lässt, trotzdem hätte ich von den doch einigen Besitzern der Optik hier eine ehrliche Meinung zu nachfolgendem Beispielbild gehört (f9):

http://rma2k2.servepix.com/1I0O2234.jpg

Besten Dank im Voraus.

Bin zwar nicht im Besitz dieser beneidenswerten Optik, aber was da zu sehen ist, ist für mich noch immer hervorragend. Ich habe den Bereich von oben nach unten mal durchgescrollt - das sind schon 1,5m oder mehr in der Höhe - und der Unschärfebereich oben ist minimal. Bilder dieser Größe sieht man sich üblicherweise (wie in einer Galerie an der Wand hängend) aus einem Abstand von 2m oder so an. Und für kleinere Abbildungen in Bildbänden usw. sieht man dann überhaupt nichts Störendes mehr.

Mein altes 24er Shift ist in unverstelltem Zustand natürlich bis in die Ecken gleichmäßig scharf, aber bei starker Verstellung am Rand der kurzen Seite sowohl unscharf als auch "farbsäumig" an Konturen von Motivteilen. Diese starke Verstellung kann ich nur als "Himmelsverlängerung" über dem eigentlichen Motiv nutzen.

Gruß, Dietmar

www.abcdesign.at

Hermann Klecker
04.01.2012, 03:25
Hallo zusammen,

ich bin nun auch im Besitz dieser hochgelobten Optik, und kann mich nach einem ersten Test den Hymnen überwiegend anschließen – wenn es am Kleinbild für Architekturfotografie gegenwärtig eine herausragende Linse gibt, dann ist es wohl diese.

Dass die Schärfe unverstellt schon bei Offenblende bis in die extremsten Ecken gerade für Canon ein wahres Wunder ist, kann ich bestätigen. Wenig zu lesen ist allerdings (auch nach längerer Suche hier im Forum) von der Leistung, die man bei Fullshift am Rand erwarten kann.

Zugegeben ist das eine etwas esoterische Frage, da man tendenziell aus kompositorischen Gründen weder Fullshift völlig ausreizt noch das Motiv in den Rand ragen lässt, trotzdem hätte ich von den doch einigen Besitzern der Optik hier eine ehrliche Meinung zu nachfolgendem Beispielbild gehört (f9):

http://rma2k2.servepix.com/1I0O2234.jpg

Besten Dank im Voraus.

Naja, so richtig bestätigen kann ich Dein Problem jetzt nicht. ist vielleicht auch eine Frage dessen, was man in dieser extremen Einstellung erwartet.

Dabei kann man das Objektiv durchaus so einsetzen, daß es perspektivische Verzerrungen nicht nur in der Horizontalen hat, ohne daß die Verzerrungen in der Vertikalen unnatürlich erscheinen. In Deinem Bild erscheint das Hochhaus in der Höhe nicht nur deshalb etwas breiter zu werden, weil Du es ganz leicht mit dem Shift übertrieben hast.

Trotzdem überrascht mich die Abbildungsleistung in den Ecken nicht wirklich. Eigentlich trifft sogar das Gegenteil zu. Ich teile Deine Kritik nicht.

Artefakt
04.01.2012, 07:58
... In Deinem Bild erscheint das Hochhaus in der Höhe nicht nur deshalb etwas breiter zu werden, weil Du es ganz leicht mit dem Shift übertrieben hast. ...

Das stimmt. Optisch am natürlichsten sieht es aus, wenn sich so ein hohes, schmales Gebäude nach oben noch minimal verjüngt. Wenn es gemessen parallel ist, wirkt es oben breiter als unten.

Ähnlich ist das bei einem Quadrat zu sehen: Es wirkt dann quadratisch, wenn es leicht rechteckig (breiter als hoch) ist.

Es gibt bei den ägyptischen Pyramiden das Phänomen, dass die Ecken geringfügig weiter herausragen als die Mitte der Grundkanten. Bei dem richtigen seitlichen Lichteinfall sieht man in der Mitte der Seitenflächen einen leichten Knick. So wirkt die Pyramide im menschlichen Auge gerade und nicht bauchig.

Es gibt weitere Beispiele, wo das Auge etwas anderes sieht als ein Lineal.

Gruß, Dietmar

www.abcdesign.at

chico11mbit
04.01.2012, 08:04
Das stimmt. Optisch am natürlichsten sieht es aus, wenn sich so ein hohes, schmales Gebäude nach oben noch minimal verjüngt. Wenn es gemessen parallel ist, wirkt es oben breiter als unten.

Ähnlich ist das bei einem Quadrat zu sehen: Es wirkt dann quadratisch, wenn es leicht rechteckig (breiter als hoch) ist.

Es gibt bei den ägyptischen Pyramiden das Phänomen, dass die Ecken geringfügig weiter herausragen als die Mitte der Grundkanten. Bei dem richtigen seitlichen Lichteinfall sieht man in der Mitte der Seitenflächen einen leichten Knick. So wirkt die Pyramide im menschlichen Auge gerade und nicht bauchig.

Es gibt weitere Beispiele, wo das Auge etwas anderes sieht als ein Lineal.

Gruß, Dietmar

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das find ich interessant. ist mir bei meinen 17er aufahmwn auch aufgefallen. gibt es da wissenschaftliche Erklärungen, die ich meinen Kunden um die Ohren hauen kann?

Artefakt
04.01.2012, 08:26
das find ich interessant. ist mir bei meinen 17er aufahmwn auch aufgefallen. gibt es da wissenschaftliche Erklärungen, die ich meinen Kunden um die Ohren hauen kann?

Habe jetzt mit Begriffen im Google auf die Schnelle nichts gefunden.

Aber probier es aus: Bearbeite ein Bild so, dass es für Dich optisch sympatisch, also parallel WIRKT. Ein Motivdetail wie rechts die dunkle Fassade erschwert die Sache allerdings, weil sich dort senkrechte Strukturen in der Nähe des Bildrandes befinden - da schlägt die Logik wieder das Empfinden. Also wäre das Hochhaus ohne nahe am Rand liegende Gebäude das bessere Demonstrationsobjekt.

Wenn das Bild "richtig" wirkt, mach einen Screenshot. Dann lege im Photoshop links und rechts der "senkrechten" Gebäudekanten Hilfslinien an - die müssten dann zeigen, dass sich das Gebäude leicht verjüngt.

Das ist eine reine Sache der Empfindung - da muss man fast den Kopf ausschalten, der einem ja sagt: Das Gebäude muss parallel sein.

Dein Hochhaus wirkt ja ein wenig kopflastig und damit instabil. Der Burj Khalifa und andere Gebäude vejüngen sich architektonisch nach oben stark und vermitteln dadurch den Eindruck besonderer Stabilität. Wer hat schon Lust, sich in ein über 800m hohes, instabil wirkendes Gebäude zu begeben?

Hier ein paar Beispiele:
http://www.google.at/imgres?q=burj+khalifa+dubai&um=1&hl=de&biw=1259&bih=839&tbm=isch&tbnid=FRLqmafSENpJgM:&imgrefurl=http://adibs1.hautetfort.com/archive/2010/01/04/inauguration-de-burj-khalifa-a-dubai-828-m.html&docid=OzPagGCqG1CbSM&imgurl=http://adibs1.hautetfort.com/media/00/01/1647336050.jpg&w=689&h=700&ei=yv0DT4LxJIv1sgb2vLDvDw&zoom=1&iact=rc&dur=504&sig=101602787921945624303&page=6&tbnh=152&tbnw=150&start=141&ndsp=25&ved=1t:429,r:6,s:141&tx=83&ty=136

Ganz links ist der angesprochene Burj Khalifa zu sehen.


Gruß, Dietmar

www.abcdesign.at

Artefakt
04.01.2012, 08:30
Noch was: Der Effekt ist bei sehr hohen Gebäuden, die sich sehr nahe am Betrachter befinden, wo sich also der Fuß des Gebäudes unter Umständen fast schon dichter am Auge befindet als die Spitze des Gebäudes, am störendsten, weil das Auge es gewöhnt ist, dass Dinge, die weiter weg sind, kleiner wirken.

Gruß, Dietmar

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curt
04.01.2012, 11:02
das find ich interessant. ist mir bei meinen 17er aufahmwn auch aufgefallen. gibt es da wissenschaftliche Erklärungen, die ich meinen Kunden um die Ohren hauen kann?



Siehe Kapitel „optische Verfeinerung“ und die enthaltenen Links.

http://de.wikipedia.org/wiki/Griechischer_Tempel (http://de.wikipedia.org/wiki/Griechischer_Tempel)

zoz
04.01.2012, 11:39
An der Leistung in den äußersten Randbereichen des 17ers kann man durch einen minimalen Tilt noch ein wenig kitzeln:
http://www.zozgornik.de/zozgornik/TSE17Tune.html

Mylius
04.01.2012, 18:27
Das mit dem Tilten bei Fullshift ist, wenn auch eigentlich logisch, wirklich ein interessanter Tipp. Danke dafür.

Ich habe mittlerweile aber auch herausgefunden, dass ein weiteres Abblenden auf f11 (gegenüber meiner sonst gewohnten Arbeitsblende f9) im Falle des TS-E 17 mm nochmal zu einer deutlichen Steigerung der äußersten Ränder führt.

Ich denke, zusammen mit dem „Gegentilten“ bleibt da dann wirklich nichts mehr zu wünschen übrig. Mal davon abgesehen, dass ich meine ersten Erfahrungen mit dem Objektiv bisher nur bei Gruselwetter und -licht gemacht habe.

zoz
04.01.2012, 18:37
... wenn auch eigentlich logisch, ...

Wieso ist das logisch? :confused:

Mylius
04.01.2012, 20:39
Meine laienhafte Vermutung ist, dass das Tilten in diesem Fall die sicher konstruktionsbedingt vorhandene Bildfeldwölbung kompensiert.

zoz
04.01.2012, 21:18
Es handelt sich nicht um eine Bildfeldkrümmung, denn dann müsste man durch schlichtes fokussieren die Ecken ja besser hinbekommen, was aber nicht funktioniert.